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Überforderung,Reizüberflutung oder doch Sensibel/Hochbegabt

Überforderung,Reizüberflutung oder doch Sensibel/Hochbegabt

stephi5

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Liebe Mamis   Meine Tochter 2 Jahre ist sehr ich würde einmal sagen ,,überfordert“  Am morgen beim Frühstück kommt schon ständig nachher auf den Spielplatz und dann das und dann das…. Wir sind aktuell in einem Kinderhotel mit super tollen sachen. Wenn wir draussen sind möchte sie zum Spielplatz und dann sieht sie die Bobbycars und möchte da mit denen fahren und gleichzeitig sagt sie nachher dort hin gehen und dann wieder mit dem Dreirad fahren und und und….. so viel auf einmal.   Irgendwie kommt sie überhaupt nicht zur ruhe und möchte viel zu viel gleichzeitig.   Sie hat schon früh das sprechen gelernt und kann mit Ihren zwei Jahren schon ganze Sätze sprechen und auch schon Farben benennen und teilweise auf Zehn zählen wobei sie immer 4 und 5 vergisst.    Wie kann ich meinem Kind helfen das sie nicht immer alles gleichzeitig möchte und etwas mehr zur ruhe kommt und nicht so aufgedert ist.? Herzlichen Dank für die Tipps  Steffi


kea2

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Du musst den Tag strukturieren. Hör Dir an, was Deine Tochter möchte und überlege, was davon sich wann realisieren lässt. Ganz wichtig sind Ruhephasen, ob das Kind Bock auf die hat oder nicht. Die würde ich morgens schon ankündigen. Scheue Dich nicht, Aktivitäten abzubrechen, wenn Du merkst, dass das Kind "durch" ist.  Oma nahm bei uns die Kinder damals 2x im Jahr eine Woche lang, fuhr auch in Familotels oder so und machte alles, was die Kinder wollten. Ruhephasen fielen aus, weil sie Auseinandersetzungen mit den Kindern scheute. Danach hatten wir jedesmal den "Zustand nach Oma". Sprich, die Kinder waren völlig überdreht, übermüdet und überlastet und eine Woche lang unausstehlich.  Ob das Verhalten bei Deiner Tochter besonders ist, kann man noch nicht sagen. Sie ist ja erst 2. Da sind alle Kinder schnell reizüberflutet und dann überfordert. Jedenfalls scheint sie neugierig und intelligent zu sein. Hochbegabung kann man erst viel später testen, und das macht eigentlich nur Sinn, wenn das Kind dann Probleme hat, was nicht so selten ist. Ein Hochbegabter ist nicht automatisch ein Hochleister.  Ansonsten sagen ältere hochbegabte/sehr intelligente Kinder einem schon was sie brauchen.  Wenn ein Kind im späten Kindergarten- oder frühem Grundschulalter immer noch übermäßig sensibel und reizoffen erscheint, würde ich auch in Richtung ADHS oder hochfunktionalen Autismus denken. Die Gefahr von diesem Hochsensibiliäts-Hype ist nämlich, dass betroffene Kinder keine Hilfe erhalten, weil ihre Eltern sich einreden, ihr Kind sei nur hochsensibel (was ja lediglich ein Charakterzug wäre) und dem nicht weiter nachgehen.


Caot

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Vielleicht ahmt Sie euch nach? Von hier aus wäre aber eine Beurteilung schlecht möglich. 😉  Unsere Nachbarskinder reden sehr ähnlich wie die Eltern. Wenn ich da den 6-jährigen kommandieren höre, höre ich den Vater. 🫣 Mein Ratschlag an Euch/Dich: beobachte Dich selbst. Was tust Du, wie redest Du, wie erklärst Du und wie gehst Du oder eine dem Kind nahestehende Person mit Alltagssituationen um. Das prägt intensiv.   Hochbegabung: abwarten und Tee trinken. Beobachten, anbieten und dem Rhythmus des Kindes folgen. Deine Schilderung ist zu wage um hier Rückschlüsse zu ziehen. Es ist auch zu früh. Mit 4 oder 5 Jahren ist da schon eher eine vernünftige Aussage zu treffen. 


Lizzlie

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Das ist ein ganz normales Verhalten, eines 2 Jährigen Kindes.    Weil sie zählen kann, ist sie nicht Hoch begabt.  meine Tochter konnte mit 2 Jahren das ABC, weil wir das Lied immer gesungen haben. Aber hochbegabt ist sie nicht.  Das sind nur kontinuliche Wiederholungen.  das dein 2 Jährigens Kind noch nicht lange auf etwas fokussiert ist, auch völlig normal. das ist mit meiner 2,5 jährigen nicht anders, schaukeln, klettern, balancieren mit der Wippe schaukeln, alles soll gleichzeitig passieren, und wir laufen von Spielgeröt zu Spielgerät.  zur Ruhe kommt sie zuhause, da kann sie sich auch mal etwas länger mit etwas beschäftigen.    der Sohn meiner Freundin ist Hochbegabt.  Er hat die ersten 1,5 Jahre komplett durch geschrieen. Weil schnell Reizüberflutung da war: Ein hochbegabter Kind zu haben, ist im Übrigen kein leichtes Los. In vielerlei Dingen


Jorinde17

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Huhu, es könnte sein, dass deine Tochter den Tagesablauf vielleicht zu sehr selbst bestimmen darf. Damit aber ist ein erst zweijähriges Kind überfordert. Wenn man jedem Wunsch und jedem Impuls des Kindes nachgeht, verliert es die Richtung, alles wird sprunghaft und unzusammenhängend.  Traut euch, eure Führungsrolle als Eltern wahrzunehmen. Ihr bestimmt den Tagesablauf, auch wenn dabei natürlich die Wünsche des Kindes mit berücksichtigt werden. Ihr bestimmt auch, wann es genug ist und es Zeit wird für eine "Erwachsenen-Aktivität" wie spazieren, einkaufen, ein bisschen Ruhepause usw. Achtet also darauf, dass ihr selbst nicht zu kurz kommt. Dein Posting klingt so, als ob das teilweise schon so wäre. Mit Begriffen wie Hochbegabung, Hochsensibilität usw. wird heute inflationär umgegangen, es sind Modewörter geworden. In Wirklichkeit ist echte Hochbegabung eher selten. Meine eigene (inzwischen erwachsene) Tochter konnte mit zwei Jahren auch sehr gut sprechen, sie bildete sogar schon Relativsätze, die Erzieherinnen im Kiga waren immer ganz baff. Trotzdem ist sie nicht hochbegabt, auch wenn sie in der Schule meistens zu den Besten gehörte. Ähnliches gilt für meinen Sohn. Deine Tochter ist eine kluge, neugierige und impulsive Zweijährige. Das ist etwas Normales. Wichtig ist jetzt, dass sie vielleicht etwas mehr Halt und Führung von euch bekommt, dass der Tag von euch strukturiert wird und dabei auch eure Wünsche eine wichtige Rolle spielen. Kinder wollen gar nicht immer im totalen Mittelpunkt und Fokus stehen, sie wollen auch mal einfach so mitlaufen. LG