Elternforum Rund um die Erziehung

@trinity und Susanne

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1.Kinder werden nicht mit Vernunft geboren!! Bis sie soweit sind, dass sie Regeln auch verstehen, muss man sie ihnen erst aufnötigen. Mit 18 Monaten lasse ich mich noch nicht auf Diskussionen ein. Zuerst muss die Regel gelernt werden. Ob ihr es glaubt oder nicht, ich will nur das beste für meinen Sohn. 2. Strenge hat nichts mit Hartherzigkeit zu tun. Im Gegenteil!! Wenn ich konsequent bin (nicht rigide)dann ist das eine Form der Liebeszuwendung. Er zieht daraus auch sein Geborgenheitsgefühl. Meine Haltung ist: Es ist wichtig, dass man sich die ersten Jahre positioniert als Eltern. Nur dann gelingt es mir ihn auch ihn durch die "gefährlichen Jahre" zu schiffen, weil er dan nämlich auf mich hört. Natürlich bin ich auch gern bereit ihm den Freiraum zu gewähren; nur jetzt eben noch nicht. LG Claudia


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Ich denke wir werden jetzt nicht auf einen Nenner kommen, aber nicht zu antworten finde ich auch nicht nett. Von daher, schreibe ich mal meine Gedanken dazu: "1.Kinder werden nicht mit Vernunft geboren!! Bis sie soweit sind, dass sie Regeln auch verstehen, muss man sie ihnen erst aufnötigen. Mit 18 Monaten lasse ich mich noch nicht auf Diskussionen ein. Zuerst muss die Regel gelernt werden. Ob ihr es glaubt oder nicht, ich will nur das beste für meinen Sohn." Sicher kommt kein Kind mit Vernunft auf die Welt, aber jedes Kind will Vernunft lernen. Genau deshalb wollen sie so leben dürfen wie Erwachsene und nicht alles übergestülpt bekommen. Durch Strenge bei der Erziehung werden sie gehorsam, aber nicht vernünftig. Regeln sind dazu da, dass Miteinander zu strukturieren und somit zu vereinfachen. Erziehen ist aber, an die Zukunft des Kindes zu denken und bestimmte Dinge (bspw. Regeln) mit Zwang und Druck umzusetzen, nur um das beste zu wollen (bspw. weil das Kind Regeln sonst wohl nie einhält). Regeln und Erziehung gehören also nicht automatisch zusammen. Wenn ihr die Regel habt "wir respektieren uns", dann wäre es schon mal widersinnig zum Kind zu sagen "du bist böse und wenn du dich nochmal so respektlos mir gegenüber verhälst, dann kannst du was erleben" (nur als Bsp.) Man muss dem Kind auch selbst Respekt ihm gegenüber zeigen - sonst wird das nix. So ist es auch bei anderen Dingen - also Regeln und strenge Erziehung passen nicht unbedingt zusammen. "2. Strenge hat nichts mit Hartherzigkeit zu tun. Im Gegenteil!! Wenn ich konsequent bin (nicht rigide)dann ist das eine Form der Liebeszuwendung. Er zieht daraus auch sein Geborgenheitsgefühl." Sich selbst konsequent an die Regeln zu halten ist natürlich vollkommen richtig, wenn auch das unter Strenge zählt. Aber Strenge in Form von darauf achten, dass das Kind die Regeln stets einhält und dem Kind Konsequenzen/Strafen für Fehltritte anzudrohen, ist Machtkampf. Und dieser lässt ziemlich wenig Liebe spüren. Man kann einem Kind auch Geborgenheit schenken, indem man sich selbst stets an die Regeln hält und das An-die-Regeln-halten vorlebt - ganz ohne Machtkampf wird es dein Verhalten nachahmen. Oder wenn das Kind dir Vertrauen kann, weil du nicht ständig an seiner Persönlichkeit/ an seinem Tun oder Unterlassen rummäkelst. Es weiß dann wesentlich besser, dass du es lieb hast als wenn du in Worten ständig das Gegenteil verdeutlichst ("lass das", "komm jetzt endlich", "wenn du nicht,...", "du bist böse...", "du bist zimperlich, das kann ja nun wirklich nicht schlimm sein..."). Auch wird es sich geborgen fühlen, wenn man auf seine Bedürfnisse eingeht. Wenn es weiß, dass es auch ein Mensch ist, der nicht falsch ist, sondern der richtig tickt und sich frei entfalten darf, wobei er sich an seiner Umgebung von allein orientiert. Er weiß, dass er sich stets korrigieren darf - er muss nicht immer schon Angst vor der evtl. Strafe haben, falls etwas misslingt. Er darf üben groß zu werden und zwar täglich am Beispiel seiner Umwelt. Kurz gesagt: schau lieber einmal mehr auf dich selbst, statt auf dein Kind *gg* "Meine Haltung ist: Es ist wichtig, dass man sich die ersten Jahre positioniert als Eltern. Nur dann gelingt es mir ihn auch ihn durch die "gefährlichen Jahre" zu schiffen, weil er dan nämlich auf mich hört. Natürlich bin ich auch gern bereit ihm den Freiraum zu gewähren; nur jetzt eben noch nicht." Meinst du dass man ein Tier in Gefangenschaft plötzlich frei lassen kann? So ist es dann auch bei einem Kind nicht der Fall. Aber ich denke mal, du meintest es anders: du lässt ihm sicher auch jetzt schon bestimmte Freiräume. Mag sein dass dein Kind dann auf dich hört, wenn du es dir durch strenge Erziehung (nur dein Wort zählt,...) hörig gemacht hast *gg*, aber es hört auch auf dich, wenn du es so respektierst wie es ist und es von Anfang an lediglich begleitest ohne an ihm rumzuzerren. Und meiner Meinung nach (und ich weiß, spätestens jetzt spalten sich unsere Meinungen), ist das Vertrauen umso größer, desto eher eigene Entscheidungen frei standen. Ansonsten wird das Kind immer wieder versuchen, seine Entscheidungsfreiheit zu erkämpfen und auch aus Angst vor Strafe eure Meinung nicht einholen. Heimlichkeiten sind an der Tagesordnung und die turkelnde Suche nach der eigenen Identität lässt in alle Richtungen laufen. Je nachdem wo man Fehlendes zu finden denkt, verweilt man dann. (und wenns die Drogen,... sind) Und schon läuft dir alles aus dem Ruder. Kann man sich aber einer bedingungslosen Liebe sicher sein und dass nicht gleich wieder erzieherische Gedanken Mamas Antwort verzerren, dann fragt man auch gern mal um Mamas Meinung. So jedenfalls seh ich das. LG


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Liebe Susanne, Schreib mir doch Mal bitte privat. Bitte bitte bitte :-) Gruß Johanna


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Respektvoller Umgang und "Strenge" schließen sich nicht einander aus. Ich sehe ihn als eigene Persönlichkeit und erziehe ihn nicht so, wie ich ihn haben will. Er darf seinen Trotz und seinen Zorn ausleben; wichtig ist dann nur das man bei seiner Haltung bleibt und dann nicht einschwenkt. Das meine ich auch damit, wenn ich sage, dass sie die Person als stark erleben. Gerade deshalb, weil er mich als stark erlebt, vertraut er mir auch. Ich habe mich mit einer zweifachen Mutter unterhalten (sie ist selbständige Physiotherapeutin), deren Söhne jetzt 11 und 13 sind. Nur dadurch, dass sie bei ihren Söhnen eine gewisse Autorität genießt, schafft sie es auch die Kinder jetzt vor Gefahren zu schützen. Leider fehlt mir die Zeit die Gefahren im einzelnen darzulegen. Wir sind hier in Berlin und nich Posemuckel. LG Claudia


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Auch Nicht-Erzieher bleiben bei ihrer Haltung, genauso wie Antiautoritäre oder autoritäre. Die Frage ist doch nur wie deine Haltung/Einstellung aussieht: auf Bedürfnisse eingehen oder aus erzieherischen Gründen am besten gar nicht, ich stehe über dem Kind oder beide auf einer Ebene, nicht nur Respekt einfordernd sondern auch austeilend, ... Die Haltung bewahren und nicht stets ändern ist natürlich eine wichtige Basis für ein langfristiges Vertrauen in eine Beziehung, aber wie gesagt, es ist nur die Basis. Wenn du die Haltung hast: Ich drehe meine Aussagen so wie ich sie brauch (zu erzieherischen Mitteln, zu Mitteln für sich selbst,...). Dann wird dein Kind natürlich darauf vertrauen, dass du es immer so machen wirst und dann? Denkst du, es würde da Vertrauen zwischen euch entstehen? Ich denke nicht. Ich jedenfalls würde dich dann weder über meine Dinge informieren noch würde ich dich um Rat fragen. Verstehst? Deine Rechnung geht nicht bis zum Ende auf. Zu einer vertrauensvollen Beziehung zählt viel mehr als eine konsequente Haltung/ Einstellung. LG


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"Kinder werden nicht mit Vernunft geboren!! Bis sie soweit sind, dass sie Regeln auch verstehen, muss man sie ihnen erst aufnötigen." Blödsinn! Auch Wenn Einsicht und Verständnis in gewisse Dinge erst noch wachsen müssen, Kinder werden mit DEM VERTRAUEN darin geboren, dass wir ihnen schon zeigen werden, wie unser Zusammenleben funktioniert. Daher orientieren sie sich an uns. Wenn wir also schon einem Säugling mit sozialer Kompetenz begegnen, seine Gefühle und Bedürfnisse achten und seine Grenzen respektieren, legen wir den Grundstein für SEIN soziales Verhalten in der Zukunft. Du mußt einem Kind keine Regeln "aufnötigen", VORLEBEN reicht wirklich aus. Und wenn es an eine Grenze stößt: "Nein, das kaufen wir nicht" dann hat es schon genug daran zu knabbern. Da können wir uns durchaus leisten, ihm eine Alternative vorzuschlagen, es abzulenken, es zu trösten. Wenn möglich. KONSEQUENZ ist sicher manchmal notwendig, wenn ich noch nen Sack Kartoffeln zu Hause habe, kaufe ich natürlich nicht noch einen (nur als Beispiel, läßt sich beliebig variieren), aber WAS willst Du mit Strenge eigentlich erreichen? Dass das Kind VERSTEHT, warum dieses oder jenes jetzt nicht geht? Das funktioniert in der Krise ohnehin nicht und wenn sich Zwergl bereits in einen respektablen Trotzanfall hineingesteigert hat, ist eh Schadensbegrenzung angesagt, "Erziehung" findet nicht statt, wenn das Kind gerade nicht zurechnungsfähig ist. *g* Klar hält sich die Verhandlungsfähigkeit eines Anderthalbjährigen noch in Grenzen, aber das heißt doch nicht, dass man seine Wünsche, Vorstellungen, Interessen einfach übergehen kann. Im Grunde sind die nämlich nicht weniger bedeutsam als Deine. Aus SEINER Sicht gesehen. Versuch doch mal, die Perspektive zu wechseln. *g* Das "auf Dich hören, weil er Deine Autorität "fürchtet"" ist übrigens gar nicht der Punkt, VERTRAUEN ist viel viel wichtiger. Urvertrauen bestimmt die Beziehung zwischen Mutter und Kind in den ersten Jahren, DAS ist eure Basis, nicht Strenge. LG Trinity


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Mir ist es nochmal wichtig zu betonen, dass mein Sohn 18 Monate alt ist. Mit Vorleben komme ich da noch nicht weit. Ich werde sehen, wie es ist, wenn er älter wird und sprechen kann. Sicher werden dann auch bestimmte Regeln nicht nur verlangt sondern auch erörtert und erklärt. Es geht mir auch darum festgelegte Regeln nicht einfach umzuschmeißen, weil Sohnemann oder Mama heute keine Lust haben sondern auch dabei zubleiben. Übrigens wird es später (als Erwachsener) immer wieder zu Sanktionen kommen, vor denen er sich "fürchtet": Fahre ich bei Rot über die Ampel, wird mir der Führerschein weggenommen. Komme ich unpünktlich zur Arbeit, verliere ich meinen Arbeitsplatz und so fort. Warum nicht auch die Kinder schon früh damit vertraut machen? LG Claudia


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"Übrigens wird es später (als Erwachsener) immer wieder zu Sanktionen kommen, vor denen er sich "fürchtet": Fahre ich bei Rot über die Ampel, wird mir der Führerschein weggenommen. Komme ich unpünktlich zur Arbeit, verliere ich meinen Arbeitsplatz und so fort. Warum nicht auch die Kinder schon früh damit vertraut machen?" Weil es der falsche Ansatz ist. Ich fahre nicht bei Rot über die Ampel, weil ich damit einen Unfall provozieren könnte (an dem dann auch noch Unbeteiligte mit dran hängen). Nicht aus Furcht vor Führerscheinverlust. Ich gehe pünktlich zur Arbeit (bzw. habe das getan, als ich noch berugstätig war), weil es unsozial wäre, es NICHT zu tun. Den Kollegen gegenüber, die pünktlich da sind. Und darum gehts mir auch bei meinen Kindern. Ich will, dass sie VERSTEHEN, warum Sozialverhalten in einer sozialen Gemeinschaft unerläßlich ist, wenn sie funktionieren soll. Und die Familie ist nun mal die erste Sozialgemeinschaft, in der sie sich zurechtfinden müssen. Das fällt ihnen am Anfang nicht leicht, da ihnen noch soziale Fähigkeiten fehlen (Konfliktfähigkeit, Rücksichtnahme, Selbstbeherrschung). Gerade in der Trotzphase (die bei euch ja bald anfängt) ist es oft schwierig, mit dem Kind zu kommunizieren aber da muß man sich als Erwachsener auch einfach ein bischen Mühe geben und sich in das Seelenleben des Kindes hineinversetzen. Vorleben ist eine Art "Investition", die nicht umgehend Früchte trägt. Da muß man schon ein bischen Geduld haben. Aber das Kind orientiert sich an der Art und Weise wie wir mit ihm umgehen und das von Geburt an. Regeln, die man nach Lust und Laune umschmeissen kann, sind ohnehin nicht wirklich notwendig. Daher würde ich mich von vorneherein auf solche beschränken, die man im Zusammenleben wirklich braucht und die dann auch unabhängig von der momentanen Stimmung Bestand haben. Und dann natürlich für ALLE gelten sollten. Und nicht nur fürs Kind.