Jeje
Hallo, ich würde gerne von Mama zu Mama wissen wollen, wie ihr mit negativer Kritik so zurecht kommt bzw klar kommt. Folgendes hatte sich gestern zugetragen (ich weiß, es kommen noch unschönere Dinge mit der Zeit..;-)): mein Sohn wird nun bald zwei Jahre alt und die Erzieherin hatte kritisch angemerkt, dass er sehr unselbständig ist. Er würde nicht alleine vom Tisch aufstehen und seine Tasse wegräumen (erst nach vielen Aufforderungen), sich nicht alleine an- und ausziehen, nicht auf den Topf gehen, so ziemlich fast gar nichts hinkriegen. Als mein Mann mir das mitteilte, war ich zutiefst getroffen. Ich weiß nicht warum, aber es hat mich enorm aus der Bahn geworfen und bin (laut meinem Mann) auch selbst Schuld daran, er hätte mir das wohl auch schon mehrere Male gesagt. Seit gestern geht es mir sehr schlecht damit, denn ich sehe und sah die Dinge immer etwas anders. Ich weiß, dass ich ein Stück selbst daran die Schuld trage. Ich ziehe ihm aus Gewohnheit die Schuhe an und aus, den Anzug. Morgens bin ich manchmal so in meiner Routine "gefangen", dass ich das gar nicht selbst wahrnehme, dass ich ihm gerade diese Dinge abnehme. Ich denke da einfach nicht darüber nach. Allerdings laufen die Dinge Zuhause oft auch anders. Er holt sich seinen Teller und weiß wie er den Schrank ohne Hilfe aufbekommt, weiß wie er die Treppe hoch und runter kommt, macht die Wohnzimmertür mittlerweile von selbst zu, hilft mit beim Tischdecken, Aufräumen, etc. Klar. Manchmal halt auch nicht, vor allem wenn er eben mal keine Lust hat. Und ganz oft ist es auch so, dass er von sich aus auch schon sich anziehen oder ausziehen möchte, braucht eben nur noch sehr viel Unterstützung dabei. Töpfchen habe ich noch nicht angefangen, weil da aktuell keine Signale von ihm ausgehen. Er merkt nur an, wenn er "AA" gemacht hat und geht ins Bad. So also. Wo fängt Selbstständigkeit an? Mich beschäftigt das so sehr, ich mache mir aktuell ein Haufen Vorwürfe, ob ich nicht doch zu "entspannt" in der Hinsicht bin...? Mir tut da so vom Herzen weh, weil mein Sohn eigentlich ein sehr lieber, lustiger, manchmal nerviger kleiner Troll ist. Ich möchte nicht, dass andere ihn als "unfähig" und "Plage" erleben. Danke für eure Geduld und Zeit, dass ihr euch das alles durchgelesen habt.
Hallo, ich finde, dass eine Analyse deiner Stimmung oder Verletztheit jetzt nicht sehr weiterhilft. Natürlich könntest du langfristig an deinem Selbstwertgefühl arbeiten. Aber im Augenblick geht es um ganz konkrete, akute Kleinigkeiten. Ich würde deshalb pragmatisch reagieren: Dein Sohn könnte ein wenig selbstständiger sein. Also hilfst du ihm am besten dabei, indem du ihn mehr selbst tun lässt. Was sonst, gell. Ein Zweijähriger muss noch nicht sooo viel selbst können. Meine Kinder konnten sich mit Zwei auch noch nicht komplett allein an- oder umziehen. Aber sie konnten es schon ein bisschen, mit etwas Hilfe also. Dein Sohn ist jetzt im sog. Selbstständigkeitsalter. Es beugt auch Trotzreaktionen und Unzufriedenheit des Kindes vor, wenn man es viel selbst tun lässt – aber mit Unterstützung. Es geht nicht darum, es hängen zu lassen oder es zu zwingen, etwas ganz allein zu machen, wenn das anfangs noch nicht klappt. Beziehe deinen Sohn auch im Alltag viel ein, lass ihn mithelfen: beim Einkaufen (Dinge aussuchen und anreichen), Wäschefalten, Kochen, Putzen, beim Baden deines Sohnes etc. Klar ist das noch keine echte Hilfe, und es kostet mehr Zeit. Aber es macht ein kleines Kind stolz. Kleine Kinder wollen nicht immer nur spielen oder alles abgenommen bekommen. Sondern sie wollen sich in der Familie hilfreich und gebraucht fühlen. Das macht sie zufrieden, und sie "nerven" dann auch nicht mehr, weil sie das nicht brauchen. Lass also deine Selbstvorwürfe beiseite und verändere etwas. Du kannst gleich heute damit anfangen, gell. Schon nach kurzer Zeit wird dein Sohn im Kiga auf der Höhe der anderen Kinder sein, was kleine Fähigkeiten angeht. LG
Oder ändere einfach nichts und sei weiterhin eine liebevolle Mutter, die ihr Kind alles in seinem Tempo lernen lässt. Denn ein zweijähriges muss davon noch nichts können, GELL?
"Oder ändere einfach nichts und sei weiterhin eine liebevolle Mutter, die ihr Kind alles in seinem Tempo lernen lässt." Genau!!
Das Kind wird erst 2, nichts von dem was du aufzählst muss er schon selbstständig machen oder können. Du hast nichts falsch gemacht oder zu locker genommen. Ich würde im Kita mal nachfragen, was gemeint war? War die Aussage im Rahmen eines Entwicklungsgespräches gefallen? Warum hat dir dein Mann das mitgeteilt, und nicht der Kita? Kann es seien, dass er etwas falsch verstanden hat? Dein Mann scheint wenig Ahnung von Kleinkindern zu haben? Welchen Beitrag leistet dein Mann im Rahmen der Erziehung?
Ich finde, da wird in diesem Alter schon recht viel verlangt. Gerade das Töpfchen ist noch völlig altersgerecht. Darüber haben wir in dem Alter gar nicht ernsthaft nachgedacht. Nur im Sommer die Möglichkeit geboten, wenn das Kind nackt draußen war. Jacke und Schuhe habe ich bestimmt bis 3.5 selbst im Kiga noch erledigt, bis ich merkte, dass die Kiga-Leitung Kommentare darüber machte, die witzig gesagt, aber ernst gemeint waren und da war mir auch klar, dass ich loslassen kann. Teller wegräumen oder sich Essen auftun, Getränk einschenken war aber in der Kita schon Thema bei uns und wurde vom Kind auch gemacht. Zu Hause war mir das egal. Im Kindergarten wird das automatisch alles kommen, weil da, zumindest im offenen Konzept, die 1:1-Betreuung nicht mehr so sehr gegeben ist. Das ist früh genug, dass ein Kind die jetzt schon bei Euch geforderten Dinge lernt.
ich verstehe dass die erzieher*innen gerne selbstständigere kinder hätten. die sind wahrscheinlich unterbesetzt und überlastet. ich habe da ehrliches und mitfühlendes verständnis. aber um ehrlich zu sein: dein sohn ist komplett normal. kein 1jähriges kind muss aufs klo gehen, auch wenn es bald 2 wird. es muss sich auch nicht alleine anziehen können oder spontan ohne aufforderung sein geschirr wegräumen. ich vermute die kritik deines mannes geht dir nahe, und jetzt stoßen die erzieher*innen (vermeintlich? - wieso sagen sie das deinem mann und nicht dir?) ins gleiche horn. da fängt man schon an zu grübeln ob man das alles richtig so macht. tatsächlich ist die kritik deines mannes aber eine frechheit. es ist doch euer beider kind. wenn er das anders machen will/würde soll er es anders machen. erziehung ist doch nicht nur das was die mutter mit dem kind macht, dazu gehört er doch auch. soll er das kind halt morgens fertig machen. ja, als mutter braucht man oft eine dicke haut. da ich so ziemlich alles anders mache als "man" es erwartet musste ich das auch auf die harte tour lernen. aber mir hat sehr geholfen dass mein mann und ich immer an einem strang gezogen haben. natürlich macht er manches anders als ich (und umgekehrt). aber niemals hat einer dem anderen die "schuld" an irgendwas gegeben. ich glaube dass die kritik der erzieher*innen dir nicht so nahe gehen würde wenn sie nicht in die gleiche kerbe schlagen würden wie dein mann. klärt das zwischen euch: euer kind ist normal, du bist an nichts schuld, wenn er etwas anders machen würde soll er es anders machen.
Naja, Dein Sohn ist noch ziemlich klein. Meistens passen die Kinder sich in der Kita den anderen Kinder an, aber manche brauchen eben etwas Ermutigung bis sich diese Routinen verfestigt haben. Wie viel das mit zu Hause zu tun hat, hm, wir haben eine Tochter (17), die schon sehr früh bei allem "Leine!!!" (also alleine machen) gebrüllt hat und einen Sohn (15 Jahre), dem man heute noch den Allerwertesten hinterhertragen bzw. ihn in selbigen treten muss, damit er etwas tut. Das hängt auch mit dem Charakter zusammen. Bei Kindern, die von alleine nicht in Wallungen kommen, hat man die Tendenz, ihnen mehr abzunehmen, einfach, weil sonst alles ewig dauert. Ist doch gut, wenn Du jetzt mehr darauf achten kannst. Manchmal fällt einem so etwas selbst gar nicht auf. Unser Sohn war übrigens erst mit 3,5 trocken, viiiel später als unsere Tochter. Druck machen hilft da nicht. Wir haben es probiert. Geklappt hat es, als wir beschlossen haben, das Thema über die Sommerferien ruhen zu lassen. Das hängt mit der körperlichen Reife des Kindes zusammen. Keine Ahnung, warum immer noch so viele Menschen und sogar Erzieherinnen meinen, Eltern einreden zu müssen, dass sie das mit dem Kind nur mehr trainieren müssten. Allgemein mit Kritik ist es so, dass Außenstehende ja nur sehen, wie das Kind sich verhält. Ob das daran liegt, dass die Eltern etwas verkehrt machen oder daran, dass das Kind im Bezug auf diese Sache oder grundsätzlich schwierig ist, wissen die nicht. Da muss man als Eltern selbst überlegen, ob man sich den Schuh anziehen möchte. Nicht alles, was Pädagogen so sagen, hat Hand und Fuß. "Ich möchte nicht, dass andere ihn als "unfähig" und "Plage" erleben. " Mal ehrlich, nur weil ein ca. 2-jähriges Kind wenig selbstständig ist und keine Anstalten macht, auf's Töpfchen zu gehen, ist es keine "Plage". Da wird es ganz andere Kaliber von Kindern geben, die sich z.B. brüllend auf den Boden werfen, wenn ihnen etwas nicht passt. (was auch normal für 2-jährige ist) Dein Sohn macht halt zur Zeit noch etwas mehr Arbeit, und das gefällt denen nicht. Aber für den Personalmangel in den Kitas kannst weder Du, noch Dein Sohn etwas.
Deswegen ging immer ICH zu solchen Gesprächen. So konnte ich nämlich nachfragen, den Tenor hören, das Gesamtbild der Erzählungen bewerten und konnte erklären. Ich würde um ein Gespräch im Kiga bitten. Du und die zuständige Fachkraft. Nur so wirst Du das konkretisieren können. Denn ich finde nämlich, dass Du ein ganz normales Kind hast und etwas an der Wiedergabe nicht stimmen kann. Und wenn mich das plagt, gehe ich die Klärung an. Also geh das an.
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