Mitglied inaktiv
Hallo, ich lese hier immer öfter, dass viele es nicht gut finden, wenn sich ein Kind nicht nur mit Worten, sondern mit Spucken oder Schlagen wehrt. Mal eine blöde Frage: wie denn sonst, wenn der Angriff wirklich massiv ist? Und ganz ehrlich, wenn ich, als Erwachsener tätlich angegriffen werden, habe ich doch auch das Recht, mich zu wehren. Ist nur mal eine generelle Frage, mich würden dazu andere Meinungen interessieren. Meine Tochter wehrt sich eher zu wenig und wenn dann nur verbal. Viele Grüße
Ich bin der Ansicht, dass ein Kind sich wehren soll, wenn es angegriffen wird. Denn mal ordentlich zurück zu kneifen oder hauen hinterlässt meiner Ansicht nach beim Angreifer einen anderen Eindruck als ein: "Lass das doch bitte, das tut mir weh." Besonders wenn es Kinder sind, bei denen ganz offensichtlich alle bisher ach so pädagogischen Maßnahmen und Gespräche und sonstwas nicht sonderlich gefruchtet haben. Ich hab auch meiner Tochter gesagt, wenn irgendeine Betreuerin sie schimpft, dann soll sie einfach an mich verweisen, ich führe diese Diskussion dann schon mit ihr.
Ich denke das kommt ganz darauf an, was du unter massivem Angriff verstehst. Mein Sohn (8,5) ist seit seinem 4. Lebensjahr im Kampfsportverein und dort auch recht erfolgreich. In der ersten Klasse ist er von einem Jungen, der viel älter war grundlos von hinten am Hals gewürgt worden. Er konnte sich aus der Situation befreien (hatten sie im Training schon oft geübt) und hätte sich durch einen gezielten Schlag oder Tritt wehren können. Hat er aber nicht. Er hat ihm recht deutlich gemacht, dass er beim nächsten Mal das anwendet, was er im Karate gelernt hat. Ob er es nun riskieren möchte, dass seine Nase oder die Rippe gebrochen ist, sei ihm selbst überlassen, aber er wird ein nächstes Mal würgen nicht einfach so hinnehmen. Denn wehren darf er sich, nur nicht anfangen. Seit dem Tag hat ihn der andere Junge in Ruhe gelassen. Wir haben ihm beigebracht, dass er sich körperlich wehren darf und auch soll, wenn es die Situation erfordert und ein "Stop bis hierher und nicht weiter" nix nutzt. Aber hier in unserem Fall wäre es unnötig gewesen, das andere Kind zu verletzen. Ich denke, würde er in eine Schulhofschlägerei geraten, dann würde er Tritte und Schläge von anderen Kindern erstmal eine ganze Weile abblocken, bevor er selbst schlägt oder tritt. Da muss dann schon viel passieren, bis das soweit ist. Spucken ist lediglich eklig und hat mit sich wehren rein gar nichts zu tun.
Hallo
sich körperlich wehren wenn es auf der Straße/auf dem Spielplatz ist u. kein Erwachsener der klären kann zugegen ist o.k.
Wenn es auf dem Schulhof passiert ist die Regel wir verhalten uns so wie wir selbst behandelt werden möchten. Und wer möchte angespuckt o. geschubst werden? Hier heisst es mit fester Stimme u. Augenkontakt dem anderen klar machen "nein mit mir nicht". Nützt es nicht - Aufsicht rufen. DAFÜR ist die da! Wo kommen wir denn hin, wenn auf dem Schulhof derjenige "gewinnt" der besser schubsen, hauen, treten, spucken kann
viele Grüße
Ja, aber in dem Fall wird man ja bereits so behandelt, wie man nicht behandelt werden möchte... warum sollte man sich dann nicht dementsprechend wehren? Meine Kleine hat anfangs, wenn sie bei mir gejammert hat, dass irgendwer sie wieder gehauen, geschubst oder gekniffen hat und ich ihr dann gesagt habe, dass sie sich wehren soll immer gesagt: "Aber ich darf mich nicht wehren, sagt die ... " Zu mir hat die betreffende Betreuerin dann auch mal gemeint, dass es bei ihnen "verboten ist, sich zu wehren." Ganz ehrlich, gehts noch? Wie soll denn ein Kind lernen, wann genau es sich nun nur mit Worten "wehren" darf und wann auch körperlich? Seh ich nicht ein und mein Kind wird nicht lernen, sich alles gefallen lassen zu müssen.
Es kommt immer darauf an, wie alt ein Kind ist. Sobald es sich schon verbal äußern kann, sollte es die Sprache als Kommunikationsmittel auch in solchen Fällen nutzen. Wird ein Kind angegriffen, kann es sich natürlich wehren, was aber nicht bedeutet, dass es zurück schlagen darf. Den Unterschied muss einem Kind erklärt werden. Ich persönlich finde es positiv, dass Deine Tochter so reagiert - klar unterliegt sie momentan, aber dafür hat sie garantiert später mehr soziale Kompetenz. Kinder, die zum Beispiel von ihren Eltern körperlich angegriffen werden, meist Klaps auf den Po, Rücken, Hand oder Ohrfeige ...; manchmal auch schlimmere Angriffe, lernen, dass schlagen, jemanden angreifen in Ordnung ist - die Eltern legitimieren die körperliche Gewalt sozusagen. Ein zusätzliches Problem ist, dass diese Eltern ihrem Kind auch selten Empathie vorleben.
Meine Kinder waren nie so aggro wie viele hier ihre beschreiben, die Eltern schlagen, andere Kinder schlagen usw. Sie sind absolute Pazifisten. Meine Tochter ist 10 und hat das erste mal einem Jungen eine gescheuert, weil er meinte mit ihr kann er es machen... ich bin froh, dass sie sich durchaus wehren können, wenn sie müssen. Meine Kinder sind her zurückhaltend aber ich möchte nicht, dass sie zum Fußabtreter für andere werden.
Und... nach dem ich 4 friedfertige Kinder aufgezogen habe muss ich feststellen, dass es diese viel schwerer haben. Ganz weit vorn waren und sind immer die Drängler, die Motzer, die Hau-Drauf-Typen, die die den Chef spielen und die mit dem fetten Ego.
Ja, aber die Kindheit ist vom Leben her betrachtet die kürzeste Zeit ... sind denn die Drängler, Motzer, Hau-Drauf-Typen und Chef-Macker-Spieler die beliebten, angenehmeren Zeitgenossen im Erwachsenenleben und vorallem: sind sie am Ende wirklich die Erfolgreicheren, Zufriedeneren? Ich glaube, wenn man selbstbewusste Pazifisten großzieht, die sich im Fall des Falles wunderbar verbal wehren und ggf. auch die Stirn bieten können, braucht man sich doch um sie keine Sorgen zu machen ;) LG
Ich würde gerne Deine Frage an mf4 beantworten, weil ich es eigentlich eine ganz interessante Frage finde. Leider haber ich im Leben ganz häufig die Erfahrung gemacht, dass die von mf4 beschriebenen Menshcen in der Tat erfolgreicher sind. Ob Zufriedener ist natürlich eine andere Frage, auch sicher nicht die beliebtesten. Aber erfolgreich schon. Während die verbal gut aufgestellten Pazifisten (und das meine ich dann im übertragenen Sinne, so wie Drängler, Motzer auch etc. also nicht, dass jemand tatsächlich zuhaut, sondern als Grundcharakter so ist) leider sehr häufig die Kürzeren ziehen.
Sorry, habe Dein Post erst jetzt gesehen ... Ja, dann stellt sich die Frage was man sich für sein Kind wünscht und was man selbst als Erfolg bezeichnet … wirtschaftliche Absicherung, Statussymbole, Karriere? In anderen Kulturen bedeutet Familie und reicher Kindersegen Erfolg ;) Will man evtl. auf Kosten von Lebenszeit, Zufriedenheit, inneren Ausgeglichenheit lieber für sein Kind nach mitteleuropäischen Maß „Erfolg“ haben anstatt es auch mal zurückstecken zu lassen in dem guten Gewissen, dass der andere zwar lauter aber dennoch evtl. nichtssagender war??? Eine allgemeingültige Antwort gibt es sicher nicht. Ich selbst bot irgendwie nie Angriffsfläche in meiner Kindheit, in der Jugend und bis heute habe ich mich immer verbal auseinander gesetzt und konnte auch schon körperliche Gewalt durch mein verbales Eingreifen beenden. Das wünsche ich mir für meine Tochter, aber sie wird hoffentlich später in z.B. einen Selbstverteidigungskurs gehen, damit sie in der Not auch körperlich so selbstbewusst auftreten kann, dass ihr hoffentlich nie etwas passiert.
los wäre. meine werden sehr sehr selten körperlich aktiv. on sich aus(also der beginende) nie. sie haben in all den jahren gelernt konfikte auch anders zu lösen. meine beiden grossen(9) hätten auf grund ihrer körper statur eh keine chance. trotzallem werden sie ernst genommen.
Ich bringe meinen Kindern doch nicht bei, haue zu!!??ich glaube nämlich dass genau das die kinder sind die auch mal anfangen so auszuteilen.Ich glaube nicht dass alle Kinder das trennen können!ab wann hau ich denn dann zu?wenn mich jemand angeht?wenn jemand was sagt?oder mich "doof" anguckt!?finde ich nicht richtig das zu vermitteln als Elternteil!!!!!
und ich bringe meinen kindern nicht bei, stillzuhalten, wenn sie jemand körperlich angreift. hat sich dominik brunner vll seinerzeit auch gedacht. jetzt ist er tot.
Und ich kann aus eigener Erfahrung sagen, das nicht immer die Kinder, die zuhause Schläge einstecken müssen, die sind, die dann im Kiga oder Schule austeilen. Mein Bruder und ich wurden ganz schön verprügelt von unserem Vater und wir waren dann auch die, die geduckt auch solche Angriffe von anderen Kindern eingesteckt haben ohne uns zu wehren. An diesem mangelnden Selbstvertrauen, es allem und jedem Recht machen zu wollen, knabbere und arbeite ich heute noch. Auch heute kann noch fast jeder mit mir machen, was er will. Und genau das will ich für mein Kind nicht. Er SOLL sich wehren und sich nichts gefallen lassen, was ihm unangenehm ist oder gar wehtut. Bei Ungerechtigkeiten wie Spielzeug weggenommen wird dann natürlich Erzieherin oder Mutti dazugeholt.
meiner tochter wurde bis jetzt 1x körperl angegangen, danach nie wieder. sie hat aber auch gelernt diesen kindern aus dem weg zugehen. meinem sohn passiert es hin und wieder, aber er geht dem ganzen auch nicht aus dem weg. passiert es ihm dann, das er nen tritt kriegt, ist sein gang zur lehrerin und die regelt den rest. das haben die kinder auch begriffen, also legt sich auch keiner mit ihm an. meiner keinsten ist das auch nur 1x passiert, wurde vom kiga geregelt das wars. für mich ist wichtig, sie lasse sich nichts gefallen, finden eine gewaltfreie lösung. geht auch und sie kommen gut damit zurecht
Du hast nur Beispiele aufgezählt wo andere das dann regeln und in jedem Punkt war das Kind "die Petze"... das macht kein Kind stark, wenn es mal allein "den Feinden ausgeliefert" ist. Wie wehren sie sich selbst?
der einne nennt es petzte, der andere hilfe holen. meine grosse ist 9 und ihr ist es 1x vorgekommen das sie 1x körperl angegange wurde. sie hat es erbal geregelt. wenn man in 9 jahren 1x mal angegangen wird, scheint sie ja aus dem raster der kinder rauszufallen, die kinder zum ärger suchen. mein sohn ist auch 9 und geht zum lehrer. genau er holt sich hilfe. der, der zurück schlägt muss an unserer schule genauso dafür gerade stehen, wie der, der anfängt. er regelt das ansonsten auch verbal. der unterschied zu seiner schwester ist, das er nicht allem aus dem weg geht. na und meine kleine regelt es auch verbal bzw über die erzieherin. sich hilfe zu holen ist bei uns im kiga und in der schule erwünscht, wenn sie nicht weiter kommen und diese lösung finde ich weitaus besser als drauf zu hauen.
dann hast du es ja gut mit deinen kindern, sie sind selbstbewusst und fallen aus dem mob-raster raus. anscheinend ist es auch eine musterschule mit musterkindern und musterlehrern, die alles verbal regeln können. glückwunsch. was aber wenn es anders ist? nicht so mustergültig?
Vor allem suchen sich die dummen Schläger auch einfach mal die Kleinsten zum Quälen aus. Das hat im Kindergarten- und Grundschulalter nicht unbedingt etwas mit Selbstvertrauen zu tun. Die lernen das doch schon daheim oder von den größeren Kindern der Nachbarschaft oder Sippe, dass man seine Aggressionen an den Schwächeren auslassen darf. Wie soll dann ein Kind, das schon so früh in die Opferrolle gedrängt wird, genug Selbstvertrauen entwickeln, wenn ihm "keiner" hilft? Der Schläger sitzt am nächsten Tag wieder im Klassenzimmer, grinst noch frecher, weil ihn keiner maßregelt. Das Opfer weicht den Lehrern und den Eltern nicht mehr von der Seite, aus Angst, traut sich nachmittags nicht alleine aus dem Haus, weil der Schläger in der Nachbarschaft wohnt. Ganz toll.
... man kann im Leben in Situation kommen und mit Leuten zusammentreffen, wo die verbale Überlegenheit einem zu nichts nütze ist, einfach weil es für diese Leute keine Bedeutung hat. Und dann steht man da und hat nie gelernt, dass man in solchen Situationen auch anders/körperlich reagieren soll/darf... :-/ Das kanns doch nicht sein. Klar ist/wäre es wünschenswert, wenn es anders wäre. Natürlich wünsche ich mir und meinen Kindern, sich nie anders als verbal behaupten zu müssen und immer auf Leute zu stossen, die verbale Kommunikation verstehen und quasi "zivilisierte Verhaltensweisen" drauf haben. ABER ich muss sie doch auch darauf vorbereiten, dass wir nicht in einer Idealwelt leben, es deshalb auch mal anders kommen kann und was sie dann machen können/sollen. Ein Beispiel aus der ersten Klasse: Da ist ein Junge, bei dem es zu Hause massive Defizite gibt, da hat man nicht für nötig befunden, ihm grundlegende Sachen beizubringen, sei es gesunde Ernährung und Bewegung (er hat starkes Übergewicht), sei es Sozialverhalten, nichts... :-/ Er kann einem gewisserweise leid tun, aber das ändert nichts daran, dass er zunehmend aggressiv ist Hauen, Treten, der Gipfel war das Bedrohen eines Mitschülers mit einer Schere!) und die Mitschüler sich halt irgendwie wehren müssen. Klar sagen wir "Provoziert ihn nicht, geht ihm lieber aus dem Weg, ruft/holt die Lehrerin..." usw. Und auch, dass sie erstmal schreien sollen "Lass das!" usw. Es hat begrenzte Wirksamkeit. Die Lehrerin versucht zusammen mit dem Schulleiter da entgegenzuwirken, es gab schon diverse "Vorladungen" seiner Eltern, der Schulpsychologe wurde/wird wohl eingeschaltet... (ich weiss nichts Genaueres, nur dass in der Hinsciht einiges läuft). Ich habe mit meinen Jungs zu Hause u.a. drüber gesprochen, dass man nie jemanden als ganze Person ("der IST blöd" etc.) ablehnen soll, sondern nur sein Verhalten, das, wie er sich benimmt - und dass dieses sich auch ändern kann. Und dass also, wenn dieser Junge (ist in der Klasse meines Jüngeren) sein Verhalten ändert, er vielleicht irgendwann sogar mit ihm befreundet sein könnte... Mein Kleiner hat ihm das dann, verbal fit wie er ist, bei nächster Gelegenheit gesagt: "Du XY, wenn du uns nicht mehr haust und aufhörst, dich so fies zu benehmen, können wir ruhig zusammen spielen und Freunde sein - aber solange du dich so benimmst, müssen wir uns wehren." Derjenige hat ihn wohl nur verständnislos angeguckt (so mein Sohn, aber das glaube ich ihm auch, kann es mir lebhaft vorstellen). So viel zu dem Verbalen... Ich sage nicht, dass man es nicht versuchen soll - doch, immer! Aber es gibt einfach leider auch Leute, die zu es nicht zu kapieren... leider. Was dann?
Bisher finde ich, macht meine Tochter es genau richtig. Sie versucht, sich mit Worten und Diskussionen zu wehren (verbal ist sie den Schlägertypen eindeutig überlegen). Wenn Worte nicht helfen, wehrt sie sich auch körperlich. Und zwar sofort, nicht erst später. Anscheinend hilft das ganz gut, weil sie von den Kindern (Jungs und Mädels) nicht noch mal körperlich angegriffen wurde. Die probieren es dann auch verbal, oder mit Sachen wegnehmen. Das tut auch weh, aber inzwischen ist sie da recht gefestigt. Sie hat genug Leute, die sie gerne mögen und pfeift auf die anderen. Ich denke aber, Mädels haben es da etwas leichter als Jungs. "Man" schlägt keine Frauen, nur die eigene, aber das kommt dann erst später. Es gibt einfach "Grattler". Die werden nicht plötzlich als Erwachsene so, sondern sind schon als Kinder auf der Schiene. Wenn da keiner (Eltern, Schule, Jugendamt etc.) frühzeitig was macht, werden die kleinen Rabauken zu ausgewachsenen Gewalttätern. Ich hatte nie solche Probleme mit anderen Kindern. Mein Mann schon, obwohl er groß und stark war. Damals reichte es schon als Grund ihn zu verprügeln, dass er nicht im Fußballverein war. Alleine hat sich keiner an ihn rangetraut, die kamen gleich in Grüppchen. Geholfen hat ihm außer seiner großen Schwester keiner, weil das ja nur "harmlose Raufereien" unter Jungs waren. Zurückschlagen hatten seine Eltern verboten (man wollte ja keinen Ärger). Erst, als er sich ein Mal massiv gewehrt hat, war der Spaß endlich vorbei, dauerhaft. So eine blutende Nase macht den kleinen Deppen wohl echt Angst. Natürlich sollen Kinder sich Hilfe suchen, von anderen Kindern oder Erwachsenen. Wenn aber keiner da ist oder die Erwachsenen sich in den "Kinderkram" nicht einmischen wollen, müssen sie sich selbst behaupten können. Man kann doch nicht dauerhaft allem aus dem Weg gehen, wo bleibt denn da die persönliche Entfaltungsfreiheit? Meine Tochter ist 7 und viel ohne Eltern unterwegs, da wo auch keine Aufpasser dabei sind. Aus dem Weg gehen hieße daheim bleiben. Und das wohl noch lange. Und mit Petzen kommt man auch nicht weit, wenn keine Erwachsenen dabei sind. Wir haben ihr von Anfang an gesagt, dass sie sich wehren darf, wenn ihr jemand wehtut. Und dass sie laut schreien soll, ganz egal, wer sie angreift. Schon in der ersten Kindergartenwoche habe ich beobachtet, dass sie sich das auch traute. Ein Junge (der auffälligste) hat sie unter dem Tisch ein paar Mal getreten. Sie hat ihn aufgefordert aufzuhören. Als er weitermachte, hat sie ein Mal ordentlich zurück getreten. Mit Erfolg. Sie war in den Folgejahren das einzige jüngere Kind, das nicht von dem Jungen drangsaliert wurde. Nur ein Mal war sie zufällig am Fuß des Hügels, als der Junge einen Bollerwagen zu den Kleinen runterschubste, mit denen sie gerade spielte. Das ist zwei Jahre her, der Junge hat sich noch nicht gebessert.
Hallo, ich finde, ein guter Anhaltspunkt ist der "Notwehr-Paragraph" im BGB: Er sagt, dass man sich nicht nur gegen körperliche Attacken (gegen Leben oder Leib), sondern sogar bei Angriffen auf "Freiheit, Ehre oder Eigentum" körperlich zur Wehr setzen darf. Für mich gilt auch auf dem Schulhof: Totale Sanftheit und Passivität finde ich unangebracht. Kinder, die sich niemals wehren, geraten leichter in eine Opferrolle. Sie erleben sich außerdem auch selbst als unterlegen und hilflos. Meine Kinder wissen, dass sie keine anderen Kinder angreifen dürfen, sie dürfen sich aber gegen körperliche Angriffe wehren. Dabei gilt ein "Zweistufenplan". Erste Stufe: Ein lautes "Nein! Lass das!" Hilft das nicht, kommt Stufe zwei: Ein kräftiger Schubser gegen den Angreifer plus ein "Lass mich!" Das klappt sehr gut. LG
Ganz ehrlich, mein Sohn würde von mir eine Goldmedaille bekommen, wenn er sich endlich auch mal körperlich wehren würde. Also er soll nicht das prügeln anfangen, aber es würde schon mal ein Tritt ins Schienbein reichen Mein Sohn ist 7. Ich habe ihm gesagt, wenn dich einer schlägt, dann darfst du auch mal kontra geben. Was sagt mein Sohn? Dann tu ich ihm doch weh...ja das ist mein kleines Schaf Mit Worten wehren..ja das macht er, nur es nützt nix, es interessiert doch den Gegenüber nicht, was ein paar Köpfe kleiner Pimpf zu ihm sagt Aber wie schon erlebt, es gibt ja immer Mütter/Erwachsene die meinen, das ist das schlimmste, wenn ein Kind sich mal körperlich wehrt. Deren Kinder sind wahrscheinlich die, die als erstes ein Kind "schlagen", klar, die brauchen sich ja nicht wehren
Verbal wehren ist ja schön und gut, aber mal ehrlich, wenn ein Rüpel jemanden verkloppen will, ist dem doch sowas von egal, was sein Gegenüber ihm Altkluges zu erzählen hat. Ich sag zwar zu meinem Sohn, wenn ihm im Kiga jemand was tut, soll er zur Erzieherin gehen und die soll das klären, aber das geht auch nur im Kiga gut. In der Schule seh ich da schwarz. Denn sobald nach dem Unterricht das Schulgelände verlassen wird, ist kein Lehrer in der Nähe, der hilft. Dann spätestens ist die Petze fällig. Und da muss ein Kind sich schonmal wehren können und auch dürfen. Ich kann meinen Sohn ja auch nicht immer abholen dann und zuhause einsperren. Und ja, ich bin ein gebranntes Kind.
... das sehe ich auch so und wir versuchen es unseren Jungs auch so beizubringen (also in etwas den Zweistufenplan, wie du schreibst).
o.T.
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