Elternforum Rund um die Erziehung

Problem mit Pflegetochter

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Liebe Eltern, ich hab schon seit einiger Zeit ein kleines oder größeres Problem mit unserer Pflegetochter 10j. Wir haben noch zwei kleine Kinder 4J und 2,5J. Sie ist immer sehr eifersüchtig auf die Kleine. Wobei ich sagen muss, dass ich mit ihr mitunter sogar mehr Zeit verbringe als mit den Kleinen. Sie muss immer rummeckern. Heute war wieder so ein Streitpunkt: Wir wollten zum Puppentheater gegangen, und ich hatte eigentlich gedacht, sie will nicht. Aber sie mag immer alles machen was auch die Kleinen wollen. Wenn sie hört ich unternehm was mit der einen oder der anderen sehe ich schon ihren Unmut. Sie tut sich allgemein sehr schwer mit Freunden finden, vertraut immer jedem, gibt immer ihre Schulsachen her, tut immer alles ausleihen, ich hab manchmal die Sorge das sie ausgenutzt wird, und habe das auch von ihrer guten Freundin auch erfahren dass einpaar Mädels, dass auch vorhatten usw. Ist immer die Schüchterne und Stille in der Schule wurde auch schon oft beleidigt, dass hatten wir gerade in der Schule entschäft gottseidank. Sonst ist sie super in der Schule nur Einser und Zweier, mit Hausaufgaben ist sie auch sehr diszipliniert, immer gleich nach dem Mittagessen und ist sehr auf Schönschreiben bedacht. So, nun wollten wir zum Puppentheater: Ich hab extra noch erwähnt: "Bitte führt Euch ordentlich auf, kein Meckern oder sonst was." und dann hatte sie die ganze Zeit nur noch rumgemeckert. "WArum müssen denn jetzt alle klatschen, warum schreien die so komisch und wie lang dauert denn das noch?" und dann hat die Kleine noch Angst vor dem Gespenst bekommen, dann musste ich sie auf den Arm nehmen, das hat ihr auch nicht gepasst: "Will sie den das etwa jetzt gar nicht anschauen oder was?" Beim Ballett wo es für die Mittlere gedacht war, Sie hat auch Ballett nur am Montag, musste sie einbisschen auf die Kleine im Nebenraum aufpassen, weil ich auch anwesend sein wollt, wenn Sarah mich sucht, weil es auch die erste Std. war. Da ist sie auch immer vorgelaufen: " wie lange dauert es noch, und die Nina wäre ja so unmöglich und hat mir dort auf den Blatt geschrieben, dass sie egoistisch ist immer alles meins sagt und solche Sachen. Wo ich ihr schon in einem noch ruhigen aber strengeren Ton gesagt habe, dass sie jetzt endlich sich zusammenreißen soll, weil auch die Eltern schon zugeschaut haben, hat sie mit den Füßen noch gestampft und war richtig trotzig. Auf dem Spielplatz ist es auch immer so, sie geht rum will alles nicht so richtig, alles ist langweillig usw. Einmal ist sie in die Gebüsche gelaufen und ich musste nach ihr mehrere Male rufen und sie sagte nur es ist so langweillig. Und jedesmal sag ich mir ich nehm sie nicht mehr mit, dann tut sie mir auch wieder leid, weil sie doch nur uns hat. Manchmal denk ich mir, ich bemühe mich nur umsonst. Es wird mal besser dann kommt es wieder. Ich will sie auch nicht ausgrenzen, das ist ja das Eigentliche. Wir reden mit ihr viel über die Schule, über die Mitschüler, sie erzählt auch sehr viel, es kommt ja auch was von ihr. Und ich schau auch mit ihr die Hannah M Filme und höre auch mal diese Musik mit ihr und mach ihr Frisuren und lesen zusammen. Sie hat auch ein eigenes Zimmer, dass ist ihr Rückziehungort, leider will sie immer life dabei sein und ist immer bei den Kids. Jetzt ist es schon so, dass sie zusammen mit der mittleren spielt und sie die Nina irgendwie immer ignorieren und wenn ich, mit der kleinen kuschele oder lese, dann ruft sie gleich nach der mittleren und sagt: Komm wir gehen in das andere Zimmer spielen! Bei meinem Mann benimmt sie sich gar nicht so. Sie ist ein Engel in Person und hat Respekt. Vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen, lg


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Hm, aber die Musik mithören und Frisuren machen reichen eben nicht aus! DAS ist nicht das, was deine Tochter will und sucht und braucht! Sie sucht in 1. Linie DICH bzw. EUCH! D.h. konkret: nehmt euch einmal die Woche Zeit nur für sie - ohne die Kleinen dabei! Geht ins Kino, oder Eisessen oder ins Schwimmbad, oder bummeln oder in einen Aquazoo ... Sie will einem von euch auch mal ganz für sich alleine! Und das nicht nur einmal sondern öfters und regelmäßig! 1. ist sie schon die Älteste der Mädels und 2. auch noch "nur" ein PK! Zwei schwierige Positionen für sie! LG und viel Erfolg, Jamu


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Hallo, die Situation ist sicher ganz schön schwierig, das kann ich mir gut vorstellen. Eine Patentlösung gibt's da sicher nicht. Aber ich glaube, Deine Pflegetochter bräuchte vielleicht mehr "Eigenes": ein eigenes Hobby, regelmäßig eigene Exklusiv-Zeit mit Pflegemama und -papa (wie schon meine Vorrednerin vorschlug), eigene Freundinnen. Freundinnen könnte sie finden, wenn sie z.B. im Sportverein aktiv würde oder in einem Kinderchor mitmachen würde. Hier finden sich Kinder zu einer gemeinsamen Sache zusammen, es entstehen desahalb leichter Freundschaften als in der Schule. Die meisten Sportvereine bieten für einen geringen Jahresbeitrag zahlreiche prima Kurse an: Modern Dance, Trampolin, Jiu Jiutsu, aber auch Mannschaftssportarten (besonders wertvoll bei leichten Verhaltensproblemen, weil die Kinder Teamgeist lernen, Anerkennung bekommen, Rücksichtnahme üben etc.). Die ersten drei Schnupperstunden sind meist kostenlos. Nimm sie doch mal mit und lass sie etwas ausprobieren. Wenn sie eher musisch begabt ist, könnte sie ein Instrument lernen oder in einem Kinder-Malkurs oder bei einem Tanzprojekt oder im Kinderzirkus mitmachen. Es gibt soviele tolle Angebote für Kinder, die mit Durchhaltevermögen und Engagement, aber auch Anerkennung und Selbstbestätigung zu tun haben. Wenn sie mehr Eigenes hätte, wären die kleinen "Geschwister" nicht mehr so zentral wichtig für sie, sie bezöge ihr Selbstwertgefühl dann mehr aus anderen Dingen - und auch aus ihrer Extra-Zeit mit Dir und Deinem Partner. Freundschaften könnt Ihr auch erleichtern, indem Ihr vorschlagt, dass sie einzelne Kinder (aus Schule oder von ihrem Hobby) mal nachmittags zum Spielen oder für eine gemeinsame Unternehmung einlädt. Zu zweit findet man eher zueinander als in der großen Gruppe. Und hier würden auch ihre Distanzlosigkeit und ihre Probleme, sich abzugrenzen (die ja beide aus ihrer Lebensgeschichte stammen) keine so große Rolle spielen. Grüßle BB


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Genauso und nicht anders sehe ich das auch! Des Weiteren finde ich, dass man mit 10 Jahren halt DOCH noch zu JUNG ist, um längere Zeit auf ein deutlich jüngeres Kind aufzupassen! Nicht, dass man das in diesem Alter nicht schon kann, aber ob man das da auch schon WILL?! - Da hat man doch noch ganz, ganz andere Dinge im Kopf und Interessen. Ich würde auch Tage einlegen, wo sie NUR mit den Pflegeeltern etwas unternimmt, denn sie hat/e es ja schon so schwer genug. Das bedeutet aber nun NICHT, dass man ihr immer nachgibt und ihr alles in den Hintern schiebt - oh nein! Aber dann halt nicht schimpfen und gefrustet sein, wenn SIE gefrustet ist, wenn sie längere Zeit auf die Kleinen aufpassen soll. "aber die Musik mithören und Frisuren machen reichen eben nicht aus! DAS ist nicht das, was deine Tochter will und sucht und braucht!" Sehe ich ebenfalls so und DAS wird es nämlich sein! Denn man kann manchmal noch so viel anbieten - und es ist halt immer das Falsche. Gruß M.


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Was wäre denn ihre Alternative, wenn sie nicht mit zum Puppentheater oder auf den Spielplatz geht? Dass sie allein zu Hause bleibt? Falls das so wäre, ist es doch klar, dass sie dann lieber mitkommt. Und es ist auch kein Wunder, dass sie sich dann dort langweilt, weil es nicht altersangemessen ist. Sie müsste halt zu genau der gleichen Zeit was machen können, was ihr Spaß macht. Mit 10 Jahren eine Stunde lang allein auf eine 2,5jährige aufzupassen, finde ich auch ganz schön schwierig. Gerade mit 2,5 sind Kinder sehr anstrengend, weil schon so mobil und eigensinnig, aber wenig einsichtig. Dafür ist sie mit 10 einfach zu klein. Da kann ich gut verstehen, wenn sie ständig gelaufen kommt, sich über die Kleine beschwert und endlich erlöst werden möchte. Ich glaube, Du mutest ihr etwas zu viel zu. Vielleicht, weil sie im Vergleich zu den beiden Kleinen schon so groß und selbstständig wirkt. Aber sie ist eben noch ein Kind, und möglicherweise durch die Pflegesituation sogar noch schutzbedürftiger und weniger selbstsicher als andere Kinder in dem Alter. Es liest sich so, als würdest Du versuchen, sie anzustupsen, damit sie selbstständiger wird. Aber das klappt nicht. Ich denke, es wäre besser, Du gibst ihr die Sicherheit und Geborgenheit, die sie anscheinend jetzt noch braucht. Wenn sie weiß, dass sie sich immer zu Euch in die sichere Geborgenheit zurückziehen kann, wagt sie vielleicht eher den Schritt nach draußen.


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Hallo nochmal, sie macht schon was außer Haus z.B eine Std Ballett wöchentlich. Und ab und zu besucht sie ihre Freunde zwischen der Woche. Sie macht es aber nicht so gerne. Wobei ihre Freundin eigentlich eine Nette ist. Sie wollte einmal richtig gerne mit einem Mädchen befreundet sein, sie hatten aber total andere Interessen. Sie hatte sich schon für Jungs,schminken und sowas interessiert und so ist sie zu unseren Tochter nur wegen Langeweille mal vorbeigekommen. Das hat mir für meine Tochter auch weh getan. Ich unternehm schon mal was mit ihr, wenn die Zeit es zulässt. Manchmal ist es halt nur mal ein Gesprächsaustausch im Zimmer. Oder Karaoke. Sie geht auch mit mir immer Einkaufen. Einmal monatlich fahr ich mit ihr ins Kino, Eishalle usw. Mich würde es freuen,wenn sie mal eher mit Freunden was unternimmt. Es sind auch schon viele Mädchen gekommen, bloss irgendwie tut sie sich immer schwer. Sie geht dann nach unten, wenn sie bei ihr sind, und fragt mich was sie jetzt spielen soll, weil ihr langweillig ist, dabei ist ihre Freundin oben??


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Sie musste nicht eine ganze Std auf die Keine aufpassen, dass war ne knappe viertel Std. Sie ist generell mit vielem sehr überfordert und ich bemühe mich schon, dass sie selbständiger/mutiger wird. Wir hatten auch ein Schnürsenkelproblem gehabt, haben das täglich geübt, jetzt kann sie sich sie endlich zubinden. Womit ich nicht klarkomme ist diese Eifersucht und Neid. Sie zeigt es so deutlich. Wirkt dann so verärgert, und das gefällt mir überhaubt nicht. Ich denke auch, sie ist halt unser Pflegekind und deshalb, aber manchmal hilft mir das nicht mehr. Sie hat es nicht schlechter als die unsere eigenen. Ene Stunde tue ich auch mit ihr am Tag sicherlich verbringen. Nur mit ihr alleine. Manchmal ist man einfach überfragt. lg


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Hallo, Eifersucht und Neid haben es so an sich, nicht rational steuerbar zu sein. Sie entstehen aus einem schwachen Selbstwertgefühl heraus. An ihrem Setbstwertgefühl müsstest Du also arbeiten. Wahrscheinlich benötigst Du dazu aber professionelle Hilfe von einem Kindertherapeuten. Ich weiß nicht, welche Vorgeschichte Deine Pflegetochter hat. Vermutlich aber eine problematische, denn sonst wäre sie ja nicht bei Euch. Wenn in der frühen Kindheit viel schief gegangen ist, ist das später nur sehr schwer zu "reparieren". Mache Dir immer wieder klar, dass sie nichts für ihren "schwierigen Charakter" kann. LG Linda