Elternforum Rund um die Erziehung

niedrige Frustrationsgrenze.

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Hallo an alle. Vielleicht kann mir jemand einen Tip geben. Mein jüngster Sohn hateine sehr geringe Hemm/Frustrationsschwelle. Wenn ihn jemand beleidigt oder ärgert, haut er direkt zu. Es ist ihm dann egal, ob er einen schweren Gegenstand in der Hand hat oder nicht. Er wirft dann damit.Heute hat er einem Jungen das Rad demoliert, indem er sein Skatboard dagegen geworfen hat. Der Anlass war, dass der andere Junger ihn geschubst hat. Er war sauer und hat ihn sofort beschimpft und losgelegt. Es gehen aber meistens Beschimpfungen oder Attacken von anderen aus, die das in ihm auslösen.Angefangen hat Leon so gut wie nie. Trotzdem erschreckt mich seineReaktion.Er verläßt bei Ärger auch einfach die Klasse und ich darf dann antanzen. Ich habe ihn schon einen Familieberater vorgestellt, der auch Psychologe ist und der meinte nachdem er mit ihm Tests gemachthat, dass er keine Anzeichen von ADS oder ADHS erkennen könnte. Seine Lehrerin meinte ich solle mit ihm in die Psychatrie und der Familienberater hat angeboten, dass sich die Lehrerin mit ihm in Verbindung setzt und er im Unterricht hospitieren würde. Jedoch scheint es bis dato zu keinem Kontakt gekommen zu sein. Leon ist 9 Jahre alt Für einen Rat wäre ich euch dankbar. Gruss Moni


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Mit seiner Leistung in der Schule bin ich zufrieden. Mathe macht er mit schlafwandlericher Leichtigkeit. Sein Schriftbild ist sauber und sehr gut leserlich. Auffassungsgabe sehr gut. Seine Hausaufgaben erledigt er in wenigen Minuten. Schwachstelle ist Deutsch bei ihm. Er stört auch mit quatschen den Unterricht. Gruss Moni


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schwer zu sagen aus der distanz in einem anonymen internetforum. tendenziell denke ich, dass kein kind mit 9 jahren so auftritt, wenn in den jahren davor alles sehr gut gelaufen ist (bindung, trotzphase, loslösung, kindergartenalter). mir würden sich hier viele fragen stellen: welches temperament hat er? wie war die säuglingszeit, die kleinkindphase? wie erzieht ihr? wie präsentiert sich ihm der vater? wie ist generell die stimmung zu hause innerhalb der familie? ein kind ist immer so, wie es die umstände, unter denen es lebt und aufgewachsen ist, ermöglicht haben. hinzu kommt dann noch eine ordentliche portion charakter. zu all diesen dingen kann hier überhaupt keiner was sagen, weil er weder euch noch das kind kennt. wenn du aber das gefühl hast, er ist außergewöhnlich frustriert und aggressiv, wenn es außerdem noch euer familienleben belastet, dann würde ich nicht zögern, einen kinder- und jugendpsychotherapeuten aufzusuchen. die findet man in den gelben seiten und für einen ersten termin reicht die chipkarte.


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Hallo Moni! Das kenn ich sehr gut!!! Mein Sohn ist 10 Jahre, sehr guter Schüler, zu Hause echt NULL Probleme und woanders... oje, oje. Bis vor einem halben Jahr genau das gleiche: wird provoziert und haut oder schmeißt gleich mit was, ist schnell gekränkt und hat eben diese geringe Frustrationsgrenze, kann außerdem absolut nicht verlieren. In der Schule der Kasper und trotzdem einer der Besten in der Klasse-hat für mich überhaupt nicht zusammengepasst und ich selbst musste erst mal lernen, das zu akzeptieren - weil er eben zu Hause NICHT so ist. Als dann das Feetback aus der Schule und dem Umfeld zu schlimm wurde und er absolut darunter gelitten hat (geringes Selbstwertgefühl), bin ich endlich zu einer KINDERpsychologin gegangen. Dort wurde zwar nach etlichen Tests festgestellt, dass er ein leichtes ADHS hat (deshalb kann er absolut nicht still sitzen und spielt den Clown und ließ sich ständig ablenken); aber das war nicht sein Hauptproblem. Laut Psychologin ist er überdurchschnittlich intelligent und hochsensibel. Deshalb hat er so eine geringe Frustrationsgrenze, weil er eben gleich "checkt", wenn jemand ihn ägert oder kränkt und ihm eben diese berühmte "dicke Fell" fehlt. Wenn er gehauen oder was geschmissen hatte, wurde er IMMER vorher provoziert, aber das hat keiner gemerkt, nur die Reaktion unseres Sohnes war ja offensichtlich - und schon war er wieder der "unerzogene Bengel". Da blutet einen als Mutter schon das Herz! Die Psychologin hat ihm Medis verschrieben, dass er in der Schule still sitzen kann und nicht immer stört. Die muss er auch nur in der Schulzeit nehmen, am WE und in den Ferien braucht er nichts und er war letzten Sommer 3 Wochen im Ferienlager ohne negativ aufzufallen!!! Gleichzeitig fahren wir alle 14 Tage zu einer Verhaltenstherapeutin, die ihm Tipps zeigt, wie er sich besser beherrschen kann und wie er lernt, mit Frust und Ablehnung umzugehen. Die Lehrer wissen nach langen Gesprächen, dass er eben nicht nicht still sitzen WILL, sondern es nicht KANN. Jetzt mit den Medis ist es aber viel besser geworden = bessere Einschätzung und Lob von Seiten der Lehrer = viiiiel besseres Selbstwertgefühl = nicht mehr losschlagen!!! Er braucht viel Zuwendung und vor allem Verständnis und ich denke, das wird bei deinem Kleinen auch so sein. Jetzt ist unser Sohn viel ruhiger und ausgeglichener geworden, er freut sich über jeden Erfolg, wenn er sich nicht mehr provozieren lässt. Mittlerweile ist er dazu übergegangen, den anderen, der ihm ärgert, einfach stehen zu lassen!!! Ich bin so stolz auf ihn deshalb!!! Lass dir niemals von irgend jemand einreden, du könntest dein Kind nicht erziehen (ich habe 2 Kinder - das Mädchen ist völlig ruhig und ausgeglichen und dann unser Spring-ins-Feld - und ich erziehe beide absolut gleich!). Versuch ihn zu verstehen, sag ihm, wie lieb du ihn hast (was ja nicht heisst, das man das impulsive Verhalten toleriert-da hab ich meinem Sohn trotzdem Grenzen gesetzt)! Ich glaube, alles zusammen (Fahrten zur und Gespräche mit der Psychologin, viel Gespräche zu Hause und die Verhaltenstherapie) haben unserem Sohn sehr geholfen. Wenn du noch konkrete Fragen hast, vielleicht kann ich dir helfen?! Ich würde dir empfehlen, zu einer spezialisierten Kinderpsychologin zu gehen, die Erfahrung auf diesem Gebiet hat. Ich wünsch dir viiiiel Kraft und Verständnis und für deinen Lütten alles, alles Gute!


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Hallo, ich finde es gut, dass ihr für eure Familie eine Lösung gefunden habt und ihr jetzt besser zusammen leben könnt. Trotzdem macht mich dein Bericht sehr traurig. Es ist meinen Augen einfach menschenunwürdig, dass ein Kind (mit Medikamenten) angepasst wird, anstatt die äußeren Verhältnisse an das Kind anzupassen. Hinter den äußeren Verhältnissen steht nicht irgendeine Willkür, die wir aushalten müssen. Dahinter stehen Menschen, die die Anpassung der Kinder WOLLEN. Ich hoffe, du ärgerst dich jetzt nicht zu sehr, ich kenne dich ja nicht und ich meine es nicht persönlich. Aber mich ärgert die Realität "Kinder haben sich anzupassen" ungemein. Liebe Grüße Heike


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Hallo Heike! Nein, warum sollte ich mich ärgern?! Zum einen finde ich konstruktive Kritik immer sehr hilfreich, zum anderen aber sprichst du mir aus der Seele!! Es wird es sich ja auch -scheinbar- leicht gemacht. Kind "funktioniert" nicht richtig, also: zack, ne Pille und schon ist Ruhe. So hab ich auch mal gedacht und ich wollte meinem Kind auf keinen Fall irgendwelche Medis geben, damit es ja eigentlich die Lehrer und das Umfeld leichter hat!!! Der Haken an der ganzen Sache war aber, dass unser Felix selbst so sehr unter diesem Verhalten gelitten hat, dass ich mir um ihn ernsthafte Sorgen gemacht habe. Er dachte, nur er ist der Schuldige, er sei der "Looser" (Kopfnoten alles 4 (!!!), ansonsten Notendurchschnitt von 1,3 und SEINE Frage: Mama, kann ich jetzt überhaupt noch versetzt werden???). Es kamen Fragen wie "Hast du mich überhaupt noch lieb?" oder "Willst du nicht lieber ein anderes Kind, was nicht soviel Ärger macht?" - und da hab ich echt gemerkt, dass ich allein meinem Kind nicht helfen kann! Gott sei Dank haben wir eine sehr erfahrene Psychologin. Sie ist - wie ich übrigens auch - der Meinung, dass unser Kind bei mehr Verständnis überhaupt keine Medis brauchen würde. Aber die Praxis sieht eben leider anders aus: die Lehrer können (oder wollen) nicht auf jeden einzelnen eingehen (immerhin 28 Kinder in der Klasse), viele Eltern stempeln so ein Kind eben auch als "unerzogen" ab. Dabei ist es ja nicht so, dass Felix permanent angeeckt ist, er hat auch viele Freunde und die meisten Eltern sind ganz verwundert, wenn ich frage, ob alles i.O. war. Aber eben die wenigen, mit denen er sich nicht verstanden hat und die ihn immer provoziert haben (leider gleich in der Nachbarschaft), haben ihn dann eben vollends runtergezogen. Ich habe der Psychologin auch gesagt, dass ich auch der Meinung bin, dass Felix mit damals 9 Jahren lernen muss, mit Frust, Enttäuschung und Ablehnung zu leben, schließlich ist so das Leben; aber sie gab zu Bedenken, dass Kinder mit soviel negativem Feedback völlig überfordert sind (besonders wenn so sensibel) und es noch nicht aushalten können. Auf meine Frage, warum unser Kind zu Hause so "normal" ist und in der Schule z.B. nicht, sagte sie, dafür gibt es eine ganz einfache Erklärung: wir lieben unser Kind und nehmen ihn so, wie er ist. Er spürt das und muss sich nicht verstellen; in der Schule aber oder im Konflikt muss er sich immer beweisen oder Aufmerksamkeit verlangen (nach dem Motto-krieg ich die nicht wegen z.B. guter Leistung muss ich sie mir eben anders holen) und deshalb ist er oft angeeckt. Das Fazit ist jetzt einfach, dass er zwar Medis nimmt, aber die tun im Endeffekt IHM gut, weil er seit dem - und seit der Verhaltenstherapie -positive Resonanz hat. Ich glaube ganz fest, wenn Felix in seinem Selbstwertgefühl und seinem Selbstbewusstsein gestärkt ist, dann wird er in absehbarer Zeit auch keine Medis mehr brauchen. Er ist auf dem besten Weg, Konflikte verbal und vernünftig zu lösen und darüber bin ich einfach nur froh!!! Ich für meinen Teil habe im letzten Jahr viel gelernt, wie Kinder "ticken" und wenn ich mich früher über "ungezogene" Kinder geärgert habe, so weiß ich jetzt, dass alles seine Ursachen hat und diese Kinder tun mir leid und ich versuche, sie zu verstehen :). Leider ist es eben in der Realität so, dass sich viele äußere Verhältnisse (z.B. große Klassenstärke oder Überforderung der Lehrer/Eltern) nicht ändern lassen. Dann muss man einen Kompromiss finden und ich glaube, das ist uns gelungen. So, jetzt hab ich dich genug "zugetextet", vielen Dank für´s Lesen!!! LG Petra


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Dort findest du x postings von Eltern, deren Kinder tatsächlich hochbegabt sind, mit all den Konsequenzen, die das für sie als Eltern und vor allem für die Kinder selbst hat. Glücklicherweise findest du dort auch positive Erfahrungsberichte - vor allem dann, wenn diese hochbegabten Kinder unter "Gleichgesinnten" zur Schule gehen können. LG JAcky


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Erstmal danke für eure Antworten. Bei meinem Lütten istes so, dass er etwas über den Durchschnitt liegt, aber nicht hochbegabt. Ich bin mit meinen 4 Kindern alleinerziehend und habe es bisher eigentlich gutgeschafft. In derSchule sind die Kids alle gut. Leon ist ein sehr sensibler Junge. Ideenreich und experimentierfreudig :-) und begeisterungsfähig. Als Baby hat er nie durchgeschlafen. Erst mit 3 Jahren. Bockig ohne Ende. Leon kann sich stundenlang beschäftigen, ohne das es langweilig wird oder er sich nicht mehr konzentrieren kann. Mein ältester Sohn(20) war früher ein ADHS Kind und man kannte das so noch gar nicht. Er bekam Ritalin, was ich von mir aus abgesetzt hatte, weil der Junge zwar ruhiger wurde, aber nur noch wie eine Puppe funktionierte. Wie mein EXmann mit Leon zurecht kommt, oder mit ihm umgeht, kann ich nicht sagen.Er verdreht lediglich abund an die Augen, wenns stressig war. Gruss Moni


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denn die medikamentöse Schiene ist nicht immer die best mögliche, denn die Schulmedizin ebenso wie Psychopharmaka bzw. Beruhigungsmittel behandeln Symptome, aber nicht die Ursachen. Wenn die "Probleme", die dein Sohn im schulischen Umfeld hat und macht, wirklich krankheitsbedingt sind (was ich mir eigentlich nicht vorstellen kann), dann ist es immer noch besser (weil weniger schädlich), auf homöopathischer Basis zu arbeiten, mit Mitteln, die eine permanent oder zeitweise unausgeglichene Emotionsebene (oder Frustrationsgrenzen) wieder harmonisieren. Klar, als AE mit 4 Kindern ist es um vieles schwieriger und anstrengender, auf solche Thematiken umfassend einzugehen. Deshalb mein Tipp mit dem Kinder-fördern-Forum. Denn dort wirst du sehen, dass du nicht allein bist mit deinem Kind, das in der Schule Probleme macht. Meiner Meinung nach ist er einfach unterfordert und kompensiert auf diese "aggressive" Weise. LG Jacky


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Hallo Jacky, danke für den Tipp. Genau wie bei elody ist unser Kleiner laut Psychologin hochintelligent, aber nicht hochbegabt. Kann ich eigentlich auch so bestätigen - Schule fällt ihm leicht, trotzdem schaut er sich vor Arbeiten noch mal den Stoff an und muss seine Gedichte lernen (hat sie allerdings nach 3xnachlesen schon fast drauf). Er liebt alles, was mit Zahlen zu tun hat und ist sehr interessiert und erzählt mir täglich, was er denn für tolle neue Sachen gelernt hat (und hat auf dem Zeugnis unter Lern- und Leistungsbereitschaft Note 4 = ist "nur in Ansätzen" vorhanden!!!) *grrr*. Das mit der Förderung ist ja ne gute Sache, aber auch hier wieder Theorie und Praxis: Theoretisch hätte er jetzt ab der 5. Klasse aufs Gymnasium gehen können, praktisch hätte das so ausgesehen: 10 min mit dem Fahrrad zur Bushaltestelle - mit dem Bus zum Bahnhof - mit dem Zug zum Schulort - zu Fuß nochmal 15 min zur Schule!!! Schulweg ca. 1,5 Stunden für EINE Strecke, wenn die Verbindung klappt! Jetzt fährt er mit dem Fahrrad 5 min bis zur Schule. Dann gibt es noch ein privates Gymnasium, da wäre der Weg nicht ganz so weit, aaaber 420,00 Eus Schulgeld monatlich!!! Brauchen wir gar nicht drüber nachdenken. So siehts aus. Und noch mal zu den Medis: früher kannte ich auch nur Ritalin und war strikt dagegen. Heute sind die Mittel nicht mehr so extrem, Felix ist sogar in meinen Augen völlig unverändert mit den Medikamenten. Ich hab ihn mal gefragt, ob er merkt, ob es was hilft. Nach kurzer Überlegung sagte er "Mama, ich bin nicht mehr der Klassenclown!" - seine Lehrerin sagte dazu, er hätte den Nagel damit auf den Kopf getroffen! Wenn ich merken würde, er würde damit "ruhig gestellt", würd ich das Zeug auch absetzen! Aber es hilft ihm, das Wesentliche vom Unwesentlichen zu unterscheiden. @elody: aber eigentlich ging es hier ja um die geringe Frustrationsgrenze, oder??? Und das hatte bei Felix auch mit seinem geringen Selbstwertgefühl und mit seiner Impulsivität zu tun: wenn er sich in die Enge getrieben fühlte, half da eben nur "Angriff nach vorn" und das hieß leider zuschlagen oder was schmeißen und eben erst hinterher überlegen! WAS Felix jetzt wirklich geholfen hat, seine Aggression in den Griff zu kriegen, kann ich nur vermuten. Fakt ist, dass es insbesondere ihm besser geht und damit natürlich auch mir!! Und mehr wollte ich auch nicht. LG Petra


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Hallo Petra. Das mit dem Ritalin habe ich geschrieben, weil mir ausßer diesem Medikament kein anderes bekannt ist. Es war eine Erfahrung die ich gemacht habe , die jedoch nicht Leon betraf, sondern den großen und das ist schon 13 Jahre her.ADHS war damsl Neuland und mein Kinderarzt damals, sagte mir, dass er Ritalin verschreiben würde, aber keinerlei Erfahrung damit hätte. Trotzdem danke für dein Thread dazu. Gruss Moni