Mitglied inaktiv
Eigentlich habe ich hier alles ganz gut im Griff - mit den Kindern, seit Michael in der Klinik ist. Allerdings streiten sie sich ziemlich viel und der Kleine ist auch sehr traurig und fragt ständig: wann darf Papa aus dem Krankenhaus? Wenn ich ihm dann sage, daß das noch lange dauern wird, dann weint er. Ich versuche ihn da aufzufangen, aber ich bin ja selbst noch ziemlich durcheinander. Ich habe ihm erklärt: Papa kommt erst wieder, wenn er nicht mehr so oft schreit und schlechte Laune hat (er ist manisch-depressiv - wobei seine Depressionen wesentlich stärker sind als die Manien). Meint ihr das ist okay für einen fast 4jährigen? Annika (fast 8) weiß, daß es noch Wochen dauern wird, bis er aus dem Krankenhaus raus kommt. Und ich hab ihr auch erzählt, daß wir dann erstmal getrennt wohnen wollen. Sie findet das gut und kann das auch schon etwas verstehen - aber bei Malte bin ich so unsicher, wie ich ihm das klarmachen kann. Habt ihr Tipps?
Hallo, kann leider nicht aus Erfahrung reden aber eine Nachbarin hat sich letztes Jahr auch von ihrem Mann getrennt und hat eine 5 Jare alte Tochter. Die Kleine hat es nur schwer verstanden aber meine Nachbarin hat von Anfang an die Wahrheit zu ihr gesagt (dass sie sich nicht mehr lieb haben, das es nicht mehr geht und das sie auch nicht mehr zusammen kommen!) Jetzt ein Jahr später geht es den beiden ganz gut und die Kleine hat es auch akzeptiert. Allerdings gab es oft Terror! Lg Daniela
Wir wollen uns ja gar nicht richtig trennen - nur räumlich. Das ist ja das, was es so schwierig macht, zu erklären. Michael braucht nach dem Klinikaufenthalt einen Platz, an dem er sich zurückziehen kann, wenn es ihm schlecht geht oder wir zuhause eine ziemlich stressige Situation haben. Deshalb die getrennten Wohnungen.
hallo, dann erklär es genau so. ihr liebt euch noch, aber jeder braucht seinen eigenen raum/freiraum. mach den kindern klar, das sie nichts damit zu tun haben, das der papa ausziehen wird. sicher wird es schwierige monente geben, vielleicht auch tage - aber die werdet ihr meistern! ich wünsche euch alles gute biggi
Hallo, natürlich sind Erklärungen richtig, oft sind Kinder damit aber auch überfordert. Was Du Deinem Kleinen bisher erklärt hast, finde ich völlig in Ordnung und ausreichend, mehr muss vielleicht gar nicht sein. Erklärungen zielen immer auf den Kopf, aber nicht auf den Bauch. Und das Bauchgefühl ist es ja, was bei Kindern im Vordergrund steht, und was jetzt für ihn nicht in Ordnung ist. Wir kopflastigen Erwachsenen überschätzen rationale Erklärungen viel zu sehr, Kinder sind nicht rational und können damit oft gar nicht soviel anfangen, wie wir glauben. Ich denke, was für ihn jetzt viel wichtiger wäre als die ultimative Erklärung, wäre eine männliche Bezugsperson. Kann nicht einer seiner Opas oder ein Onkel regelmäßig mit ihm etwas machen? Eine Mama reicht einem Jungen nicht für alle Lebenslagen. Vielleicht wäre ein regelmäßiger Besuchsnachmittag bei den Großeltern pro Woche, bei dem der Großvater dann aber auch wirklich etwas mit dem Kleinen macht, schon eine große Hilfe. Mein Vater zum Beispiel lässt meinen Sohn öfters mal beim Heimwerken "helfen", ihn also kleine Handreichungen machen etc. - mein Sohn fühlt sich dann total wichtig und ist saustolz. Seine Oma und ich sind dann ganz außen vor, es ist halt eine Sache zwischen Männern Manchmal baut der Opa auch für ihn seine alte, kleine Dampfmaschine auf. Oder sie räumen den Keller auf und graben dabei alte Spielzeugschätze von mir und meiner Schwester aus, bzw. sogar noch von meinen Eltern. Oder sie machen eine aufregende, abendliche "Nachtwanderung" mit Taschenlampe und gucken die Sterne an. Es müssen nicht immer tolle Ausflüge oder so sein, auch solche gemeinsamen Aktionen sind sehr wertvoll für Kinder. Manche Opas muss man erst ein wenig anschubsen, bevor sie sich Zeit fürs Enkelchen nehmen, aber dann geht's doch. Natürlich kann eine männliche Bezugsperson ihm die Traurigkeit über den Papa, dessen Problem er nicht wirklich ganz überschauen und verstehen kann, nicht nehmen. Aber es wäre sicher eine große Bereicherung für ihn, sich von Opa oder Onkel angenommen, geliebt und wichtig genommen zu fühlen - weil sein Papa ihm dieses Gefühl momentan nicht geben kann. Grüßle, Mimi
Hallo, mir fällt dazu ein - warum kann er diesen Platz zum Sich-Zurückziehen eigentlich nicht bei Euch im Haus/Wohnung haben? Geht das nicht, dass er da vllt. ein eigenes Zimmer hätte? Warum gleich eine getrennte Wohnung? Vielleicht wäre die Zimmer-Lösung einfacher, auch für die Kinder (???). Naja, fiel mir halt so ein... Ansonsten wünsche ich Dir viel Kraft und Euch allen alles Gute! Gruss, M. P.S. Noch eine (wahrscheinlich blöde) FRage: Du hast doch bestimmt irgendwelche Infos (Internet-Links etc.) zu der Krankheit, also z.B. was noch "normale" schlechte Laune und Unausgeglichenheit ist, und was schon Symptome, dass jemand wirklich manisch-depressiv ist? Könntest Du mir da vllt. etwas als PN schicken? Danke!
du musst ja echt starke Nerven haben und deinen Mann sehr sehr lieben wenn du das mitmachst (mit getrennter Wohnung). Ich glaube nicht das ich das könnte und für meine Kinder so wollte! Wünsche euch viel Glück. Daniela
Die Alternative ist: richtige Trennung. Denn eben weil ich nicht mehr so viel Kraft aufwenden will, ist erstmal eine räumliche Trennung wichtig. Dann kann auch ich sagen - hey, jetzt reichts mir gerade. Geh bitte! Auch ich brauch das im Moment sehr.
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