Elternforum Rund um die Erziehung

@miebop

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Hallole, du, sag einmal, schimpfst und meckerst du wirklich nie? Auch nicht, wenn deine Kinder Grenzen überschreiten? Oder haben sie noch nie Grenzen überschritten? Funktioniert das? Und wenn ja, wie??? Reagieren die Kinder prinzipiell schon bei "normaler Lautstärke"? Auch wenn sie daran gehindert werden müssen, irgendetwas zu tun, was sie in dem Moment einfach gerne machen? Ein BEispiel heute: ich räume die Spülmaschine aus und mein Großer schaut sich die Waschmittelabteilungen genauer an und frägt, wo was reingehört usw. Der Kleine kommt natürlich hinzu (Pattex-Effekt) *augenroll* und fummelt in den Flüssigkeitsrückständen auf dem Spülmadeckel rum, die aber noch Waschmittelreste enthalten. Und vor allem steckt er sich die Finger in den Mund! Ich habe den Kindern schon während des Rumfummelns wortreich erklärt, dass und warum sie nicht auf dem Deckel rumturnen dürfen. Einmal, zweimal.. Als der Kleine die Finger in den Mund stecken wollte, habe ich ihn von der Spülma weggetragen und zwar lautstark schimpfend. Ich würde mir wirklich so sehr wünschen, die Lautstärke nicht so oft hochschrauben zu müssen. Aber die Kids reagieren auf Erklärungen in normaler Lautstärke einfach nicht. Erst wenn ich die Stimme erhebe, tut sich was. Anderes Beispiel: Heute bei seinem Freund, im Garten: ich *flöt* Kiiihinder, koohoommt, wir gehen. Der Papa kommt bald nach Hause. Kids: no reaction. Ich nochmals: Kiiihiihinder, kohommt JETZT, wir gehen.. Der Vater des Freundes: *brüll* Ihr Nashörner, kommt jetzt. Die Kinder: *runterklettervomgerüst*, mein Großer kommt angetrottet, der Freund kommt angetrottet und - man staune - hält meinen Kleinen an der Hand, der ebenfalls friedlich mitgetrottet kommt. Woran liegt's? Wie machst du's? Bin für jeden nützlichen Tipp dankbar. Liebe Grüße JAcky


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darf ich mich einmischen? ich selber schimpfe und meckere auch eher selten, aber das ist nicht immer leicht einzuhalten, weil mir oft wirklich der kragen platzt. wenn ich dann laut werde, sind meine kinder total überrascht und gehorchen auf´s wort. mir tut das dann immer leid, weil ich nicht will, dass sie auf diese art und weise gehorchen. mir ist es lieber, dass sie in einer ruhigen atmosphäre mit mir kompromisse schließen. mir ist aber eines klar: würde ich öfter laut schimpfen, würden sie nicht mehr darauf hören. der überraschungseffekt wäre ganz schnell verpufft. das schimpfen würde sich inflationieren. weißt du, was ich meine? allein schon aus diesem grunde pfeife ich mich oft zurück und widerstehe dem drang, aus der haut zu fahren. es bringt nämlich auf lange sicht überhaupt nichts. man erreicht mehr mit ruhe und gelassenheit.


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hallo jacky, ich meckere eher selten, bin einfach nicht der typ dazu. außerdem hilft das wissen um den entwicklungsstand der kinder. beispiel: ein dreijähriger hat noch nicht den überblick, um zu wissen wann das wasserglas zu dicht ZU DICHT an der tischkante steht. also versuche ich vorausschauend konflikte zu vermeiden, indem ich FÜR das kind denke, ergo wasserglas in tischmitte schiebe. das sind dinge, die dann mit den zunehmenden kompetenzen des kindes in seinen verantwortungsbereich fallen -und dann habe ich nichts mehr damit zu tun, wenn das glas fällt (helfe natürlich beim aufwischen mit, bis es das kind selber kann). geschimpft wird in beiden fällen nicht, denn ist das kind jünger, ist es MEINE sache, ist es älter, ist es meine sache schon wieder nicht. um auf deine beispiele zu kommen: gleiches prinzip wie oben. je nach alter hab ich ein auge auf die kinder -die kleine (8 monate) wird noch vom spülmittelfach wegbefördert und abgelenkt (reicht ja einmal in die luft werfen). lange erklärungen gibt es bei uns nicht. vorsicht -das ist giftig! reicht aus und ist prägnanter als langes lamentieren. das spülprogramm stellen dann wieder die kinder ein. mit zunehmenden alter schmeißt ruben (4) manchmal den tab rein, wäscht sich hinterher auch gründlich die hände. abholen ist bissl schwieriger. wenn ich abhole, gilt die türklingel als erstes symbol, dann werden die kinder kurz begrüßt, wenn ich zeit habe, bleibe ich noch und die kinder können aus dem spiel finden, erzählen vom nachmittag etc pp. das geht dann fließend bis zum aufbruch. wenn ich wenig zeit habe, rufe ich kurz vorher an, damit die kinder schon mental drauf vorbereitet sind. wenn ruben mal gar nicht weg will, fahre ich auch schon mal wieder ohne ihn (mit einverständnis der gastgeber). wenn er mich nicht beachten würde (hat das dein sohn getan?), würde ich ihn direkt mit klaren botschaften ansprechen: zuhause wartet xy, ich möchte gehen. was möchtest du? -dann kommt vom kind: ... noch fünf minuten... nur noch einmal... -das finde ich auch gar nicht schlecht, dann kann es sich langsam aus dem spiel rausschleichen. so funktioniert das bei uns meistens ganz gut. meckern ist aber auch eine typsache. wenn du eher temperamentvoll und offensiv bist, stimmt in der relation zum normalverhalten ja wieder alles. lg miebop


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Hallole, danke für deine Antwort. Gleich noch eine Frage: wie würdest du im Verhältnis zu einem Zweijährigen agieren? "Was möchtest Du"-Fragen sind in dem Alter ja noch nicht sooo sinnvoll. Wie lotse ich den Kleinen weg, ohne ihm meinen Willen schlicht aufs Auge zu drücken, sozusagen? Die konstruktive Miteinbeziehung der Wünsche und Absichten des Vierjährigen ist wirklich gut - daraus ergeben sich Kompromisse, die - wenn gut geplant und vorbereitet - für beide Seiten tragbar sind. Klar, wenn ich nen festen Termin habe und ca. 0,5 Sekunden vorher ansage: "gleich ist der Termin, ich möchte gehen. Was möchtest du?" habe ich recht schlechte Karten, zu einem KOmpromiss zu finden... Jedenfalls ist dein Tipp sehr gut. Was die Prävention anbelangt, so agiere ich zumeist voraus-sichtlich, aber nicht immer gelingt es mir. Klar, bei deer Spüli hätte ich den Kleinen sofort ab- und weglenken müssen. Ich werde mir auch ny152 Tipp zu Herzen nehmen, in dem Sinne, dass ich die Aggressivität einfach viel öfter und stärker unter KOntrolle halten muss. Liebe Grüße Jacky


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als ruben jünger war, haben uns zwei sachen geholfen: a) dead end -abende. sprich, wir blieben hin und wieder auf dem (zB) spielplatz, bis ruben gehen wollte. zum einen gab es ihm die gelegenheit, einmal selbst zu sagen "ich will gehen" (perspektivenwechsel). und zum anderen konnte er die ganzen phasen auskosten, die es im verlauf des spielplatztags so gibt. so hatte er nicht das gefühl, irgendwas zu verpassen. denn wir erwachsenen wissen wann die stimmung kippt, aber das kind muss doch das gefühl haben, dass es immer noch was verpasst wenn es geht wenn mama das will. motto: spielplatz ist so toll und BESTIMMT passiert das tollste, wenn ich nicht mehr da bin! b) wenn zweijährige spielen, mischen ja meistens die eltern als entertainer noch mit. also habe ich zuerst noch mitgespielt ("hui!), dann schon etwas weniger enthusiastisch nur noch das geschehen beobachtet, mich letztlich anderen dingen zugewandt, das kind gefragt: wollen wir gleich gehen?, die sachen zusammengekramt, kind spielt weiter, wirft gelegentlich einen blick auf mich, zieht sich schon aus dem spiel zurück, schließlich bin ich in die hocke gegangen: wer kommt in meine arme?? (ruben hat das geliebt) und anschließend mit dem kind auf dem arm abgezogen. das ganze im idealfall natürlich zu einem zeitpunkt, an dem das kind etwas müde ist, vielleicht ein bisschen gelangweilt, jedenfalls gerade nicht in der hochphase beim spielen. so sind wir auch mit wenig trotz durch die "trotzphase" gekommen. freu mich wenn ich helfen konnte. :) lg miebop


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Zum Thema: 2-jähriger! Bei uns hat es eigentlich fast immer geholfen, irgendeine Geschichte zu erzählen, um meine Tochter abzulenken. Das liebt sie. Du mußt halt nur drüber nachdenken, was er spannend findet. Im Urlaub war es bei uns z.B. so, daß meine Tochter immer einen bestimmten Trampelpfad zum Strand gehen (was o.K.) war, aber sich nicht festhalten lassen wollte (was zu gefährlich war). Das gab 2x riesen Geschrei, bis ich mich wieder besonnen hatte. Dann habe ich ihr erzählt, daß das ein alter Piratenweg ist etc. Da konnte ich jeden Tag anknüpfen. Sie fand es toll und war abgelenkt. Das nur mal als Beispiel. Ich sage dann immer "Komm ich erzähle Dir mal eine Geschichte" und schon ist die Aufmerksamkeit drauf gelenkt. Vielleicht hilft es bei Euch ja auch. GLG R.