Mitglied inaktiv
Hallo, wir haben zwei Jungs, fast 8 Jahre und fast 3 Jahre alt, in drei Monaten soll unser 3. Kind kommen. Nun haben wir ein großes Problem: Unser Großer ist vollkommen maßlos und bringt sich damit um jeden noch so kleinen Spaß. Beispiel: Im Bett toben. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Was gibt es Schöneres, als am Wochenende oder in den Ferien morgens zu den Eltern ins Bett zu kriechen und zu kuscheln oder zu toben - ABER: Mein Großer kennt keine Grenze. Man kann mit ihm nicht "ein bisschen" toben und sobald man merkt, es wird zu doll aufhören, sondern er "tillt" dann vollkommen aus, so dass man ihn richtig zusammenschreien muß und manchmal wirklich grob anpacken muß, damit er überhaupt wieder soweit zu sich kommt, dass er zuhören kann. Nächstes Beispiel: Mit Strohhalm in Tasse pusten. Welches Kind liebt das nicht? Wir haben früher als Kinder gern mit den Makkaronis die Tomatensoße aufgesaugt. Ist mit unserem Großen absolut nicht möglich. Der pustet gleich mit solcher Wucht, dass man hinterher im Umkreis von 2 qm neu renovieren kann. So könnte ich tausende von Beispielen anführen von typischen Situationen, die Kinder lieben und die selbstverständlich sein sollten. Bei uns ist mittlerweile aber alles rigoros verboten, da jede noch so kleine Kleinigkeit vollkommen außer Kontrolle gerät. Mir geht das unglaublich auf den Geist. Ich möchte meinen Kindern (muß ich ja dann gleich beiden) nicht alles verbieten, ich möchte aber auch nicht jede noch so harmlose Aktivität entweder mit stundenlanger Putz-Aktivität meinerseits und vorherigem Anbrüllen und am-liebsten-verhauen meiner Kinder beenden. Gestern wollte der Kleine einen Katalog zerschneiden - war von 2008 und ich habe es ihm erlaubt. Also hat er immer die ganzen Seiten herausgeschnitten und diese dann fein säuberlich gestapelt. Dann kam der Große dazu und wollte das Gleiche machen. Ich hatte aber nur noch aktuelle Kataloge und habe gesagt, dass er jetzt warten muss bis der Kleine fertig ist, der hatte die Idee zuerst. Der Große fing dann an - mit Einverständnis des Kleinen - die herausgeschnittenen Seiten zusammenzuknüllen und per Zielwurf in den Papierkorb zu befördern. Bis hierhin also ein harmonisches harmloses Spiel. Dann fand der Kleine aber das Werfen spannender als das Schneiden und so tauschten die beiden die Rollen. Der Große fing daraufhin an, die Seiten (immer gleich so viele wie die Schere fassen konnte) in minikleine Schnipsel zu zerschneiden. Ich sagte, er solle damit aufhören und mindestens halbe Seiten schneiden, denn 1. gibt das eine Riesen-Sauerei, weil die Schnipsel überall herumfliegen und 2. könnte der Kleine das wohl kaum noch zusammenknüllen und in den Papierkorb werfen. Damit begann dann das Drama: Nein, er will das aber so machen. Ich sage na gut (der Kleine wollte nun auch nicht mehr werfen, damit war Punkt 2 egal), dann räumst Du aber anschließend auf. Kurze Zeit später habe ich das Geschnipsel dann beendet, weil das Abendbrot fertig war und Sohnemann wollte den Staubsauger holen. Das wiederum habe ich verboten und ihm gesagt, er solle den Handfeger nehmen, Staubsaugerbeutel sind teuer und bei der Anzahl Schnipsel ist gleich einer voll. Unter großem Gemaule wurde dann gefegt. Für diese Situation ist mir zur Abwechslung mal eine "logische Konsequenz" eingefallen und ich glaube nicht, dass er so schnell wieder kleine Schnipsel machen wird, weil das Auffegen nämlich eine ganz schöne Arbeit war. Zudem war es auch nicht mit körperlichen / tobenden Aktivitäten verbunden, so dass man ruhig mit ihm reden konnte, aber leider fehlt mir das in den meisten Fällen. Was ist denn die logische Konsequenz, wenn er wieder nicht aufhört, seinen Bruder zu jagen, obwohl der nicht mehr will? Wir haben mit dem Großen in Ruhe geredet, er hat es offensichtlich gut verstanden, wir drehen uns um - und schon jagt er munter weiter. Wir haben den Großen angebrüllt - er schaut uns erschrocken an, es hilft 2 Minuten - und schon jagt er munter weiter. Wir haben dem Großen Vergnügungen verboten, auf die er sich gefreut hat - er heult wie ein Schloßhund, es hilft 1-2 Tage, dann ist alles wieder vergessen und er jagt munter weiter. Mein Mann hat den Großen brüllend und gröhlend und mit hochgerereckten Armen durch die Wohnung gejagt bis er heulend in der Ecke lag (original so wie der Große es beim Kleinen macht) - er heulte - und jagte 5 Minuten später wieder weiter. Wir sind mit unserem Latein echt am Ende. Gestern habe ich den Großen bestimmt 10 Mal angebrüllt, dass ich nichts mehr doppelt sage, sondern ihn zukünftig nur noch verhauen werde, denn anders versteht er es offensichtlich nicht und reden und brüllen hilft nicht. Gemacht habe ich es natürlich nicht, aber etwas anders fällt mir wirklich nicht mehr ein. Wir haben wirklich schon alles versucht: - Mit ihm in Ruhe reden. - Die Situation ignorieren, d. h. gar nichts machen. - Ihn in der Situation festhalten, damit er zuhören muss. - Ihn anbrüllen. - Das Gleiche mit ihm machen. - Ihm Dinge verbieten, auf die er sich gefreut hat. - Mit ihm selbst Konsequenzen ausdenken. - Fernsehkonsum (findet sowieso nur bei schlechtem Wetter statt) bis auf 1 Film am Wochenende vollständig eingeschränkt. - Lieblingsspielzeug (Lego) aus dem Zimmer entfernt - er hat es immerhin innerhalb von einer Stunde auf 14 Tage Lego-Verbot gebracht!!! Absolut NICHTS hat geholfen. Er ist sonst ein lieber, sozialer, aufgeweckter und fürsorglicher Junge, der wirklich oft und viel am Tag tolle Dinge macht, immer auch an seinen Bruder denkt, uns gern ein Freude macht und den wir gern loben, sobald wir Gelegenheit dazu haben. Allerdings haben wir die genannten Situationen mittlerweile seit so langer Zeit, dass wir schon im Ansatz auf 180 sind und all die schönen Dinge des Tages dabei leider sofort in Vergessenheit geraten. Wir bemühen uns zwar, in ruhigen Gesprächen dann klarzustellen, dass wir ihn lieber loben als mit ihm schimpfen würden, aber das hat er schon vergessen, noch bevor wir uns ganz auf dem Absatz umgedreht haben, sonst würde er nicht - noch bevor wir das Zimmer verlassen haben - mit der gerade verbotenen Aktion weitermachen. Es gibt bei uns nur sehr wenige Regeln und eigentlich geht es hier ja auch nur um eine einzige, nämlich Aufhören, wenn jemand - wir, der kleine Bruder oder jemand anderes - Schluß sagt. Man könnte bei und mit uns eine Menge Spaß haben, aber mit unserem Großen ist das einfach nicht (mehr) möglich. Uns geht das unglaublich auf die Nerven. Zum Einen das ständige Verbieten von allem und jedem und zum anderen, dass man nicht einmal die winzigsten Kinder-Spaß-Selbstverständlichkeiten durchgehen lassen kann. Er ist übrigens nicht nur bei uns so, sondern überall (Schule, woanders) ebenfalls und bringt natürlich damit auch alle anderen zur Raserei, wenn er mal wieder über die Strenge schlägt. Die restliche Zeit ist er ein beliebter, aufmerksamer Junge und guter Schüler. Ach ja, vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass er sehr groß und kräftig ist und deshalb viele Dinge sich einfach erledigen, weil es andere Folgen hat, wenn er etwas macht, als wenn ein leichteres oder schwächeres Kind das Gleiche machen würde. Wir haben ihm auch das schon mehrfach erklärt, dass er jetzt schon größer und älter ist und manche Dinge eben einfach nicht mehr machen kann, ohne anderen dabei weh zu tun. Dafür gibt es neue Dinge, die er jetzt machen kann und die er eben noch nicht machen konnte, als er noch jünger und kleiner war. Alles in allem haben wir seit geraumer Zeit das Gefühl, dass bei unserem Sohn irgendwie ein Schalter fehlt, der das Gehörte von den Ohren zum Gehirn weiter trägt. Es kommt einfach nichts an. So kann es aber nicht weitergehen. Wir gehen uns (und unseren Jungs mit Sicherheit auch) richtig auf den Geist, weil wir wegen jeder Kleinigkeit meckern müssen. Tun wir es nicht (haben wir natürlich auch schon x-mal probiert), eskaliert die Situation innerhalb von 10 Minuten und wir müssen aufgeplatzte Wunden, Riesen-Sauereien oder halbe Renovierungen über uns ergehen lassen - kann irgendwie nicht Sinn der Sache sein. Habt Ihr irgendeinen Tipp?????? Ich mag nicht mehr Brüllen - und Verhauen wollte ich nicht wirklich anfangen...
fragt doch mal in einer Erziehungsberatungsstelle nach Rat.... das ist unverbindlich!
Hallo, ohne dir und deinem Mann zu nahe zu treten, würde ich Euch dringend empfehlen, Hilfe beim Jugendamt zu holen. Es gibt dort Erziehungshilfen und ich glaube, ihr sollte die annehmen. Es geht ja nicht darum, dass die Euch Euren Sohne wegnehmen wollen, sondern sie schauen sich die Situation bei Euch zu Hause an und geben Euch dann Tipps und Ratschläge (a là Super-Nanny). Ich kann mir schon vorstellen, dass ihr schnell auf 180 seid. Meine Tochter ist zwar erst 3 aber manchmal erkenne ich mich selbst nicht wieder und brülle auch herum. ABER: ich finde Schläge und Verhauen anzudrohen, geht nicht - egal ob du vorhast es zu machen oder nicht. Schon allein die Drohung bewirkt bei deinem Sohn gerade das Gegenteil. Ich habe das Gefühl, er fordert Eure Aufmerksamkeit. Habt Ihr genügend Zeit für ihn ? Fühlt er sich vielleicht zurückgeschoben durch den Bruder? Oder sogar weil du wieder schwanger bist? Ich denke es ist ein Aufmerksamkeitsdefizit und wie gesagt, die Situation scheint verfahren zu sein und ich würde mich nicht schämen und Hilfe holen. Lg. Carmen
habt ihr euren sohn schon mal durchchecken lassen?? es klingt so, als könne er nur schwer "verhaltensabstufungen" differenzieren und als sei er zwar "willig" und einsichtig, ein unerwünschtes verhalten zu unterlassen, aber dass es wieder völlig aus seinem gedächtnis fällt. als würde er es durchaus aufrichtig versuchen, aber irgendwas passiert in ihm, dass er es nicht kann. damit sind auch alle eure korrekturversuche zum scheitern verurteilt, weil sie nicht an den kern seines problems kommen. außerdem scheinen mir erschwerend die probleme eures zusammenlebens dazukommen. ich habe den eindruck, dass dein sohn sehr viel negative und zu wenig positive aufmerksamkeit erhält. dass du genervt und mit deiner kraft am ende bist kann ich nachvollziehen. nimm das als zeichen, dir professionelle hilfe zu holen (erziehungsberatungsstelle; die können auch weiterverweisen; oder sozialpädiatrisches zentrum. oder kinderarzt als erste anlaufstelle)! dein sohn verhält sich nicht so, um euch zu ärgern, sondern weil er nicht anders kann. ich glaube nicht, dass es deinem sohn gut geht. ich habe den eindruck, dass du überfordert bist mit fast drei kindern und sehr viel druck auf deinen sohn ausübst und ihn bestrafen willst. gut, du willst halt nicht dass er schnipselt, aber das heißt doch nicht, dass du es ihm verleiden musst durch eine "unangenehme konsequenz". lass ihn doch spaß haben am schnipseln und erklär ihm halt, dass du möchtest, dass er es danach wegfegt. indem du deinen sohn anbrüllst (das, was er selbst ja nicht machen soll) und ihm sachen künftig sogar nur noch ein einziges mal sagen willst trägst du einen deutlichen teil zur eskalation bei. ich behaupten, dein sohn KANN nicht auf das hören was ihr von ihm wollt; warum auch immer; ob er eine entwicklungsauffälligkeit hat oder auf eure art des zusammenlebens rebelliert - er hat ein problem und strafen und noch mehr einengen wird da nichts bringen, im gegenteil. wenn jemand ein gebrochenes bein hat nützt es ja auch nichts ihn dazu kriegen zu wollen, so schnell zu rennen wie einer, der zwei gesunde beine hat. was mir auffällt ist, dass ihr bei euren konsequenzen ziemlich gewaltvoll mit eurem sohn umgeht. gewalt beginnt nicht erst beim schlagen. darauf wird dein sohn aber ebenfalls reagieren und sich ungeliebt fühlen und sein problemverhalten verstärken. folgend meine meinung zu euren reaktionen: "- Ihn in der Situation festhalten, damit er zuhören muss. ZWANG, AUSÜBEN KÖRPERLICHER ÜBERLEGENHEIT - Ihn anbrüllen. VERBALE GEWALT - Das Gleiche mit ihm machen. WIE DU MIR, SO ICH DIR; VERGELTUNG - Ihm Dinge verbieten, auf die er sich gefreut hat. STRAFE, KLEINHALTEN - Mit ihm selbst Konsequenzen ausdenken. SOLL SICH SELBST BESTRAFEN - Fernsehkonsum (findet sowieso nur bei schlechtem Wetter statt) bis auf 1 Film am Wochenende vollständig eingeschränkt. STRAFE OHNE KONKRETEN ZUSAMMENHANG - Lieblingsspielzeug (Lego) aus dem Zimmer entfernt - er hat es immerhin innerhalb von einer Stunde auf 14 Tage Lego-Verbot gebracht!!!" GRAUSAM ich denke, dein sohn braucht dringend hilfe; einfühlende hilfe. und du, du brauchst auch hilfe, um aus deiner überforderung herauszukommen und strategien zu finden, wie du 1. auf gesündere art mit deinem sohn umgehen kannst, 2. um zu VERSTEHEN was mit deinem sohn los ist und du 3. selbst auftanken kannst. war dein sohn schon immer so? wenn nein, wann fing das an, was war zu der zeit auffälliges? wie steht dein mann zu dem ganzen, wie verhält er sich angesichts des verhaltens deines sohnes? auf einer skala von 1-10, wie sehr bestimmt das "störverhalten" deines sohnes euer zusammenleben? bzgl. der ankündigung von verhauen kann ich nur sagen, das war natürlich nicht in ordnung, ist dir aber nun mal im affekt, in hilflosigkeit und wut herausgerutscht, aber du willst das gar nicht. genau das würde ich deinem sohn auch sagen! entschuldige dich bei ihm! erkläre ihm, dass du die nerven verloren hast aber dass du ihn nicht hauen wirst und du dich drum kümmern wirst, dass es euch wieder besser geht. sonst wird dein sohn sein vertrauen in dich, was vermutlich momentan ohnehin angeknackst ist, verlieren. wenn du ihn schlagen solltest und er das unerwünschte verhalten lässt dann hat er es trotzdem nicht kapiert, er funktioniert dann halt möglicherweise besser weil er eingeschüchtert ist angesichts gewalt und vertrauensverlust. oder aber er geht noch mehr auf die barrikaden. vermutlich fühlt sich dein sohn als ziemlicher versager, der auch noch selbst dran schuld ist, dass er es nicht schafft sich zu bessern; dass er gestraft und möglicherweise bald verhauen wird. sagt ihr ihm, welches verhalten ihr euch von ihm wünscht statt was er lassen soll? - rein sprachlich, das unterbewusstsein versteht kein "nicht". außerdem wird der fokus, wenn du z.b. sagst "du sollst deinen bruder nicht jagen" auf ein "bruder jagen" gesetzt; auf das unerwünschte verhalten, weil man nicht etwas "nicht" tun kann. dieses bild vom bruder jagen entsteht vor den augen deines sohnes. nun muss er in eigenleistung dieses bild durchstreichen und herausfinden, was er STATTDESSEN tun soll. das ist nicht immer einfach und besonders nicht für ein kind, dem es ohnehin schwerfällt, sich auf anweisungen zu konzentrieren. wenn ihr es nicht schon versucht habt würde ich euch empfehlen, EINEN konfliktpunkt, und zwar einen kleineren, auszusuchen (ohne es eurem sohn zu sagen) und konsequent, mit gelassenheit (ist leichter bei kleineren themen) und durchhaltevermögen eine positiv formulierte (ohne "nicht" und wörter die mit "un" anfangen) und möglichst konkrete aufforderung an deinen sohn zu stellen. z.b. statt "hör auf deinen bruder zu jagen" ein "ich möchte, dass du dich jetzt hinsetzt und ein bild malst / hörspiel hörst / lego spielen gehst" etc. außerdem kann ich dir empfehlen, dich in das thema der gewaltfreien kommunikation einzulesen. ich bin zwar nicht der meinung, dass man jeden satz pädagogisch wertvoll rüberbringen muss, aber hier geht es darum, in eine gute kommunikation miteinander zu kommen und gerade für konfliktsituationen habe ich dort einige gute anregungen gefunden. hier ein link: http://www.personalentwicklungsberatung.de/Informationen/Psychologische_Gesprachsfuhrun/Gewaltfreie_Kommunikation/gewaltfreie_kommunikation.html ich wünsch dir alles gute und dass ihr aus diesem gemeinsamen teufelskreis wieder herausfindet.
Unterstreichen möchte ich vor allem, daß Dein Sohn sicher auch nicht glücklich ist mit der Situation. Er stößt genauso dauernd an seine Grenzen wie Du. Er WILL "brav" sein, aber er schafft es nicht. Er braucht also Unterstützung dabei. Ferndiagnosen sind immer heikel, aber nach Deiner Schilderung würde ich zumindest mal schauen lassen, ob da nicht eine Wahrnehmungsstörung vorliegt. Manche Kinder KÖNNEN die Intensität ihres Handelns nicht abschätzen und daher auch nur schwer steuern. Dann würdet Ihr dauenrd etwas von ihm erwarten, das er gar nicht tun KANN. Holt Euch externe Hilfe. Gruß, Elisabeth.
"z.b. statt "hör auf deinen bruder zu jagen" ein "ich möchte, dass du dich jetzt hinsetzt und ein bild malst / hörspiel hörst / lego spielen gehst" etc." und das auch x-mal zu sagen! immer wieder, ohne wütend zu werden, wiederholen, wiederholen, wiederholen; so lang, bis er es macht. so lang, bis deine aufforderung zu ihm durchgedrungen ist, bis sie wirklich innerlich bei ihm angekommen ist, und er merkt - allein durch die beständige und grundlegend ihm positiv gesonnene wiederholung - was du von ihm möchtest und dass du es wirklich möchtest. vielleicht mault er erstmal, aber es geht ja nicth drum dass er nicth mault sondern dass er das tut was du dir begründeterweise von ihm wünschst und dass du ihm gegenüber respektvoll bleibst und seine würde achtest. dein sohn braucht nicht eine reduzierung von "ansagen", sondern eine wiederholung. aber keine, die sich steigert in tempo, emotion und lautstärke sondern eine gleichbleibende; in direktem kontakt, nicht mal so über die schulter. wenn ich gerade mit etwas beschäftigt bin, innerlich oder äußerlich, und jemand will was von mir, kann es durchaus sein, dass ich das NICHT gleich beim ersten mal mitkriege. ich würde mich bedanken, wenn man mir dann gleich eine strafe androhen würde. das ist dann nur noch dressur und blindes gehorchen. wäre ich ein kind, würde mir das angst machen.
Ich schieße mich den anderen Antwortern an und würde vorschlagen, daß ihr mal jemanden Professionelles mitbeobachten lasst. Ich denke, dann könnt ihr einen anderen Ansatz verfolgen. Du gehst davon aus, daß er sich anders verhalten kann, aber nicht will. Ich glaube auch eher, daß er es tatsächlich nicht kann, weil er vielleicht ein schwaches, irreführendes oder einfach anderes Körpergefühl hat. Und ich kann mir vorstellen, daß sich Dinge wie eine sehr körperstarke Sportart - z.B. Ringen - oder eine Ergotherapie, oder der gezielte Umgang mit Tieren positiv auf seine Wahrnehmung, sein Körpergefühl auswirken. Er würde in einer gezielten Therapieform ein besseres Feedback (besser heißt in diesem Fall 1. professionell, 2. durch einen dritten, den sein Verhalten nicht nervt ) für sein Verhalten bekommen. Dann kann er nach und nach lernen, dieses Verhalten auch im Alltag integrieren. Das soll im Übrigen keine Kritik an deinem Verhalten sein! Ich habe selber ein Kind mit ähnlicher Problematik, bei dem weder ich noch irgendjemand anders den Schalter je gefunden haben, und habe mich fast zwangsläufig oft völlig "unpädagogisch" verhalten. Ich glaube, es ist kaum möglich ohne Außeneinwirkung den Schritt aus so einem Teufelskreis zu finden. Ich kenne auch die Problematik, daß mit dem einen Kind noch mehrere Möglichkeiten da wären, das aber wegen den Geschwistern nicht machbar ist (warum darf der und ich nicht?). Andererseits sehe ich zwar das Problem, halte es aber (noch) nicht für dramatisch oder unlösbar, denn viele Dinge, die du aufgezählt hast, sind auch wiederum normal für jedes Kind! Ich wünsche dir viel Erfolg und einen lieben Drücker für deinen Sohn! LG Sternspinne
Vielen Dank erst einmal für eure Antworten bis jetzt. Ich war gestern wirklich extrem genervt und natürlich auch müde. Tatsächlich ist es wohl so, dass wir etwas verlangen, was er nicht machen kann. Er ist kein "böser" Junge, der absichtlich andere ärgert, sondern er kann sein Verhalten einfach nicht kontrollieren. Das macht aber ein Zusammenleben mit anderen Personen einfach schwierig, denn gegenseitige Rücksichtnahme - auf alle Beteiligten - ist in einer Familie einfach zwingend notwendig. Solange mein Sohn mit einem von uns allein ist, ist er das liebste Kind der Welt. Da wir ihn aber logischerweise kennen, können wir ihn allein auch sehr leicht in andere Situationen ohne böse Worte ablenken, BEVOR es brenzlig werden könnte. Dies ist aber im Alltag, wenn alle zusammen sind, eben nicht immer möglich. Natürlich machen wir (oder auch nur einer von uns) auch regelmäßig Dinge mit ihm allein, spezielle Highlights nur für den "Großen", das ist einfach wichtig, keine Frage. Trotzdem gehen mir im Alltag zunehmend die Nerven durch und das tut mir leid für meinen Sohn - der von dieser einen Macke abgesehen ein wundervolles Kind ist - und das Zusammenleben wirklich schwierig und stressig gestaltet. Ich wollte ihn mit dem Auffegen der Schnipsel übrigens nicht "bestrafen", sondern habe ihm ja - im Gegenteil - etwas erlaubt, was er machen wollte. Dafür sollte er allerdings anschließend auch die Sauerei wegfegen und das empfinde ich nicht als Strafe, sondern als Beitrag zum Haushalt sozusagen, denn wer spielt muss hinterher auch aufräumen können (ich kann mit bald drei Kindern einfach nicht alles persönlich sauber machen, muss ich auch nicht, Kinder können durchaus ihren Fähigkeiten entsprechend mithelfen). Vielen Dank also bis hierhin und ich nehme gern noch weitere Ratschläge entgegen.
Hi! Die Strafen, die Ihr für ihn ausgedacht habt, sind teilweise indiskutabel und kindisch (das Gleiche mit ihm machen). (Wurde hier schon aufgelistet) Es könnte sein, daß er Wahrnehmungsstörungen hat. Daß er sich zusammenreißen will aber es nicht KANN. Und da er sehr groß und kräftig ist, könnte es sein, daß er sich selber nicht kontrollieren kann. Ich habe den Eindruck, daß alles super ist solange er brav ist. Aber WENN er austickt, bekommt er Eure gesamte Strenge zu spüren. Das ist nicht fair, denn IHR seid sicher auch mal schlecht gelaunt oder mies drauf. Du schreibst: dass wir schon im Ansatz auf 180 sind und all die schönen Dinge des Tages dabei leider sofort in Vergessenheit geraten Das ist leider der völlig falsche Ansatz. Das kann nur eskalieren. Euer Sohn erfährt: NUR wenn er brav ist, ist er geliebt... Und da er u.U. sein Verhalten nicht konrtollieren KANN, wird es nur schlimmer. BITTE laßt ihn mal untersuchen. Ich denke, es könnte wirklich eine Wahrnehmungsstörung sein. Schildert das Verhalten dem Arzt.
Meine Jungs brauchen viel Bewegung um einfach ruhiger und normaler zu sein. Heute könnte ich sie auch in die Ecke knallen, denn sie sind nur am streiten und toben im haus. Endlich habe ich sie rausschicken können mit ihren freunden die seit heute morgen da sind und seit einer guten Stunde toben sie im freien und ich könnte wetten dass sie dann wieder normaler und ruhiger werden. Meine Jungs machen viel sport um mit ihrer Energie auch positiv umgehen zu können. Was macht Dein Sohn?? Macht er einen sport in dem er gefördert wird und die gemeinschaft??? Meine gehen z.B. Der große jetzt nur noch ins Leistungsschwimmen, das aber 4x die Woche mit mind. 2h Training Der Kleine geht noch in die GS und hat deshalb Zeit für Turnen, Schwimmen, Handball und Wasserspringen. Und beide brauchen die kontrollierte Bewegung um sich zu verausgaben um ihre unbändige Energie abzugeben ohne andere zu verletzen. Grenzen kennen keine Kinder meine Jungs toben auch manchmal weiter wenn wir sagen jetzt ist Schluß - das ist doch völlig normal, denn so einfach aufhören was riesen Spaß macht fällt einfach schwer, vor allem noch mit 8 das merke ich am kleinen. Dass die Großen die Kleinen bevormunden ist auch normal und wird sich erst ändern wenn sie Erwachsen sind mit viel Glück - man muss einen guten Mittelweg finden und welcher das ist hängt einfach von den Kindern ab da kann man keinen generellen Ratschlag geben. Aber einfach rauslassen und draußen toben lassen vor allem in den Ferien egal bei welchem Wetter ist einfach enorm wichtig bei Jungs ab einem bestimmten Alter. Gruß Birgit
Ich schliesse mich den Vorrednerinnen an.Will aber noch dazu sagen, dass ich früher genauso war und auch heute noch oft Schwierigkeiten habe die Mitte zu finden. Zitat von einem Ex: "Boah..Du streichelst entweder so sanft , dass es kitzelt oder Du bist so hart dass es mir unangenehm ist". Ich habe sehr lange gearbeitet um es zu lernen. Vieles wird irgendwann automatisch, aber ganz ehrlich? ich habe nur gelernt,was die richtige Kraft ist, fühlen tu ichs dennoch anders und wenn sein muss "spiele" ich den Spass vor, obwohl es nur mit "dem Kopf" ist. Ist besser geworden in vielen Bereichen, aber immernoch leicht da. Ich hatte auch Angst als ich schwanger war, was passiert wenn ich nicht richtig handle bei meinem Kind? Überraschenderweise klappt das bei meinem Kind auf natürliche Weise ganz optimal. Muss Mutterinstinkt und Intuition sein. Momentan mache ich "Körperwahrnehmunsschule" wegen meiner Haltung und muss gestehen, das hätte ich schon viel eher machen sollen. Als Kind war ich, wie gesagt ähnlich, aber habe anders reagiert. Vielleicht weil ich Mädel bin, keine Ahnung, ich habe nett gesagt "das kann ich nicht so", habe quasi mein Verhalten erklärt und Alternativen gefunden. Jungs sind da wohl anders :-) Also lass ihn mal untersuchen und ansonsten Knuddeln, knuddeln, ich liebe dich, knuddeln :-) Vielleicht auch ab und zu Spiele einbauen wo "Extremes" verlangt wird: Weitwurf, hochspringen, schwere Pappe durchschneiden, Packete auspacken, schwere Flaschen tragen , etc :-) Und bei so Strohhalm spielen: Abdeckung drunter legen, Plastikbecher, machen lassen
Eltern? BEispielsweise beim Jagen und gejagt werden: das "Problem" liegt m.E. ganz eindeutig bei den beiden Hauptakteuren in der Geschichte. Und wenn's dem KLeinen nicht mehr passt, dann soll er einfach aufhören sich jagen zu lassen. Oder beispielsweise beim Katalog zerschnippeln: hier liegt das "Problem" ganz offensichtlich bei dir, weil du keine schnipselüberladenen Staubsaugerbeutel willst, welche wiederum viel Geld kosten usw. usf... Wenn Kataloge zerschnipseln ein Problem für dich ist, dann werden halt keine Kataloge mehr zerschnipselt. Man könnte das Ganze in einer ruhigen Minute ja umfunktionieren zu einem regelrechten Bastelschnipselwettbewerb, also konkrete Formen ausschneiden und Collagen daraus bilden - allerdings zusammen mit den Kindern, denn das kann ein Dreijähriger noch nicht ohne "Begleitung". Oder das Rumtoben im Bett: wenn es ein Problem für dich als Schwangere ist, dann wird halt in den nächsten MOnaten nicht getobt bzw. lediglich mit dem Vater. Die sind ja erfahrungsgemäß auch recht resistent ;-) Oder Strohhalmpusten: wenn das Pusten zur Sauerei ausartet und das im Haus nicht geduldet wird (was für mich absolut verständlich ist), dann kann man das Spiel umfunktionieren zu einem Puste-Wettkampf mit Wattebällchen (die man sogar mit Papierohren und einem Wolle-Schwanz versehen und so zur Maus umfunktionieren kann) oder Tischtennisbällen... ein Tor aus Pappe ausschneiden oder aber einen Parcours aus Bausteinen legen und dann pusten die beiden um die Wette, wer die meisten Tore "pustet" oder das leichte Plastikauto am schnellsten um den Parcours bringt. Manchmal ist es äußerst nervenschonend, erst einmal herauszufinden, wer der "Eigentümer des Problems" ist und dementsprechend zu handeln oder aber eben nicht. Die Kinder können viel mehr Sachen unter sich ausmachen als man sich vorstellt. Und man selbst ist als Schiedsrichter weitaus seltener gefragt als man sich so denkt... Lg JAcky
hallo, sorry, aber kataloge zerschneiden und konfetti machen ok, aber wenn er es verteilt, dann räumt er es auch auf. oder soll mutter die putzfrau fürs kind sein? nein, meiner macht sowas auch, ich helfe beim aufräumen,gebe anleitung, aber den großteil muss er dann schon machen. außnahmen sind geburtstag etc. und wenn mein 8-jähriger einen pustewetbewerb machen soll, dann fragt er ob er ein baby ist. und recht hat er. das kann man mit kleinen kindern machen, aber mit acht, nee, da hört sowas auf. meiner tobt auch rum, benimmt sich zu hause chaotisch, jagt den bruder (4jahre), bis dieser heult. ja auch wir werden regelmäßig laut. bringt nix, es geht dann weiter. er geht zur ergo, seit jahren, es bewirkt rein gar nichts. denn woanders kann er sich benhemen, kann lieb sein etc. nur zu hause läßt er sie sau raus. es nervt mich unheinmlich. auf direkte angebote geht er nicht ein. hobby, vereine will er nicht. zwingen bringt nix. es ist sehr ähnlich wie bei nicole. er bekommt seine eigene zeit, will aber noch mehr. kleiner finger ganze hand. er kann sich schlecht in andere hineinversetzen. das wir nicht jeden morgen um 5.30 lärm aus dem kinderzimmer hören wollen und die nachbarn nicht jeden tag chaos vor der haustür sehen möchten was keiner wegräumt, das stört ihn wenig. da muss druck hinter, damit er was tut. aber mal ehrlich, was oll die ergo bringen, wenn das umsetzen nicht klappt. also erhöhter erziehungsaufwand und durch. lg jannimama
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