Hummel
Hallo zusammen, ich habe einen Sohn (21 Monate) der seit Monaten einfach nur unerträglich und nur am weinen und bocken ist. Er war eigentlich immer ein echtes Anfänger-Baby, hat nie gemeckert und an vielen Dingen Spaß gehabt. Allerdings hat er sich schon immer mit neuen Dingen schwer getan. (Umgewöhnung Milch zum Brei, mal nen neuen Trinkbecher, ein anderer Schnuller usw.) Seitdem er 1 Jahr ist geht er in die Krippe, die Eingewöhnung war ein Krampf und hat tatsächlich 4 Monate gedauert. Mittlerweile geht er dort aber gerne hin und hat dort Spaß, ebenso bei Oma und Opa. Aber sobald er dann nachmittags zuhause ist, geht die schlechte Laune los. Es ist egal, was und wie man es macht… er möchte vieles nicht und fängt an zu bocken. Er hat keine Lust in den Garten zu gehen, und wenn wir draußen sind, dann will er nicht alleine laufen, er möchte nicht im Kinderwagen sitzen, er möchte nicht schaukeln. (Er ist auch gerade erst angefangen zu laufen). Wir haben ihm eine Werkbank geschenkt, die wird nicht beachtet. Auf Bücher hat er keine Lust und werden regelrecht zugeschlagen. Zum Einkaufen hab ich keine Lust, weil schon das ins Auto setzen eine Tortour wird. Es wird sich durchgestreckt, damit man ja nicht im sitz sitzen muss. Das einzige woran er Interesse hat, ist Technik. Wenn jemand ein Handy, eine Fernbedienung o.ä. in der Hand hat, muss er es haben, ansonsten wird richtig laut geweint und geschrien. Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Könnt ihr auch sowas berichten?
Was spricht denn dagegen ihm eine Fernbedienung oder ein Handy in die Hand zu geben? Alte, gebrauchte die nur noch herum liegen? Die kaputt gehen können? Meine Kleine hatte immer ihr Kuscheltier dabei, ohne das ging nichts. Wenn dein Kind das in der Hand haben muss, dann würde ich da Abhilfe schaffen.
Ja, da hast du recht. Leider ist es aber mit ausgemusterten Sachen nicht getan. Es müssen Handys oder Fernbedienungen mit Aktion sein. Wenn es generell Dinge sind, die er immer dabei haben muss, wäre das ja überhaupt nicht schlimm. Aber in dem Alter muss er nicht die ganze Zeit vor nem Handy oder Fernseher sitzen. Und leider ist meiner Meinung nach hiermit auch nicht das generelle Problem gelöst 🙈
Fernbedienung oder Handys mit Aktion? Kauft das doch. Taste drücken und die Zahlen werden gesagt (als Beispiel). Oder meinst Du den Medienkonsum? Will dein Kind das/dein Handy zur Mediennutzung?
Hmm... also zum einen ist es ein gutes Zeichen, dass er nachmittags bei euch seinen Unmut so frei raus lässt. Das spricht dafür, dass er euch voll vertraut und weiß, dass eure Liebe ihm immer sicher ist. Viele Kinder lassen gerade nach der KiTa die ganze Spannung, die sie dort aushalten müssen, zu Hause raus. Das heißt nicht, dass die KiTa schlecht für ihn ist! Nur eben, dass Kinder dort oft mehr Regeln befolgen müssen/weniger individuell ihren Neigungen folgen können als es ihnen gerade in der Unabhängigkeitsphase lieb wäre. Das geht auch wieder vorbei, kann aber dauern. Was hilft, ist dem Kind dann die Möglichkeit sich und seine Interessen voll auszuleben zu Hause zu geben. Ihr könntet ihm wie schon erwähnt einfach ein altes/kaputtes Handy schenken (Batterie/Akku raus wenn er es ohne Aufsicht hat). Oder ihm ein technisches "Fummelbrett" oder Schaltpläne für Kinder organisieren. Da dreht man z.B. an einem Knopf und eine Glocke geht los. Ein anderer Schalter startet eine Lampe. Ich glaube, sowas gibt es auch als Bücher. Wenn ihn das wirklich fasziniert, weitet die technischen Experimente langsam aus (wechselt gemeinsam die Batterien im ganzen Haus - vorallem in seinen Fummelbrettern; erforscht die Reichweite vom Garagenöffner und ob das Gerät auch durch Papier/Pappe/Buch/Gießkanne funktioniert; baut einfache alte Geräte auseinander ... was ihn halt fasziniert und für euch möglich ist. Wir haben auch schon bei unserer kaputten Kaffeemaschine den Schwimmer im Tank gemeinsam mit ner damals 2,5-jährigen getauscht). Gerade Technik ist nichts, was in einer KiTa für die Altersgruppe eures Sohnes angeboten wird, da ist ehr Bücher lesen/Werkbank/Schaukeln dran und wenn euer Sohn das nicht extrem großartig findet und dort schon bekommt, will er zu Hause vielleicht wirklich einfach nichts mehr damit zu tun haben. Geht es ihm nur darum diese technischen Gegenstände zu kriegen, damit ihr sie nicht habt... vielleicht möchte er einfach die Aufmerksamkeit auf sich statt auf Handy/Fernseher? Klingt jetzt nicht danach bei deiner Schilderung, aber ist von hier aus unmöglich zu beurteilen.
Das mit diesem Fummelbrett usw. klingt irgendwie gar nicht schlecht. Vielleicht hast du recht und er möchte nachmittags dann einfach sowas haben. Ausgemusterte Fernbedienungen oder Handys interessieren ihn leider gar nicht, da dort keine Aktion stattfindet. Er liebt es aber z.B. auch Trecker zu fahren, was aber leider unmöglich ist das den ganzen Tag zu machen. Ihm geht es glaub ich nicht darum Aufmerksamkeit zu bekommen, sondern einfach diese Dinge haben zu wollen
Was genau meinst du denn mit Trecker? Vielleicht wäre Bobbycar etwas für ihn, oder habt ihr sonst noch Fahrzeuge für draußen?
Eher Trecker mit Motor oder Rasenmähertrecker. Er hat auch ein Bobbycar oder Pukkylino, auf sowas hat er aber keine Lust. Es muss also Krach machen
Für mich klingt es einfach, als ob er nachmittags platt vom Kindergarten ist und deswegen eine kurze Zündschnur hat. Im dem Alter haben die Kinder ihre Gefühle sowieso nicht besonders gut im Griff ("Trotzphase") und nach einem anstrengenden Kindergartentag bringt jede Kleinigkeit das Fass zum überlaufen. Das ist übrigens ganz normal. Die Kinder brauchen oft 3-6 Monate nach der abgeschlossenen Eingewöhnung, bis sie richtig angekommen sind. Solange er so drauf ist, würde ich zu Hause möglichst vieles außer Sichtweite bringen, was er nicht haben darf. Die Nachmittage so viel wie möglich draußen verbringen: Garten, Park, Wald, ruhiger Spielplatz... und ihn nicht ständig zu Aktivitäten auffordern, sondern einfach runterkommen lassen. An Aktivitäten, die viel Kooperation von ihm erfordern (einkaufen), nur das nötigste. Vielleicht tut ihm auch eine Ruhepause mit Hörspiel oder Musik nach der Kita gut. Irgendwann wenn du merkst, dass er nachmittags ausgeglichener ist, kann man auch wieder langsam steigern. Das wird schon!
Die Antwort klingt wirklich realistisch, wenn ich mal richtig drüber nachdenke. Danke für die liebe Nachricht 😊 das werde ich mal ausprobieren
Hallo, für mich klingt es auch, als ob er nach der Krippe einfach total geschafft ist. Das sind die Mäuse eigentlich alle. Denn der stundenlange Trubel, der hohe Lärmpegel, die anderen wuseligen Kinder, die Spielaktionen, die gemacht werden – all das reizt das Gehirn gerade von kleinen Kindern sehr. Ich würde deshalb nachmittags mit ihm möglich immer rausgehen. Nicht zum Einkaufen, sondern am besten in die Natur, also in einen Park, zu einem Teich, in den Wald, auf Feldwege – was ihr halt so habt. Ich habe das mit meinen Kindern auch gemacht. Nichts beruhigt das Gehirn so sehr, wie das Spielen mit Gras, Stöckchen, Steinen, Schneckenhäusern, das Werfen von Steinchen ins Wasser, das Rennen und Balancieren auf Mäuerchen oder liegenden Baumstämmen usw. Das gilt auch, wenn die Kinder mit der Krippe morgens schon rausgegangen sind. Es ist nicht dasselbe. Nachmittags in Ruhe mit Mama alles zu zweit zu erkunden, baut Anspannung und Überreizung am zuverlässigsten ab, das Kind powert sich körperlich (und nicht geistig durch Spielzeug) aus. Ich hab das bei jedem Wetter gemacht, egal ob es regnete (dann wurden Matschmonster gebaut, Matschtürme getropft oder in Pfützen mit Gummistiefeln gepatscht und gehüpft), oder die Sonne schien. Kindern ist das egal, und mir hat es ehrlicherweise auch gut getan. LG
Klingt alles sehr gut und waren auch meine Vorstellungen, da hatte mein Sohn aber keine Lust und Geduld für. Er hat keine Lust im Kinderwagen o.ä. Rumzusitzen, laufen am liebsten auch nicht. Am liebsten nur auf dem Arm und das ist echt anstrengend. Er kann sich momentan auch nicht mit Stöckern oder so beschäftigen 🙈
Hm, mir fällt auf, dass du oft "er hat keine Lust" oder "mag er nicht" schreibt. Könnte es sein, dass du zu hohe Erwartungen daran hast, wie intensiv sich ein noch nicht mal 2-jähriger mit einer Sache beschäftigen kann? Ein Kind in dem Alter muss noch nicht zielgerichtet sich mit den Dingen beschäftigen (sieht ein Bobbycar, geht hin, setzt sich drauf und fährt los). Es ist meist ein Erkunden ohne erkennbaren Plan - mal wird das Bobbycar auf die Seite gelegt und an den Rädern gedreht, oder der Sitz mit Sand oder Erde "beladen". Auch auf dem Spielplatz muss es nicht die Geräte der Reihe nach bespielen, und zu Hause werden die Dinge auch eher erkundet, als so wie vorgesehen bespielt. Habt ihr vielleicht einen Garten, Hof o.ä., so dass ihr draußen seid und nicht weit laufen müsst? Ich würde einfach 2-3 Dinge (Ball, Schaufel/Eimer, Fahrzeug, Spielzeugauto...) hinstellen und abwarten. Oder hast du eventuell mal eine Trage überlegt, wenn er Kinderwagen und Auto so gar nicht mag? Ein guter "Trick" kann auch ein Spielzeug zum Hinterherziehen oder vor sich herschieben sein, um ein Kind draußen zum laufen zu animieren. Wenn gar nichts davon funktioniert und er wirklich nur auf den Arm will, ist er entweder furchtbar müde (wie lange geht er in die Kita, macht er dort Mittagsschlaf?) oder ich würde es nochmal beim Kinderarzt ansprechen.
Ich würde mich da mal an den Kinderarzt wenden und vielleicht zum SPZ überweisen lassen. Das späte Laufen, die schwierige Umgewöhnung gewohnter Dinge, die lange Eingewöhnung im Kindergarten, nach dem Kindergarten total platt. Da ist mein erster Gedanke, dass es in Richtung Autismus gehen kann. Da ist es extrem anstrengend, sich im Kindergarten anzupassen.
Wir waren damit tatsächlich schon beim Kinderarzt. Wir hatten Physio aufgrund der Motorik, die Krippe ist im Gespräch mit dem KA und Blut abgenommen wurde schon. Angeblich ist noch alles im Rahmen. Mal schauen was bei der nächsten U rauskommt
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