User-1750749248
Mein Sohn ist 4 Jahre alt und kognitiv sehr gut entwickelt. Er kann sich ausdrücken, versteht Zusammenhänge und kann sich viel merken. Wir versuchen eine Erziehung ohne Belohnung und Bestrafung und bedürfnisorientiert. Das klappt immer besser (von unserer Seite, wir haben es beide anders kennengelernt und müssen oft umdenken). Jetztnist es so, dass unser Sohn haut, wenn er etwas nicht darf. Konkretes Beispiel von heute: er will nach dem Aufstehen paw patrol hören. Er hat noch nicht gefrühstückt und ist gerade erst wach. Da ich merke, dass es ihm nicht guttut, wenn er viel hört (vom Gucken ganz abgesehen), erlaube ich es in der Woche erst nach dem Kindergarten und am Wochenende erst "wenn es Tag ist", also morgens nicht. Bei einem nein+Erklärung haut oder tritt er mich. Ich sage ganz klar, dass ich nicht getreten werden will. Gehe quf Bedürfnisse ein wie "du willst selber entscheiden, wann du etwas hörst?"-"ja". Ich: "Als Mama muss ich aber auf dich achten und ich merke, dass es dir nicht guttut, wenn du gleich nach dem Aufstehen etwas hörst, deswegen erlaube ich es jetzt nicht. Später darfst du bestimmen, was du hörst, aber ich bestimme, wann du hören darfst." Bedürfnis nach Selbstbestimmung sehe ich hier erfüllt. Ich achte darauf, dass es nicht zu viel wird, aber er darf dann entscheiden, was er hört. Mehr kann ich nicht auf ihn zugehen, weil es dann ausartet. Die anderen Bedürfnisse dürften auch erfüllt sein (haben schon gekuschelt, Spiel und Spaß war nicht nicht dran, ...) Nachdem ich also mehrfach auf ihn eingegangen bin und trotzdem gehauen und getreten wurde, habe ich ihn aus meinem Bett "geschmissen". Er hat ein paar Sekunden geweint ist jetzt aber mit dem Papa im Wohnzimmer und ich höre, dass sie lachen. Welche Idee habt ihr für mich? Anna
Was mir auffällt: Anscheinend glaubst du gut beurteilen zu können, was die Bedürfnisse deines Sohnes sind, und ob sie nun erfüllt sind oder nicht. Viel besser als dein Sohn selbst. Zu der geschilderten Situation: Ich glaube du hast die Situation falsch eingeschätzt und deine Prinzipien/ Erziehungswünsche mit Bedürfnissorientierung verwechselt. Zudem frage ich mich, ob die Situation sich auch so entwickelt hätte, wenn du ihm einfach das 1 Hörspiel hören lassen hättest. So hast du jedenfalls nur Diskussion und Eskallation erreicht.
Es tut ihm nicht gut, mit einem Hörbuch in den Tag zu starten. Deswegen gibt es diese Regel. Das ist kein Prinzip oder Erziehungseunsch von mir, sondern ein Schutz für ihn. Ich habe gehofft, dass jemand eine konkrete Idee zum Schlagen hat. Und einfach machen lassen ist hier nicht die Lösung.
Die Eskalation mit dir war für ihn/euch wahrscheinlich schlimmer, als ein Hörspiel am Morgen. Wenn ich gegen unsinnige Regelungen rebellieren müsste, dann wäre ich mindestens auch frustriert. Ein 4jähriger hat keine ausreichende Impulskontrolle, so daß aus Frust schnell Agression wird.
Ganz bestimmt. Und er soll trotzdem keine Geschichte hören aber ich brauche eine Strategie beim geschlagen werden. Bedürfnisorientiert ist ja nicht Konflikte vermeiden. Aber danke für deinen Versuch.
Hey du, ich finde es ganz toll dass ihr bedürfnisorientiert erzieht trotz anderem Aufwachsen. Mein Sohn ist erst 2 deshalb habe ich keine Erfahrung aber folgende Gedanken dazu: Dass dein Sohn wütend und frustriert ist verstehe ich und dass es irgendwo raus muss. Lässt sich seine Wut umleiten? Zum Beispiel in ein Kissen hauen, laut schreien, in ein Kissen treten oder so? Würde ihm in einem ruhigeren Moment erklären dass hauen weh tut und man das bei Menschen nicht macht. (Habt ihr wahrscheinlich schon) Die Wut soll und darf natürlich irgendwo raus und ihr sucht eine Strategie zusammen die ihm gut tut?
Ja genau. Wir beaprechen immer wieder, was man bei Wit machen kann. Stampfen, ein Kissen hauen usw. Ich denke, ich werde versuchen gelassen zu bleiben und seine Hand festhalten, so, dass niemand verletzt wird. Und das mit dem nicht hören und nicht gucken weiter machen. Ich hoffe, dass es dann mit jedem Mal besser wird und wir es in den Griff bekommen. Danke
Für mich klingt das alles zu sehr nach Buch und viel zu wenig nach Bauch. Warum gibt es diese Regel bei Euch? Treten interpretiere ich hier als Hilflosigkeit. Was bleibt dem Kind noch - treten! Ich denke nicht, dass diese Art der Erziehung bedürfnisorientiert ist. Für mich klingt das willkürlich, genauso wie für dein Kind, auch wenn deine Absicht dahinter für Dich so nicht gewollt ist. Eventuell erklärst Du Fich noch einmal zu den Gründen des Nichterlaubens.
Hallo, du hast vielleicht recht hohe Erwartungen an die Fähigkeiten eines so kleinen Kindes zur Impulssteuerung. Deine gutgemeinte Ansprache wäre sogar für einen Erstklässler noch nicht leicht zu knacken. Das ist für deinen Sohn noch zu komplex. Vielleicht nicht für den Kopf, aber für den Bauch. Er will Paw Patrol JETZT hören, und fertig. Daran ändern auch deine Erläuterungen nichts, dafür ist er noch zu jung. Im Gegenteil: Je mehr du redest, desto mehr merkt er, dass all deine Entscheidungen zur Disposition stehen. Das macht den Alltag für euch beide mühsam, weil er sich dann angewöhnt, keine deiner Entscheidungen zu akzeptieren, sondern dich jedesmal in eine Diskussion zu verwickeln. Kleine Kinder wollen dieses anstrengende Wischiwaschi aber gar nicht, sie wollen Klarheit und Halt. Sei also knapp und klar, und setze dich immer rasch durch, damit es nicht jedesmal so kräftezehrend für euch beide wird. Wenn dein Sohn dich haut, ist es am besten, ihm dafür keine Aufmerksamkeit zu geben. Denn Aufmerksamkeit verstärkt jedes Verhalten, erwünschtes, aber auch unerwünschtes. Wenn du dann zu viel redest, merkt dein Sohn: Prima, ich brauche nur mal zu hauen, schon habe ich wieder Mamas vollste Aufmerksamkeit. Ein Verhalten, das dagegen wenig Interesse und Resonanz bei den Eltern auslöst, kann vom Kind als ineffektiv aufgegeben werden. Wenn dein Sohn dich haut, sage am besten kurz: "Nein. Wir hauen uns hier nicht." Und dann muss er sofort aus deinem Bett raus. Aber nicht mit Wut und grobem Anfassen, sondern ruhig und neutral. Wenn es woanders geschieht, gehst du aus dem Zimmer oder wendest dich einer anderen Tätigkeit zu. Aber nicht sauer und strafend, sondern eher beiläufig und gelangweilt. Kinder mögen es gar nicht, wenn Mama ihre Aufmerksamkeit von ihnen abzieht. Wichtig ist natürlich, dass ihr ihm im Gegenzug viel positive Aufmerksamkeit gebt für erwünschtes Verhalten. Er ist ja jetzt im sog. Selbstständigkeitsalter. Das heißt, er will nicht immer nur spielen, er will auch groß, wichtig und in der Familie gebraucht sein. Lasst ihn bei allem mitmachen: beim Kochen, Autowaschen gehen, Einkaufen, Tanken, Heimwerken, Putzen, Wäsche falten, Staubsaugen. Lobt ihn anschließend und bedankt euch dafür, wie toll er euch geholfen hat. Klar ist das mühsam, alles dauert dann länger, und das Ergebnis ist unvollkommen. Aber das macht nichts. Dafür hat man ein zufriedenes Kind, das seltener durch Fehlverhalten Aufmerksamkeit erzwingen muss. LG
Aber weg gehen und nicht beachten löst nicht das Grundproblem. Viel mehr sollte man sich doch fragen, warum tritt mich das Kind? Und rückwärts betrachtend den Grund suchen. Vielleicht ist die "Regel" ja unsinnig. Das Gefüge würde ich hinterfragen, zusammen mit dem Kind. Was kann ich tun, damit Du mich nicht trittst? 4 Jahre- kognitiv voraus - auf die Frage würde ich es tatsächlich ankommen lassen.
ich finde jorinde hat das warum sehr gut erläutert: er ist frustriert. das darf er auch sein. viele verwechseln bedürfnisse und wünsche. es ist niemals das bedürfnis des kindes, paw patrol zu hören, das ist immer ein wunsch. u.u. steht dahinter das bedürfnis nach ablenkung oder nach ruhe oder was auch immer. aber es muss auch gar kein wirkliches bedürfnis dahinter stehen. wenn dein kind hunger (= bedürfnis nach essen) hat, kann man das natürlich mit einer tafel schokolade befriedigen. aber wird man das tun? eher nicht, auch wenn das kind den wunsch hat genau das zu tun - also den hunger mit schokolade zu stillen. genauso dürfen eltern entscheiden dass das akute bedürfnis nach whatever nicht durch ein hörspiel befriedigt wird sondern durch was anderes. und nur weil du die regel unsinnig findest muss sie das nicht sein. ich würde regeln auch nicht mit einem 4yo diskutieren. wir fangen etwa ab schulalter an regeln zu begründen. und selbst da erwarten wir nicht dass die gründe immer verstanden werden. zum treten an sich bin ich wie gesagt bei jorinde: weggehen und ansonten ignorieren. evtl. würde ich noch das gefühl benennen (jetzt bist du wütend weil du kein hörspiel hören darfst aber wir treten nicht, auch nicht wenn wir wütend sind). aber diese diskutiererei ist albern.
Es geht nicht!!!! um eine Diskussion. Es geht um Verständnis und um Kooperation. Aber man kann natürlich auch einfach das Kind missachten. Nur meine Herangehensweise wäre das definitiv nicht.
So sehe ich das auch. Das Hörspiel am Morgen macht ihn unausgeglichen und das Ausmachen hinterher ist auch nochmal Drama. Also komplett an seinen Bedürfnissen vorbei. Weggehen und Ignorieren ist auch nicht das, was ich machen möchte. In einer ähnlichen Situation heute (er wollte eine Geschichte hören, die zu gruselig ist und deswegen verboten), hat er wieder angefangen zu hauen. Ich habe es dann ganz klar benannt "du bist jetzt richtig wütend und du willst selber entscheiden, was du hörst. Aber als deine Mama muss ich auch dich aufpassen und du darfst dir eine andere Geschichte aussuchen." Er schien erleichtert und dankbar zu sein und hat sich an mich gekuschelt. Das hat erstaunlich gut funktioniert. Ich habe es kurz aber bestimmt gemacht. So werde ich es jetzt erstmal versuchen und hoffe, dass es in anderen Situationen auch klappt.
"du bist jetzt richtig wütend und du willst selber entscheiden, was du hörst. Aber als deine Mama muss ich auch dich aufpassen und du darfst dir eine andere Geschichte aussuchen." Genau so! Kurz Gefühle und Befürfnis verbalisieren, dann kurze Erklärung und Alternative. Im Übrigen kann ich eure Regel sehr gut nachvollziehen. Genau so sollten Regeln gemacht werden - individuelle Grenzen und Bedürfnisse abdeckend. Zudem tickt unsere Tochter da ähnlich. Falls doch nochmal physische Aggressivität kommt, kann ich dir mal berichten, was wir bisher versucht haben: - Die Bewegung mitgehen,also zB Füße greifen und das Treten mitmachen, dich aber natürlich schützend - Abwehren, distanzieren knd klare Grenze aufzeigen: Stopp! Ich will nicht gehauen werden! Das tut weh! - die körperliche Energie umlenken in Spiel und Spaß. Nummer 2 war bei uns meist am besten, Nummer 1 völlig daneben und Nummer 3 ging bei meinem Mann manchmal ganz gut. Ansonsten war in einigen Antworten bereits fetzenhaft hilfreiche Abschnitte drin. Da wir unsere Kinder sehr wertschätzen werden hier bereits von Anfang an Regeln erläutert, natürlich skaliert. Unsere 4-jährige diskutiert dabei auf dem Niveau eines 8- bis 9-jährigen und findet jede Ungereimtheit. Bei der 1,5-jährigen machen wir es eher um die Botschaft zu vermitteln und da fällt die Erklärung sehr kurz aus. In einem Konflikt halten wir es aber auch bei der Älteren eher kurz, da sie da gar nicht aufnahmebereit für mehr ist. Was sehr wichtig ist, ist, selbst bei einem kognitiv pfiffigen Kind keine zu hohen Ansprüche an die Impulskontrolle und die Fähigkeit zum Befürfnisaufschub zu stellen. Das passiert leicht, gerade bri kognitiv reifen Kindern, aber letztlich ist beides noch laaaaaange nicht halbwegs gereift, das kommt irgendwann im Grundschulalter und abgeschlossen ist das in der späten Adoleszenz. Das macht oft auch den Umgang besonders schwer, wenn das kognitive Entwicklungsalter nicht dem emotional-sozialen entsprechen sollte. Was mir ebenfalls aufgefallen ist: du hattest ganz oben geschrieben, dass alle anderen Befürfnisse erfüllt sind. Ist dem denn tatsächlich so? Gibt es vielleicht Befürfnisse, die im Alltag längere Zeit zu kurz gekommen sind und es handelt sich um einen Stellvertreter-Konflikt? Und war das Bedürfnis nach Autonomie wirklich erfüllt? Ich glaube nicht. Denn di hast deinem Sohn -aus gutem Grund!- genau diese ja eingeschränkt. Was völlig richtig war. Aber das macht natürlich wütend und das Nervensystem braucht Zeit, um sich auf eine Alternative einzustellen.
Ich werde die nächsten Tage mal darauf achten, was evtl nicht erfüllt wird. Autonomie sollte es aber nicht sein. Er darf hier ganz viel mithelfen, selber machen, im geeigneten Rahmen entscheiden... Mir ist schon in den Sinn gekommen, dass er vielleicht etwas mehr Input braucht. Da werde ich mir etwas überlegen und beobachten, ob es ihn ausgeglichener macht. Und mit den hohen Ansprüchen hast du Recht. Mit ihm kann man sprechen wie mit einem Großen und das verleitet schnell dazu, auch in anderen Bereichen mehr zu erwarten.
Ich gebe Jorinde recht. Diese Erklärung an das Kind ist zu kompliziert und zu lang, auch wenn das Kind kognitiv sehr weit ist. (Ich hatte auch diese Tendenz, als unsere Kinder klein waren. ;-)) Und "bedürfnisorientiert" - das ist ja an sich gut, aber trotzdem geben die Eltern den Rahmen vor, das ist nun mal so, es sind Kinder und brauchen Orientierung, wie auch Grenzen. Und müssen lernen (natürlich altersgemäß, nach und nach), dass ihre "Bedürfnisse" nicht immer das einzige sind, was zählt, und dass man diese auch mal zurückstellen muss. Z.B. weil es Regeln gibt oder weil die Eltern (oder Erzieher/innen bzw. Lehrer/innen) im Interesse des Kindes anders entschieden haben, oder weil auch andere Menschen um einen rum Bedürfnisse haben und man da Kompromisse finden muss. Diese soziale Interaktion lernen Kinder ja erst, und die Eltern müssen sie dabei begleiten und anleiten, wie es geht. Ob jetzt grad im konkreten Fall das Hörbuch OK für das Kind in der Situation ist, lass ich mal dahingestellt - ich denke mal ihr könnt das als Eltern durchaus beurteilen. Aber wenn das Kind haut, darf es nicht noch belohnt werden (auch ellenlange Erklärungen/Rechtfertigungen sind eine Art "Belohnung", da Zuwendung).
Grenzen und Orientierung sind sehr wichtige Bedürfnisse, die ein Kind durch zB Schlagen, einfordern könnte. Wünsche können hintenan gestellt werden und das Kind muss lernen, dass es nicht immer bekommt, was es WILL. Bedürfnisse müssen erfüllt werden, damit das Kind in die Kooperation kommen kann. Nur manchmal finde ich es schwer, herauszufinden, welches Bedürfnis gerade unerfüllt ist.
Nehmen wir mal an, Du hörst morgens gerne Deine Lieblingsmusik, aber jemand anders meint, die täte Dir nicht gut und verbietet Dir das.
Was machst Du?
Ich wette, diese Person könnte Dir stundenlang erklären, warum diese Musik am morgen bei Dir keine gute Idee ist, es würde nichts daran ändern, dass Du Deine Musik hören wollen würdest und sauer auf diese Person wärst, oder?
Falls nicht, herzlichen Glückwunsch, dann gehörst Du zu den sehr wenigen Personen auf der Welt, die ausschließlich vernunftorientiert handeln. Wären diese Menschen die Regel, würde nicht geraucht, kein Alkohol getrunken, keine ungesunden Lebensmittel konsumiert, nie zu schnell gefahren usw.
Du erwartest von Deinem Kind etwas, das die meisten Erwachsenen nicht leisten können/wollen.
Natürlich muss man als Eltern manchen Dingen, die Kinder so wollen, einen Riegel vorschieben, weil die Kinder die Dinge noch weniger ausreichend reflektieren können, als Erwachsene. Das funktioniert aber nicht immer über Erklärungen, sondern manchmal eben nur mit Verboten und Konsequenzen.
Unsere ganze Gesellschaft funktioniert nur über Regeln/Gesetze mit Konsequenzen/Strafen bei Nichtbefolgung und ab und zu auch Belohnungen (z.B. Leistungsprämien im Job).
"Nachdem ich also mehrfach auf ihn eingegangen bin und trotzdem gehauen und getreten wurde, habe ich ihn aus meinem Bett "geschmissen"."
Da hat Dein Sohn doch eine Konsequenz von Dir erfahren, und sie hat funktioniert.
Es gibt kein Erziehungkonzept für alle Lebenslagen, für alle Kinder und Eltern und für jedes Alter passend. Das ist niemals analog zu der Bedienungsanleitung für ein technisches Gerät, und es macht überhaupt keinen Sinn, das zu erwarten und stur den Weg zu verfolgen, den irgendein Konzept vorgibt.
Man muss da immer seinen eigenen Weg finden und auf sein Bauchgefühl vertrauen. Das haben alle Eltern, die nicht Verhältnissen aufgewachsen sind, die kindeswohlgefährdend waren.
Überlege Dir vernünftige Konsequenzen, wenn Dein Sohn sich nicht mit Erklärungen überzeugen lässt. Die sollten möglichst logisch und zeitnah sein, zumindest für längere Zeit gleich bleiben und stets erfolgen, wenn die Regel nicht befolgt wurde. Man sollte sie dem Kind vorher kommunizieren und immer ankündigen, wenn das Kind den Eindruck macht, als wolle es sich nicht an die Regel halten.
Und komm mal weg von diesem Bedürfniszeugs. Wir Menschen haben eine Menge Bedürfnisse, die nicht gut für uns sind und/oder die mit den Bedürfnissen anderer Menschen kollidieren. Grundbedürfnisse sind wichtig, klar. Aber ansonsten macht es keinen Sinn, alles rund um die Erziehung mit denen erklären und entscheiden zu wollen.
Danke für deinen Rat, den ich ganz sicher nicht befolgen werde. Und ja, hätte damals jemand das Jugendamt informiert, wären wir alle aus der Familie genommen worden. So viel zum Bauchgefühl. Deswegen ist es mir wichtig, auch Theorien zu kennen, die ich anwenden kann- zusammen mit meinem Bauchgefühl, das sich nach und nach ändert und positiv wird. Bestrafung führt dazu, dass das Kind es nicht macht, solange es Konsequenten beführchten muss. Ich möchte aber, dass er vesteht, was er macht und warum es nicht in Ordnung ist. Und nur, weil unsere kranke Gesellschaft es anders macht, lasse ich mich nicht davon abbringen, es richtiger machen zu wollen. Das aus dem Bett schmeißen hat ihn verletzt. Und das will ich nicht. Also, danke für deine Muhe und den langen Text, aber ich habe bei den anderen gute Ansätze gefunden, die ich probiere, bevor mein Kind mit Strafen und Belohnung manipuliert wird.
Aber das Aus-dem-Bett-schmeissen war doch richtig! Ich versteh dich da nicht?! Ich meine, dass er dich gehauen hat, hat dich doch auch verletzt - und darum hast du ihn logischerweise rausgeschmissen. Das ist doch absolut richtig, er hat gemerkt, dass das nicht OK war und wenn er bei dir im Bett sein will, darf er dich nicht hauen, dir nicht wehtun! Das ist doch eine wichtige Lektion, nicht nur was Mama betrifft, sondern auch andere Menschen später in seinem Leben, v.a auch Mädchen/Frauen. Wenn man ihnen wehtut, wird man rausgeschmissen//aus der Reichweite entfernt, ggf. hat es auch noch andere, unangenehme, Konsequenzen. Das ist doch wichtig, dass sie das lernen, und zwar früh genug?! Was hast du damit für ein Problem??
PS Warum "manipuliert wird"? Logische Konsequenzen sind doch keine Manipulation! That's life. Ich würde eher aufpassen, dass mein Kind, schlau wie es ist, nicht anfängt, andere Menschen zu manipulieren und gegeneinander auszuspielen, wenn es merkt, dass es mit egozentrischem und gewalttätigem Verhalten durchkommt ("Nur das was ICH will ist wichtig, und wenn ich das nicht bekomme, haue ich die anderen - denen macht das ja anscheinend eh nichts aus, sie lassen sich das ja gefallen und reden nur...").
Ich bin immer wieder erschrocken, wie negativ Kinder heutzutage noch gesehen werden... Zum Thema Strafen und "logische" Konsequenzen, aka Strafen, gibt es mittlerweile viel Forschung und sie zeigt: sie funktionieren NICHT! Auch nicht rechtliche. Sonst gäbe es keine Wiederholungstäter. Im Gegenteil: Strafen begünstigen unmoralisches und asoziales Verhalten, da sie quasi gefühlte Absolution vermitteln. Die Experimente und Studien hierzu sind hochinteressant. Ich zumindest möchte mein Kind weder über Angst noch Verletzungen erziehen, und die TE glücklicherweise, wie immer mehr Eltern, auch nicht.
Aber natürlich, und das will ich nochmal betonen, muss man eigene Grenzen wahren und das dem Kind entsprechend vermitteln! Da bin ich voll dabei - man darf "befürfnisorientiert " nicht mit laissez faires verwechseln.
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