Cvdr
Hallo ihr Lieben, ich habe einen 4 Jährigen Sohn, bei dem mir seit sehr langem schon ein gewisses Verhaltensmuster auffält. Er hat immer regelmäßig abwechselnde Phasen, in der seine Laune für uns auffällig verschieden ist. Zumal hat er seine gute Laune Phasen wo er super kooperativ ist und alles super läuft. Wir als Familie schweben dann auf Wolke 7 und wundern uns welch einen tollen Jungen wir haben. Meistens dauern diese Phasen immer 2-3 Wochen und dann kommen auch die "schlechten" Phasen. Er ist dann nicht wirklich schlecht gelaunt in dem Sinne, er ist traurig sondern er ist sehr sehr unkooperativ, provokant und ein Stückweit agressiv. Er schmeißt mit Spielzeug. Was er sonst nie machen würde. Beißt Leute in seiner Umgebung. Hin und wieder Wirkt er etwas teilnahmslos. Und gibt manchmal komische Töne von sich um uns zu provozieren. Auf ein "Stop" oder "bitte hör auf" hört er auf keinen Fall. Wir erkennen unseren Sohn nicht mehr wieder. Diese Phasen dauern auch immer 2-3 Wochen und sind für uns als Familie eine große Herausforderung. Im Folge kommt dann wieder die "Super-gelaunt-Phase". Hinzufügen muss ich, dass wir Ihn als sehr sehr Intelligent wahrnehmen. Mit unseren Sorgen sind wir beim Kinderarzt leider nicht angekommen. Haben uns abgewimmelt gefühlt aber die Unruhe verfolgt uns seit Jahren schon. Im Netz konnten wir bisher keine vergleichbare Literatur finden. Könnt ihr mir sagen, an wen ich mich da wenden kann? Oder fällt euch irgendwas ein womit sein Verhalten zu tun haben könnte? Die Krankheit "Bipolar" war für uns ausgeschlossen weil die einzelnen Symptome der Krankheit überhaupt nicht auf unseren Sohn zutreffen.
Klingt nach einem ganz normal entwickelten 4 Jährigen. das du keine entsprechende Literatur gefunden hast, wundert mich. Es gibt eine Menge Literatur, auch eine Menge Podcast, wo genau erklärt wird, warum Kleinkinder so sind wie sie sind. Oder hast du nach psychischen Störungen gegoogelt? Darunter fällt Bipolar.
Hört sich nach einer völlig normalen Kleinkindphase an. Irgendwann müssen die ja mal üben, damit die uns Eltern dann in der Pupertät komplett in den Wahnsinn treiben.
Bist du immer gleich gelaunt? Dein Kind hat dazu noch die Masse an Eindrücken, das eigene Kopfchaos, das Problem wollen, aber nicht können und sooooo viel mehr. In der Zeit, in der er dann schwieriger ist, ist er dann vielleicht einfach nur etwas überfordert und fordert Hilfe ein. Weiß aber nicht wie. Wenn dann noch neues, aufregendes dazu kommt, Dinge die von der normalen Routine abweichen, dann reagiert er so wie er es eben macht.
Wir vergessen immer viel zu leicht, Kinder sind keine kleinen Erwachsenen und sie nehmen alles ganz anders war. Der Kleineste hier meinte zB heute morgen, Papa stinkt. Am Ende war es einfach nur, der Kleine hatte beim Geschwisterkind geschlafen, nicht bei uns und kam dann ins Schlafzimmer und hat den ganz normalen Mief nach einer durchschwitzten Sommernacht gerochen. Da ich bereits unterwegs war, nur Papa da noch lag, war es dann halt Papa der stinkt
Hallo,
ich glaube, es ist jetzt wichtig, dass ihr nicht auf jede seiner Phasen oder Launen zu sehr reagiert. Achte darauf, dass du möglichst gelassen und souverän bist, egal ob er gerade eine "pflegeleichte" Phase hat oder eine anstrengende. Steige auf beides nicht zu sehr ein. Denn beides ist normal, und auch der Wechsel ist normal.
Ich glaube, dein Sohn ist vielleicht bisher Einzelkind, oder? Da neigt man als Eltern dazu, sich zu sehr auf das Kind zu fokussieren. Seine Entwicklung zu genau zu beobachten, zu bewerten, sich unnötig zu sorgen, zu viel zu eventuellen Störungen zu recherchieren. Den meisten Kindern tut es aber eher gut, wenn sie ein wenig mehr "nebenher laufen" dürfen. Wenn das Brennglas der elterlichen Aufmerksamkeit also nicht ständig so extrem auf ihnen liegt. Das ist der Vorteil von Geschwistern, da verteilt sich die Aufmerksamkeit der Eltern etwas, und außerdem sind sie gelassener, weil sie erleben, wie unterschiedlich Kinder einfach sind.
Ein weiterer wichtiger Punkt neben der Gelassenheit ist es, die Selffulfilling Prophecy zu vermeiden. Wenn du ein Muster zu erkennen glaubst, dann vermittelst du das unbewusst auch. ("Ah, jetzt ist es wieder soweit"). Vielleicht sprichst du es sogar aus gegenüber deinem Mann oder deinem Sohn. Aber auch wenn du das nicht tust, spürt dein Sohn die Erwartung an sein Verhalten. Kinder neigen dazu, unsere Erwartungen zu erfüllen. Es kann also sein, dass du es bist, die ungewollt das Muster mit generiert, zumindest zum Teil.
Versuche, solche Erwartungen loszulassen. Selbst wenn dein Sohn solche Phasen hat, bleib eher neutral. Erwarte nicht, dass sie jetzt wochenlang dauern. Geh mal davon aus, dass sie vielleicht nur einen oder zwei Tage dauern. Eine Familie ist ja ein sehr enges Gefüge. Wenn ein Mitglied anders eingestellt ist, andere "Vibes" aussendet, andere Erwartungen hat als bisher, wirkt sich das auf alle anderen Familienmitglieder unmittelbar aus. Ich weiß das aus eigener Erfahrung, es ist fast unheimlich, wie direkt das funktioniert.
Erwarte also vielleicht mal, dass sich das Problem schnell gibt. Dann ist die Chance groß, dass das auch so ist. Du vermittelst unbewusst eine andere, entspanntere, gelassenere Körpersprache, einen anderen Tonfall, weniger Gereiztheit usw. Und das wirkt sich auch aufs Kind aus.
LG
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