Elternforum Rund um die Erziehung

Kind 2,5 - Nicht gemacht zum Eltern-Sein?

Kind 2,5 - Nicht gemacht zum Eltern-Sein?

karolinKlose

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Guten Tag an alle Eltern und Hut ab für eure Leistung,   zurzeit fühle ich mich als wären mir die Hände gebunden oder als wäre ich einfach nicht dazu gemacht, Mama zu sein.  Abgesehen davon, dass ich, bzw ich und mein Partner, gerade alles so unter den Hut kriegen. Mit Haushalt, Terminen, Finanzen, Zeit für die Familie, Darauf zu achten, wie weit unsere Tochter ist, wie wir sie fördern können oder was Ihre Vorlieben sind um mit Ihr eine schöne Zeit zu verbringen, sieht es bei uns momentan so aus:   Es gibt normale Strukturen und Routinen in der Morgen und Abendzeit, sowie auch regelmässige Dinge die wir unternehmen oder wen wir besuchen oder so etwas. Nur merken wir, und ich sehr besonders, wie mir die Kraft langsam fehlt um Konsequent zu bleiben im Umgang mit dem Nunu, der ja auch nicht mehr ewig da sein sollte, mit dem Essen am Tisch, der Fernsehzeit und der neuen Brille unserer Tochter.    Hinter all dem her zu sein, drauf zu achten und dann noch drauf zu achten was ansteht: wie zb Trocken werden, und gleichzeitig den ganz normalen Alltag mit Beruf ( arbeiten beide, ich in Teilzeit), Haushalt und Einkäufe, Finanzen und Auflüge planen hab ich gerade nicht perfekt unter Kontrolle und dies gibt mit so viel Unsicherheit.   Ich habe null Erfahrung, wie es in anderen Familien so aussieht, geschweige denn mit Kindern und weiss nicht ob ich alles zu ernst nehme und die Lösung des Problems vielleicht einfach ist: alles mal laufen lassen.   Deshalb interessiert mich sehr, wie ihr damit zurecht kommt, auf einmal Eltern zu sein. Oder ob es einfach dazu gehört, ständig zu strugglen und nicht zur Ruhe zu kommen.   Hoffe und freue mich auf Rückmeldungen 


Lizzlie

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Klingt schon danach, dass du dir selber Stress machst. Es geht eh nicht alles auf einmal.  mich würde das trocken werden und den Schnuller abgewöhnen auf keinen Fall zusammen machen.  das trocken werden kommt doch von alleine? 2,5 ist ja auch noch früh dran.    Bei uns wird aber Tisch gegessen, und sobald aufgegessen wurde, darf unsere Tochter zum Spielen aufstehen.  Medienzeit halten wir gering, gibt aber mal Ausreißer, ist dann einfach so, ich mache mich dafür nicht fertig. 😅 es gibt genügend Aktivitäten und wir sind viel draußen. meine Tochter ist auch 2,5 und macht noch keine Anzeichen, trocken zu werden. Bin ich fein mit.    den Schnuller würde ich als erstes abschaffen. Die ersten Tage wird es stressig, aber das wird schnell besser


Piccadilly

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Hallo, ich glaube, diesen Stress macht Ihr Euch von ganz alleine ;) Warum müsst Ihr permanent schauen, wie weit sie ist? Lasst das Kind Kind sein. Jedes Kind hat unterschiedliche Interessen, Neigungen.....der eine kann das früher und der andere eben das. Ich vergleiche mein Kind nicht mit anderen. Natürlich kann man MAL was fördern aber man sollte da nicht zu fokussiert sein. Warum immer Finanzen? Wenn man das einmal durch hat und weiß, was man was bezahlen muss ist doch alles in Ordnung? Was plant Ihr immer an Ausflügen? Manchmal reicht ein ganz normaler Spielplatz und das Kind ist glücklich. Trinken einpacken, evtl. bisschen was zu knabbern und fertig. Ich guck ja auch schon, was ich im Urlaub mit meinem kleinen mache, ich schaue aber meist nur an welchem Tag ich hinfahre, wie ich an Tickets komme und das wars. Da sitze ich ja keine Stunde und plane tausend Sachen. Manche Sachen kann man auch einfach hinten anstellen, wir sind auch beide berufstätig aber ich muss mein Leben nicht "durchplanen" ;)


Mannislinchen

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Hallo, Ich kann mich meinen vorpostern nur anschließen. Aus deinem Text liest es sich sehr, als wäre ein Teil des Stresses hausgemacht.  Ich kann das tatsächlich auch sehr gut verstehen, gerade bei so Sachen wie schnuller, ess verhalten, trocken werden gibt es ja auch viel "druck" von außen zb. Bsp. Essen, jedes mal wenn meine Schwester zu besuch ist, kommt der Satz "also ich könnte das ja nicht aushalten, so wie sie isst" - meine Tochter ist nun 18 Monate alt und hinterlässt beim Essen auf gut deutsch gesagt, ein Schlachtfeld. Aber sie mag es halt gern üben, und das soll sie auch. Ich hab dann überlegt, ob mich des jetzt nun stört, weil es mich tatsächlich stört, oder weil meine Schwester es kommentiert hat.  Überlege mal, ob DICH der Schnuller wirklich stört. Nein? Dann lass ihr den halt. Töpfchen? Das kommt idr auch von allein. Du gehst auf Klo - nimm sie mit, zeig ihr was du da machst. Ich habe neulich gelesen, dass Kinder mit Töpfchen Training Durchschnittlich mit 2,5-3 Jahren trocken werden. Die ohne auch. Natürlich gibt's immer Ausnahmen, wo das Kind den schnulli nicht freiwillig abgeben mag. Aber da kannst du dir ja Gedanken drüber Machen, wenn es soweit ist. Zu den Einkäufen und Finanzen, kann ich nur den tipp geben deinen Partner mit ins Boot zu holen, falls es dir zu viel ist. Essensplan u Einkauf machen wir immer als Familie gemeinsam. Finanzen etc mach ich allein. Das hat auch bei uns etwas gedauert, bis sich das zurecht geschoben hat.  Überleg, wo du Abstriche machen kannst und was dir so wichtig ist, dass es dort keine Kompromisse geben kann. Man kann halt nicht alles perfekt laufen haben. Muss man aber auch nicht.  Alles Liebe für dich. 


Kaire

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Ich habe einen 2,5 jährigen gefühlsstarken, willensstarken und bewegungsstarken Wirbelwind zu hause.  Mir hat geholfen, nur Grenzen zu setzen die mir wirklich wichtig sind (das ist in der Regel es tut jemandem weh, ist sehr gefährlich, es geht etwas kaputt oder es wird wirklich eine riesensauerei, die man nicht mal eben weg machen kann). Alles andere ist free game. Hilft ungemein. Nach dem Essen aufstehen oder beim essen (solange das Essen im Mund ist - Stichwort sauerei), kein Problem. Abends um 7 noch zum Spielplatz, machen wir, sich selbst mit fingerfarbe vollmalen,  ja klar, usw... Damit lebt man sehr gelassen, es ist trotzdem noch anstrengend genug. Den förderhut würde ich mir an deiner Stelle auch nicht aufziehen, es kommt, wenn es kommt (ausser der zwerg ist tatsächlich extrem spät bei etwas, dann natürlich abklären lassen). Gerade mit berufstätigkeit muss man auch auf sich selbst achten. Dauergestresste eltern und Ansprüche von Dritten helfen keinem.


Hexhex

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Hallo, es gibt ja keine Ausbildung zum Elternsein, deshalb lernen alle es einfach beim Tun. Aber auch durchs Scheitern und Herumprobieren. Und ja, als Erstlingseltern kann man schonmal unsicher oder auch überfordert sein. Mir fielen zwei Dinge in deinem Posting auf. Zum einen scheinst du einen gewissen Perfektionsanspruch zu haben. Du sprichst von unserer "Leistung" als Eltern und willst ebenfalls alles richtig machen. Ich glaube, du hast ein total unrealistisches Bild von anderen Eltern. Oft glaubt man ja, die anderen würden das alles easy peasy hinkriegen, nur man selbst nicht. Aber was du beschreibst, ist der ganz normale Wahnsinn mit Kleinkind. Es geht allen so. Man muss täglich neue Dinge lernen, neue Themen lösen, sich aufs Kind einstellen. Das ist sehr herausfordernd. Keine Lebensphase ist je wieder so irre anstrengend, wie die Baby- und Kleinkindzeit. Ich war ehrlich gesagt immer froh, wenn meine Kinder da endlich durch waren, keine Windel mehr brauchten, nicht den ganzen Tag vor Gefahren beschützt werden mussten, endlich auch mal etwas selbst tun konnten usw. Es ist einfach die stressigste Zeit des ganzen Lebens. Aber es wird besser, je älter die Mäuse werden, ganz ehrlich. Der zweite Punkt, der immer wieder auftaucht bei dir, sind die Finanzen. Wenn man finanzielle Sorgen hat, macht das große Angst. Es ist sehr, sehr belastend. So eine Zusatzbaustelle kann man als berufstätige Mutter mit Kind, die ja eh keine großen Kraftreserven hat, überhaupt nicht gebrauchen. Ich denke, diese Baustelle musst du unbedingt loswerden. Ich weiß ja nicht, worum es genau geht. Falls der Knackpunkt ist, dass dein Partner mehr verdient und trotzdem nicht genug zum Unterhalt der Familie beitragen will, hilft eine Paarberatung (Caritas, Diakonie). Ein Mann der Vollzeit arbeitet, kann dies ja nur deshalb tun, weil die Frau ihm mit den Kindern den Rücken freihält und selbst zurücksteckt (Teilzeit). Deshalb ist es selbstverständlich, dass der Mann sehr viel mehr zu den Familienfinanzen beiträgt als sie. Falls es eher um Schulden geht, die euch belasten, würde ich jetzt sofort zur Schuldnerberatung gehen. Dort wird wirklich alles sortiert, abgemildert, Lösungen gefunden und die drängendsten Probleme gelöst. Das ist für Familien sehr entlastend. Man kriegt auch Tipps zu Geldthemen, die man vorher noch nicht kannte. Wenn ihr keine Schulden habt, sondern nur das Geld immer zu knapp ist, bekommt man hier übrigens auch Beratung dazu, wie man die finanziellen Mittel anders einteilt, unnötige Ausgaben weglässt, unpassende, zu teure Versicherungen kündigt usw. Diese Beratung ist Gold wert.                         Sowohl Paarberatung als auch Schuldnerberatung bieten kostenlos die Caritas und die Diakonie an. Einfach anrufen und einen Termin ausmachen. LG


Caot

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Du machst Dir den Stress selber! Tust Du eigentlich auch etwas für Dich? Hast Du ein Hobby?    Kinder im Kleinkindalter sind durchaus anstrengend. Hilft Dir dein Partner? Unsicherheiten finde ich übrigens ganz normal, nur nicht jede Mutter gibt das zu.  Schaff Dir Entlastung. Struktur hat mir geholfen. Disziplin auch. Klare Regeln sowieso. 


PatWe

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Liebe Karolin, danke dir für die netten Worte und ich bin der Meinung, eine Leistung ist es tatsächlich, lass dich da nicht beirren. Und ja: Lass doch laufen.  Ihr habt das Kind gemacht und seid Eltern, egal ob ihr dafür gemacht seid oder nicht. Aber: Anstrengend ist es oft und jegliche Inanspruchnahme von Hilfe ist erlaubt und auch wichtig.  Es gibt so vieles zu lernen, das wir erst wirklich sehen, sobald wir Kinder betrachten. Auch wenn uns im eigenen Leben die Sicht auf Kinder verzerrt wurde, gar abhanden gekommen ist, öffnen sich ganz sicher die Augen mit der Geburt eines Kindes - und zwar auch die der Eltern, die mit dem Kind geboren wurden. Und wir sehen: Plötzlich sind wieder andere Werte wichtiger - Empathie, Fürsorge, Liebe, Toleranz. Unsere eigene Kindheit und unser bisheriges Leben holt uns spätesten mit unseren eigenen Kindern ein. Es lohnt sich einen Blick darauf zu werfen, denn: Die härteste Arbeit mit Kindern hat man immer mit sich selbst. Versuche nicht so hart mit dir selbst zu sein, mit deinem Partner oder mit deinem Kind. Es gibt viel zu tun - aber sch*** einfach auf Haushalt, Sauberkeit, Style und deine Hobbies :-) Es wird nicht für immer so sein. Achso... und auf Geld, falls möglich kauft euch mit Geld einfach Zeit... dein Partner könnte ja auch vll Teilzeit. Achso... und dein Partner kann mithelfen, der kann alles genau so gut wie du, außer stillen vielleicht.  Die Liebe zueinander ist doch immer noch das wichtigste... und Fehler zu erlauben. PS: Ein Kind muss nicht: laufen lernen, trocken werden lernen... das passiert irgendwann ganz von allein... wie so vieles, was es einfach nachmacht... die wissen schon was sie machen, wir müssen nur aufpassen, dass sie nicht dabei sterben oder sich verletzen, oder das Haus abfackeln :-) Also am besten eine "Ja-Umgebung" schaffen.