Elternforum Rund um die Erziehung

Kiga-Eingewöhnungs-Nerven-Terror :-(

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Hallo! Erstmal vielen Dank für Ihre Zeit. Ich habe in etwa das gleiche Problem, welches ein paar Fragen unter mir eine Mutter hat, welche ihr Kind bei der Arbeit in der gleichen Gruppe hat. Auch ich arbeite seit 4 Wochen in einer Krippengruppe, die seitdem auch meine Tochter (20 Monate) besucht ( 3 Tage die Woche). Die ersten Tage lief alles sehr gut, das Kind seilte sich ab, guckte zwar immermal kurz, wo ich bin, brauchte mich aber nicht. Mittlerweile (seit ca. 3 Wochen) hat sich das Blatt komplett gewendet. Sie klebt an meinem Bein, geht vor Trauer/Eifersucht kaputt sobald ich ein anderes Kind habe, weint sich herzzerrißend in Rage, bis zum Würgen, sobald ich die Gruppe verlasse, etwa weil ich kurz ins Büro muss, lässt sich danach nur schwer beruhigen und lässt sich auch von den anderen Erzieherin weder ansprechen noch anfassen, dass ist für sie jedesmal ganz ganz schlimm, und sie lässt sich kaum beruhigen (sie hat grundsätzlich nicht gerne Körperkontakt zu anderen außer mir und ihrem Vater). Ich bin nervlich auch langsam echt ausgezerrt, zumal ich mein Kind so überhaupt nicht kenne. Sie war immer sehr lebensfroh, sehr selbstbewusst und glücklich. Aber ich muss dazu sagen, dass sie es auch nicht kennt, ohne mich zu sein. Ich wohne hier seit sie da ist, weit weg von meiner Familie. Hier ist nur die Schwiegermutter und die Patentante. Mit der Schwiegermutter kann ich sie nicht alleine lassen, da sie selbst einfachste Bedürfnisse des Kindes nicht erkennen kann (Hunger, Durst) und sie z.B. immer auf den Arm hält, obwohl meine Tochter das nicht will, und sich mit Händen und Füßen wehrt. Trotzdem nimmt sie sie nicht runter. Mit der Patentante ist es einmal so schief gelaufen, als sie auf Lina aufpasste, dass Lina ein richtiges kleines Trauma davon getragen hat (nächtelang nur Albträume gehabt, schreit heute, 1/2 Jahr später immernoch vor Panik, wenn sie die Patentante sieht, usw.) Ich musste damals zum Vorstellungsgespräch, Lina hatte einen schlechten Tag, und hat sehr viel geweint. Anstatt dass ihre Patentante sie abgelenkt hat, hat sie sie 2 Stunden in der Ecke schreiend sitzen gelassen und hat ihre Wäsche gebügelt. Meine Tochter und ich haben eine sehr tiefe, liebevolle und eigentlich auch eine von Vertrauen geprägte Bindung, und eigentlich kann ich zu recht sagen, dass sie bis dahin immer sicher gebunden war. Ich weiß nicht, wie ich die Situation im Kiga hinkriegen soll, auch ich leide unter Betriebsblindheit. Ich will nicht, dass sie ein Trauma davon trägt, was momentan so aussieht, dass ich ihr Vertrauen in mich aufs Spiel setze. Soll ich mich verabschieden, wenn ich kurz rausgehe, sie schreien lassen und wenn ich wieder komme, nicht darauf eingehen? Soll ich sie trösten, und sie dadurch nur in ihrere Trauer bestärken wie eine Kollegin meint? Was können sie mir raten, ich weiß nicht wohin mit dem Problem, aus welchem ich keinen Ausweg sehe, und was mich schier zur Verzweiflung treibt??? Gruppe wechseln geht nicht, da es die einzigste Krippengruppe ist und Einrichtung wechseln geht auch nicht, weil ich mir keinen anderen Platz leisten kann. Vielen Dank im Voraus!


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Sie ist zu klein und klammert. Ihr Verhalten ist normal und ich glaube Du traumatisierst sie. Vermutlich wird sie irgendwann brav und ruhig sein, aber Du wirst merken, dass sie "passiv" ist. Habe ich beim Sohn einer Bekannten erlebt. Der hat auch immer nur geweint, die Mutter hat man vertröstet das wird schon. Heute mit 4 Jahren kann man mit ihm alles machen. Richtig lachen tut er nicht, richtig freuen auch nicht. Man darf alles tun. Erwachsener sagt "komm mit", er kommt mit. "Belibst heute bei Tante"? Ja. Keine Widerworte, kein Klammern, keine Freude, nur passiv, Zombie. und er hat sich gewehrt von 2 bis 3,5 Jahren. So wie Deine Tochter. Ich würde versuchen für sie eine nette Tagesmutter zu finden, sie sanft einzugewöhnen und alleine ohne sie arbeiten gehen.


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Deine Tochter muss erst lernen dass es auch noch anderes gibt. Du hast sie "verwöhnt" die ganze Zeit warst immer ausschließlich für sie da und jetzt sind plötzlich andere Kinder da die was von Dir wollen - ist ähnlich wie wenn plötzlich ein Geschwisterchen da ist mit dem Unterschied - die anderen haben eine Persönlichkeit und können sich verbal zum Teil äußern. Es ist ein Lernprozess bei dem ich denke dass Du genauso liebevoll sein kannst und sie langsam an die Situation gewöhnst. Lass sie dabei sein wenn sie will wenn andere kommen die Du trösten musst und beziehe sie etwas mit ein dass beide zufrieden sind. Wenn Du ins Büro musst kannst du es evtl. so legen dass Deine Tochter beschäftigt ist und sie es gar nicht merkt oder Du nimmst sie mit. Der Loslassprozess ist schwer für die Kinder vor allem wenn man die Hauptbezugesperson war und die Trennungsangst groß - sie muss einfach lernen damit umzugehen und das langsam Stück für Stück bis sie weis: Auch wenn sie dich nicht sieht bist Du da wenn ihr was fehlt und sobald sich das gefestigt hat wird auch das spielen mit anderen ohne Dich kein Problem sein. Gruß Birgit


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hallo, genau das gleiche hat meine arbeitskollegin mit ihrem sohn erlebt. mit zwei jahren starteten beide in der gleichen krippe, gleiche gruppe. so wie du es beschrieben hast ging es ihr auch. er konnte es nicht ertragen, wenn SEINE mama ein anderes kind auch nur anfasste. er litt. meine kollegin hat nach einem ausweg gesucht, und eine tagesmutter gefunden, bei der er sich nach ein paar wochen super wohl fühlte. besteht vielleicht die möglichkeit bei euch auch? du kannst selber doch auch krippen- oder tagesmutter kostenübernahme beantragen. lg biggi


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Hier in Berlin müssen Kinder in eine andere Kita, wenn die Mutter in der einen arbeite. Damit genauso etwas nicht passieren kann. Ich durfte auch als 1,50 Jobber nicht in dem Hort "arbeiten" in dem meine Tochter untergebracht war.


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Also meine Meinung als "Laie": sowas geht wohl selten gut. Versetz dich doch mal in die Lage des Kindes: Mama ist da aber eben nicht (nur) für das eigene Kind. Da sind plötzlich andere um die sie sich kümmert, die sie in den Arm nimmt etc. Und Zeit hat sie auch keine.Aber sie ist doch DA ! Das dies überhaupt parktiziert wird wundert mich. Mein 2.Sohn hat auch schon immer eine sehr starke Mama-Bindung gehabt, von der ersten Minute an war er ein Klammeräffchen und nix ging ohne Mama. Er kam dann mit 2 in den Kiga und wir haben ca.7 Wochen Eingewöhnung gehabt. Als ich noch mit dabei war, ging auch gar nix. Er sah mich und ich sollte dann gefälligst auch mit ihm spielen etc. Als ich dann immer länger fortblieb, gewöhnte er sich an seien Erzieherin. Es gab zwar beim abgeben noch oft Tränen, aber 3 Minuten später war wieder gut und er fragte nicht einmal mehr nach mir. Zu Hause war alles beim alten: nix ohne Mama. Aber im Kiga ging es ohne mich und er spielte auch bald mit den anderen Kindern und war glücklich im Kindi. Also: TRENNUNG ! Entweder Tagesmutter, oder Du redest mit der Leitung der Kita ob es nicht doch anders geht oder musst dir eben was neues suchen..... Im "schlimmsten" Fall: abwarten. Und wichtig: die andere Erzieherin muss unbedingt versuchen Kontakt aufzubauen, damit sie die 2. Bezugsperson wird.


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hallo, ich hatte dir schon in dem anderen forum was geschrieben, mir ist aber noch was eingefallen: ich glaube dass es - selbst wenn es eine möglichkeit wäre - es schon zu spät ist für eine erneute eingewöhnung, die situation ist schon so dass du nun die notbremse ziehen mußt wenn du deine tochter nicht kaputt machen willst. keiner wird mit ihr eine beziehung in kiga aufbauen können, wenn du noch greifbar bist, auch alle versuche würde ab SOFORT unterlassen, für sie ist die krippe schon einfach zu negativ behaftet. so eine eingewöhnung würde - wenn überhaupt - wochen wenn nicht monate dauern,das wäre ein echt harter weg vor allem für deine tochter, und was ist wenn du in 4 wochen feststellst, dass das alles nichts bringt? klar es KÖNNTE funktionieren, aber was ist wenn nicht, da machst du deine tochter kaputt, das risiko würde ich nicht eingehen. Ich würde dir dringend von weiteren Versuchen in der jetzigen Konstellation (beide in derselben Gruppe oder mittlerweile sogart in derselben Einrichtung) abraten. Die Idee mit der Tagesmutter für Deine Tochter finde ich gut, aber ich glaube, jetzt braucht sie erstmal wieder Ruhe und Sicherheit und auch Abstand von dem ganzen. Danach könnt ihr eine Eingewöhnung bei der Tagesmutter wieder anfangen,.


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Ich finde es eher ungeschickt, das eigene Kind in der Gruppe zu betreuen, in der man selbst Erzieherin ist. Problematik sieht man ja. Und schliesslich sollen sich Kinder auch mal entwickeln, frei entfalten können, auf anderem Terrain, als an Mutters Rockzipfel ;-) Und das kann dein Kind schwerlich, wenn es daheim Mutter hat und im Kindi auch noch. Ist nicht bös gemeint, finds nur sehr unklug und kenne es von hiesigen Einrichtungen auch so nicht. Wenn Erzieherinnen Kinder in der Einrichtung haben, werden die in jeweils andere Gruppen gesteckt und auch Geschwisterkinder werden getrennt. Jeder braucht Raum für sich. Und wie willst Du denn in dieser Situation gut arbeiten können? Schliesslich sollst Du dich um die anderen Kids kümmern und das ist dein Job dort. Und wie kannst Du das wenn paar Meter weit weg dein Kind eine Krise nach der anderen schiebt?` Versteh mich nicht falls, ich verstehe DICH und das Kind, da blutet beiden das Herz, aber das Leben ist nunmal kein Ponyhof. Also auch wenn es augenscheinlich eine tolle LÖsung ist das eigene Kind am Arbeitsplatz betreuen zu dürfen, so ist es genauer betrachtet doch eine enorme Fußfessel. Und wie gesagt: die Mütter der anderen Kinder vertrauen Dir ihre Kinder an, in dem Glauben du bist voll und 100% bei der Sache und das kannst du so einfach nicht sein.