Elternforum Rund um die Erziehung

Hört absoulut nicht!!! Tochter drei Jahre

Hört absoulut nicht!!! Tochter drei Jahre

Mitglied inaktiv

Ich bin echt am verzweifeln und frage mich was ich in meiner Erziehung verpasst habe. Meine Tochter ist nun drei und kam letzte Woche in den Kiga. Im Juni kam unser Sohn auf die Welt und seitdem ist unsere Tochter so schwierig. Sie war schon immer sehr temperamentvoll und hatte einen starken Willen aber im Moment ist es extrem. Wenn ich ihr etwas sage dann muss ich es meißtens dreimal wiederholen das sie es macht und wenn ich bei etwas nein sage dann ignoriert sie es total. Ich fange dann an zu zählen und hoffe das sie bis drei auf mich hört ansonsten hat es dann Konsequenzen. Bett gehen oder das sie bestimmte Dinge nicht mehr darf. Einfach das sie hört. Sie ist oft so grob zu ihrem Bruder und wenn wir sie ermahnen einmal zweimal dreimal dann macht sie es gerade wieder!!!!! Sie testet so richtig ihre Grenzen. Aber so extrem. Sie spuckt aus heiterm Himmel und schubst auf dem Spielplatz andere Kinder. Ich komme mir schon total blöd vor weil ich ständig am ermahnen und am schimpfen bin!!! Wenn ich ihr dann versuche es ihr zuerklären das sie es doch auch nicht möchte geschubst zu werden dann sagt sie dreist "doch"!!!! Das ist nur ein Beispiel!!! Das Zubett gehen ist auch ein Krampf!!! Sie kommt jeden Abend mind.dreimal runter und testet dann da ihre Grenzen. Ich bin echt am Ende meiner Nerven besonders da ich ein Neugeborenes habe. Sie erhält wirklich genug Aufmerksamkeit da achte ich drauf besonders jetzt mit der neuen Situation mit dem Brüderchen und Kiga Eingewöhnung aber was soll ich machen??? Wie komme ich an sie ran und das einfach wieder mehr Harmonie herrscht. Ihr ständig zu drohen wenn sie nicht hört ich mach das ja auch ungerne. Bin froh über jeden Rat und sorry für den langen Text!!!


Mitglied inaktiv

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Mein erster Gedanke....ohje, das arme Mäuschen, erst kommt das Geschwisterchen und das ist emotional schon eine schwere Bürde für die Kleinen und dann muss sie auch noch in den Kiga, verliert also ihren 24.Stunden-Tag bei Mama! da hat sie ganz schön was zu verdauen.......und ich denke jedes Kind reagiert auf solche veränderungen anders. ****Ich fange dann an zu zählen und hoffe das sie bis drei auf mich hört ansonsten hat es dann Konsequenzen. Bett gehen oder das sie bestimmte Dinge nicht mehr darf. Einfach das sie hört.****** Meine Maus wird in ein paar Tagen 3 und diese Vorgehensweise kann ich mir beim besten Willen nicht bei uns vorstellen...weil ich es nicht gut und richtig finde und weil ich glaube, meine wäre mit dieser Denkweise überfordert. Was gut bei uns funktioniert: Wenn ich etwas von ihr möchte und sie reagiert darauf nicht, dann versuch ich es in ein paar Minuten noch mal, weil ich glaube, irgendwas Wichtiges hält sie grad von einer Reaktion ab. Dann formuliere ich die meisten " Botschaften" so, dass sie mit dem Wort ICH geginnen. Ich möchte...ich finde.....ich will....ich will nicht..... Das versteht sie gut! Ist sie trotzdem mal nicht einverstanden und protestiert, dann zeige ich Verständnis dafür, dass sie sauer ist, bleibe aber bei meiner Ansage! Richtig eskaliert ist es noch nie! ****Sie spuckt aus heiterm Himmel und schubst auf dem Spielplatz andere Kinder. ***** Sie macht dies nicht, weil sie " böse" sein will, dass wollen Kinder nämlich nie. Sie will auf irgendeinen Notstand hinweisen........Kinder sind unser Spiegel! Manchmal tippen sie auf Seiten von uns, die wir gar nicht wahrnehmen oder wahrnehmen wollen/können. Hast du Zeit/ Ruhe/ Muße um darüber nachzudenken....Was könnte sie bekümmern? Was läuft vielleicht in der Familie nicht rund? Was im Kiga nicht usw.....vielleicht stößt du auf das, auf das dich dein Kind aufmerksam macht!!!! *****Das Zubett gehen ist auch ein Krampf!!! Sie kommt jeden Abend mind.dreimal runter und testet dann da ihre Grenzen.**** Sieh es doch mal aus ihrer Sicht!!! Gerade jetzt will sie viel Mama, sie muss dich teilen, sie vermisst dich!!!! Sie will nicht schlafen, weil es wieder Trennung bedeutet!!! Kannst du sie in den Schlaf begleiten oder bei dir im WZ einschlafen lassen????? Jesper Juul hat mal gesagt " Kinder testen keine Grenzen, Kinder suchen nur den Menschen hinter der Rolle " Du bist müde und sehr belastet, dass kann ich mir vorstellen..... Aber vielleicht hilft dieser Vergleich: Dein mann bringt eine andere Frau mit, erklärt dir, dass er diese nun auch liebt und Zeit mit ihr verbringen will und erwartet von dir, dass du sie auch lieb hast und nett zu ihr bist.....hauen, spuken........wären wohl nur das Geringste, was du tun würdest oder???? So fühlt sich dein Kind grad...und das einzige was wirklich hilft, sind ganz viel Verständnis und geduld....und vermeide zur zeit einfach die Situationen, in denen es zu diesen " Schimpferein" kommt ( Spileplatz).... LG


Mitglied inaktiv

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... Deine Gedanken dazu finde ich ja insgesamt ganz gut, aber der Vergleich "Geschwisterchen=neue Frau" usw., den ich hier übrigens schon öfter gelesen habe, ist meiner Meinung nach daneben! Ich denke, die Kinder empfinden es nicht so wie wir uns das vorstellen und in sie hineininterpretieren! Das ist unsere Erwachsenensicht, da für uns die meist "Hauptbeziehung", die wir haben, eben eine monogame (Liebes-)Beziehung bzw. Ehe ist und es eine Katastrophe wäre, wenn da jemand Drittes dazwischenkommt. Aber das auf die Geschwisterkonstellation übertragen zu wollen, halte ich für bedenklich - es kommt dann so rüber, als sei es eigentlich der Ideal- bzw. Normalfall, wenn nur ein Kind da ist, und weitere Geschwister sind dann sozusagen problematische Abweichungen von dieser Norm... Und diese Vorstellung suggeriert ja auch, dass das erste Kind nicht mehr so geliebt würde (in der Analogie: Männer suchen sich ja oft dann eine Geliebte, wenn sie ihre Frau nicht mehr so lieben...). Na mit so einer Einstellung, also praktisch ein schlechtes Gewissen zu haben, dass ein Geschwisterkind da ist und man ja sozusgane dem ersten Kind "untreu" wird (gemäss der Analogie), liegt es nahe, dass es das ältere Kind dann auch als Problem wahrnimmt... :-/ Geschwister zu haben/bekommen (im Gegensatz dazu, sich ne Zweitfreu zu nehmen) sollte meiner Meinung nach normal und in Ordnung sein und nicht per se zum Problem gemacht werden! Natürlich braucht das ältere Kind Aufmerksamkeit, Geborgenheit usw., aber das geht doch auch mit Baby. Kindern geht es, wie ich meine, gar nicht unbedingt darum, die Mami nur für sich zu haben oder gar das Geschwisterchen als Konkurrent zu sehen. Ich habe beobachtet, dass das mit dem Konkurrenzdenken oft erst dann kommt, wenn ihnen das jemand "suggeriert" bzw. in den Kopf setzt... Falls sie es von sich aus so empfinden, dann meiner ERfahrung nach erst dann, wenn die "Konkurrenz" für sie real wird - z.B. wenn das Baby krabbeln kann und ihre Spielsachen "okkupiert" usw. Dann muss man eben konkret schauen, dass beide zu ihrem Recht kommen. Aber die ersten cca. 9 Monate waren bei uns eigentlich total unproblematisch - einfach weil das, was ich mit dem einen jeweils teilte, den anderen praktisch nicht/kaum beinträchtigt hat. Die Jungs sind 2 1/4 J. auseinander. In den ersten Monaten waren wir oft auf dem Spielplatz, der Kleine schlief im KiWa oder schaute in die Bäume über sich, der "Grosse" tobte (teils mit mir ;-)) auf dem Spielplatz rum. Er hatte praktisch das Alleinentscheidungsrecht, wo wir hingehen, denn dem Baby ist es ja egal, Hauptsache es ist bei mir/uns...Oder wir spielten zu Hause etwas und der Kleine lag auf der Decke neben uns. Beim Vorlesen etc. genauso. Babys sind da doch noch mit so wenig zufrieden - Hauptsache in der Nähe von Mami sein und die Welt ist in Ordnung... ;-) Das Stillen ging meist recht schnell, nahm also auch nicht sooo viel Zeit in Anspruch und dabei kann man sich ja trotzdem unterhalten oder sonstwas, man ist auf jeden Fall nicht für das ältere Kind "aus der Welt". Ich hatte eigentlich manchmal eher das Gefühl, der Grosse steht im Mittelpunkt und der Kleine "läuft so mit" bei dem, was wir halt so machen/unternehmen... Als der Kleine 9 Monate alt war, ging es mit dem Krabbeln los, und da kam dann doch ein bisschen die "Konkurrenz" auf, bzw. dass der Grosse sauer war, wenn der Kleine ihm ein Bauwerk zerstörte... etc. Aber das klärten wir meist irgendwie, und es war wieder OK. Andererseits wurde dem Grossen klar, dass der Kleine nicht mehr nur ein Baby ist, das irgendwo "rumliegt", sondern vielleicht bald schon mit ihm würde spielen können, und freute sich darauf :-)! Ausserdem ging der Grosse zu dem Zeitpunkt (mit genau 3) in den KiGA, hatte also dann etwas was nur "seins" war (zu Hause hatte er sich auch schon etwas gelangweilt), mit gleichaltrigen Kindern, und ich hatte andererseits Zeit für den Kleinen - und nachmittags dannn für beide! Will sagen, natürlich gibt es immer mal Probleme die man lösen muss, aber mit solchen Vergleichen (Mann, Frau, Nebenbuhlerin...) ist m.E. keinem gedient, sondern man macht es u.U. nur schlimmer.


Mitglied inaktiv

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hallo, du schreibst:Im Juni kam unser Sohn auf die Welt und seitdem ist unsere Tochter so schwierig.... ich denke sie versucht einen weg zu finden deine aufmerksamkeit zu bekommen - diese bekommt sie natürlich sofort wenn sie "unsinn" macht. vielleicht versuchst du ihr noch mehr aufmerksamkeit zu schenken (ich weiß,schwer mit säugling) wenn sie etwas "toll" macht. - sich alleine anzieht, etwas für ihren bruder holt, sich mal für fünf minuten alleine beschäftigt... so dass sie merkt sie bekommt auch so deine aufmerksamkeit. bezieh sie bei vielen dingen mit ein: wickeln, baden, baby anziehen... also kurz: mehr positive aufmerksamkeit - weniger negative. kinder auf den spielplatz anspucken und schubsen geht natürlich gar nicht. ich würde es einmal ruhig erklären, lässt sie es nicht wird gegangen. das aufstehen aus dem bett... wer kennt das nicht und ... eifersucht macht oftmals ganz komische dinge mit uns... lg biggi, die dir starke nerven wünscht


Mitglied inaktiv

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Ja, ich weiss es ist eine große Umstellung für unsere Kleine!!! Aber ich lobe sie wirklich sehr sehr oft gerade weil ich weiß das sie die Aufmerksamkeit jetzt noch intensiver braucht. Und der Kleine Bruder läuft oft nur neben her. Ihr Verhalten in Bezug auf aus dem Bett steigen und grob zu ihrem Bruder kann ich jetzt doch besser einordnen und verstehen. ABER das nicht hören und das Ignorieren von Verboten!! sprich spucken und schubsen anderer Kinder das bringt mich oft zur Weißglut. Ich weiß das sie es nicht böse meint aber ich muß ihr das ja doch immer wieder sagen und sie macht es immer wieder! Oder sie lacht dann wenn ich mit ihr schimpfe, Die Mütter müssen ja auch denken das ich meine Tochter so gar nicht im Griff habe. Und meine Angst ist es halt auch das sie dies im Kiga macht und so keine wirklichen Spielgefährten bekommt weil sie dann einfach nichts mit ihr zu tun haben wollen. Es ist echt nicht immer einfach!! Ich möchte ja auch das es meiner Tochter gut geht und ja das man das Beste möchte!!!! ;0( Liebe Grüße, Witti


Mitglied inaktiv

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Bei uns gab es nach der Geburt der kleinen Schwester auch kurz diese Phase, in der der große Bruder (damals 1 1/2) unglaublich schwierig war und nach Aufmerksamkeit gesucht hat. Bis ich dann eine ganz einfache Lösung dafür fand: Die kleine Schwester gab ihm die Aufmerksamkeit. Natürlich kann man die Kinder da nicht hinerziehen. Aber Kinder interessieren sich von Natur aus für andere Kinder, und man kann ihre Wahrnehmung darauf lenken. Obwohl ich anfangs eher versucht war, die Kleine vor ihrem Bruder zu beschützen, fragte ich ihn immer, ob er denn "sein" Baby mal streicheln oder in den Arm nehmen möchte. Ich machte ihn drauf aufmerksam, wenn sie ihm zusah, und wenn er dann extra für sie Quatsch machte, lachte sie. Er warf ihr Spielsachen ins Bett, und damit das für sie nicht gefährlich wurde, erklärte ich ihm, dass sie besonders gerne kleine Stofftiere mag. Ich fand es sehr wichtig, ihm einen intensiven positiven Umgang mit ihr zu ermöglichen. Und auch wenn es jetzt, über 2 Jahre später, schon mal Streit und Geschubse gibt, sind beide doch sehr fürsorglich, auch anderen Kindern gegenüber. Und es ist für die gesamte Familie eine Bereicherung, dass die beiden sich gegenseitig helfen, wo sie nur können. Bei uns passt das Bild mit der Zweitfrau also gar nicht. Es ist eher so, als hätten es in unserer Familienbeziehung schon immer vier Plätze gegeben, und jetzt sind endlich alle Partner angekommen.