Elternforum Rund um die Erziehung

HIlfe, meine Tochter wird ein kleiner Rabauke!!!

HIlfe, meine Tochter wird ein kleiner Rabauke!!!

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Hi, meine Tochter war bis sie 2 Jahre alt wurde extrem schüchtern, hat sich nie gewehrt, ruhig und ausgeglichen. Sie geht seit sie 1 Jahr alt ist in eine Krabbelstube für 1-4jährige Kinder und fühlt sich dort sehr wohl. Allerdings hat sich ihr Verhalten nun in den letzten Wochen extrem geändert. Sie zieht zb. Kinder an den Haaren, wenn ihr was nicht passt, schubst, haut, dass sich sogar bereits ältere Kinder vor ihr fürchten. Sie war und ist immer die kleinste und ich habe das Gefühl, sie macht diese ganzen Aktionen um sich zu behaupten, weil es ihr an Körpergrösse mangelt. Sie ist jetzt 2,5 Jahre alt, ist dieses Verhalten normal? Überhaupt ist sie total durch den Wind, unausgeglichen, schläft schlecht und heult schnell lost, wenn etwas nicht nach ihrem Kopf geht. Habt ihr Tips für mich??? Danke! LG Birgit


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"Girls can be Ruffians ,too !" Es ist vermutlich nur eine Phase und geht vorüber. Oder vielleicht fällt Dir dieses Rabaukentum nur auf, weil Deine Tochter vorher so anders war ?


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Du schriebst, sie heult generell schnell los. Sie ist plötzlich aggressiv gegen andere, will sich behaupten. Es ist nicht grundsätzlich anormal wie sie sich verhält, aber wenn das aggressive so plötzlich kommt und sie nun auch weinerlich ist, dann mal folgende Fragen: Wie sieht es generell mit ihrem Selbstbewusstsein aus? Wie läuft die Loslösung? Viele/ Große Entwicklungsschritte zuvor erlebt, die vielleicht Unsicherheit aufkommen lassen? LG


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Hallo, danke erstmal für deine Antwort, die lese ich immer gerne. Also meine Tochter ist eigentlich Fremden gegenüber total schüchtern, versteckt sich hinter mir und redet erst gar nicht mit ihnen. Bei vertrauten Personen benimmt sie sich ziemlich flegelhaft und übermütig. In die Krippe geht sie, seit sie 1 Jahr alt ist, aus verschiedenen Gründen, jedoch hatte ich nie Theater beim Weggehen, sie hat mir immer gewinkt und ich konnte ohne schlechtes GEwissen aus dem Raum gehen und sie alleine lassen. Lange Zeit war sie die Kleinste, hat viel von den Grösseren gelernt, sie spricht sehr gut, seit einiger Zeit erzählt sie ganze Geschichten, Turnt, isst alleine, fängt jetzt an, sauber zu werden. Sie fragt ziemlich viel, wenn man ihr nicht sofort antwortet, dann wiederholt sie die Frage auch mal 10mal oder fängt an zu weinen. Trotzreaktionen hat sie ganz normal, das sehe ich auch als ganz normal an. Jedoch scheint es mir, als ob sie den Spiess nun umdreht. Gestern zb. war ihre Kusine da, die sie immer geärgert hat, obwohl 6 Monate jünger als meine Tochter, hat ihr Spielzeug weggenommen und sie geärgert. Gestern nun hat sie sie ziemlich an ihren Zöpfen gezogen, hat sie geschubst und gepiesackt, obwohl sie sich immer sehr freut, wenn wir mit ihrer Kusine was unternehmen. Kann es sein, dass sie sich einfach erinnert, wer ihr als kleines Kind öfter mal was "böses" getan hat? Loslösung weis ich nicht genau, ich glaube sie ist sich im Moment selbst unsicher. Sie war nie ein Kuschelkind, kommt allerdings in letzter ZEit vermehrt und will zu mir wenn sie trotzt oder aus anderen Gründen weint. Allerdings bleibt sie auch ohne Probleme eben in der KRippe oder bei meinen Eltern. Über eine Antwort von dir würde ich mich sehr freuen, du hast sehr gute Ratschläge! LG Birgit


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Ich klamüser das mal auseinander und antworte direkt auf die einzelnen Teile - der Übersicht halber: "Also meine Tochter ist eigentlich Fremden gegenüber total schüchtern, versteckt sich hinter mir und redet erst gar nicht mit ihnen. Bei vertrauten Personen benimmt sie sich ziemlich flegelhaft und übermütig." Es gibt sicher Kinder, die einfach sehr schüchtern sind. Solange die Loslösung gut von Statten geht, ist es nur noch reine Veranlagung zur Schüchternheit. Dabei ist es eigentlich um so normaler, dass sie bei vertrauten Personen all das ausleben, was sie sich sonst nicht zutrauen. Vermute mal, einfach weil sie es "lernen wollen" und sich es dann zutrauen. Von daher, nicht weiter böse sein (falls du dies überhaupt bist ;-)). Sie hat es diesbezüglich einfach schwerer als weltoffene Kinder, die es sich sofort zutrauen und dadurch auch gar nicht erst Frust/ innere Konflikte erleben. "In die Krippe geht sie, seit sie 1 Jahr alt ist, aus verschiedenen Gründen, jedoch hatte ich nie Theater beim Weggehen, sie hat mir immer gewinkt und ich konnte ohne schlechtes GEwissen aus dem Raum gehen und sie alleine lassen." Geh ich von einer sicheren Bindung aus (wenn du wieder kommst, grüßt sie dich freudig und spielt dann weiter), dann hat sie eine Ersatzbezugsperson gefunden und es wird nicht am KiGa-Besuch liegen. Macht sie es aus Unsicherheit und Anpassung, dann wiederum führt es zu geringerem Selbstbewusstseins-Aufbau. Aber ich gehe mal nicht, davon aus, dass du sie im ersten Lebensjahr trainiert hast durch schreien lassen. "Lange Zeit war sie die Kleinste, hat viel von den Grösseren gelernt, sie spricht sehr gut, seit einiger Zeit erzählt sie ganze Geschichten, Turnt, isst alleine, fängt jetzt an, sauber zu werden." Klingt doch gut ;-) Vielleicht macht sie momentan wirklich sehr viele Entwicklungsschritte in kurzen Abständen, die sie vorerst ein wenig aus der Bahn werfen und verunsichern, womit das Weinen und evtl. auch die Aggressionen zu erklären wären. "Sie fragt ziemlich viel, wenn man ihr nicht sofort antwortet, dann wiederholt sie die Frage auch mal 10mal oder fängt an zu weinen." Das Wiederholen ist normal - sie verfängt sich regelrecht in ihrem Gedanken. Vielleicht weint sie einfach, weil sie nicht vorankommt in ihrem "Denken" ohne dein Mitmachen und kommt sich dann einfach hilflos vor. Antwortest du öfter nicht? Vielleicht "reicht" es ihr, wenn du mehr Interesse an ihren Gedanken zeigst? Wenn du es nicht sofort weißt, dann sage ihr, dass du es nicht vergessen wirst, aber ihr dafür ein Buch (was auch immer) nötig habt und ihr es heute Abend (oder wann auch immer) ganz sicher nachholt. Das machst du dann auch. Es ist wirklich anstrengend mit der Fragerei, aber sie hat auch was gutes. In dieser Zeit kann man den Kleinen so viele Denkanstöße geben und ihnen soviel erklären/ mitgeben - später wirst du dir wünschen, dass sie dich zu etwas fragt ;-) Vielleicht genießt du es noch ein bisschen? "Trotzreaktionen hat sie ganz normal, das sehe ich auch als ganz normal an. Jedoch scheint es mir, als ob sie den Spiess nun umdreht. Gestern zb. war ihre Kusine da, die sie immer geärgert hat, obwohl 6 Monate jünger als meine Tochter, hat ihr Spielzeug weggenommen und sie geärgert. Gestern nun hat sie sie ziemlich an ihren Zöpfen gezogen, hat sie geschubst und gepiesackt, obwohl sie sich immer sehr freut, wenn wir mit ihrer Kusine was unternehmen. Kann es sein, dass sie sich einfach erinnert, wer ihr als kleines Kind öfter mal was "böses" getan hat?" Ich glaube nicht dass sie Erlebtes vergelten möchte. Sie könnte ihr maximal unsympathisch sein, was aber mit der Freude auf die Cousine nicht ganz kompatibel ist. Obwohl es auch sein kann, dass die Cousine aus entwicklungsbedingten Gründen nun eher unsympathisch ist, weil sie dies oder jenes noch nicht versteht oder, oder, oder,... Kinder denken schnell mal "die ist aber doof", meist eher situationsbedingt. Ärgert die Cousine heute noch gern? Vielleicht ist sie inzwischen auch einfach nur soweit, dass sie sich traut sich zu wehren und dann erstmal über die Strenge schlägt. "Loslösung weis ich nicht genau, ich glaube sie ist sich im Moment selbst unsicher. Sie war nie ein Kuschelkind, kommt allerdings in letzter ZEit vermehrt und will zu mir wenn sie trotzt oder aus anderen Gründen weint. Allerdings bleibt sie auch ohne Probleme eben in der KRippe oder bei meinen Eltern." Da sie normal trotzt ohne Aggressionen gegen sich selbst und auch nicht übermäßig, denke ich es gibt kein Loslösungsproblem. Oder, hängt sie allgemein stark an dir? Von dem, was du schriebst, sieht dies nicht unbedingt so aus - außer dass sie eben etwas ängstig vor Fremden/m ist. Loslösung natürlich trotzdem fortführen - sie steckt ja noch mitten drin. Ich denke vielmehr, es liegt an/ in der Entwicklung. Ich würde an deiner Stelle sie einfach auffangen, wenn sie weinerlich ist oder trotzt. Unterstütz (du und die restlichen Bezugspersonen) sie in ihrer Entwicklung soweit ihr könnt und führt die Loslösung weiter fort. Mehr wirst du im Moment nicht tun können. Schreib doch in 1-2 Monaten noch mal ;-) Ich hoffe das hat dir soweit geholfen, auch wenn ich kein direktes Problem erkenne. Aber das hat ja auch was gutes, wenn es anscheinend "normal" ist. LG


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Mein Sohn war ein Engel (oder fast) bevor er Mitte Mai letzten Jahres zum Rabauken mutierte (Susanne, du erinnerst dich?...grins). Er war damas 2.5 Jahre und kam wirklich ueber Nacht. Er war tags zuvor geimpft worden und erst dachte ich es liegt daran...Es hat fast 6 Monate gedauert und dann war es quasi wieder ueber Nacht ploetzlich vorbei. Fuer ich war es vorallem wegen der anderen Muetter sehr anstrengend. Mit viel Geduld und Verstaendnis, Hilfe hier im Forum haben wir die Phase ueberwunden. Heute mit fast 3.5 spielt er wunderbar, teilt, freut sich. Es geht vorbei...es ist eine Phase und machen kann man leider nicht wirklich viel. Wir waren in seiner schlimmsten Zeit einfach viel allein und das war richtig so. Kontakt mit anderen Kindern war in der Zeit einfach zu stressig fuer alle Beteiligten. Wir haben dann halt kastanien gesammelt, sind schwimmen gegangen, Rad gefahren, Enten gefuettert. Spielplazt erst spaet,wenn kaum noch kids da waren. Alles Gute, hab Geduld und Verstaendnis, Christiane