Nora1985
Hallo, unsere Tochter (4 Jahre) ist ein sehr aufgewecktes und agiles Mädchen, die wenig Sinn für herkömmliches Spielzeug hat und einen ausdauernden Bewegungsdrang. Sie ist sehr "ehrgeizig" und motorisch sehr fit, weshalb sie beispielsweise beim Kinderturnen auch in der größeren Altersklasse turnt, da sie sich andernfalls unterfordet fühlt und langweilt. Sie war bis zu ihrem 3. Lebensjahr bei einer Tagesmutter und hatte dort eine sehr intensive und liebevolle Betreuung, war viel draußen und konnte viel basteln. Als wir sie dann in den Kiga brachten, stellten wir fest, dass das, obwohl sie sehr sozial ist (rücksichtsvoll, empathisch, teilt gerne), so gar nichts für sie ist. Die Eingewöhnung war langwierig und die Erzieher teilten uns vermehrt mit, dass sie sich beim Drinnenspiel nicht beteiligt. Vielmehr würde sie sehr viel toben und müsste des Öfteren ermahnt werden. Da das mit dem Kiga so gar nicht klappte und sie dort auch nicht mehr hinwollte, haben wir sie in einem Waldkindergarten angemeldet und siehe da, Eingewöhnung nach 3 Tagen abgeschlossen! Sie fühlt sich pudelwohl, ist den ganzen Tag draußen und in Aktion und kann toben soviel sie will. Wir sind alle sehr glücklich mit der Situation. Nun das "Problemchen": Trotz der vielen frischen Lust und Bewegung, ist sie den Nachmittag immer noch sehr aufgedreht und drinnen eigentlich nicht zu bändigen. Natürlich gehe ich viel mit ihr auf Spielplätze, ins Freibad oder den einen Nachmittag zum Turnen, aber: 1. gibt es da noch eine kleine Schwester, die sich auch mal ganz gerne drinnen beschäftigt, gerade wenn es in Strömen gießt 2. habe ich hin und wieder auch mal ein bisschen Haushalt zu tun und kann nicht (vormittags arbeiten und nachmittags draußen) jeden Tag außer Haus sein. Sie findet hier im Haus einfach keine Beschäftigung, sodass ich mal einen Korb Wäsche aufhängen kann. Sie fängt sofort irgendwelche Tobespielchen an, die zeitweise ja ganz amüsant sind, aber auf Dauer eher an den Nerven zerren, zumal es nicht selten vorkommt, dass sie sich dabei sehr weh tut, wenn sie mal wieder volle Lotte gegen eine Tür knallt. Freunde von ihr können sich scheinbar stundenlang mit Playmobil oder Duplo beschäftigen, das reizt sie so gar nicht, wenn sie damit spielt, wird es nur als Wurfgeschoss benutzt. Sie bastelt sehr gerne, ich biete ihr das zu Hause auch immer wieder an. Perlen fädeln, kneten, Bügelperlen, Prickeln, jedoch ist ihr das im Moment zu langweilig, weil sie es so oft macht. So allmählich gehen mir die Ideen aus. Zumal ich mittlerweile festgestellt habe, dass wir zunehmend seltener Besuch bekommen, da die Besuchkinder gerne Puppen, Duplo oder Playmo spielen würden, meine Tochter dies aber nicht mag. Es kommt meist kein Spiel zustande, wenn aufgrund des Wetters drin gespielt werden muss. Im Garten ist es meist unproblematisch, aber auch da hat eben nicht jeder Lust auf ihre wilden Räuberspielchen ;-) Das tut mir sehr Leid für sie, da sie wirklich gerne mit Kindern zusammen ist und oft Einladungen ausspricht. Ich frage mich, ob das eine Typsache ist, ich ihr zu viel/wenig Aufmerksamkeit zolle und wie es uns erträglicher machen kann, mal einen halben Nachmittag drin zu sein. Sie ist so ein Zappelphilip, nicht mal beim Zähneputzen oder Haarekämmen, schafft sie es halbwegs ruhig stehen zu bleiben ohne, ihr weh zu tun... Wie geht man mit solchen Dauerwirblern um? Oftmals kann ich Situationen entschärfen, wenn ich im Quatsch darauf eingehe. Ich möchte auch nicht den ganzen Tag tu dies nicht und tu das nicht sagen müssen. Dieses ständige Aufgedreht sein wird mir allmählich anstrengend, erst gestern hat sie sich wieder ne riesen Beule geholt. Was soll denn der Kinderarzt denken? Liebe Grüße, Nora
Hallo, vielleicht wäre eine weitere sportliche Aktivität am Nachmittag gut für sie? Oder könnte sie länger im Kindergarten bleiben, um sich dort noch etwas auszutoben? Bekommt sie genug Schlaf? Wie ist die Ernährung? Machst du manchmal mit bei den ruhigeren Spielen wie malen oder basteln? Spielt sie z. B. mit Puppen, wenn du mitspielst? Vielleicht möchte sie, dass du was MIT ihr machst? Wenn sie einmal im Spiel ist, kannst du evtl. auch mal kurz weggehen. Wie ist es, wenn sie mal eine halbe Stunde fernsieht? Ich finde das bei einem Kind, was sich so viel bewegt, nicht schädlich. Dann könntest du wenigstens mal das nötigste im Haushalt machen und sie kommt mal zur Ruhe. Ich denke, vor allem da sie sich offensichtlich viel verletzt, wenn sie in der Wohnung rumtobt, müsstet ihr eine Alternative finden. Wie wäre es z. B., wenn sie dir "helfen" darf beim Wäscheaufhängen. Kleine Teile auf den Wäscheständer hängen schafft sie bestimmt schon. Oder in der Küche: man kann ja nicht alles in die Spülmaschine tun, also z. B. leichte unzerbrechliche Teile abtrocknen, während du etwas anderes tun kannst. Versuch mal, sie in deine Arbeiten mit einzubeziehen. Bei meiner 5-jährigen klappt das manchmal ganz gut.
Kenn ich. Ich hab auch so ein Kind (und ein anderes, das sich gern mal ruhig und allein beschaeftigen will) und bin immer vor denselben Schwierigkeiten gestanden. Wir waren viel unterwegs (noch immer), weil drinnen war es nicht auszuhalten. Nur das noetigste daheim, ansonsten waren wir unterwegs. Sie ist jetzt 7 1/2 und seit etwa einem Jahr zeichnet sich eine leichte Besserung ab. Inzwischen gibt es sogar lichte Momente ;-) Es ist sicherlich eine Persoenlichkeitssache, aber damit umgehen zu lernen, ist sicher auch eine Altersfrage. Sehr fordernd fuer die Mutter, ich versteh dich voll. lg niki
Huhu, Deine Tochter ist offenbar einfach ein motorisch sehr aktiver Typ - das ist eine Frage der Veranlagung. Es hat nicht so viel Zweck sich zu wünschen, sie wäre anders und würde leise und hochkonzentriert mit Lego spielen. Hole sie lieber da ab, wo sie steht. Ich würde sie - trotz Waldkiga - auch nachmittags in Angebote stecken, die ihrem Bewegungsdrang entgegenkommen. Zum Beispiel ins Kinderturnen und seine vielen Unterformen (Spielgymnastik etc.). Gut ist auch ein Schwimmkurs/Schwimmverein (Wassergewöhnungskurse) oder der Einstieg bei den Fußballzwergen (ab 4). So etwas könntet Ihr zweimal pro Woche machen, bei manchen Angeboten kann sie auch schon allein bleiben, so dass Du sie nur bringen und abholen musst, oder Dich mit anderen Eltern abwechseln kannst beim Fahren. Ich habe das mit meinen Kindern auch gemacht. Solche Kurse oder Trainings werden von den Familienbildungsstätten und vielen Sportvereinen angeboten (dort ist bis drei Mal reinschnuppern kostenlos). Ich glaube, Deine Tochter wird immer ein sehr bewegungsfreudiges Kind sein, und darauf muss man sich wohl einfach einstellen. Beim Kindersport trifft sie außerdem andere Kinder, denen es ähnlich geht (die also auch nicht nur mit Puppen spielen wollen), und mit denen sie sich anfreunden kann - das wäre ein weiterer Vorteil. LG
Ich würde mit dem Kinderarzt über die Dauerüberdrehtheit sprechen. Du beschreibst ADHS-typische Symptome. Das soll keine Diagnosevermutung sein. Aber ich denke, Du merkst selbst, dass es das normale Maß von kindlichem Bewegungsdrang übersteigen könnte. Fühlt sich für Dein Kind vielleicht auch manchmal unangenehm an. Die Kritik bei Alltagstätigkeiten wird mit zunehmendem Alter auch mehr werden. Ich höre auch raus, dass sie noch wenig auf andere Kinder eingehen kann und sich auf Alltagstätigkeiten kaum konzentrieren kann, weil der Bewegungsdrang so vordergründig wichtig für sie ist. Meine 4-jährige Tochter hat auch ADS-typische Symptome, besonders eine Reizfilterschwäche. Vieles wurde inzwischen mit einem Jahr Ergotherapie viel besser. Da haben wir auch mit der Therapeutin Glück gehabt. Ich habe auch einen Erziehungskurs für Eltern von Kindern mit AD(H)S-typischen Symptomen gemacht, damit ich besser damit umgehen kann. Außerdem bin ich monatlich in einem fachlich begleiteten Elterntreff für Eltern von verhaltensauffälligen Kindern. Das hilft mir sehr bei ganz praktischen Fragen und ich fühle mich nicht mehr überfordert und vor allem ist meine Tochter viel ausgeglichener und hat mehr Erfolgserlebnisse, schließt Freundschaften...
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