gretawa
Mein Sohn ist nun gerade 3 Jahre alt geworden und in den letzten Monaten haben sich einige Verhalten eingeschlichen, die mich immer wieder ärgern. Es gibt Momente, da denke ich ich bin zu nachgiebig, aber auch Momente in denen ich denke er braucht einfach die Nähe oder entwickelt seine Autonomie...
Nun daher hier einfach eines dieser Beispiele, ich würde gerne hören was ihr denkt..
Morgen früh- er will Muesli- er will die gefrorenen Beeren nicht die frischen- er will sie länger in der Mikrowelle als nötig- er will auf dem richtigen Stuhl sitzen- er will den gelben Löffel- er will die rosarote Milch-von mir gefüttert werden-
Manchmal bin ich bereit mich auf ihn einzulassen- schliesslich entdeckt er seine Autonomie aber viele Dinge die er will machen entweder keinen Sinn oder es ist einfach nur anstrengend. Wenn ich seine Wünsche ignoriere (sie kommen auch mit "bitte2)- dann führt dann zu 15 Minuten langem heulen. .
Ich muss ihn kuscheln damit er wieder ruhiger wird..Wir haben auch mal time outs aber die nützen nichts.
Häufig wenn er gegessen hat wird es besser, also denke ich er hat vor allem hunger....
Mein Partner ist in diesen Momenten keine Hilfe- da es nur "mami" ist...
Hi Die meisten Dinge tun dir doch nicht weh. Ob er vom gelben oder grünen Löffel isst, welche Beeren er möchte (zu lange in der Mikrowelle kannst du ja mit Erklärungen abwenden, zeig ihm auch, dass sie zu heiß und zu matschig werden,wenn sie zu lange in der Mikrowelle bleiben. Außerdem kannst du ihm auch sagen, dass sie 20 Min drin waren, obwohl es eigentlich nur 2 waren. Ein richtiges Zeitgefühl hat er noch nicht). Du kannst mit ihm auch Kompromisse schließen, du fütterst ihm 4 Löffel,danach isst er selbst und du isst dein eigenes Frühstück, weil du sonst hungrig bist. Versuch "nein" zu vermeiden, erkläre ihm aber, warum etwas nicht geht.
Das kenne ich auch und zwar von beiden Kindern.
Vor dem Essen, direkt nach dem Kindergarten (oder anderen anstrengenden Aktivitäten) oder bei Müdigkeit, brauchten hier beide Kinder viel "Betüddelung", die sie, wenn es denn möglich war, auch bekommen haben.
Irgendwann wurde es schleichend weniger, wobei es beim "großen" jetzt wieder zu Tage tritt (er ist seit letztem Monat ein Schulkind)
Hallo gretawa, Ich denke besonders an Deine Aussage: „Ich muss ihn kuscheln damit er wieder ruhiger wird..“ Daraus sehe ich: Er möchte nicht nur Nähe sondern Anerkennung. Aber dafür tust Du einiges. Ich kann Deinen Erkenntnissen nichts hinzufügen außer für Dich: die Ich-Botschaft. Ein 3-Jähriger kann schon einiges verstehen. Nebenbei: Ich bin Großvater und außer unseren Enkelkindern gelegentlich in der Kinderbetreuung mit Kindern anderer Familien.
Normal. Lass ihn so weit es geht mitentscheiden - aber in einem von dir vorgegeben Rahmen. Du bestimmst, was grundsätzlich geht - innerhalb dieses Rahmens darf er entscheiden. Also zwischen dem Löffelfarben, der grünen oder der roten Jacke, welcher Stuhl oder auch "der recht oder der linke Stuhl" etc. Was er aber nicht entscheidet ist dann zB ob er eine kurze oder eine lange Hose anzieht, wenn es draußen nur 5 Grad hat ;-) Richte dich aber darauf ein, dass er sich für den gelben Löffel entscheidet, dann aber doch den grünen will. Das kann man einmal mitmachen - aber nicht 10 x. Denn gleichzeitig müssen Kinder auch erst lernen, mit ihrer Entscheidung zu leben (also Konsequenzen anzunehmen). Das ist aber auch ein Lernprozess und den machst du nicht einfacher, in dem du eben 5 x die Löffelfarbe tauschst, sonder ansagst, dass er ok, doch den grünen haben kann - "aber der bleibt es dann auch". Und natürlich ist er unglücklich, wenn etwas nicht so läuft, wie er will. Auch das muss man ein Stück weit aushalten - natürlich darfst du trösten, aber ich würde da kein großes Kino draus machen nach dem Motto "ach ja, das war auch wirklich schlimm, du armer Hase etc". Eher so: "ja, ich verstehe, dass du das nicht gut findest und lieber doch xy gehabt hättest. Aber das geht nun mal gerade nicht/möchte ich nicht etc". Also Verständnis zeigen und da sein - aber nicht plötzlich sozusagen umschwenken und ihm dafür bemitleiden, dass DU eine Entscheidung getroffen hast.
Huhu, Du lässt Deinen Sohn etwas zuviel mitentscheiden, denke ich. Klar darf er hier und da aus zwei Alternativen wählen. Aber Du bist nicht seine Hausangestellte und musst Dich nicht von morgens bis abends seinen Launen aussetzen und jedem Wunsch nachgeben. Das will er eigentlich auch gar nicht. Er ist überfordert, wenn er der Boss ist. Diese Rolle kann er nicht ausfüllen, sie verunsichert ihn. Der „Chef“ bist DU. Du musst Deinem Sohn Halt und Führung geben, musst Deine Führungsrolle auch (liebevoll, aber konsequent) ausfüllen. Ich würde auf Farbwünsche zu Löffeln und auf ständig wechselnde Wünsche nicht eingehen. Ich würde nicht einmal zu deutlich „Nein“ sagen oder einen Konflikt anfangen. Du musst gar kein Ding aus diesen Sachen machen. Sondern ich würde solche Sonderwünsche auf beiläufige Art ignorieren und übergehen. Wer Hunger hat, dem ist die Löffelfarbe egal. Du musst darüber nicht mal diskutieren, das ist ganz unnötig. Lieber gar nicht darauf eingehen, sondern Dich einer anderen Sache zuwenden (irgendwas zum schein in der Küche machen). Kluge Fachleute nennen es „Mikromanagement“, wenn eine Mutter über jeden Pups mit ihrem Kind verhandelt. Dies strengt beide Seiten sehr an: die Mutter, aber auch das Kind (es muss Machtkämpfe austragen, weint, muss sich trösten lassen usw.). Versuche, Dich nicht mehr auf solchen Kleinkram einzulassen. Sei souverän, gelassen und auch ein bisschen führungsstark. DU bestimmst, wie der Alltag aussieht, nicht Dein Sohn - er kann das noch nicht. LG
Alles gesagt
also so ähnlich wie bereits @cube geschrieben hat. Nicht einfach den Löffel hinlegen, sondern an die Schublade gehen und fragen Löffel blau oder grün? Selbst wenn das Kind jetzt lila sagt, würde ich kommentarlos den lila Löffel raus holen. DAS wäre mir keinen Aufreger wert. Überhören würde ich nicht. Das finde ich keine machbare Lösung. So nimmt man ein Kind nicht ernst. Selbst das Problem der "zerkochten Beeren" wäre mir egal. Jeder mag ja sein Essen in einer anderen Konsistenz. Wer sagt denn, dass man das so nicht isst? Die Mama?
So würde ich es auch machen. 7
Ich sehe es wie cube und Caot: Du gibst den Rahmen vor, das Kind darf sich innerhalb des Rahmens bewegen, in etwas so: "heute gibt es Suppe. Die essen wir mit einem Löffel. Komm, such Dir von denen, die ich hier hingelegt habe, einen aus." Oder: heute ist es etwas kühler, zu kühl für ein T-Shirt. Such Dir ein Langarmshirt von denen hier aus." Und wenn der Löffel mal benutzt oder das Shirt angezogen ist, wird auch nichts mehr an der Auswahl geändert. So nimmst Du ihn ernst - von übergehen oder nicht beachten halte ich nichts -, lässt Dir aber auch nicht auf der Nase rumtanzen.
Versuche die Konfontation zu vermeiden und stattdessen auf Alternativen elegant umzusteigen. Wie einige schon meinten, dreijährige verstehen oft doch nicht so viel und sobald man ihre Aufmerksamkeit auf etwas anderes lenkt, ist das Problem schon wieder vergessen. Ich wünsche dir viel Kraft und bei mir wurde es auf jeden Fall besser :)
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