blessed2011
Hallo, vielleicht habt ihr einen Tip, wie ich mich verhalten soll: ein Mädchen im näheren Bekanntenkreis (mein Patenkind) ist 8 J. alt und entwicklungsverzögert. (spricht undeutlich, Förderschule, kann weder lesen noch schreiben bislang etc.) Sie hält keine körperliche Distanz zu mir, meinem Sohn oder meinem Mann und ich finde das total unangenehm. Ich verbiete ihr bei jedem Treffen, meinen Sohn zu küssen (21 Monate) oder im gesicht rumzufummeln. Sonntag hat sie mir ständig auf den Bauch gefasst, sich an mich geschmiegt etc. als sie erfuhr, dass ich schwanger bin. Auch meinem Mann kriecht sie auf den Schoß, wir finden das alle unangenehm. Was macht man denn da? Sie war schon immer so, hat es jetzt besonders schwer, da sich ihre Eltern gerade getrennt haben udn ist ja auch nicht "normal entwickelt". Ich kann ihrem Bedürfnis aber nicht nachkommen, weil da einfach eine persönliche Grenze bei mir erreicht ist. Freundlich Hinweise, Bitte um Unterlassung (siehe Sohn) fruchten nur eine Minute, dann gehts von vorne los. Ich will sie ja nicht kalt zurückweisen und "weg stoßen", aber ich mag es einfach nicht. Karina
warum ist es Dir unangenehm??? Hat sie sonst noch sichtbare Behinderungen die Dich einfach "abstoßen" Das Mädchen sucht bestimmt im Moment einfach Sicherheit - und Du bist die Patentante - d.h. auch die Person die da sein sollte wenn ihrer Familie etwas passiert. Was spricht dagegen sie kurz in den Arm zu nehmen??? auch meine Jungs herzen liebend gerne Kleine und man muss sie manchmal zurückhalten dass sie sie nicht zu sehr verbusseln - aber sie sind normal Entwickelt und ich denke das ist auch eine normale Reaktion auf Kleinere dabei sind meine Jungs 10 und 13. Gebt ihr doch die Nähe und wenn es nicht geht dann schränkt die Besuche ein und sprich mit der Mutter darüber - wenn Du die Patin bist dann seid ihr sicherlich eng befreundet. Wir sind eine sehr körperliche Familie kuscheln und schmusen gerne und auch mein Sohn hat keine Probleme seine Paten in den Arm zu nehmen und mit ihnen auf dem Sofa zu kuscheln - und seine Paten haben auch nichts dagegen. Geh einfach davon aus wenn sie Entwicklungsverzögert ist, dass ihr keine 8-jährige sondern eine 4-5-jährige vor Euch habt - und man kann auch kuscheln ohne extremen Körperkontakt zu haben - d.h. nebeneinandersitzen und einfach den Arm um die Schulter legen. Ganz verstehe ich Eure Abneigung nicht denn das Mädchen sucht im Moment bie Euch was sie zu Hause nicht bekomme - nähe und Körperkontakt. Wenn ihr das aber absolut nicht wollt dann müsst ihr die Besuche ganz einfach einschränken - bin ich der Meinung. Gruß Birgit
@ Birgit:Im Allgemeinen finde ich deine Ansätze zu dem Thema nicht schlecht, allerdings überrascht es mich schon, wie selbstverständlich du davon ausgehst, dass Abknutscherei eine normale Rektion auf kleine Kinder ist. Ich hätte es sicherlich nicht o.k. gefunden, hätte ein 13 jähriger Junge meine Kinder als Babys oder Kleinkinder abgeknutscht.... Und meine Kinder, 10 und 12, würden das auch nicht tun! Aber darum geht es ja jetzt nicht. Zum Ursprungsthread: Jeder Mensch hat seinen eigenen Radius, in dem er Nähe und Berührungen erträgt. Wird der Bereich überschritten, mpfindet man es als unangenehm. Da zu dem Patenkind anscheinend ( nähere Bekannte) keine innige Beziehung besteht, wird ihr Verhalten, auch wenn man es versteht und Mitleid mit ihr empfindet, als unangemessen empfunden. Nur weil das Mädchen entwicklungsverzögert ist, heißt das ja nicht, dass es die Grenzen anderer Menschen überschreiten kann/ darf. Sicher muss da eine liebevolle, aber konsequente Lösung gefunden werden, auch im Interesse deines kleinen Sohnes. Vielleicht wird es besser, wenn du ihr von dir aus Körperkontakt anbietet, der dir nicht unangenehm ist. Also z.B. zur Begrüßung ausgiebig umarmen, ihr ab und an mal durchs Haar streichen, etc. Wenn sie oft genug solche positiven Signale von dir bekommt, wird ihr Wunsch nach für dich unzumutbarer Nähe vielleicht nicht mehr so groß sein.
ich sehe hier irgendwie das problem nicht. da ist ein kind, dass deine persönliche grenze überschreitet. es ist egal, ob das kind entwicklungsmäßig 4 oder 8 jahre alt ist, ob es behindert ist oder nicht. wenn dir der grenzübertritt nciht passt, musst du es sagen. das ganze aber sachlich und freundlich und zur not immer und immer wieder...bis sie es umsetzt: so wie du es mit deinen kindern auch machst.... LG
Das Problem mit entwicklungsverzögerten oder behinderten Kindern ist ja oft, daß sie das gar nicht wirklich verstehen und/oder umsetzen KÖNNEN. Der Sohn meiner Freundin ist 11, aber in der Entwicklung auf dem Stand eines 8jährigen, und darüber hinaus kann er sich Dinge einfach nicht merken. Die Mutter bringt ihm jedes Jahr im Mai das Radfahren erneut bei. Und auch andere Dinge bleiben einfach nicht "hängen". Das ist sehr frustrierend - wenn er endlich verstanden hat, daß 100 Cent ein Euro sind, hat er schon wieder vergessen, wie man die Uhr liest - auch wenn er es schon konnte. Dazu kommt, daß Signale von anderen Menschen nicht richtig gelesen werden können. Wenn ich mich wegdrehe wird jedes Kind ab etwa 4 oder 5 wissen, daß mir das mit der Nähe gerade zu viel wird - er weiß es nicht. Der Junge ist auch distanzlos, und halte das auch schlecht aus. Ich weiß aber auch: Wenn ich ihm heute erkläre, daß ich von ihm nicht ständig abgeküßt werden möchte, dann hat er es spätestens morgen wieder vergessen. Und meine Signale deuten kann er nicht. Also "ertrage" ich es als Zugeständnis an seine Behinderung. Wenn es mir sehr zu viel wird, dann sage ich das der Mutter und wir treffen uns mal ohne Kinder. Aber grundsätzlich halte ich es einfach aus. Ich weiß, daß er es nicht böse meint und sich Nähe holt, die er braucht. Gruß, Elisabeth.
das war hilfreich....da ich nicht denken, dass ich MEINE GRENZEN aufgeben muss, nur damit sie bekommt, was sie will/braucht. Die Beziehung ist-jedenfalls körperlich-defintiv nicht innig und das möchte ich auch nicht. Klar, ich umarme sie zur Begrüßung wenn sie das will etc. streiche ihr übers Haar, aber dann ist auch gut. Wir können auch mal Hand in Hand spazieren gehen...aber schmusen, Küsschen etc. das geht mir zu weit. Karina
Tja, ich weiß auch nicht, was an der Entwicklungsverzögerung hängt und was einfach an ihrem Bedürfnis nach Nähe. Ich werde sie einfach immer wieder liebevoll erinnern. Meine persönliche Grenze muss ich deswegen nicht aufgeben, das wäre ja Unsinn. Ich lasse doch nicht etwas körperliches mit mir machen, was mir unangenehm ist...das predigt man doch schon Kindern. Ich bin ja dennoch für sie da, ich bin ja nicht leichtfertig Patentante...wobei es schon nicht einfach ist, wie sich die Dinge entwickelt haben. Karina
Ich würde behaupten, wenn du es nicht freiwillig gibst - die körperliche Nähe - ist es auch nicht dass, was sie braucht. Verstehst du was ich meine? Es bringt ihrem Bedürfnis nichts, wenn du dich überwinden musst/müsstest. Insofern bleib so gut es geht bei deinen eigenen Grenzen.
Ich habe ein Patenkind und dieses hat eine behinderte Schwester. Ich habe mit beiden - wenn sie ankamen - immer sehr ausgiebig geschmust und habe immer noch (mittlerweile sind sie 17 und 18) ein gutes Verhältnis zu beiden. Ich habe damals die Entscheidung Patentante zu werden, nicht leichtfertig gefällt, denn ich sehe dahinter eine gewissen Verantwortung - den Eltern des Patenkindes und dem Patenkind gegenüber. Immerhin sind die Paten die, die im Falle des Todes der Eltern "einspringen". Von daher würde ich - wäre ich in Deiner Situation - einmal in mich gehen und heraus finden, warum es mich stört, dass ein 8 Jähriges Kind (und wohlgemerkt nicht einfach irgendeines, sondern mein Patenkind) Nähe braucht - noch dazu wenn es in einer so schwierigen Situation steckt! Oh - und bei uns in der Kita geben sich die Kids auch wechselseitig Küsschen. Ich habe meiner Tochter (jetzt 23 Monate - bei Kitabeginn aber erst 18) immer wieder gesagt und gezeigt, dass sie sich wehren kann, wenn sie das nicht möchte - und das tut sie auch. Also vertraue ich darauf, dass wenn sie sich nicht wehrt, das für sie ok ist.
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