Mitglied inaktiv
Hallo, ich ziehe das hoch, weil unten so viele schon geschrieben haben - Es wurde viel über das Essen bzw. Nicht-Essen gesprochen, das scheint auch dein Hauptproblem zu sein. Aber ich denke, dass ist es nicht. Stell dir vor, du bist z.B. auf einem Seminar, einer Feriengruppe, auf einer Feier, unter Kollegen etc. mit Leuten zusammen, mit denen nicht klarkommst und mit denen du dich nicht wohlfühlst - und du kannst da aber nicht einfach weg, sondern bist genötigt, die jetzt auszuhalten. Würdest du, wenn du mit denen essen müßtest, mit vollem Appetit reinhauen? Oder eher lustlos ein paar Anstandsbissen nehmen? Das ist das, was deine Tochter macht. Sie ißt nicht im KiGa, weil sie sich dort nicht sicher fühlt. Du hast es ja auch im privaten Bereich beschrieben: sie ist schüchtern, und sie möchte nichts annehmen. Die Situation ist für sie schon Streß genug - warum muss man ihr jetzt durch Erziehungsmaßnahmen alles noch mehr verleiden? Ich bin auch kein Freund von Extrabratwürsten und befürworte auch feste Essenszeiten. Und bei Mäkeligkeit nur aus einer Laune heraus, würde ich auch sagen: Dann gibt's halt erst bei der nächsten Mahlzeit wieder was. Aber bei ihr sind das keine Machtkämpfe. Sie sollte nicht zum Essen angehalten werden, sondern man sollte ihr helfen, sich zu integrieren und Freunde zu finden, denn dann kommt der Appetit von ganz allein. In der Zwischenzeit wird sie nicht verhungern. Sich vielleicht aber freuen, wenn sie eine verständnisvolle Mama hat, die ihr ein schönes Mittagessen zuhause kocht nach all ihrem Streß im Kindergarten. Und braucht sie deswegen wirklich einen Arzt? Schüchternheit ist keine Krankheit, aber man kann eine draus machen, indem man es ständig thematisiert und meint es abstellen zu müssen. Ich finde, du bist etwas zu sehr darauf aus, dass sie doch bitte schön "normal" sein soll. Ist sie doch!! Lass sie, LG, Stefanie
