Elternforum Rund um die Erziehung

Aggression bei fast 4 jährigen

Aggression bei fast 4 jährigen

Sirod0808

Beitrag melden

Hallo! Wir haben große Probleme mit unseren jüngeren Sohn, er wird im November 4 Jahre alt und hat einen 6 jährigen Bruder. C. ist ziemlich aggressiv wenn etwas nicht so läuft wie er möchte. Er haut dann entweder mich, seinen Bruder, zerstört Sachen, schmeißt Möbel oder reißt Blätter von unseren Pflanzen aus. Erst heute hat er seinen großen Bruder wieder einmal fest gebissen, sodass auch Bissspuren sichtbar sind. Einfach weil E. ihn wohl was komisches gesagt hat. Ich weiß echt nicht mehr weiter. Sonst ist C. ein sehr aufgeweckter Bub, neugierig, offen, mutig. Er wird geliebt,wobei in solchen Situationen ist es schwer zu zeigen. Ist es wohl besser mit ihm das mal psychologisch abklären zu lassen? Er hat in Wut Situationen überhaupt keine Impulskontrolle. Der Kreis geht dann weiter, der große E. hat oft Angst vor ihm und ist schon dieses typische Opfer.... Was soll ich tun? Ich habe C. sehr lieb nur damit kann ich nicht gut umgehen und frage mich ob wir das überhaupt alleine hin bekommen. Danke, Lg Sirod


Nina411

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Sirod0808

Wie ist C denn, wenn ihr alleine seid und ihm da erwas querschießt? Lässt er sich dann ablenken oder beruhigen? Psychologische Hilfe halte ich für unsinnig. Er hat, so wie ich deinen Text lese, ja kein Erlebnis gehabt, worauf er jetzt mit dem Verhalten reagiert. Eine Erziehungsberatung halte ich für angebracht. Allein schon um den großen Bruder schützen zu können. So, wie es ist, kann es ja auf keinen Fall bleiben. Ich würde mich an eurer Stelle an eine Erziehungsberatung wenden Alles Gute


Jorinde17

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Sirod0808

Im ersten Schritt könnt Ihr einfach einige Termine bei einer Erziehungsberatung wahrnehmen. Das ist kostenlos, und auch dort arbeiten Psychologen. Sie geben praktische Tipps für den Alltag mit einem Kind, das noch wenig Impulskontrolle hat. Das ist nicht gleich so ein Kaliber, wie eine „psychologische Abklärung“, sondern entspannter und alltagstauglicher. Kostenlose Erziehungsberatung gibt‘s bei der Diakonie, der Caritas und dem Kinderschutzbund. Meistens reichen wenige Termine aus. Einfach mal anrufen. Ich find‘s toll, dass Du über Hilfe nachdenkst. Denn ein bisschen sollte sich schon ändern, sonst bekommt Dein jüngerer Sohn bald Probleme im Kiga und später auch in der Schule. Solche Kinder grenzen sich mit ihrem Verhalten schnell selbst aus. Von daher: Wirklich zügig beraten lassen, vor allem, damit das Familienklima wieder besser wird. LG


niccolleen

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Sirod0808

Na in dem Moment, wo du das Gefuehl hast, dass ihr das allein nicht mehr meistern koennte, ist es doch nur sinnvoll, sich Hilfe zu holen. Psychologische Hilfe in einer solchen Situation wird IMMER darauf hinauslaufen, wie alles bei euch laeuft. Also da werdet ihr alle miteinbezogen, und das ist gut so. Mnan bekommt Hilfe, wie man damit umgeht und durchbricht den Teufelskreislauf. "Er wird geliebt,wobei in solchen Situationen ist es schwer zu zeigen." Gerade das waere aber in meinen Augen wichtig. Und wenn man das mal heraussen hat, ist es gar nicht schwer, die HANDLUNG von der PERSON zu entkoppeln. Also fuer die Handlung kannst du unmittelbare Konsequenzen setzen, die beruehmten Grenzen setzen, schimpfen, enttaeuscht sein, Erklaerungen liefern, zeigen; Schau, jetzt weint dein Bruder, er hat einen Bissabdruck von Deinen Zaehnen, das tut ihm weh,..." etc,, aber es darf halt nie in ein "Du bist ein..." oder "du bist so...." oder aehnliches (auch gedacht) ausarten. Denn die PERSON hast du trotzdem lieb und moechtest nicht, dass was passiert, aber das, was er tut, tut anderen weh, auf allen Ebenen. Und gerade wenn jemand so wahnsinnig wuetend und verzweifelt ist, hilft oft eine ordentliche Umarmung oft doch sehr, wieder herunterzukommen, aber das heisst nicht, dass du ihm das, was er getan hat, durchgehen laesst. lg niki


cube

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Sirod0808

Hast du ihn denn mal in einer ruhigen Minute (also nicht während oder direkt nach einem Ausbruch) gefragt, wie er sich fühlt, wenn er so ausflipp? Was ihn überhaupt so wütend macht, dass er etwas kaputt machen muss oder jemandem weh tun? Wie er sich hinterher damit fühlt gehört auch dazu und was er meint, was ihm statt dessen helfen könnte. Unser Kind war (ohne Geschwister) mit 4 ähnlich. Die Nachfragen haben eben gezeigt, dass er sich in dem Moment unfair behandelt fühlt und wodurch. Kleinigkeiten oder Bemerkungen, die wir gar nicht bemerkt haben, aber auf die ich dann geachtet habe. Dass er das gar nicht will, es aber wie eine Explosion wäre, die er nicht mehr aufhalten könnte bevor etwas kaputt ist. Und das er sich nicht gut damit fühlt. Ich habe dann tatsächlich eine Zeitlang die Werbung gesammelt und ihm kommentarlos hingehalten. Die hat er dann zerfetzt. Während dessen habe ich nicht auf ihn eingeredet. Hinterher haben wir aus dem Papier-Müllberg Kugeln gemacht und damit Zielwerfen auf den Mülleimer. Half das nicht, habe ich ihn in sein Zimmer gebracht, wo Legobauten der Wut zum Opfer fielen oder Stofftiere durchs Zimmer gepfeffert wurden - bin aber bei ihm geblieben! Das habe ich vorher mit ihm besprochen. Er sollte (und wollte!) ganz klar spüren, dass sein Verhalten so nicht geht - er aber deswegen nicht ungeliebt ist und wir ihn aus unserer Nähe verbannen. Er ist jetzt eingeschult und von diesen massiven impulsiven Ausbrüchen ist nichts mehr übrig. Also, nicht die Hoffnung verlieren! Sprich mit deinem Kind. Versuche, seine Gefühle zu verstehen. Und eine Erziehungsberatung kann echt nicht schaden und ist nichts Schlimmes!


SabSi83

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Sirod0808

Hallo! Ich lese gerade ‚Das gewünschte Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn‘ und deine Erzählungen erinnern mich etwas an das von dir geschilderte. Vielleicht hilft es dir zusätzlich, dieses Buch zu lesen. Alles Gute euch!