Elternforum Rund um die Erziehung

Ab wann spricht man “von auf der nase herumtanzen lassen“?

Ab wann spricht man “von auf der nase herumtanzen lassen“?

happiness

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Hallo an alle und ein frohes glückliches 2018! Meine Tochter wird im mai 3. Sie ist sehr früh schon “große“ Schwester geworden und musste deshalb schon früh dinge machen, die andere vielleicht etwas lernten, z.b. Treppen steigen, alleine einschlafen,... Sie war von Anfang an sehr eifersüchtig auf das kleine brüderchen. Habe allerdings versucht, so gut es ging in dinge wie tisch decken mit einzubeziehen. Auch nur mit ihr spielen war an der Tagesordnung. Mittlerweile spricht sie fast perfekte sätze und versteht alles! Allerdings komme ich oft mit ihr an meine Grenzen. Ständig will sie das letzte Wort haben, nimmt ihrem bruder Spielsachen weg und beansprucht es für sich. Wenn ich versuche einen Kompromiss zu finden, damit beide Kinder zufrieden sind, versucht sie wieder besser aus der Nummer rauszukommen, als ihr Bruder. Das abendliche ins bett gehen ist mittlerweile nicht mehr so einfach. Wenn ich ihr sage, ich singe zwei Lieder und dann geh ich raus, ist sie erst damit einverstanden, kreischt dann aber los, sobald ich aufstehe. Was sollte ich dann in dieser Situation machen? Auf ihren Wunsch eingehen? Tanzt sie mir damit schon auf der nase rum? Anderes Beispiel: der papa möchte sie anziehen, weil wir raus wollen, sofort fängt sie an Theater zu machen, dass ich es machen soll. Andersrum manchmal auch. Wenn wir ihr erklären, dass ich gerade anders beschäftigt bin, macht sie sich steif und wehrt sich aufs übelste. Nachgeben? Ich versuche ihr immer viel zu erklären und Kompromisse zu finden. Des öfteren werde ich auch mal laut und versuche sie in ihre schranken zu weisen wenn meine Geduld am Ende ist. Einen klaps auf die Finger fällt mir schon schwer... aber leider ist mir das auch schon passiert . Eigentlich möchte ich keine Gewalt anwenden, aber stundenlang rumdiskutieren möchte ich auch nicht. Ich möchte, dass sie mich ernst nimmt und das was ich sage. Es gibt allerdings auch dinge, die sie echt toll macht. Z.b grüßt sie leute eigentlich immer, ist freundlich zu fremden und freunden, bedankt sich immer für diverse Dinge, ist hilfsbereit zu ihren altersgenossen und natürlich ihrem bruder und und und... Wo ist meiner bzw unserer Fehler? Ist das einfach ihr Charakter oder sind wir zu “dumm“ um richtig zu erziehen? Meine Eltern sagen einfach ich soll mich mehr durchsetzen, sie einfach schreien lassen, sie würde sich dann schon beruhigen. Ggf auch mal etwas “nachhelfen“, allerdings ist das für mich keine wirkliche Option. Hat sie ihren bock schicke ich sie in ihr Zimmer und erkläre ihr, dass sie rauskommen kann, wenn sie sich wieder beruhigt hat. Aber selbst das wird manchmal zum Dilemma... Sorry ist Leider echt ein ewig langer Text geworden, aber danke fürs lesen! Liebe grüße happiness


faenny

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Antwort auf Beitrag von happiness

Ich glaube du erwartest einfach zu viel von ihr. Meine Erfahrung, Kinder werden dann auffällig oder aufmüpfig, wenn sie nicht genügend gehört, ihre Bedürfnisse nicht gesehen werden. Sie ist ein Kind und sieht die Welt aus völlig anderen Augen als du! Versuche doch Mal, sich in sie hinein zu versetzen, ihre Sicht zu verstehen. Und dann abwägen, ob es tatsächlich wichtig ist, dass dein Weg eingeschlagen wird, oder ob nicht der Wunsch oder das Bedürfnis deine Tochter nicht doch auch möglich ist. Sie soll sich ja zu einem eigenständigen Menschen entwickeln und nicht zu jemand, der immer das macht, was andere wollen. Es geht nicht darum, dass ihr als Eltern euch immer behaupten müsst, es geht darum dass eure Tochter Bedürfnisse hat und alle anderen Familien Mitglieder Bedürfnisse haben, die irgendwie unter einen Hut gebracht werden müssen. Klar kann sie da nicht immer Recht bekommen. Aber so wie du die Situation gerade schilderst, scheint ihr mit ihr gerade einen Machtkampf zu haben, bei den ihr, aus Angst, sie könnte euch auf der Nase herumtanzen, vorsichtshalber immer gewinnen wollt- und ihre Wünsche und Bedürfnisse zu oft unter den Tisch fallen. Es gibt Kinder, die geben da schnell nach und passen sich an, andere haben da einen stärkeren Charakter (was positiv ist) und wehren sich dagegen. Mein Rat, wäre ihr viel viel mehr entgegen zu kommen, sie nach ihren Wünschen zu fragen (wer soll dich anziehen) und nur dann, wenn es wirklich wichtig ist anders entscheiden - dann stellt sich die Frage nach dem Nachgeben auch gar nicht, denn es ist ja wichtig. PS: nur weil sie schon Mal gut alleine einschlafen konnte, heißt das nicht, dass sie das jetzt immer kann. Wahrscheinlich braucht sie gerade einfach jemanden dabei.


As

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Hallo und alles Gute für 2018! Ich glaube, du machst gar nix falsch. Um abendliches Theater ein bisschen zu entschärfen, hat bei uns in diesem Alter der "Gute-Nacht-Würfel"(von Haba, glaube ich) gut gewirkt. Da konnte man eine von 6 Optionen würfeln, sowas wie noch 5 Minuten kuscheln, ein Schlaftrunk... das wurde bei uns dann so gemacht, mit der Vereinbarung, dass dann wirklich Schluss ist. Deine Tochter scheint ja schon ziemlich "verständig"zu sein, vielleicht hält sie sich an die Regel? Wir haben das eine Weile- nach dem abendlichen Vorlesen - so gemacht. Lass dich nicht rauslocken, behalt die Nerven. Manchmal kannst du sie vielleicht ein bisschen austricksen, indem du zum Beispiel aus dem Anziehen ein Spiel machst: Mal sehen, wer eher fertig ist, du und der Papa oder ich... Deine Tochter hat sicher eine starke Persönlichkeit. Erinnert mich an meine Nichte, die als Kind echt anstrengend war (so wie du es beschreibst), aber inzwischen eine selbstbewusste, kommunikative und "pflegeleichte" junge Frau geworden ist. Es sind alles nur Phasen ;-) Meine Jungs waren "einfacher zu handhaben". Glück gehabt. LG Assi


As

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Habe eben faenny gelesen und Stimme ihr zu.


cube

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Hi! ich denke auch, du erwartest zu viel von ihr - sie ist erst 3. Das ist noch sehr jung, um so verständnisvoll, sozial und "gehorsam" zu sein, wie du (oder auch deine Eltern) es erwarten. Und ich denke, sie ist schon lange in der Rolle der "großen" Schwester, die funktionieren soll, weil der kleine Bruder ja "viel kleiner" ist. Du schreibst ja selbst, musste schon sehr früh große Schwester werden und Dinge tun/lernen, die andere Kinder erst später erlernen mussten. Sie ist aber keine große Schwester - sie ist ebenfalls ein Kleinkind! Sie ist kognitiv z.B. noch gar nicht in der Lage, Situationen ganz bewusst und durchdacht zu ihrem Vorteil/Nachteil anderer drehen zu können. Es ist z.B. normal, mit 3 Jahren noch keine Entscheidungen treffen zu können bzw. sich darin ausprobieren zu müssen. Ob das "ich will Erdbeereis" oder "Mama soll vorlesen" ist, nur um genau dann, wenn es so gemacht wird, sich umentscheiden zu wollen. Ruhig, aber bestimmt darauf hinweisen, dass sie selbst entschieden hat und es dabei bleibt. Es ist normal mit 3 Jahren, selbst möglichst viel bestimmen zu wollen und sich furchtbar aufzuregen, wenn das nicht immer geht. Ihr solltest mal überdenken, ob sie nicht auch deswegen so eifersüchtig ist, weil sie eben ziemlich früh auf den kleinen Bruder Rücksicht nehmen sollte und sie größer/älter sein soll, als sie tatsächlich ist. Es ist eure Aufgabe als Eltern, sich um 2 Kleinkinder zu kümmern - es ist nicht Aufgabe eures älteren Kleinkindes, euch dabei durch größtmöglichen Gehorsam zu unterstützen.


emilie.d.

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Sie ist jetzt wahrscheinlich in der Trotzphase. In dieser Zeit bildet Ich bei ihr ihr Selbstbewusstsein aus. Je mehr man Kinder in dieser Zeit gängelt, desto stärker wird der Trotz. Die Generation vor uns hat dann einfach in steigender Dosis Gewalt angewendet. Das zerstört das Selbstbewusstsein und langfristig auch die Beziehung zu den Eltern. Mal abgesehen davon, dass körperliche und psychische Gewalt in jeglicher Form seit 2000 auch gesetzlich verboten ist. Bitte nicht schlagen! Auch nicht auf die Finger. Mantra beim Umgang mit Trotz ist schwierige Situationen vermeiden, Ablenken, Deeskalation, Selbstbewusstsrin stärken. Wenn ihr wisst, dass Deine Tochter immer austitscht, wenn der Papa statt Du sie anziehst, dann vermeidet das. Geht es gerade überhaupt nicht anders, sollte Papa sie liebevoll ablenken. Spiel mit ihr spielen beim Anziehen, Lied singen, auskitzeln, was sie halt toll und lustig findet. Fragen, was sie draußen gleich machen will. Ob sie das Laufrad rausholen sollen. Da muss er halt kreativ werden. Wenn sie soweit ist, dass sie nur noch schreit, versuchen zu beschwichtigen. Die Mama kommt gleich, trösten usw. Wenn sie sich erstmal eingeschrien hat, ist es zu spät. Dann kommt im Hirn nichts mehr an. Soziale Trennung nur ganz dosiert einsetzen. Das ist die Höchststrafe für eine 3-jährige. A und O ist jetzt wirklich am Selbstbewusstsein arbeiten. Viel Liebe, viel Zeit für sie. Dann wird es mit dem trotzen besser und auch das 'gehorchen' klappt besser. Nach Trotzanfällen trösten. Da geht für sie gefühlt die Welt gerade unter.


mama-nika

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Hallo Wie alt ist denn euer Sohn? Ich habe all diese Situationen, die du beschreibst, zu genüge durch. Und ganz ehrlich kann ich raten: du musst nicht jeden Kampf kämpfen mit ihr. Gib nach, wenn es möglich ist. Alles, was sie damit erreichen möchte ist, bestätigt zu kriegen, dass ihr sie noch lieb habt und Dinge für sie tut. Kinder in dem Alter fühlen sich gut, wenn sie bestimmen dürfen und es macht sie glücklich. Also warum nicht? Natürlich im Rahmen. Du musst nun nicht bei jedem Piep springen und alles stehen und liegen lassen, um deiner Tochter zum 20. Mal einen neuen Pulli anzuziehen, weil sie den, den sie aktuell anhat nach 2 Min doof findet. Es ist für sie aber auch eine Situation, die sie erst verstehen muss und ihren Platz in der Familie finden muss, weil da jetzt jemand kleineres ist, der logischerweise mehr Aufmerksamkeit und Hilfe braucht, weil er noch nichts alleine kann. Aber sie braucht eben die Bestätigung, dass ihr sie noch genauso lieb habt wie vor der Geburt des Bruders. Das sieht sie am ehesten dadurch, wenn ihr ihr auch helft, auch, wenn es Dinge sind, die sie eigentlich schin kann. Meine Söhne durften uns auch viel gängeln und dürfen das immernoch. Und sie sind keinesfalls verzogen. Sie hören auch viel auf uns. Natürlich nicht immer, aber mit einer vernünftigen Erklärung, warum sie etwas tun sollen, klappt es eigentlich. Sie dürfen aber auch viel ihren Willen durchsetzen. Ein Kind muss gar nicht immer folgsam sein, es muss nur verstehen, warum es etwas tun soll, damit aus ihm mal ein selbstdenkender und vernünftig handelnder Erwachsener wird. Darauf bereitet man sein Kind ja vor (durch Erziehung. Das heisst aber nicht, dass ein Kind jeden Befehl ausführen muss ohne zu hinterfragen) LG


Bonniebee

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Es ist schon seltsam, dass Mütter immer glauben, sie (und natürlich nicht der Vater) machten etwas falsch, wenn ein kleines Kind mitten im schönsten Trotzalter ist und auch noch heftigst von Geschwister-Eifersucht geplagt wird. Du machst gar nichts falsch und darfst einfach etwas gelassener und selbstbewusster werden. Auch die perfekte Mutter kann die stinknormale Geschwister-Konkurrenz nicht abstellen, die haben alle Geschwister, und sie ist sehr, sehr anstrengend, wie ich von meinen Kindern ebenfalls weiß... Ich glaube, es würde Dich schon etwas entlasten, wenn Du akzeptierst, dass ein dreijähriges Kind noch fast keine Impulskontrolle besitzt. Das heißt, es kann sein eigenes Verhalten nicht steuern. Es reflektiert nicht über seine Gefühle oder seine Reaktionen, es HAT sie einfach, sie passieren ihm. Es ist zwar stressig, aber normal, dass Deine Tochter dem kleinen Bruder Dinge wegnimmt oder ihn piesackt. Und dass sie nicht gehorcht, ist (leider, seufz...) ebenfalls natürlich. Kein kleines Kind hört aufs Wort, es ist ja kein Hund. Versuche mal, nicht zu schimpfen, wenn sie den Kleinen ärgert. Sondern sie ganz neutral aus der Situation herauszunehmen, zum Beispiel durch Ablenkung - das funktioniert meist am besten. Lass sie viel mithelfen im Alltag, auch wenn das Zeit kostet und das Ergebnis nicht perfekt ist. Das macht sie stolz, und sie merkt dann, dass es auch reizvoll sein kann, schon "groß" zu sein: Man kann und darf mehr, als der kleine Bruder, das ist durchaus cool. Abstellen kannst Du die schlechten Gefühle aber nicht ganz, und das musst Du auch nicht. Die Eifersucht wird Deine Kinder begleiten, bis sie groß sind - natürlich in unterschiedlichen Formen. Und der Trotz des sog. Selbständigkeitsalters, in dem Deine Tochter gerade ist, ist ebenfalls normal und natürlich. Du darfst aber natürlich auch Grenzen setzen und Dich durchsetzen: am besten durch ständiges Wiederholen und indem Du dabei nicht nachgibst - aber ohne Schimpfen, wirkungslose Auszeiten oder Strafe. LG


happiness

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Danke für eure zahlreichen Antworten und eure Bestätigung, dass wir nichts falsch machen und es eigentlich eine ganz normale Phase des größer-werdens ist. Emily war 14 Monate alt, als jonah zur welt kam. Sprich wenn Emily 3 wird, wird er kurz darauf 2. Er ist natürlich auch nicht dumm und guckt sich andauernd Dinge von ihr ab und macht es nach. In vielen Dingen ist das natürlich toll. Allerdings nimmt er eben auch diese “Spielchen“ von Emily wahr, die sie mit uns treibt. Ablenkung um sie aus einer Situation rauszukriegen, für die sie verantwortlich ist, finde ich nicht so gut, weil ich denke, dass ich ihr erklären muss, warum das jetzt so nicht geht. Oder fehlt ihr dafür noch ihr Verständnis?


Sille74

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Ich schließe mich den anderen annund kann bestätigen, dass das Verhalten ganz normal ist, Trotzphase halt, und dass Ihr nichts falsch macht. Bedenke einfach, dass auch Deine "Große" im Grunde noch klein ist, auch wenn sie schon lange große Schwester ist. Die macht das nicht, um Euch oder den kleinen Bruder zu ärgern, sondern das ist ein Entwicklungsschritt, in dem sich ihr eigener Wille herausbildet. Das ist wichtig! Reines Ablenken finde ich persönlich jetzt auch nicht so hanz ideal. Aber ihr jetzt ihre "Verantwortung" klarmachen zu wollen ... hmmm ... ich glaube, dafür ist sie echt noch zu jung. Ich würde, wie bereits rine Vorschreiberin geraten hat, heikle Situationen in der Tat umgehen, wenn möglich. Also hilft halt, wenn beide verfügbar sind, die Mama beim Anziehen statt des Papas oder der Pulli passt halt nicht perfekt zur Hose etc. ... Schont sehr die Nerven ... Bei in dem Moment wichtigen Dingen muss man dann aber standhaft bleiben, das ist schon anstrengend genug ... Am besten ist es dann, wenn man zwar kurz erklärt, aber nicht groß rumdiskutiert (leichter gesagt als getan bei einem willensstarken und wortgewandten Kind, ich weiß ...) Alles gute und gute Nerven weiterhin! LG, Sille P.S.: wg. Einschlafen: da würde ich einfach jetzt (wieder) Einschlafbegleitung machen. Das braucht sie jetzt halt irgendwie ...


emilie.d.

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3-jährige können 'noch keine Spielchen' treiben. Für sowas braucht man neben den entsprechenden empathischen Fähigkeiten auch die Möglichkeit eines doppelten Perspektivwechsels. Vielleicht googelst Du einfach mal Theorie of mind. Das können manche 5-jährige. Aber ganz sicher keine 3-jährigen. Bei ihr meldet sich ihr aufblühendes Selbst, das selbst bestimmen will. Macht ausüben. Das hat nichts mit 'Jetzt teste ich mal meine Grenzen und zeigs meinen Eltern' zu tun, das kommt später. Und nochmal, je mehr ihr ihr das in unwichtigen Situationen ermöglicht (was sie anzieht, wer sie anzieht, wo die Erbse auf dem Teller liegt, wo die Nudel usw.), desto eher wird sie Euch in Situationen, wo es eben nicht geht, folgen. Ein Kind in einer Trotzsituation ist in einer Ausnahmesituation, vom Hirnstoffwechsel her. Genausogut könntest Du auf jemanden mit Demenz einreden, dass sein Sohn doch schon seit 30 Jahren tot ist. Das wird den ebenfalls noch agressiver machen und noch beharrlicher. Während der Trotzphase geht es wirklich um Deeskalation. So wenig wie möglich Macht beschneiden. Glaub mir, im Alltag gibt es immer noch mehr als genug Situationen, in denen sie 'funktionieren' muss. Sie hat dann einfach ein kleines bisschen die Illusion, dass sie in ihrer Welt bestimmen kann. Und wenn Du sie ablenkst und schwierige Situationen vermeidest, dann hast Du schon mal eine Situation weniger, wo ihr Selbst einen Dämpfer kriegt. Um so schneller geht der ganze Zauber vorbei.


emilie.d.

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Antwort auf Beitrag von emilie.d.

https://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/stichwortsuche.htm?stichwort=trotz


Mijou

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Ein dreijähriges Kind ist noch nicht verantwortlich für seine Handlungen, seine Hirnreife gibt das gar nicht her, das hatte Bonnibee doch gut erklärt. Du hast immer noch irreale und zu "erwachsene" Vorstellungen von den mentalen Fähigkeiten eines kleinen Kindes. Ich fände es daher wichtig, dass Du vielleicht mal ein Buch über Kinderentwicklung lesen würdest, einfach um etwas besser informiert zu sein. Z. B. den Klassiker "Kinderjahre" von Prof. Remo Largo. Zum anderen lindert es Geschwister-Eifersucht null, wenn man versucht, einen "Verantwortlichen" oder Schuldigen dingfest zu machen. Das "verantwortliche" Kind fühlt sich dadurch einfach noch mehr verurteilt und abgelehnt. Denn im Gegensatz zu Dir reagiert es nicht rational, sondern bauchgesteuert. Es kann nicht erkennen, dass es verantwortlich ist. Es fühlt nur: Eifersucht tut irre weh. Das wissen ja eigentlich auch wir Erwachsenen. Bei diesem Gefühl geht es nicht um Verantwortung, sondern das eifersüchtige Kind möchte gesehen und akzeptiert sein - TROTZ seiner schlimmen Gefühle. Wie gesagt, vielleicht doch mal ein wenig informieren, das würde Dich im Alltag sicher auch entlasten. Du musst dann nicht die nächsten 15 Jahre die Richterin über Deine Kinder spielen, sondern kannst ihre Gefühle einfach sehen und akzeptieren. LG


LanaMama

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Hallo, Der Thread ist etwas älter, aber vielleicht liest Du es ja noch. Ein Dreijöhriges spielt keine Spielchen. Das setzt strategisches Denken in einem Maße voraus, das es noch gar nicht leisten kann. Habe neulich einen tollen Satz gelesen: Kinder tun in der Regel nicht Sachen GEGEN jemanden, also Eure Autorität als Eltern, sondern nur FÜR sich. Das hilft mir gelassen zu sein, wenn mein Großer mal mit Sachen um sich wirft. Ich versuche dann mir klar zu machen, warum er glaubt, nur so meine Afmerksamkeit bekommen zu können. Zu wenig Aufmerksamkeit, Hunger, müde, langweilig, etc., und dann eben darauf einzugehen („Mama kümmert sich noch fünf Minuten um Xy und dann machen wir yet) und nicht darauf, was er der scheinbare Grund für die Aufruhr ist. Ich glaube je länger ich Kinder habe, diese ganze Befürchtung, kleine Kinder wollen „auf der Nase herumtanzen“ oder „Grenzen testen“ ist so ein Relikt aus einer zum Glück vergangenen Zeit, wo Kinder zahlreich und oft auf sich selbst gestellt waren und man die irgendwie in Schach halten musste. In der Pubertät sieht das sicherlich anders aus....


niccolleen

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Ich finde, faenny hat das ganz wunderbar erklaert. Nimm dir das zu Herzen. Irgendwo war gerade ein aehnlicher Thread mit einer Vierjaehrigen. 3 Jahre! Das ist winzig! Warte mal, bis euer kleineres 3 Jahre geworden ist, und du wirst dich kasteien, was du der armen "Grossen" schon alles abverlangt und von ihr erwartet hast! Die ist gerade in einem Alter, in dem die meisten am allerersten Kindergartenjahr stecken, da geht das soziale Lernen erst los. Sie hat schon sehr lange das Gefuehl, dass sie nur die zweite Geige spielt, und es hoert sich ein bisschen fuer mich so an, wie wenn das auch so waere. Sie muss allein einschlafen, weil du beim kleineren Geschwisterl bist. Sie muss sich benehmen und wird geschimpft, waehrend das kleinere Geschwisterl einfach "noch klein" ist. Es wird die Phase kommen, wo sie auch Baby spielen wird, herumschreien etc., weil sie sieht, dass das Baby viel Aufmerksamkeit bekommt. Vergiss nicht, dass sie auch noch ein kleines Kleinkind ist, das ganz viel Liebe, Unterstuetzung und Verstaendnis braucht. Und das, was an ihr schon gross ist, will aber auch fuer voll genommen werden. Dazu gehoeren eben diese kleinen alltaeglichen Entscheidungen, bei denen sie auch mitreden will, z.B. Anziehen oder irgendwas. Diese Entscheidungen kannst du ihr doch dann alle lassen, die sind nicht lebensbedrohlich. Dann kommt es gar nicht erst zu vielen eurer Kaempfe. lg niki


wir6

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naja, trotz dass sie große Schwester ist, ist sie noch klein und braucht dich eben auch noch sehr. Und wenn sie das einfordert finde ich, hat das nichts mit "auf der Nase rumtanzen " zu tun, sondern ist ihr gutes Recht. Verlange nicht zu viel, sie ist 3 Jahre alt. Versuche viel zu kuscheln und ihr emotionale Nähe zu geben, sie zu bestärken, dass sie auch gesehen wird. Wie wäre es, wenn du beide Kinder gleichzeitig ins Bett bringst, in einem Zimmer? oder sogar beide bei dir schlafen können? Meine Kinder hatten alle Zeiten, wo sie nur von mir angezogen werden wollten, ja dann mach ich das auch. Das geht bei zwei Kindern (glaub mir ich habe 5, ja es geht) Organisiere dich so, dass sie dich von dir angenommen fühlt, dass entstresst dich auch. Das hat nichts mit nachgeben und durchsetzten zu tun, nochmals, sie ist noch sehr klein Viele Grüße