Elternforum Rund um die Erziehung

2,5 Jähriger... Kreischen

2,5 Jähriger... Kreischen

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Vielleicht habt ihr uns ja einen Rat. Unser Sohn ist 2,5. Als er ca 1 1/4 Jahre war, begann er, sobald ihm etwas nicht passte zu kreischen (also wirklich laut und grell). Anfangs haben wir das immer ignoriert. Nach aber ca nem halben Jahr haben wir ihm erklärt dass er das sein lassen soll, dass uns das in den Ohren weh tue und unsere Nachbarin (lebten da noch in einem Mehrpartienhaus) dann nicht schlafen könne. Soweit so gut, er kreischte weiter, allerdings ließ er sich da noch einigermaßen gut ablenken und er tat es auch nur zu Hause. Ich muss dazu sagen dass er diese Marotte nun ja schon seit über einem Jahr tag täglich ca 5-xmal durchzieht. Das heißt, wir reagieren mittlerweile schon wirklich recht gereizt darauf. Besonders seit er nun in der Akuttrotzphase steckt ist es wirklich extrem. Und nun ist es ihm auch egal ob wir unterwegs sind. Letztens hat er sich auf den Boden geschmissen, gekreischt wie verrückt, zig Leute sind vorbeigelaufen, haben teilweise auch was zu ihm gesagt (ich hab nciht genau gehört was, wie gesagt, er schreit übelst laut), aber selbst das war ihm egal. Ich hab mich so gelassen wie nur möglich gegeben. Also total unbeeindruckt getan, bin auch ein paar Schritte weitergegangen, ich meinte dann käme er auch, sonst ist er nämlich etwas vorsichtig wenn fremde Leute kommen. Da steht der doch glatt auf, läuft an die Straße (wir waren ja aufm Gehweg) und schmeißt seine Kappe voll auf die Straße! Ich war wirklich kurz davor ihm eine zu knallen! Dann hielten die Autos extra, damit ich die Kappe holen konnte. Hab ihn dann an der Hand gepackt und bin mit ihm zum Auto, es war für mich sehr anstrengend, da er sich dann erstens immer hängen lässt und ich bin im 10.Monat schwanger, werde dann immer erst recht noch weiter sauer und dann noch dieses elende Gekreische!!! Er hat mir (einmal wieder) die gesamte City zusammengeschrien.... Habt ihr mir vielleicht ne Wunderwaffe??? Zutackern geht ja leider nicht.... Viele Grüße... die total entnervte Abbey (mit chronischem Piepsen im Ohr)


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Hallo! Unsere Kleine (knapp 2,5 Jahre) hat das auch eine zeitlang gemacht. Das hat wirklich weh getan in den Ohren. Anfangs haben wir das auch ignoriert. Irgendwann hab ich von einer guten Freundin (die Erzieherin ist) den Tipp bekommen auch zu schreien sobald die Kleine kreischt :-). Haben das natürlich nur in den eigenen vier Wänden und nicht im Supermarkt oder so ausprobiert. Aber: Sie war dann erstmal so verdutzt dass sie sofort aufgehört hat zu kreischen. Mein Mann hat etwas anderes versucht: Er hat sich Kopfhörer, also richtige Schallschutzkopfhörer, aufgesetzt. Das hat die Kleine so irritiert dass sie aufgehört hat zu schreien und ihn ganz verwundert angeschaut hat. Dann hat der Papa ihr erklärt warum er den Kopfhörer aufgesetzt hat ("Papa hat Aua im Ohr wenn die Jasmin so laut schreit ..."). Vielleicht helfen diese zwei Tipps ja. Wünsche euch auf jeden Fall gute Nerven und Durchhaltevermögen! Lg, zwei_kleine_hexen


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Lach! Also dass mit den Kopfhörern ist gut, dass müssen wir mal probieren. Das mit dem Mitkreischen haben wir auch schon versucht, dann kreischt er nur "noch mehr", wird richtig stinkesauer, fühlt sich total provoziert und beginnt letzten Endes damit Sachen rum zu schmeißen, Türen zu schlagen usw....


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Euer Kleiner hat nicht die gleichen Motive wie Erwachsene! Wenn man das begreift, fühlt man sich auch nicht ständig provoziert. Mittlerweile dürfte er allerdings aus Verzweifelung kreischen, denn eigentlich machen Kinder immer das, was man von ihnen erwartet und was man ihnen spiegelt (vgl. Jesper Juul, Das Kompetente Kind/ Dr.Posth/ Entwicklungsforum bei RUB). Dazu braucht man aber auch kein Buch lesen, sondern nur Erfahrungen machen und Kinder mit dem Herzen (!) ansehen! Ich kann gut verstehen, daß ihr genervt seid, aber vermutlich seid ihr es selber schuld! Das ist nicht böse gemeint, es ist nur, daß Eltern ihre Kinder oftmals als Feinde ansehen und sich dann wundern, daß alles aus dem Ruder läuft... Lg, 3erBande


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Ola ola!.... also als Feindbild sehen wir unseren Sohn bei Gott nicht! Würden wir so einfach gestrickt sein, würde es ja vorraussetzen dass wir gar nicht erst nach Lösungen suchen würden. Würde ein Kind grundsätzlich immer tun was man von ihm verlangt, wäre es kein Individium und die Trotzzeiten wären ein Märchen. Wir nehmen unseren Sohn primär wie er ist, auch als "provozierendes Stehaufmännchen", wir lieben ihn und erziehen ihn, damit man ihn irgendwann mal auf die Menschheit loslassen kann. Nach ca 1,5 Jahren tag tägliches Gekreische würde ich gerne denjenigen sehen, der es schafft sein Kind mit einem "aber aber, nicht so laut mein Hascherl- Sing sang", aus seinem Düsenjäger-Dezibel raus zu bringen. Ich glaube, es ist sehr legitim sich in einem speziell dazu erschaffenen Forum rat bei anderen Eltern zu holen, dessen Kinder ähnlich agieren. Ebenfalls nicht böse gemeinte Grüße, Abbey.


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Wo steht er denn sprachlich? Dein Posting hat mich spontan an meinen Sohn erinnert, dessen übelste Waffe seine Schreianfälle waren - Jedoch hat er auch eine Sprachentwicklungsstörung, wodurch er sich natürlich nur sehr schlecht ausdrücken kann. Zum Charakter fällt mir auch ein, dass er sehr hartnäckig ist und seine Ziele straight verfolgt, dass mag wohl gut sein für die Zukunft, ist aber in der Kleinkind-Phase sehr, sehr anstrengend. Er ist gerade 4 Jahre geworden und jetzt würde ich vorsichtig mal behaupten, dass es besser wird. Wie oft er in irgendwelchen Geschäften auf dem Boden lag und hysterisch rumgebrüllt hat, kann ich nicht mehr zählen. Nur eins kann ich dir mit Gewissheit sagen, es gibt KEINE Wunderwaffe. Bei uns ist es sicherlich besser geworden, durch meine Akzeptanz der Tatsache (auch wenn ich oft völlig am Ende war), durch sein zunehmendes Alter, denn dann musste er bei Schreiattacken in sein Zimmer gehen auch wenn er nicht drinnen blieb... Logische Konsequenzen also, z.B. gab es das Sandmännchen nur abends zu gucken, wenn nicht großartig rumgebrüllt wurde - Da war mein Sohn allerdings schon wesentlich älter als deiner; und ganz ganz viel Geduld und Liebe. Auch hatte ich in der Zeit sehr feine Antennen entwickelt, wann ein Kreischanfall stattfindet und habe dann fast alles getan um das zu vermeiden; allerdings hat er oft dann andere winzigste Gründe gefunden um auszurasten. Zusammengefasst kann ich sagen, dass je mehr ich gegen ihn und seine Schreierei gegangen bin, desto schlimmer ist es geworden! Und je mehr Ruhe und Zuversicht ich ausstrahlte, manches mal sogar einiges mit Humor sah (was echt verdammt schwierig war), oder die Dinge einfach mehr oder weniger fassungslos hinnahm, desto besser wurde es. Ich habe auch immer Ursachenforschung betrieben, zugesehen dass ich ihn nicht mit meinen Anforderungen überfordere, ihn in Ruhe spielen lassen, auch wenn ich vielleicht gerade dringend etwas einkaufen hätte müssen. Jetzt läuft alles wirklich super, er ist immer noch sehr temperamentvoll, aber das gefällt mir so richtig gut und vielleicht hat es bei mir einfach länger gedauert, bis ich ihn und seine Bedürfnisse verstanden habe. Ich wünsche dir viel Geduld und Verstehen!


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Oh ja... in deinem Bericht könnte man wirklich mich und meinen Sohn wiedererkennen. Auch wie du reagierst kommt mir sehr sehr ähnlich. Nur dass mein Sohn sehr weit entwickelt ist in der Sprache. Hat mit 7 Monaten die ersten 3 Wörter gesprochen und ganz flott konnte er problemlos richtig gut sprechen. Was manchmal auch so ne Sache ist... man hat manchmal den Eindruck man verhandelt und diskutiert mit nem 15-Jährigen.


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Wenn du den Eindruck hast, dass du manchmal mit einem 15-jährigen diskutierst, ist das nicht lustig und kein Grund stolz drauf zu sein, denn dann machst du etwas grundlegend falsch! DU hast dich nicht auf eine Diskussion einzulassen - Denn dein ganzes Diskutieren/Gelabere kommt bei ihm eh nicht an, auch wenn du zuweilen einen anderen Eindruck hast. Kurze Sätze, Anweisungen, kündige dein Begehren rechtzeitig an. Dann ohne (!) Fragezeichen am Satzende sprechen, wie z.B. "Kommst du bitte deine Schuhe anziehen???", sondern die Wortwahl entsprechend ändern "Wir gehen jetzt Schuhe anziehen und dann einkaufen" oder Ich-Sätze benutzen, z.B. "Ich möchte dass du jetzt das und das machst". Diskutieren geht nach hinten los, du überschätzt ihn und überforderst ihn! Für mich klingt das jetzt fast so, als ob ihr ein hausgemachtes Kommunikationsproblem habt, welches du zu verantworten hast. Es klingt, als ob er dich einfach nicht versteht und dann völlig verzweifelt ist. DU bist der Sender und hast dafür zu sorgen, dass deine Botschaft korrekt ankommt. Hast du denn mal überlegt, WARUM und WANN er zu kreischen anfängt? Ich denke, dort ist weitesgehend die Lösung zu finde. I


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Nun ja, mit 1 1/4 Jahren hat er noch nicht diskutiert. Auch würde ich mich schon recht bestimmt sehen, wenn ich etwas von ihm erwarte. Worauf ich schon seit längerem achte ist (was du wohl auch meintest, und was ich mir damals auch überlegt habe), dass ich mehr auf sein eigentliches Alter achte. Dadurch dass er schon ein sehr großes Kerlchen ist und in Sprache und Motorik weit fortgeschritten ist, kommt man im Alltag leider manchmal in "Vergessenheit" dass er halt eben doch noch ein 2-Jähriger ist. Was diesen "Fehler" angeht, geben wir schon seit einiger Zeit unser Bestes darauf zu achten.