Babsera
Ich bin etwas durcheinander, ich hoffe mein Schreiben gibt einen Sinn. Vorab, meine Kinder sind 8, 7 und 3 Jahre alt. Seit einem Jahr überlege ich/wir in meinen alten Heimatort umzuziehen. Bis jetzt ohne Ergebnis. Die Beziehung von meinem Mann und mir ist schon lange ein hin und her. Jetzt ist es soweit, dass wir wohl unseren Beziehungsendpunkt erreicht haben... Das wollte ich nie, aber wir werden immer unterschiedlicher, glücklich sind wir nicht mehr. Aber was dann? Bleibe ich hier in unserem Haus, oder ziehe ich zu meiner Familie? Reiße ich die Kinder aus ihrer vertrauten Umgebung raus und weg von ihren Freunden? Noch dazu zur (eventuell kommenden) Trennung der Eltern? In meinem Heimatort wohnen unter andere meine Eltern. Mein Papa ist für uns alle ein ganz, ganz wichtiger Mensch, für mich eine der größten Stützen. Seit 2 1/2 Jahren wissen wir das er Krebs hat. Bis vor ein paar Monaten ging alles soweit ganz gut, seit ein paar Wochen wird es von Tag zu Tag schlechter. Ich weiß momentan nicht wie alles weiter geht, ich bin wirklich ratlos. Aber was mich am meisten beschäftigt, was "tue" ich meinen Kinder mit den Schritten an? Trennung, Umzug, Verlust des Opas?? Nichts dieser Sachen ist fest, aber ich habe das Gefühl wir steuern kerzengerade darauf zu...
Es ist sicher viel, und leicht ist es für Kinder nicht. Wir haben vor etwa einem Jahr nur einen dieser Punkte gehabt, wir sind 800km zu unserer alten Heimat hin umgezogen. Unsere zwei großen, jetzt acht und sechs hatten damit sehr zu kämpfen, es sind viele Tränen geflossen, es war ändert beruflich für uns das sinnvollste. Auch jetzt ein Jahr später wurden meine Kids am liebsten sofort zusammen packen und zurück, auch wenn sie hier natürlich Freunde gefunden haben, also einfach ist es nicht, zumal bei uns die Entfernung natürlich auch so ist, dass man alte Freunde nicht mit einem Tagesausflug besuchen kann oder gemeinsame Ausflüge planen kann, es braucht dafür wirklich Urlaub. Zum Glück habe ich als Lehrer in den Ferien die Möglichkeit auch mal ohne meinen Mann zu fahren, aber da unser Nachzügler erst sieben Wochen alt ist fällt eine solche Fahrt dieses Jahr leider aus, dafür kommen aber Freunde und besuchen. Drei solche Hammer auf einmal ist sicher nicht einfach, wie weit wäre den der Umzug? Ich denke dass unter 150km sicher leichter ist, da Besuche nicht gleich eine Woche Urlaub bedeuten...
Eheberatung? Den Verlust eines Familienmitgliedes wirst du ihnen nicht ersparen können. Nur den Umgang damit erleichtern.
Gegen den Verlust eines Familienmitgliedes kannst Du leider nichts machen. Da hilft wahrscheinlich nur, viel mit den Kindern sprechen, die Traurigkeit ernst nehmen und für sie da sein. Was den Umzug betrifft, so kann alles möglich sein, aber muss es nicht. Wir sind mit unseren Kinder vor 2 Jahren umgezogen. Zwar nur knapp 100km von den Freunden weg, aber man sieht sich trotzdem kaum noch. Die Großen waren damals 13; 12; fast 11 und 9 Jahre alt. Die beiden Ältesten waren in ihren Klassen gut integriert. Die beiden Jüngeren mussten ohnehin in die weiterführende Schule wechseln. Dadurch hätten sie sowieso neue Klassenkameraden bekommen. Ich hatte totale Angst, dass es nicht klappt und wir mit großen Problemen zu kämpfen haben. Aber gar nichts ist passiert. Alle haben sich von Anfang an in ihren neuen Klassen wohl gefühlt. Nie im Leben möchten sie wieder zurück. Das haben sie immer wieder betont und betonen sie auch jetzt noch. An unserem neuen Wohnort - den wir übrigens berufsbedingt wechseln mussten - fühlen sich alle wohl. Selbst unser Zweitältester, der wirklich sehr schwer Kontakt finden und Veränderungen nicht mag, ist glücklich hier. Und wenn Ihr dann in der Nähe Deiner Eltern und Familie wohnt, dann ist das doch für die Kinder eher ein Vorteil. Freunde finden sie bestimmt. Eheberatung würde ich auch als Möglichkeit sehen, dass Ihr vielleicht doch wieder glücklich werdet. LG, Zak