Aus dem Rechtsforum schnell rübergehuscht lese ich zum Thema Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht - im Zusammenhang mit der Beatmung bei Corona. Ich finde das Thema sehr wichtig (unabhängiig von Corona) und meine, jeder sollte darüber nachdenken, derartiges zu erstellen. Egal wie alt man ist. Vorweg gesagt sollte jeder Patientenverfügung UND Vorsorgevollmacht haben - die Unterschiede und Muster finden sich hier: https://www.bundesaerztekammer.de/patienten/patientenverfuegung/ Die Patientenverfügung greift dann, wenn man selber nicht mehr entscheiden kann (und legt üblicherweise fest, wer im Zweifel entscheidet). Drastische Maßnahmen/ Entscheidungen spielen primär dann eine Rolle, wenn man sich in einem Abschnitt befindet, aus dem es nach ärztlicher Einschätzung kein Zurück gibt. Dann kann man eben selber entscheiden, ob und wie lebensverlängernde Maßnahmen ergriffen werden. Bedeutet hier, dass die Beatmung bei Corona im Normalfall unproblematisch vorgenommen wird (da sie ja zur Heilung führen kann). Natürlich kann man auch etwas anderes verfügen, da niemand verpflichtet ist, sich helfen zu lassen (gutes Beispiel ist hier die Lehre der Zeugen Jehovas, die ganz viele med. Maßnahmen ablehnen). In einer "normalen" Patientenverfügung stet derartiges anber nicht drin - üblicherweise will man sich retten lassen, wenn es geht.
wo das Pubertier aufwachsen soll, wenn uns etwas passiert. LG Peeka mit Testament und allem drum und dran
"üblicherweise will man sich retten lassen, wenn es geht." Richtig, aber für diesen Grundsatz braucht man doch keine Patientenverfügung... Also brauchen dass nur diejenigen, die sagen, sie möchten nicht künstlich am Leben gehalten werden. Und zumindest ich kann für mich sagen, dass ich eine Patientenverfügung bisher ablehne. Und ich sehe es sehr kritisch, seinem Umfeld zu sagen: Jeder sollte das haben. Mit einer - notariellen - Vorsorgevollmacht, welche auch Entscheidungen im Gesundheitssektor umfasst, kann mehr auf die Wünsche des Vollmachtgebers eingegangen und in dessen Sinne in der jeweils aktuellen Situation und im Einzelfall entschieden werden . Aber, richtig, dafür muss man auch jemanden haben, der diese Entscheidung im Endeffekt trifft. Dies brauch man bei einer PatV natürlich nicht. Viele Grüße ohno
Hallo ohno, sinnvoll ist die Patientenverfügung dennoch. Sagen wir mal du setzt deinen Mann als Bevollmächtigten ein, ihr seid aber in den gleichen schweren Unfall verwickelt oder er kann aus anderen Gründen nicht für dich sprechen, wer kennt dann deinen Willen? Und zweitens habe ich es oft erlebt, dass es für Angehörige eine große Belastung sein kann, am Ende der- oder diejenige zu sein, der entscheidet. Auch wenn man um den Willen des Betroffenen weiß, ist es etwas anderes, wenn man selbst die tatsächliche Entscheidung treffen muss. Gerade bei Hirntoddiagnose verlangt es sehr viel, da der Patient warm ist, sein Herz schlägt und es einfach nur aussieht, als wäre er in Narkose. In einem Fall hatte der junge Mann einen Organspendeausweis, Hirntoddiagnostik war gelaufen, die Eltern haben aber noch ein paar Tage gebraucht um die Entscheidung zu treffen. Damit waren leider nicht mehr alle Organe zur Transplantation geeignet. Das sind nur 2 Beispiele aus der Klinik. Klar man sagen - das trifft mich/uns eh nicht, ist doch total unwahrscheinlich, aber dann bräuchte man gar keine Vorsorge treffen... Nur im ein paar Gedanken anzuregen. In diesem Sinne, bleibt alle gesund!
Hallo Ani.Me, vielen Dank für Deine Antwort. Ich habe nicht gesagt, dass eine PatV nicht sinnvoll ist :-) . Ja, wer kennt dann meinen Willen. Entweder bin ich dann tot oder ich werde am Leben gehalten. Wenn ich das nicht wöllte, bräuchte ich eine PatV. Wir machen die Vollmachten mit PatV fast täglich, ist kein Neuland für mich und man sollte das definitiv nicht pauschalisieren. "Klar man sagen - das trifft mich/uns eh nicht, ist doch total unwahrscheinlich, aber dann bräuchte man gar keine Vorsorge treffen..." Habe ich auch nicht gesagt. Und so denke ich auch nicht. Viele Grüße! ohno
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