Mitglied inaktiv
Hallo, ich habe eine Frage an alle berufstätigen Mamas hier: wie fühlt ihr euch , wenn eure Kleinen in Fremdbetreuung sind? Ich lese ab und an Berichte, dass es ja für die Entwicklung des Kindes so wichtig ist, in den ersten Monaten/Jahren bei der Mama zu sein, und habe im Moment wieder ein schlechtes Gewissen (mein Kleiner ist jetzt 11 Monate, ich habe als er 3 Monate war wieder voll angefangen zu arbeiten, dann hat ihn der Papa betreut, dann mit knapp 6 Monaten ist er in die Krippe gekommen, tägl. von 8h30 bis 17h30) Danke für eure Antworten, Kathrin
Hallo, natürlich kenne ich dieses Gefühl, unsere Große ging auch ab 7 Monaten in eine Ganztagskrippe. Die Krippe war super, dem Kind hat es gefallen. Aber erst vor zwei Wochen, bei einem Besuch meiner frz. Freundin, wurde mir wieder klar, dass diese Einstellung wirklich typisch deutsch ist. Ich kenne kein anderes europäisches Land, in dem die Kinder mittags aus dem KiGa oder der Schule nach Hause kommen. Trotz aller Vernunft kann ich mich von dem "schlechten Gewissen" nie ganz frei machen. Unsere Kinder sind mittlerweile 5 und 7 Jahre alt und ich arbeite seit knapp 5 Jahren 20Stunden/Woche. Langsam denke ich an einen Vollzeitjob, die Betreuung wäre auch problemlos gesichert (pensionierte Großeltern und eine flexible Kinderfrau). Trotzdem habe ich mit mir zu kämpfen, neige manchmal zur "Rechtfertigung" etc. Dann ärgere ich mich wieder über mich selbst und versuche es rational zu sehen. Unsere Kinder sind ganz normal, sehr selbstständig, eher ihrem Alter voraus ... Mir geht es gut, weil ich im Job auch die Bestätigung bekomme, dass die lange Ausbildung Sinn gemacht hat ... Die empirischen Studien sprechen auch eher FÜR arbeitende Mütter, aaaaber da bleibt dieses diffuse Bauchgefühl, weil es in Deutschland _noch_ nicht normal ist. Viele Grüße und alles Gute Ulli
Mit knapp 6 Monaten ganztags in die Krippe - uuuuh, das ist schon hart - und vertrete damit auch das "deutsche schlechte Gewissen". Andererseits: Wenn man keine andere Möglichkeit hat oder es für sich genau so will - warum nicht? Immerhin gut, dass es diese Möglichkeit gibt. Ich denke auch, dass in Deutschland oft zu viel Wirbel um das "perfekte Mutterdasein" gemacht wird, und zwar bei ganz vielen Themen.
Hallo, mein Sohn wird am 09.03.2007 6 Monate. Ab Mitte März werde ich mit der Eingewöhnung in der Krippe beginnen. Ab April geht er dann auch ganztags in die Einrichtung. Ich habe deshalb auch öfters ein schlechtes Gewissen, aber irgendwie muß man sein Lebensunterhalt nun mal verdienen. Denke mal das wird sich geben. Mein Trost ist, dass mein großer Sohn (16) damals auch mit knapp 8 Monaten in die Krippe kam. Es hat ihm nicht geschadet. LG Grit
hallo Kathrin, unsere Kleine ist seit dem 8. Monat 20 h in der Krippe, mein Mann und ich arbeiten je 30 h und betreuen sie die restliche Zeit. Ich finde, das Problem ist nicht so sehr, ob dem Kind die Krippe schadet - bei den meisten glaube ich das nicht, ausser vielleicht bei besonders ängstlichen Kindern; hängt natürlich auch vom Klima in der Krippe ab, aber das ist bei uns sehr gut. Eigentlich habe ich eher das Gefühl, dass unsere Kleine von der Krippe gewaltig profitiert.. aber ich kriege die Vorurteile auch direkt mit, meine eigene Mutter ist total gegen Krippen eingestellt (gegen 'Fremdbetreuung' durch ein Kindermädchen hätte sie aber seltsamerweise nichts). Wir haben vorher drei Jahre in USA gelebt und da wäre es eher seltsam gewesen, das Kind NICHT in die Krippe zu bringen! da kann also auch ein umgekehrter Zwang bestehen.. ;-) Was ich eigentlich hier zu bedenken geben will, ist, wie geht es Dir selber damit, wieviel Zeit möchtest DU mit deinem Kind zusammen sein.. ich mag meine Arbeit sehr, aber trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, wirklich Vollzeit ausser Haus zu arbeiten. Andererseits ist es klar, dass das meiner Karriere nicht gerade gut tut, und ich habe volles Verständnis für Frauen, die das Risiko nicht eingehen wollen oder können. Ein endloses Thema.. liebe Grüße Alice
Hallo, mein Sohn geht seit er 12 Monate alt ist von 7-14 Uhr in die Kita und ich habe auch oft ein schlechtes gewissen. Vor allem wenn ich merke das ich in unserem babytreff die einzige bin die wieder arbeiten geht und wenn ich dann Leute höre, die immer noch sagen das Kinder schaden nehmen wenn die Mutter arbeitet. Dann müssten ja alle Ostdeutschen, Franzosen und Skandinavier gecshädigt sein. Nein das ist typisch deutsch und geht mir total auf den Keks. Ich habe doch nicht meine Ausbildung gemacht um dann zu hause zu sitzen. Bei den Vätern wird das ja auch nie hinterfragt. Ich gehe arbeiten, weil ich es so wollte und ich glaube das es fürs Kind nicht besser ist wenn die mama sich gezwungen sieht zu Hause zu bleiben obwohl sie lieber arbeiten möchte. LG Katrin
hallo, unser großer ist von seinem 6. bis 12. lebensmonat vom opa betreut wurden, weil ich da wieder mit meinem studium angefangen habe, danach ist er in die kita gegangen und ich hab mich selbstständig gemacht als tamu. wichtig ist nicht unbedingt, dass du die ersten 3 jahre oder das 1. jahr nur zu hause bist und das kind dein lebensmittelpunkt ist, sondern wichtig ist, was das kind für eine bindung zu dir aufgebaut hat und aufbaut. da unterscheidet man sicher, ambivalente und unsichere bindung - am besten wär die sichere bindung, aber nur, weil eine mutter die ganze zeit zu hause ist, heisst das nicht, dass mutter und kind eine sichere bindung haben. das hängt von viel mehr faktoren ab. wenn dich das interessiert, dann google am besten mal danach. einige infos kann ich dir auch noch geben, wenn es dich interessiert. u. a. zählen aber auch die zufriedenheit der eltern mit zu den wichtigsten faktoren... also, wenn du dich wohl fühlst und gern arbeiten gehst, dann ist das auch ok. wichtig ist desweiteren, dass du dein verhalten dem kind gegenüber nicht ständig änderst, kinder brauchen beständigkeit - aber wie gesagt, google am besten mal. ich bewundere mütter, die die ersten 3 jahre zu hause bei ihren kindern bleiben können und die das zu 100 % erfüllt, aber mich würde es nicht erfüllen. ich selbst bin derzeit in der 23. ssw, arbeite noch bis zum 30.4. und fang dann am 1.9. wieder an, unser kleinster mann ist dann ca. 8 wochen alt. ja, ich betreu ihn zu hause mit - bietet sich auch an, noch dazu, weil es bei uns keine kita gibt, die die kinder unter einem jahr nimmt. aber der kleine wird nicht der einzigste lebensmittelpunkt meines lebens sein - erklärt sich ja auch schon daraus, dass er mein 2. kind ist. und es wurde ja schon angesprochen, dass es so eine deutsche erscheinung ist - in anderen ländern ist es üblich das kind weit unter 1 jahr in eine betreuung zu geben und diese länder weisen nicht aus, das die bevölkerung (und da ist es schon seit einigen generationen so mit der betreuung) völlig gestört ist, sondern teilweise eher dadurch, dass die kinder eine bessere bildung genossen haben - vorschule und so ne sachen ... lg und hab kein schlechtes gewissen, das brauchst du nicht. doreen
liebe kathrin für mich war und ist es das selbstverständlichste der welt, dass auch babies und kleine kinder von anderen mitbetreut und miterzogen werden. deshalb würde ich auch nicht vom "fremdbetreuung" sprechen, denn tamus oder erzieherinnen sind keine fremden! schon das konzept ist total falsch. ich stimme mit vielen vorrednerinnen überein, besonders mit doreen_fynn. wichtig ist, dass man das für sich und die eigene familie beste modell wählt. da sind wir alle verschieden - es gibt nicht das EINE gute modell für alle. mir ist meine arbeit aus vielen gründen sehr wichtig und ich kann ohne nicht gut sein. auch deshalb habe ich beim großen nach 6 monaten wieder vollzeit angefangen, werde es bei der kleinen auch so machen (jetzt 4 monate). klar hatte ich auch mal ein schlechtes gewissen, logisch. aber das ist doch auch vollkommen ok und das hat jede mutter mal - egal in welcher situation. auch vollzeit-mamas, die keine stunde von ihren kindern weichen (witzig gemeint!!) machen das mal durch. man sollte aus momenten des schlechten gewissens kein drama machen. überhaupt sollte man bei dem thema die kirche im dorf lassen und den ball flach. :-) lg paula
Ach es tut so gut, endlich mal ein paar arbeitende Mütter zu hören. Mein Sohn ist Anfang Nov 06 geboren, und seit Anfang Feb 07 arbeite ich wieder 20h die Woche. Seitdem blühe ich förmlich auf, mir ist zuhause schon die Decke auf den Kopf gefallen. Habe eine TM gefunden und nicht das Gefühl, dass ich nachmittags ein "verstörtes" Baby abhole. Bin auch ganz der Ansicht, dass das typisch deutsch ist. Leider sind jedoch alle frischgebackenenen Muttis in meinem Umfeld ( die man halt so aus Vorbereitungskurs etc. kennt) noch 100% zuhause, und keine redet von einem Wiedereinstieg. Ich denke, wenn ich entspannter bin und ausgeglichener, dann wirkt sich das super auf den Kleinen aus. Außerdem nutzt man die "restliche" Zeit automatisch intensiver finde ich. Hinzu kommt, dass man ja auch mal in die Zukunft denken muss. Ich bin jetzt 40, wenn ich aufhöre zu arbeiten, dann wird es mit dem Wiedereinstieg wohl nicht gerade einfach. Also, jede Frau, die das vorhat, kann ich nur ermutigen. Es verlangt Flexibilität im Kopf, ist auch stressig, aber man ist zufriedener, wenn man Baby&Job kombinieren will.
Was für einen Eindruck macht denn Dein Kind? Das sollte Dir doch eine Antwort geben. Ich habe immer sofort wieder mit Vollzeitarbeit angefangen. Meine Kinder sind ausgeglichen, aufgeweckt, ganz normal. Positiver Feed-back von der Schule für den Ältesten. Mach, was Du für richtig hälst. Überlegen ist gut und nötig, aber nicht im Nachhinein zweifeln. Und wenn Du glaubst, dass Dein Kind irgendwann mal zu kurz gekommen ist, dann überleg doch, wie Du es jetzt ausgleichen könntest und dann los. Gruss, Norchen (4 Kinder: 6J, 4J, 2J, 3Mon.)
Hallo! Unsere Tochter (fast 2J) geht seitdem sie 5 Monate alt ist in die Krippe. Aber fremdbetreut wurde sie in ihrem Leben wohl noch keine Minute, denn durch die sanfte Eingewöhnung sind die Betreuerinnen dort wichtige Bezugspersonen, die für sie genauso zu ihrem Leben gehören, wie z.B. Oma und Opa. Anfangs hatte ich schon ein schlechtes Gewissen, wenn unsere Tochter einmal länger in der Krippe bleiben musste, aber sie hat uns eines besseren belehrt. Wenn wir sie abholen und sehen, wie sie glücklich mit den anderen Kindern spielt oder zufrieden auf dem Schoss einer Erzieherin sitzt, uns noch unbedingt zeigen will, womit sie den Tag über gespielt hat oder gar nicht mit nach Hause möchte, weil Freunde noch länger bleiben, dann merke ich, dass es richtig ist, dass sie dort hingeht. Und wenn wir dann zusammen sind, habe ich alle Zeit für sie, die sie haben möchte. In den 5 Monaten Elternzeit habe ich mich immer zerissen gefühlt zwischen ihren Ansprüchen, meinem Bedürfnis auch mal ein kleines bisschen Zeit für mich zu haben, den Haushalt zu machen (nun haben wir eine Putzfrau) und ihr Kontakt zu anderen Kindern zu bieten. So fühlen sich alle wohl und ich bin sicher, dass wir in dieser Konstellation weniger schwierige Momente im Familienleben haben als zuvor. Viele Grüße, Sabine
Hallo, also ich kenne solche Gefühle nicht. Ich bin nach 8 Wochen Mutterschutz wieder ganztags arbeiten gegangen (endlich!) und der Vater war zu Hause beim Kind. Mit 13 MOnaten ist unser Sohn ganztags in die Kita gekommen. Ich hatte das nie ein schlechtes Gefühl, im GEgenteil. Ob Vater oder Mutter bei Kind sind ist nun doch gleich ganz egal (mal abgesehen vom Stillen, aber das bekommt man geregelt, mit Abpumpen). Und ab spätestens 1 Jahr finde ich eine gute Kita eh besser, als dass das Kind zu Hause bleibt. Unser Sohn war mehrere Monate ganztags in der Kita, obwohl mein Mann noch Erziehungsurlaub hatte, einfach, weil wir den Platz hatten und es besser fanden. Gruß, Renate
Hallo, Danke für eure vielen Antworten. Generell finde ich es gut dass er in der Krippe betreut wird, er liebt seine Betreuerin, winkt auch schon fröhlich wenn ich gehe ;) und hat dort so viele schöne Spielsachen. Er ist zwar abends total ko, aber am Wochenende versuche ich dann mit langen Spaziergängen das ganze wieder auszugleichen. Jetzt (nach dem Wochenende) finde ich es auch wieder ok, ich verbringe dann wirklich jede Minute mit ihm. Als Rückmeldung von den Betreuerinnen und vom Kinderarzt höre ich nur, dass er sich prima entwickelt, toll spielt, tanzt ... als 'Grosser' in der Gruppe hat er auch ein paar kleine Fans die ihm hinterher krabbeln, ganz süss. Gerne würde ich weniger arbeiten, aber das ist finanziell und auch vom AG aus nicht möglich... Heut z.B hatte er Fieber heute nacht (39°) und schlecht geschlafen, habe ihn trotzdem um 9h bei der Krippe abgesetzt ... mit 1/2 schlechtem Gewissen und Fieberzäpfchen. Ich wohne in Frankreich, und hier wird man eher schief angesehen, wenn man wegen 1 Kind zu hause bleibt ;) verkehrte Welt! (ab 3 Kinder ist es dann akzeptabel wenigstens auf 4/5 runterzuschrauben ... ich muss mich ranhalten!). Was haltet ihr eigentlich vom Elterngeld, bleiben nicht die Mamas jetzt noch mehr zu Hause? (ist aber eine gute Sache, finde ich, auch wenn es ja an Kinderbetreuungsmöglichkeiten noch fehlt) Liebe Grüsse, Kathrin
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