Mitglied inaktiv
Hallo, eigentlich bin ich soweit zufrieden mit meinem Job. Er ist auf jedenfall krisensicher, sehr gut bezahlt, ich arbeite in einem netten Team und wir haben gute Mitarbeiterkonditionen. Ich bin gelernte Rechtsanwalts- und Notargehilfin, habe lange in dem Job gearbeitet, danach war ich Back-office-Managerin, was meinem eigentlich Berufswunsch sehr sehr nahe kam (eigentlich wars bisher mein Traumjob) Leider ist die Firma pleite gegangen, jetzt arbeite ich das fünfte Jahr als Maklerassistenz. Aber irgendwie fehlt mir so ein wenig eine Arbeit, wo ich rumlaufen muss, organisieren kann, rumtüfteln darf... am Ende des Tages sehe, was ich getan habe. Ich würd so gern was anderes machen, irgendwas, wo ich viel schreiben muss/kann, wo ich was zu organisieren habe, wo mehr action ist. Zum Beispiel im Reisebüro oder als Redaktionsassistenz, im Eventmanagementbereich oder sowas... Nur bin ich schon 30 Jahre alt, ich bin alleinerziehend. Mein Sohn ist 2,5 Jahre alt. Für eine zweite Ausbildung ist es zu spät, für ein Fernstudium habe ich eigentl kein Geld, aber selbst wenn ich eins machen würde, wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass mich dann jemand nimmt?! Ich weiß, dass ich hier einen sehr guten Stand habe in der Firma, was meinen Job angeht. Wie gesagt, viel kann mir hier nicht passieren und auch jeder hat Verständnis, wenn ich mal wegen meinem Sohn ausfalle oder später komme. Die Angst, mich irgendwo zu bewerben und dann vielleicht die Probezeit nicht zu bestehen ist einfach zu groß - und dann allein mit Kind ohne Job dazusitzen - um Gottes Willen... Hat jemand in ähnlicher Situation noch einmal einen Neuanfang gewagt? Besteht überhaupt die Möglichkeit in einem Reisebüro (z.B.) zu arbeiten, obwohl man keinerlei Vorkenntnisse hat? Bin irgendwie ratlos. Helfen kann mir sicher keiner, wollte mich mal ausjammern. LG Sue
In Deiner Position zu wechseln käme schon Harakiri gleich, zumal Du ja nicht todunglücklich in Deinem Beruf bist. Vielelicht bekommst Du ja den Betreuungszuschuss, dann wird Geld für ein Fernstudium frei (aber nicht Zeit :-)) Mein Vorschlag wäre, dass Du mal das nächste Personalgespräch dazu nutzt, auszuloten, was Du in der Firma noch machen kannst, ob Du einen anderen Aufgabenbereich mitübernehmen kannst. Was Du von Deinem Job schreibst ist schon verflixt gut. Auch die Rahmenkonditionen. Ich bin schon der Auffassung, dass Arbeit Spaß machen muss, Du machst arbeitest ja noch rund 35 Jahre, aber in Deiner Situation würde ich es nicht riskieren, wenn Du nicht wirklich kreuzunglücklich bist. Mit 40 oder 45 ist ein Wechsel immer noch möglich, das würde ich noch nicht abschreiben. Wir haben eine Wechslerin, die ist über 50 und zufrieden mit ihrem Job. Gruß T.
nein, natürlich bin ich nicht kreuzunglücklich. Ein Personalgespräch hatte ich schon im Dezember und ich weiß auch, dass mir demnächst ein neues Aufgabengebiet zugeteilt wird, aber dieses bringt keine sonderlichen Veränderungen mit sich. Das ist es ja. Man steht hier still. Wir können uns als Assistentinnen nicht wirklich weiterbilden oder noch ne Sprosse höher steigen, bei meinem Job und Posten ist das Ende der Fahnenstange erreicht - es sei denn, ich würde auf Maklerin machen, aber auch da bin ich wieder eingeschränkt wegen Kind und das ist auch net das, was ich machen möchte bei dem Markt momentan... Wie gesagt, ich passt soweit alles, ich kann mich nicht beschweren, es gibt Leute die keinen Job haben oder einen richtigen Rotzjob und sicher gern mit mir tauschen würden. Aber auch was Du gesagt hast, die nächsten Jahre das noch machen... das ist es ja. Keine der Assistentinnen hier ist älter als 32. Wir sitzen hier sicherlich nicht mehr, wenn wir 40 sind. In diesem Job wird man eben nicht alt, das ist hier ein junges Team. Wenn ein Makler mit 50 auf den Markt geht sieht das nicht schlimm aus, im Gegenteil. Aber hier sitzt keiner mehr mit 50 Jahren als Assistenz und tütet Briefe ein. Ich hatte schon überlegt nebenher Schreibarbeiten zu machen für andere Leute, habe mir aber sagen lassen das lohnt sich nicht... Zeit und Möglichkeiten dafür hätte ich... LG Sue
Huhu;-) Nur mal so am Rande, wieso isses zu spät für eine erneute Ausbildung??? Mein Papa sagt immer "es ist nie zu spät" ;-) ich "uralte" mit 36 ziehe das sogar noch mal in Erwägung! LG! anja
liebe sue vielleicht kannst du doch mal versuchen, quasi nebenher schreibarbeiten anzubieten? ich weiß nicht, wo du wohnst, aber wenn du z.b. in einer großstadt mit uni bist, dann könntest du doch anzeigen und aushänge an einschlägigen orten machen. z.b. an der uni selbst oder in zeitungen/stadtmagazinen. biete doch deine kompetenzen + erfahrungen einfach mal auf dem markt an und schau mal, was da kommt. es gibt viele leute, die sowas suchen und auch brauchen: texte ins reine tippen, korrektur lesen, layouten, transktiptionen vom band usw. du konkurrierst dann natürlich mit geprüften sekretärinnen, aber wer weiß? leider ist es schon so: man bekommt nicht arg viel geld dafür und richtig prickelnd ist es auch nicht. aber wenn du da einen fuß in der tür hast, kannst du dich damit wieder weiter entwickeln und tatsächlich mal in sowas wie eventmanagement-büros oder so arbeiten. ich finde es übrigens klasse, dass du diesen ehrgeiz für dich hast! und das als alleinerziehende, wo der lebensstreß eh hoch genug ist! hut ab!! lg paula
Guten Morgen und danke für die Antworten... Ich denke, dass es für eine Ausbildung schon zu spät ist. Das würde heißen, ich müßte mind. noch mal 2 Jahre auf die Schulbank (ich denke, aufgrund meiner schon erfolgten Ausbildung und meinen Berufsjahren wird immer ein Jahr angerechnet) Es ist nicht so, dass ich mir dazu zu "fein" bin oder ein problem habe, mit Schulabgängern in einer Klasse zu sitzen, das stell ich mir sogar sehr witzig vor. Punkt ist halt die Ausbildungsvergütung. Ich bekomme jetzt ein sehr sehr gutes Gehalt, ich kann mich überhaupt nicht beschweren, meine Wohnung kostet allein 825 Euro! Die laufenden Kosten würde ich im Leben nicht gedeckt bekommen. Eine Möglichkeit wäre wie gesagt ein Fernstudium, wobei ich nicht weiß, ob ich tatsächlich die ZEit habe abends noch zu lernen. Ich bin ja so schon total fix und foxy, wenn der Kleine erstmal im Bett liegt. Natürlich wäre das was, was ich mir für später mal vormerken könnte, wenn Simon z.B. in die Schule geht, aber bis dahin bin ich 34 Jahre alt und mir rennt die Zeit davon... Was die Schreibarbeiten angeht, ich habe keine Ahnung wo kann ich mich denn da informieren? Wenn ich so einen Aushang mache und mich bezahlen lasse, dann arbeite ich ja "schwarz" oder? Es geht nur einfach darum, mal wieder was zu machen, am Ende auf ein 54seitiges Schriftstück zu sehen und zu sagen, das habe ich gemacht. Schreiben kann ich sehr gut, sogar auch sehr schnell (war in der Berufsschule in Fach Schreibtechnik Jahrgangsbeste - aber Jahrgangsbeste für die letzten 5 Jahre!) Ich muss halt einfach auch an später denken, wenn ich älter werde. Wie gesagt, hier wird keiner alt. Ich brauche schon ein zweites Standbein - aber WAS??? Jemand hat mir schon Amway angeboten, aber das ist nichts für mich, da ich vom Verkaufssystem nicht überzeugt bin - davon abgesehen bin ich auch kein geborener Verkäufer. Ich bin eher der Organisator... LG Sue
...Schwarz arbeitet nur, wer seine Einkünfte bei der Steuer nicht angibt. Das wäre bei Schreibarbeiten sowieso strunzdumm, denn gewerbliche Kunden bekommen Prüfungen und Prüfer machen Querverweise und das ist ja auch gut so. Du kannst einen Aushang machen, mancher Doktorand ist froh drum, wenn ihm jemand die Schreibarbeiten abnimmt. Im Rahmen Deiner Steuererklärung füllst Du die Anlage für "Einkünfte aus selbständiger ARbeit" aus und gibst sie mit ab, Du musst noch nicht einmal zwingend ein Gewerbe dafür anmelden.
und wie wird das berechnet? Muss ich denen eine Rechnung schreiben? Wird da pro Seite berechnet, was kann man da nehmen? Das wäre nämlich eine wunderbare Idee!!! LG Sue
Hallo Sue, meine Nachbarin macht das und berechnet pro Seite, ist aber m.E. heftig wenig (von STudenten nimmt sie glaube ich etwa 1 euro pro Seite fürs Korrekturlesen, aber fürs wirklcih gründliche Korrekturlesen inkl. sprachlichen Überarbeitungen, getippt ist es dann schon). Und ja, du musst dann eine Rechnung schreiben. LG Kristina
LG Sue
liebe sue du stellst ganz normal 'privat' eine ordentliche rechnung aus. und du gibst natürlich jeden cent bei der steuer an. solange sich deine honorare in einem gewissen maß bewegen, musst du die noch nicht mal versteuern. aber ab einer bestimmten grenze natürlich schon. ich würde mir an deiner stelle mal solche angebote, z.b. in der uni, anschauen und vielleicht mal den leuten, die das anbieten, nachfragen. nur, wie gesagt: erwarte dir davon nicht zu viel. studierende und doktoranden/innen haben nicht vile geld!! aber es ist auf jeden fall eine befriedigende arbeit im sinne eines sichtbaren "produkts". viel erfolg paula
Ne, du bist ja keine Firma, musst deswegen eigentlich auch nicht unbedingt ein Gewerbe anmelden (erkundige dich vorsichtshalber mal beim Finanzamt!). Meiner Meinung nach läuft das unter "Freiberuflichkeit". LG Kristina
Das zur Rechnung stimmt so und sie muss OHNE Mehrwersteuer ausgestellt werden, solange kein Gewerbe angemeldet ist und Du nicht für den Vorsteuerabzug optiert hast. Meines Wissens ist der Freibetrag für Einkünfte aus selbständiger Arbeit 400Euro/Jahr. Bis 800 Euro gibts einen Übergang und ab dann wird alles voll versteuert, aber solche Dinge sagt vielleicht auch Herr Schwanitz hier auf RUB
1. Es ist ein Gewerbe das auch so angemeldet werden muss. Kostet glaube ich knapp 30,- EUR und fertig. Freiberufler sind nur Künstler und Steuerberater und Juristen. 2. Einen Freibetrag gibt es nicht. Es gibt eine Umsatzgrenze als Kleinunternehmer zählt. Folgendes dazu: Was muss ich als Kleinunternehmer beachten? Bei der Umsatzbesteuerung gibt es eine besondere Regelung für Kleinunternehmer: Sie können von der sog. Kleinunternehmerregelung nach § 19 Abs. 1 UStG Gebrauch machen, wenn Ihr Umsatz im vorangegangenen Kalenderjahr nicht höher war als 17.500 Euro und im laufenden Kalenderjahr voraussichtlich 50.000 Euro nicht übersteigen wird. Die Kleinunternehmerregelung bedeutet, dass Sie in Ihren Ausgangsrechnungen die Umsatzsteuer nicht gesondert ausweisen dürfen, keine Umsatzsteuer an das Finanzamt abführen müssen, die Umsatzsteuer in Ihren Eingangsrechnungen nicht als Vorsteuer beim Finanzamt geltend machen dürfen, in Kleinbetragsrechnungen bis 100 Euro den Umsatzsteuersatz nicht angeben dürfen. Ein Ausweis von Umsatzsteuer oder die Angabe des Umsatzsteuersatzes in Kleinbetragsrechnungen würde als unberechtigter Ausweis von Umsatzsteuer gelten. Die Folge wäre, dass Sie die Umsatzsteuer an das Finanzamt abführen müssten und der Rechnungsempfänger die Steuer dennoch nicht als Vorsteuer abziehen dürfte (BMF-Schreiben vom 29.1.2004, BStBl. 2004 I S. 258, Tz. 82). 3. Auf jeder Rechnung muss stehen dass du Kleinunternehmer bist. Ebenso müssen die Rechnungen fortlaufend nummeriert werden. Die Steuernummer muss auch nocht drauf. 4. Die lieben Krankenkassen Wenn mehr als 325,- EUR im Monat verdient (sprich: Umsatz - Ausgaben) wird ist auch hier ein Obulus fällig. Das entfällt, wenn man eh schon einen TZ-Job hat der über 20 Std. liegt. 5. Die Auftraggeber Es gibt einige die verlangen ein Schreiben der BFA wegen der "Scheinselbständigkeit", weil sie sonst die SV-Beiträge nach entrichten dürfen. 6. Alle Belege aufheben, weg schmeissen kann man immer :) So auch Bus-und Bahntikets, Kaffee usw. Sorry wenns lang ist :( LG Xav
Es stimmt, dass die Gewerbeanmeldung nicht viel kostet. Es stimmt aber nicht, dass man zwingend eines anmelden muss. Das hängt vom Umfang ab. Einem Bekannten von mir wurde klar die Auskunft gegeben, dass er keine Anmeldung machen muss, weil er nur Buchhaltungsaufgaben von zu Hause aus macht, die ungefähr pro Jahr 1000 Euro bringen. Gruß Tina
Hallo Sue, ich habe keinen konkreten Tip für dich, wollte dir aber nur sagen, daß es für eine neue Ausbildung NIE zu spät ist. Ich habe mit 37 mein Übersetzerstudium begonnen (nachdem ich lange im Eventmanagement und vorher in der Reisebranche gearbeitet habe), bekam mit 38 meine Zwillinge und hab eine Babypause eingelegt und werde heuer, nun sind sie ein Jahr alt, das Studium fortsetzen. Übersetzer wollte ich einerseits werden, weil mir Sprache Spaß macht, aber andererseits weil ich dann freiberuflich und von zu Hause aus arbeiten kann. Ich muß aber auch dazu sagen, daß ich nicht alleinerziehend bin, und wir auch nicht so ganz dringend auf mein Gehalt angewiesen sind. Wenn dem so wäre, wäre dieser Lebensentwurf wohl nicht möglich gewesen. Und Studium mit den beiden Zwergen - ich bin mir nicht sicher ob das klappt, denn es war vorher schon sehr anstrengend. Du wirst dir das schon sehr genau zurechtlegen müssen, wenn du die Karre nicht in den Sand fahren möchtest. Ein, zwei Jahre Vorbereitung schaden nicht. Wenn dein Sohn in die Schule geht, wird er dich vielleicht noch mehr brauchen als jetzt. Auf jeden Fall lohnt es sich, was neues anzufangen. Es ist bereichernd(nicht nur fachlich!) der eigene Horizont wird ziemlich weit, und man bemerkt plötzlich viele Gelegenheiten, die einem vorher gar nicht aufgefallen wären. Ich kann es echt empfehlen. In meinem Studienjahrgang was sogar eine Mittfünfzigerin. Wenn du noch was zum Eventmanegement oder dem Reisebüro oder sonst was wissen willst, mail mich an, Adresse ist hinterlegt. lg, uli
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