Elternforum Baby und Job

Himmelarschundzwirn.....

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Hi, ich muß mir jetzt den ganzen Mist von der Seele schreiben: Mir wurde ein Werkvertrag an der hiesigen Hochschule angeboten, um einen Kongreß im Herbst 2008 zu organisieren. Angebot des Rektorates 5000-10.000,-. Forderung der zuständigen Profin und mir: 16.000. Verhandlungsbereitschaft wurde signalisiert. Dann tat sich gar nix. Ich habe mitterweile einen Krippenplatz für meine Tochter (4 M.) organisiert, mich um meine Dissertation gekümmert, die das Ganze begleiten soll. Nächste Woche soll es losgehen, der Anspruch auf den Krippenplatz konnte wegen des fehlenden Vertrages noch nicht geprüft werden. Heute eine Mail: Der Justiziar der HS erinnert sich an gar nix; man bietet 2.500,- Für eine Aufgabe, die sich über 1 3/4 Jahre ziehen wird! Das deckt nichtmal die Betreuungskosten. Es kommt noch schöner: Gleichzeitig habe ich mich an der HS auf eine 1/2 Stelle als Mitarbeiterin in Gleichstellungsangelegenheiten beworben. Ich habe mehrere Jahre hochschulpolitischer Erfahrung einschließlich Gleichstellung an genau dieser HS. Gestern erfahre ich, daß Gespräche stattgefunden haben. Ich wurde nicht mal eingeladen, weil ich keinen Uniabschluß habe. Und das an einer HS, die eigentlich eine FH ist! Himmelherrgottnocheins!!!!!!! Meine Große ist mit Impetigo krank zuhause. Da ich heute eine Besprechung im Rahmen der Werkvertragsaufgabe habe und morgen diesbezüglich an die HS muß, haben wir die Familie um Hilfe gebeten. Heute durfte ich mir dann von Oma anhören, daß mein Mann ja nicht zuhause bleiben kann, weil er sonst seinen Job verliert (a) Blödsinn; b) was ist mit meiner Arbeit?!), und warum ich überhaupt Hilfe brauche, weil ich ja zuhause bin. Wie andere Mütter das schaffen. Daß ich auch noch voll stille, die Kleine zur Zeit seeeehr viel Hunger hat und die Große sich nicht alleine beschäftigt und ich nebenbei den Werkvertrag vorbereite (grrrrrrrrrrrrrrrr...) - das alles drang erst während eines für mich sehr unangenehmen Gespräches ins großmütterliche Ohr vor. Mir stinkt es gerade gewaltig. So - jetzt habe ich Euch vollgenölt. Aber ich glaube, in diesem Forum sind Mamas, die mich ein bißchen verstehen werden. Danke für's Lesen. Anja


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Liebe Anja weia! Das ist alles nicht schön. Ich kann mir das alles gut vorstellen...bin selbst an einer Hochschule tätig, allerdings als wissenschaftliche Assistentin (u.a. im Bereich Gender Studies). Zunächst: hak nochmal beim Justiziar bzw. im Rektorat nach. 2500 für eine mehrjährige Aufgabe ist Quatsch! Tu Dich mit der Professorin zusammen und führt nochmal Gespräche. Die werden NIEMANDEN finden, der/die einen Kongress für das Geld organisiert (hab soeben selber 25.000 Euronen Konferenzmittel von der DFG bekommen, weiß also, was das kostet). Das mit der Stelle sehe ich etwas anders als Du: auch wenn es eine FH ist - je qualifizerter, umso besser. Das gilt auch für formale Qualifikationen wie Abschlüsse. Hochschulabschlüsse gelten in dieser Hinsicht mehr als FH-Diplome, ist so. Vielleicht hatten hinreichend andere Bewerberinnen auch reichlich Erfahrung UND mehr Abschluss als Du? Aber das heißt ja nun nicht, dass es mit einer solchen Stelle nicht auch mal klappen kann. Weiter versuchen! Was die Diss betrifft: wie wäre es mit Stipendien oder Stiftungsgeldern? Gerade hat z.B. L'Oreal gemeinsam mit der UNESCO und der Nüsslein-Vollhard-Stiftung ein Programm zur Finanzierung der Betreuungskosten von Wissenschaflterinnnen mit Kids aufgelegt. Mit so was kennen sich die Frauen bei der CEWS in Bonn ganz gut aus. Mal nachfragen? Und schließlich: Krippenplatz-Bedarf lässt sich doch auch über eine Bescheinigung Deiner Dissarbeit belegen. Oder? Kann Dir da niemand überzeugende Gutachten schreiben? Omas...na ja...weißt ja selbst... Kopf hoch!! Ich finde das beeindruckend, wie Du das alles machst und denke, Du findest einen guten Weg. Starke Nerven wünscht Paula


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Liebe Paula! Danke für deine ausführliche Antwort. Dein Zuspruch war Balsam für meine geschundene Seele. Kratzt doch sehr am Ego, wenn man so abgesägt wird. Mein Mann und ich (beide FH-Dummies ;o) ) sind natürlich ganz anderer Meinung in Bezug auf die Wertigkeit unserer Abschlüsse, zumal ich Dipl.-Pflegewirtin bin. Das kann man in Deutschland nur an FH's werden, und natürlich findet die entsprechende Grundlagenforschung dort statt. Außerdem ist meine Diplomarbeit als Buch erschienen und ein weiterer Artikel in Zusammenarbeit mit anderem im Swedish Journal of History of Medicine. Ich denke, daß ich meine wissenschaftliche Qualifikation bewiesen habe. Sei's drum - wird eh Zeit, den Unterschied zwischen Unis und FH's abzuschaffen, da das a)im Ausland niemand versteht, und es b) mit BA's und MA's ohnehin hinfällig wird. Danke auch für Deine Tips! Auf die DFG war ich noch gar nicht gekommen. Von den Nüsslein-Stipendien habe ich schon gehört und werde da noch einmal nachgoogeln. In welchem Bereich bis Du denn genau tätig? Und wie alt ist/sind Dein/e Kind/er? Momentan überlege ich mir, ob ich den Krippenstart verschiebe, bis sich das alles etwas geklärt hat. Emma fängt nämlich - laut Statistik viel zu früh - an zu fremdeln. Sie wird jetzt auch häufig wach und braucht den Trostbusen. Ich glaube, daß sie jetzt mit mal sehr viel mehr wahrnimmt und entsprechend Sicherheit sucht. Wie hast Du das denn mit der Kindebetreuung geregelt? Und welche Erfahrungen hast Du gemacht? Verflixtes Müttergewissen! Ich fluche heute sehr viel... Achja, hatte heute eine Besprechung mit einem Kooperationspartner für den Kongreß. Daria malte neben mir am Esstisch und klärte ihn über die Besonderheiten des Nuckels ihrer Puppe auf, und Emma nahm ihren "Kaffee" an meinem Busen. Gut, daß er ein bißchen altlinks ist... :o) Aber von Oma hatte ich die Schnauze voll und mich höflich verabschiedet.+ Erstmal liebe Grüße Anja


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gut gemacht! daria und emma sind übrigens wundervolle namen, grad daria. kennst du den zeichentrickfilm "daria", der lange her auf mtv lief? das coolste mädel des gesamten tv-universums! ich bin soziologin (uni-diplom, in ein paar wochen habilitiert). meine kids sind leo (bald 6 jahre alt) und anna (3 monate alt). da mein partner auch in der wissenschaft ist, sind wir beide recht flexibel in der zeiteinteilung. das ist ein riesen-privileg! doch arbeiten wird beide gern mal 50/60 stunden die woche und sind wahnsinnig viel unterwegs, grad an wochenenden - tagungen, netzwerke usw.. ich pendle ca. 270 km zwischen wohn- und arbeitsort, d.h. ich bin die halbe bis dreiviertel woche nicht daheim. das hat immer gut geklappt, wobei es auch da sehr schwere phasen gab. wir haben den großen mit 6 monaten zu einer tamu gegeben, ab da habe ich auch wieder vollzeit gearbeitet. das werden wir mit anna auch wieder so machen (wenn alles gut geht, natürlich). zudem wohnt unsere tamu im haus und ist inzwischen auch eine gute freundin. bingo! meine mutter (die oma) ist übrigens selber karrierewissenschaftlerin und war immer alleinerziehende mama von uns zwei kids. vorwürfe wie in deinem fall kenne ich also nicht. im gegenteil. ich denke, mir hilft es ein leben lang, solche tolle vorbilder wie sie zu haben (was natürlich nicht ausschließt, dass ich mich öfter mal bodenlos über sie ärgere). so, muss nun wieder was schaffen. lg + kompliment auch an deine schreibe! paula ps: pflegewirtin? medizingeschichte? kennst du barbara duden?


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herrjeh, da hoffe ich mal, dass die zeit für dich arbeitet, und vor allem heute abend erstmal das sandmännchen! daumengedrückt!!! shortie