Mitglied inaktiv
Oh man, heut ist mal wieder so ein Tag! Ich hab voll das schlechte Gewissen! Heut morgen hat der Kindergarten angerufen: mein Kleiner hat gebrochen. Ich also von der Arbeit weg und zu meinem Kind. Und er hing auch voll in den Seilen. Also zum Arzt und der sagte: jo, Magen-Darm. Und nun bin ich krank, schon wieder. Hatte im Januar 2 Tage, im Febr. wegen einer OP meinerseits 2 Wochen, im Mai Fingerbruch, also 3 Wochen und im August 2 Tage. Und nun die 3 von dieser Woche, ich bin immer nur 2,5 Tage da. Ich hab das total schlechte Gewissen!!!! Muss mir von Nicht-Müttern immer dumme Sprüche anhören: schließlich würde ich ja arbeiten wollen und ich sollte doch zusehen wie ich meine Kinder unterbringen würde... toll! Und in 2 Wochen fahre ich zur Mutter-Kind-Kur... Mein Mann ist Hauptverdiener und noch unabkömmlicher auf der Arbeit als ich. Und ich hab so Angst vor der Kündigung und so weiter... ach es ist ein Kreuz!!! Gehts jemandem ähnlich??? Könnt ihr mich aufbauen? LG Vonni mit Friederike, Benedikt und Jonathan
Hallo Vonni, ich kann Dich gut verstehen, Deine Kollegen aber auch. Habe selbst so eine Kollegin, deren Kinder ständig krank sind und mit unabkömmlichem Mann. Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass Männer genauso oft zu Hause bleiben müssen wie Frauen, da es gegenüber den Kollegen sonst unfair ist (und natürlich auch ein massiver Jobnachteil für die zu Hause bleibenden Mütter). Es ist völlig egal, ob er Vorstandsvorsitzender oder Pförtner ist. Und wenn Eure Kinder wirklich oft krank sind, solltet Ihr Euch vielleicht eine Not-Mutter zulegen, die bei Krankheit ins Haus kommen kann. Liebe Grüße und Kopf hoch! Linda
...wegen Krankeit (ob eigene oder die der Kinder) kann kein AG kündigen. Das ist unrechtmäßig ind ginge vor keinem deutschen Arbeitsgericht durch. Dass du ein schlechtes Gewissen gegenüber den Kollegenhast kann ich verstehen finde es aber gleichzeitig traurig wie weit es mit der sozialen Moral in unserem Lande schon gekommen ist, dass einem Krankheiten (als ob die nicht an sich schlimm genug wären) auch noch peinlich sein müssen. Peinlich verhalten sich doch eigentlich diejenigen, die deshalb motzen. Ich habe zu Anfang meines Berufslebens noch Zeiten erlebt, da wurden kranken Mitarbeitern Blumensträusse und Genesungswünsche geschickt und bei häufig kranken Kindern Anträge auf Mutter-Kind-Kuren unterstützt oder mit der Krankenkasse spezielle Präventionsprogramme iniziert. Manchmal kann ich gar nicht fassen, wie sich das Menschenbild und die Sozialethik der Arbeitgeber verändert haben. Deshalb sollten berufstätige Mütter viel selbstbewusster auftreten. Den Unmut der Kollegen, die in solchen Fällen die Arbeit mit erledigen müssen, sollte frau an die Stelle verweisen, die dafür wirklich verantwortlich ist: die Firmenleitung. Die hat dafür zu sorgen, dass personelle Kapazitäten nicht so knapp geplant sind, dass bei jeder Erkrankung gleich Engpässe enstehen und Mehrarbeit für die Übrigen anfällt. Wenn sie das aus "Kostengründen" nicht tut, bist nicht du oder der kranke Kollege schuld! Das auch mal als kleinen Denkanstoss an Linda761. Es ist -mal ganz abgesehen von völlig privaten Belangen, in die niemand das Recht hat sich einzumischen oder gar Vorschriften zu machen -schließlich auch eine finanzielle Frage, wer von den Eltern bei Krankheit zu Hause bleibt (nämlich bevorzugt der, der weniger verdient)Den "massiven Jobnachteil für die zu Hause bleibenden Mütter", wie Linda761 das nennt, müsste es gar nicht geben, wenn der AG und Mitarbeiter/innen wie Linda ihn nicht produzieren würden. Da, wo Kinderkrankungen oder eigene Krankheit und damit verbundene Arbeitsunfähigkeit als "unfaires" Verhalten den Kollegen gegenüber eingestuft werden ist doch irgendwie was ganz mächtig faul... junima
Ich danke dir sehr für deine aufbauenden Worte, liebe Junima. Ich denke auch, dass ich mich zu sehr und zu schnell einschüchtern lasse, wenn ich mal diese beiden blöden Krankheitsgeschichten von mir (OP und Fingerbruch) weglasse, dann war ich nämlich in diesem Jahr nur 4 Tage bisher krank. Aber das vergesse ich leider manchmal. Wie gesagt: es war der Schubs in die richtige Richtung! Lieben Gruss, Vonni
...wie Du die Krankheit Deines Kindes besser organisiert bekommst. Solche Ausfälle plus eigene Krankheit plus Mutter-Kind-Kur etc. sind das absolute Horrorszenario für jeden Arbeitgeber und oft der Grund, weshalb Frauen (schon gar nicht mit Kindern) nicht eingestellt werden. Du fühlst Dich ja auch selbst nicht wohl dabei! Vielleicht kannst Du, wenn Du Teilzeit arbeitest, Deine Arbeitszeit in solchen Fällen flexibler handhaben, von zuhause arbeiten, abends nacharbeiten etc.? Eine Betreuung im Krankheitsfall ist natürlich das Optimal, kostet aber Geld. Wenn Du versucht, nachzuarbeiten, wirst Du mit Sicherheit auch den Respekt Deiner Kollegen und Deines Chefs erhalten. Mütter müssen halt immer noch beweisen, dass beides geht, Kind und Beruf, und zwar nicht zulasten der Arbeit oder das Arbeitgebers. Grüße Astrid
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