Daria87
Hallo zusammen, ich habe vor fünf Wochen mein zweites Baby bekommen. Wie steril wart ihr zu diesem Zeitpunkt unterwegs? In unserem Haushalt leben noch ein Kiga-Kind und ein Hund, die beide mit dem Baby in irgendeiner Form in Kontakt sind. Neulich fiel mir bei einer Bekannten der Schnuller auf ihren Boden. Ich habe ihn abgewischt und dem Baby zurückgegeben und wurde etwas entsetzt angesehen. Bin ich da zu lasch unterwegs? Sind das nicht Alltagskeime, die zum Aufbau eines Immunsystems dazugehören? Ich stille voll, wir halten normale Handhygiene ein und das Baby ist bislang ohne Kitainfekte durchgekommen, obwohl beim Großen Dauerrotznase herrscht, aber irgendwie hat mich das verunsichert... wie haltet ihr das?
Ich, Rabenmutter wie ich bin, hatte das Kind von Anfang an mit beim Pferd. Die Hunde dürfen ihm nicht im Gesicht riechen, neulich hat er aber dann mal schnell die Pfoten vom Hund sauber gelutscht, schien lecker zu sein Meine Nichte hat ihm auch als er noch kleiner war, jetzt wird er 5 Monate, den Mund mit einem Tuch abgewischt und sich dann den Mund abgewischt und wieder bei ihm gewischt, da war sie auch fett erkältet. Joar. Schlimme Dinge passieren. Ich bin da relativ entspannt, solange alles keine grobe Verschmutzung aufweist. Ich bin auch im Stall groß geworden, mein Mann auch. Pferdeäppel mit den Händen einsammeln und dann, ohne Hände waschen, was essen kam bei mir als Kind durchaus häufiger vor.
Einmal abwaschen reicht doch vollkommen, hab’s genauso gehandhabt. Babys und Kinder die zu steril aufwachsen, werden Allergien entwickeln und ein schlechtes Immunsystem haben.
„Dreck reinigt den Magen“, sagte man früher, und ich glaube, der gesunde Menschenverstand gebietet schon Einhalt, wenn es wirklich gefährlich wird. Meine kinder haben am Däumchen/Finger gelutscht, die habe ich auch nicht erst in Desinfektionsmittel getaucht oder ausgekocht. Und auch sonst gilt bei uns eine normale schmutztoleranz. Wie schon oben jemand schrieb: zu steril macht das Immunsystem erst recht kaputt.
Hey, unser Zwerg nimmt zwar keinen Schnuller aber beist gerade in der Zahnungszeit (erste Zähne kamen mit 4Monate) in Alles... Mir ist einmal ein Tempo beim aufstehen aus der Tasche gefallen. Kein Witz.. das hatte er so schnell gepackt ich dachte mir echt, warum ist das denn jetzt passiert?? Also davon mal abgesehen oder andern groben Sachen, denk ich mir auch "Dreck reinigt den Magen und Kinder die mit "Dreck" groß werden haben weniger allergien" Du machst das richtig ;)
Bei fremden Boden hätte ich es einmal mit Seife und warmen Wasser gereinigt. Bei mir laufen wir z.B. nie mit Schuhen durchs Haus, verteilen also Ratten oder Mäusekot usw. nicht innen. Prinzipiell wird Dein Baby noch Nestschutz haben. Dh es wird gegen die Keime, gegen die Du immun bist, auch immun sein. Der Nestschutz (sprich mütterliches IgG) lässt so mit 4-6 Monaten nach. Kinder U2 kommen mit vielen Keimen noch deutlich schlechter als Kinder Ü2 zurecht, weil sich bei Ihnen Telle des Immunsystems, die man dafür braucht, noch nicht entwickelt haben. Insofern - ich wasche eher einmal zuviel was mit Seife und warmen Wasser bei jungen Säuglingen als zu wenig. Magen-Darm- Erkrankungen in dem Alter sind echt mistig. Wie gesagt: über IgG und IgA (über Mumi) hat man meist einen guten Schutz, aber drauf ankommen lassen würde ich es nicht.
Naja, spätestens als meine Tochter das erste mal das Spielzeug vom Hund im Mund hatte, war das Thema bei mir relativ gegessen. Die ersten drei bis vier Monate war ich vorsichtig. Danach nicht mehr.
Andere werden IMMER komisch gucken oder meckern. Du kannst es ihnen nicht recht machen. Daran muss man sich gewöhnen. Für mich ist das normaler Alltag, was du beschreibst. Nun ja, anderen können gerne super steril leben. Ihre Entscheidung. Aber zum Glück sind es auch die anderen, die ne Allergie haben und häufig krank sind.....
Junge Säuglinge entwickeln keine Allergie davon, wenn man einen Schnuller, der auf den Boden gefallen ist, abwäscht. Eine Allergie ist eine multifaktorielle Erkrankung, d.h. es gibt mehrere Risikofaktoren, einer allein reicht nicht aus, um einen über die Schwelle zu schubsen. Risikofaktoren sind z.B. genetische Vorbelastung, Rauchen, Übergewicht der Mutter in der Schwangerschaft, nicht gestillt werden, Luftverschmutzung (Leben in der Stadt). Klimawandel mit mehr Pollen/anderen Pollen. Leben auf dem Bauernhof schützt. Das ist wirklich gut untersucht und damit wäre man bei der Hygienehypothese. Aber es gibt keine Belege dafür, dass z.B. Dreck essen allein hilft. Das hat man alles schon aus probiert. Oder bestimmte E.coli Stämme, die man auf dem Bauernhof hat, regelmäßig trinken lassen. Wie gesagt, Chemikalien erhöhen das Allergierisiko (und das Krebsrisiko), wenn man an Straßen lebt oder drüber läuft, ist dort alles voll mit Reifenabrieb. Insofern: Zuhause alles Mögliche durchzudesinfizieren, ist Quark. Aber mit Sinn und Verstand einen jungen Säugling vor Pathogenen zu schützen, erhöht nicht das Allergierisiko. Die werden (als Population gesehen) eh schon viel häufiger krank durch die frühe Zeit in Kitas als dass noch vor 50 oder 40 Jahren (im Westen) der Fall war. Das hat keine Vorteile.
@emilie.d Ich hatte vor einiger Zeit eine Reportage zu der Hygienehypothese gesehen. Dort wurden Forscher begleitet, die das spezifisch untersuchen (laufende Studie). Es hieß, dass es Erkenntnisse gibt, dass bestimmte Stoffe in der Stallluft für den Effekt verantwortlich seien, kein "Dreck" per se. Müsste ich mal nach googeln, ob diese Studie mittlerweile abgeschlossen ist. Das soll auch keine Belehrung sein, aber ist vielleicht einfach interessant :-)
Ich fühl mich nicht belehrt, bin ja hier zum Diskutieren :-) Die meinte ich mit dem "E.coli" trinken, Studien/Medis in die Richtung gibt es schon lange, bestimmt 20 Jahre. Wäre die Lizenz zum Gelddrucken. Aber hat alles - mein Stand - noch keine Marktreife. Gab auch schon Experimente mit Hausstaubmilben-Extrakten und Plathelminthen. Auch da - mein Stand - noch nix, was man seinem allergiegefährdeten Baby guten Gewissens geben könnte. https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/061-016 Man weiß noch nicht so richtig, was genau den Unterschied macht. Das braucht man aber, um nicht Blödsinn zu empfehlen. Im Moment wird in manchen Kreisen z.B. Rohmilchtrinken total in, obwohl das eben auch Risiken hat. Ich bin auf dem Land aufgewachsenen, bei uns wurde die immer kurz abgekocht, weil man noch wusste aus eigener Erfahrung, dass man davon echt krank werden kann. Wo ich lebe, bezahlen Familien Geld dafür, in Kuhställe zu rennen als Allergieprävention. Obwohl kein Mensch weiß, ob das irgendwas bringt. Ich GLAUBE, dass frische saubere Luft, Licht, wirklich gut für Kinder sind. Wir leben neben einem Bauernhof auf dem Land, wir hören die Schweine im Garten grunzen. Aber ich hätte meinem Baby trotzdem keinen dreckigen Schnuller in den Mund gesteckt.
Den Schnuller hätte ich wahrscheinlich eingepackt... und einen neuen gegeben- oder zumindest kurz heiß abgewaschen.
Ich finde es auch etwas - übergriffig?! - hier Landwirte als dreckig darzustellen sorry, aber ich bin in einem "Bauerndorf" groß geworden und bei denen zu Hause war es sauberer, als bei anderen, nicht landwirtschaftlichen Familien. Da gab es auch nicht "mal eben Kot anfassen und danach was in die Kiemen stecken", da wurden Hände vorher gewaschen! Und zwar immer!
meine kinder hatten keinen schnuller, ich habe mir vor dem stillen auch nicht die brust abgewischt. beim ersten kind habe ich auch noch alles sterilsiert, aber ab 3 monaten war mir das zu viel aufwand, beim 2. war ich eh entspannt. tiere hatten wir nicht, das fände ich sehr eklig, manche küssen ja ihre haustiere und dann das kind.... meine kinder hatten nur einmal md, das war in ägypten durchs poolwasser, sonst nie. was ich ganz gruslig finde ist die selbst-abschleckerei des schnullers oder auch des löffels, bevor man ihm dem kind in den mund schiebt.