Travel
Einfach aus Interesse. Ich möchte die Frage auch gern so allgemein halten :) Wer dennoch einen kleinen Denkanstoß braucht: wie haben sich eure Erziehungsvorstellungen verändert? Eure Wertvorstellungen? Euer Blick auf die Welt? Euer Gemüt und eure Emotionen? Euer Bild über euch selbst? Eure Partnerschaft? Eure Beziehungen zu Freunden? Eure Beziehung zu eurer Herkunftsfamilie und euer Blick auf die Art, wie ihr damals erzogen worden seid? ....so oder so ähnlich. Ich bin gespannt!
Hallo Travel
Es freut mich das es jemanden interessiert!
Ich bin erst vor 3 Monaten zum ersten Mal Mami geworden und bin stolz darauf!
Es ist einfach sehr sehr schwierig für mich da ich schon bei meinen Eltern eine ruhige Umgebung hatte und bei uns nicht viel los war ausser das wir manchmal was mit meinem Bruder gemacht haben aber der war auch immer eher ruhig und für sich.
Dieses Action, welches ich nun bei mir Zuhause habe, ist cool aber auch sehr anstrengend. Es war für mich eine totale Veränderung im Leben, die ersten 4-5 Wochen nach der Geburt hatte ich grosse Schwierigkeiten es zu akzeptieren das ich nun Mama geworden war und war oft grundlos traurig und habe viel geweint.
Mittlerweile wird es Tag zu Tag besser und finde das es das Beste ist, was mir passiert ist. Es hat mein Leben verschönert und die Partnerschaft ist sogar noch stärker geworden.
Was mich eher nervt oder aufgefallen ist, dass man von den Mitmenschen (Familie/Freunde) nicht mehr eingeladen wird oder einfach bei vielem ausgeschlossen wird.. weil sie das Gefühl haben mir Kindern kann man ja nichts machen (da bin ich eher anderer Meinung aber janu)!
Über mich Selbst? Naja.. mein Körper hat sich komplett verändert aber das stört mich überhaupt nicht. Mein Partner gibt mir sogar mehr Komplimente als vorher und so fühle ich mich noch besser als vorher!
Wie war es bei dir so? (Sry weil so viel Text)
Alles Liebe, Linda
Hallo,
Also um Erziehung hätte ich mir vorher nie groß Gedanken gemacht, da Kinder kriegen für mich eigentlich immer weit weg war (also ja ich wollte, aber erst noch das machen und jenes erleben....) selbst in der schwangerschaft habe ich mir keine Gedanken gemacht, aus irgendeinem Grund war das für mich immernoch gefühlt weit weg
Meine Wertvorstellungen haben sich eigentlich nicht geändert.
Mit dem Blick auf die Welt, da bin ich deutlich emotionaler geworden. Dinge wie Kriege, Umweltverschmutzung,... Machen mir richtig bauchweh wenn ich drüber nachdenke, weil ich einfach möchte das meine Tochter auch wenn sie mal alt ist noch in einer schönen welt leben kann und natürlich dasselbe für meine enkelchen wenn ich mal welche habe.
Diese dinge fand ich zwar vorher auch schlimm, habe versucht im privaten Bereich auf dinge zu verzichten für die Umwelt etc.aber es ist auf jedenfall ne ganze Ecke emotionaler jetzt.
Die Partnerschaft ist natürlich schwieriger. Es ist nicht mehr alles unbeschwert und spontan. Und da tut natürlich corona noch sein übriges bei.
Mir fehlt am meisten aber einfach in den Tag rein leben zu können mit meinem Mann ohne ständig irgendwas erledigen zu müssen.
Auch Freundschaften sind ganz anders jetzt. Man wird weniger eingeladen, und kommen mal Freundinnen sind die viel schneller wieder weg als damals. Gefühlt haben sich alle Themen geändert, etc.
Aber am schwierigsten finde ich, sich selbst wieder zu finden. Vorher habe ich für meinen Job gelebt, und mich auch darüber irgendwie definiert. Jetzt, nach einem Jahr, weiß ich manchmal immernoch nicht so recht, wer ich jetzt als Frau und Mensch, unabhängig vom Mama sein, bin oder sein möchte.
Mein Tagesablauf ist jetzt viel strukturierter. Ich gehe früher ins Bett, bin ausgeruhter und ernähre mich besser. Unsere Wohnung ist sauberer, aufgeräumter und organisierter, wahrscheinlich, weil ich es innerlich auch bin. Außerdem bin ich selbstbewusster und ruhe mehr in mir selbst. Ich bin insgesamt gelassener. Äußerlichkeiten sind mir nicht mehr so wichtig, auch das war zuvor wohl so ein Unsicherheits-Ding. Vor der ersten Schwangerschaft habe ich befürchtet, dass ich die strenge Mutter werde und mein Mann der "Spaßpapa". Ich habe alles sehr eng gesehen und wolte auf jeden Fall konsequent sein und Regeln umsetzen. Jetzt haben wir natürlich auch Regeln, aber einige wenige wirklich wichtige. Erziehung ist halt irgendwie nichts eindoktriniertes "von oben", sondern etwas, das im täglichen Leben viel "nebenbei" passiert. Unser Sohn macht uns nach und orientiert sich an unserem Verhalten. Insgesamt ist genau das Gegenteil eingetreten, was ich befürchtet hatte: Mein Mann nennt mich manchmal "gelassen, an der Grenze zu fahrlässig" im Umgang mit unserem Kind und er hat meiner Ansicht nach oft "einen Stock im Hintern" und ist zu verkrampft. Tja, so ergänzen wir uns ganz gut, finde ich.
Ein Kind bekommen verändert das Leben komplett. Wissend, dass mich Zuhause jemand braucht, gehe ich weniger Risiken ein. Der Lebenswandel ist regelmäßiger, Freizeit gab es mit jungen Kindern nicht. Tägliches Kochen, kindersichere Ordnung. Die Beziehung verändert es natürlich auch, aus einem Liebespaar wird eine vernünftige Familie mit komplett anderen Prioritäten.
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