Mephis
Guten Morgen, Meine beiden Kinder (5 und fast 2) sind aktuell schlechte Esser. Die große schon länger als die kleine. Früher war es bei beiden anders, die große hat bis vor etwa einem Jahr größtenteils gut gegessen. Mittlerweile isst sie zu den Hauptmahlzeiten teilweise fast nichts, probiert oft nichtmal. Ich koche frisch, kindgerecht und gesund. Gerichte die besser gegessen werden gibt es öfter, aber auch da wird manchmal kategorische verweigert. In der Kita isst sie immer sehr gut. Von daher mache ich mir da weniger Sorgen. Die kleine isst seit etwa 1-2 Monaten schlechter. Davor oft mehr als ihre große Schwester, trotzdem wiegt sie nur 10kg und hat einen BMI im Untergewicht. Jetzt wo sie so schlecht isst stresst mich das noch mehr. Ich achte schon darauf, dass ich das was sie isst mit kcal anreichere durch mandelmus, Butter, Margarine, Avocado und sowas. Sie ist auch immer ganz euphorisch wenn es ans Essen geht, aber sobald sie am Tisch sitzt und das Essen sieht wird es weg geschoben und geblockt. Klar ist es gerade ein schwieriges Alter, die vielen neue Eindrücke aufgrund der Entwicklung, zuletzt kamen zwei der letzten Backenzähne. Dennoch muss sie essen, sie hat ja eh keine Reserven zum zehren. Wenn der Tag essentechnisch bei ihr ganz schlecht war habe ich zuletzt tanzende Früchte auf dem Handy an gemacht, damit ging dann noch ein bisschen was rein. Aber das will ich so eigentlich nicht, ich möchte, dass wir zusammen am Tisch essen, ohne Ablenkung. Mit hungern lassen tue ich mich ganz schwer, weil sie eben so dünn ist. Der Kinderarzt ist aufgrund ihres Gewichtes im Boot, die Blutwerte sind Gut, aber da aß sie auch noch gut. In 5 Wochen ist die nächste U Untersuchung, da werde ich es natürlich nochmal ansprechen. Habt ihr Tips wie ich mit der Essensverweigerung besser umgehen kann, oder die Kinder motivieren kann doch mehr zu essen?
Hallo, ich glaube, es ist kein Zufall, dass beide Kinder momentan so wenig essen. Es passiert ja ganz leicht, dass Kinder am Esstisch ihre alterstypischen Machtkämpfe austragen bzw. hier üben, sich zu verweigern. Dass kleine Kinder sich behaupten, von uns ein wenig ablösen und auch mal Nein sagen oder etwas verweigern, ist normal. Nicht gut ist es, wenn diese sog. Autonomie-Bestrebungen am Esstisch stattfinden. Denn dann werden die Mahlzeiten zum Austragungsort für Dinge, die dort nicht hingehören. Und das passiert wie gesagt sehr schnell, bei uns war das auch eine Zeitlang so. Das Problem ist leider ein bisschen hausgemacht von uns Eltern. Es entsteht, wenn das Kind bemerkt, wie wichtig es uns ist, dass es genug zu sich nimmt. Wir fangen an, es zu überreden, zu animieren oder sogar lustige Spiele (Handy!) zu machen, damit es noch ein Löffelchen mehr isst. Wir ermutigen es ausdrücklich und wir loben es, wenn es gut gegessen hat. Umgekehrt zeigen wir uns enttäuscht und ein bisschen unzufrieden, wenn es wenig gegessen hat. Jetzt könnte man ja erst mal denken, das ist doch okay. Man darf sein Kind doch ermutigen und loben für ein erwünschtes Verhalten. Aber genau beim Essen ist das erstaunlicherweise eher schädlich. Denn das Kind merkt: Mama ist es wahnsinnig wichtig, dass und wie viel ich esse. Ich kriege sofort ihre vollste Aufmerksamkeit, wenn ich da zaudere und zögere. Und ich kann hier ganz leicht mal Nein sagen üben. Denn das Bedürfnis, Mamas Wünsche abzuwehren, ist ganz stark. Du musst also das Essen von dem komplexen Überbau und der Überfrachtung mit anderen Dingen lösen. Und dafür gibt es nur einen Weg. Wir bekamen ihn von unserer Kinderärztin empfohlen. Er ist sehr einfach: - Am Tisch wird nicht mehr über das Essen gesprochen. Man spricht mit den Kindern über alles Mögliche, den Kiga, Pläne für den Nachmittag, was man gleich noch so spielen oder machen könnte. Kein einziges Wort zum Essen. Auch wenn das Kind überhaupt nichts isst. - Mama isst mit. Die Kinder sollten nicht allein im Mittelpunkt der Mahlzeit stehen, sondern sehen, dass die Mutter auch isst und genießt. - Zu den Mahlzeiten wird eine kleine, bunte und gesunde Mahlzeit vor das Kind gestellt. Davon kann es nehmen, so viel oder so wenig es möchte. Am Ende der Mahlzeit wird der Teller abgeräumt, egal wie viel noch darauf ist. - Wenn das Kind ganz gut gegessen hat, wird es nicht gelobt. Wenn es wenig gegessen hat, nicht getadelt. Essen ist etwas Schönes und Genussvolles, man muss dafür nicht gelobt werden. - Es gibt zwischen den Mahlzeiten keine Snacks. Das Kind darf natürlich Wasser oder ungesüßten Früchtetee trinken. Wenn der Hunger sehr groß ist, gibt es Rohkost (fürs Kleinkind geschälte Gurke, fürs ältere Kind alles, was es so gibt, Stangensellerie, Möhre etc.), aber kein Obst. Das enthält viel Zucker und sättigt zu sehr. Und natürlich erst recht keine mehlhaltigen Dinge wie Knabberstangen und Co. Nur dann ist zu den Hauptmahlzeiten genug Hunger da, damit das Kind gern und zügig isst. Auf diese Weise wird das Essen wieder zu dem Einfachen und Natürlichen, das es eigentlich immer war. Mamas emotionale Aufladung (Bitten, Bespaßung, Ablenkung, Ermutigen, Loben, Tadeln usw.) fällt weg. Für das Kind wird es nach einer Weile uninteressant, das Essen zu verweigern, weil die erwartete Reaktion von Mama völlig ausbleibt. Ein Verhalten, das keinerlei Resonanz bei den Erwachsenen auslöst, kann von Kind losgelassen werden. Bei uns dauerte es nur wenige Tage, bis meine Kinder wieder deutlich besser aßen. Sie wurden keine kleinen Scheunendrescher, waren aber bei aller Schlankheit und Zierlichkeit normalgewichtig. LG
Bleib cool. Thematisiere essen nicht. Mische nichts "zum dicker werden" darunter. Esst zusammen und besprich, dass jetzt gegessen wird und es später nichts mehr gibt. Akzeptiere, dass die Kinder "schlecht" essen. Ein hungriges Kind wird es Dir sagen. Zwinge sie nicht. Geht regelmäßig zu den U's. Auch meine Kinder haben "schlecht" gegessen. Mit trocken Brezel sind die große geworden. Alternativ Fischstäbchen mit ohne nichts. Oder nur Kartoffelbrei mit ohne nichts. Gemüse/Obst - noch heute nicht wirklich. Ich hab viele Jahre den Rand vom Brot geschnitten. Aber auch so mäkelig sind sie trotzdem gesund groß geworden. Je mehr Du das thematisierst umso verrückter wird das. Geh damit gechillter um. Und nimm das Handy weg. 😉
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