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Wie erkläre ich meinem Kleinkind...

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Wie erkläre ich meinem Kleinkind...

Muhkuh-87

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Moin, Die Oma meines Mannes ist gerade relativ unerwartet verstorben. Es war die "Bezugsoma" meines Mannes und die Mutter seiner Mutter. Bei meinen Schwiegereltern ist und war unsere Maus regelmäßig und jetzt im Lockdown übernehmen die Schwiegis auch die Betreuung. Dementsprechend (viel) hat unsere Lütte mit ihrer Uroma zu tun gehabt (im letzten Jahr Dank/aufgrund Corona und Altenheim leider nicht mehr so viel). Wie erkläre ich denn jetzt meiner wahnsinnig sensiblen 3 jährigen Tochter, dass ihre Uroma gestorben ist??? Ich würde ihr morgen nach dem Frühstück erstmal sagen, dass Oma ganz traurig ist weil uroma gestorben ist. Und dann? Klar, die Wörter "einschlafen" und "fortgehen" versuche ich zu vermeiden, aber irgendwie steh ich gerade echt auf dem Schlauch...


Spirit

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Antwort auf Beitrag von Muhkuh-87

Wenn du emotional nicht so befangen bist wie dein Mann, dann kannst du das ja übernehmen. Der Rest ergibt sich vielleicht durch Fragen eures Kindes. Ob es jetzt optimal war, weiß ich nicht, aber wir haben kürzlich unseren Kindern den Tod erklärt, dass Uroma jetzt im Himmel ist und zusieht/aufpasst. Das Jüngere Kind hat das wunderbar angenommen und verstanden, dass Uroma jetzt bei Gott ist. Sie hat sich dann tatsächlich sogar ein Geschenk von Uroma auf dem Himmel gewünscht.


bellis123

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Antwort auf Beitrag von Muhkuh-87

Meine sehr sensible, damals fast 4jährige Tochter hat den Tod ihres Opas recht gefasst aufgenommen. Sie war betroffen und hat Fragen gestellt, aber es hat sie nicht ernsthaft belastet. Ich habe es ihr sachlich erklärt und es ist mir gelungen dabei nicht zu weinen. Ich denke, hätte sie unsere Trauer mehr mitbekommen, hätte sie mehr gelitten. Bei der Beerdigung war sie auch nicht dabei. Ich habe gesagt dass Opa gestorben ist und was das bedeutet: der Körper war schon ganz alt (da habe ich übertrieben, er war "erst" 70), und wenn der Körper ganz alt ist, funktionieren die Organe irgendwann nicht mehr richtig und deshalb kommt es dazu dass jeder Mensch wenn er ganz alt irgendwann sterben muss. Es kamen vor allem Fragen in die Richtung was jetzt mit Opa passiert und ich habe die Erdbestattung erklärt. Ich wünsche euch viel Kraft in der kommenden Zeit.


NummeroZwei

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Antwort auf Beitrag von bellis123

Genau so habe ich es auch gemacht. Meine Tochter, da noch 3 Jahre, hat viel und immer wieder dazu gefragt. Ich habe ihr immer kindgerecht, aber ehrlich, geantwortet. Und auch „Spinnerein“ zugelassen. Sie hat mich zb gefragt wo der Opa jetzt ist. Ich habe ihr dann ehrlich erklärt, dass man das nicht so recht weiß, was sie denn glaube, wo der Opa jetzt ist. Er wurde im Wald bestattet, das habe ich ihr erzählt. Ihre Idee war dann, dass Opa ein Baum wird und sie im Herbst durch seine raschelnden Blätter laufen kann Auch mir hat ihre Vorstellung wirklich geholfen. Also lass Gespräche zu. Bei ihr kamen bestimmt noch 2 Monate viele Fragen, auch häufiger die gleichen, auch sehr traurige wie „Mama, müssen Papa und du auch mal sterben? Und ich? Ich habe aber Angst dass ich dann alleine bin Mama, versprichst du mir, dass du dann bei mir bist“ usw... die Gespräche waren teilweise sehr emotional für mich, aber heute, fast ein Jahr später gehört der Tod für sie zum Leben und es ist kein „schlimmes“ Thema für sie


misses-cat

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Antwort auf Beitrag von Muhkuh-87

Es gibt tolle Bücher zu dem Thema auch schon für die ganz Kleinen, ein sehr bekanntes ist leb wohl lieber Dachs. Das gibt es meine ich auch als Zeichentrick müsstest du Mal googlen. Ansonsten bin ich für ehrlich sein, wenn ihr an Gott glaubt erzähle ihr das Kind gerecht wenn nicht dann nicht. Wichtig ist daß ihr dahinter steht, erklärt ihr das alte Menschen sterben, oder wenn sie krank waren. Euch viel Kraft


ZoeSophia

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Antwort auf Beitrag von Muhkuh-87

Meine Schwiegermutter ist gestorben, als mein Kind etwa 18/19 Monate alt war, sie war sehr oft bei Oma, wir wohnen neben an. Wir haben ihr erklärt, Oma war sehr krank und ist jetzt gestorben, behutsam aber eben doch genau so wie es ist! Sie geht auch heute noch oft und gerne mit Opa oder Papa auf den Friedhof und fragt mal nach Oma.. Ich denke, mit 3 Jahren ist das verstehen bestimmt noch Mals „intensiver“, ich würde aber sehr ehrlich sein! Denn es gehört ja zum Leben dazu. Schaut, dass ihr vielleicht, etwas wie eine „Ur-Oma-Erinnerungs-Box“ zusammen gestalten könnt, mit Foto, Kette oder Ähnliches, was die Tochter bestimmt mit Uroma Verbinden wird, nehmt sie mit auf den Friedhof (Beerdigung, weiss ich nicht, das müsst ihr selber entscheiden, ob das Kind es verkraften/verstehen kann) und sprecht mit ihr, was sie denke wie es jetzt uroma geht und wo sie wohl sein könnte.... Meine Beiden Kinder bringen immer wieder irgend ein Nippes von Opa mit und erklären uns dann, das wäre noch etwas von Oma, ich finde das immer süss, weil Oma, obwohl sie nicht mehr Lebt, trotzdem noch „da“ ist...


AnLiMa

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Antwort auf Beitrag von Muhkuh-87

Hey, mein Beileid zu eurem Verlust. Wieso möchtest du diese Wörter vermeiden? Deine Kleine ist ja nun erst 3, sie kann den Tod sowieso nicht "fassen". Etwas so endgültiges gibt es in ihrer Welt ja gar nicht. Ich habe es bei meinen Kindern immer schon so gehandhabt, dass ich ihnen sage wie es ist, kindgerecht aber ohne Erfindungen. Als meine Mutter verstorben ist, war meine große gerade 2,5 Jahre alt. Ich habe ihr gesagt, dass Oma sehr krank war und jetzt eingeschlafen ist und nicht mehr wieder kommt. Dass das eben passieren kann, wenn man alt oder sehr krank ist. Ich denke wichtig ist nur zu erklären, dass es nichts mit DEM einschlafen zu tun hat. Kinder sind viel empathischer als Erwachsene und viel feinfühliger. Ich denke zum Beispiel, dass meine Tochter gemerkt hat, dass es mir besser ging dann (klar war ich traurig, aber dieses "warten" wann es soweit ist, weil sie ja eben so doll krank war und wir wussten dass das passieren wird) und sie hat dann auch gemerkt dass es ok ist. In unserer Gesellschaft wird der Tod und vieles anderes tabuisiert, aber wieso, er gehört zum Leben dazu, wie eine Geburt und da sind ja immer alle schnell dabei ihre Kinder "einzuweihen" Hab keine Angst davor. Setzt euch gemeinsam hin, nehme dir Zeit, falls Fragen von ihr kommen, vielleicht nimmst du die Spannung mit ner leckeren heißen Schokolade, (der Tod ist scheiße, aber er gehört dazu, so zu tun als wäre es nicht so, führt dazu dass er einem Angst macht) und erkläre es ihr. Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg :-)


Gustavina

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Antwort auf Beitrag von AnLiMa

Warum man diese Worte vermeiden sollte? Ganz einfach: Sie schüren eine irrationale Angst. Schlafen ist etwas schönes, ruhiges, entspannendes. Ist nun die Oma für immer “eingeschlafen” erzeugt das in Kindern schnell Angst, dass Schlaf etwas gefährliches wäre. Die Wahrheit ist wichtig, ja, aber eben auch als Wahrheit. Nicht verschwurbelt als “Tod=Schlaf”. Mein Beileid an die TE! Du schaffst das.


sunnydani

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Antwort auf Beitrag von AnLiMa

Man sollte diese Wörter vermeiden, weil sie nun mal nicht richtig sind und Kinder somit Angst vorm Schlafen entwickeln könnten. Ein Kind reimt sich vieles auch selbst zusammen und wenn man nun sagt, Oma ist für immer eingeschlafen, könnte ein Kind sich denken, dass ihm das auch passieren könnte, dass es vom Schlafen nicht mehr aufwacht und könnte deshalb bewusst oder unbewusst Angst vorm Schlafen entwickeln. Abgesehen davon kann auch ein Kind den Unterschied zwischen Schlaf und Tod verstehen, wenn auch abstrakter und anders als Erwachsene.


DK-Ursel

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Antwort auf Beitrag von Muhkuh-87

Men Beileid zu Eurem Verlust. Kinder gehen mit dem Thema anders um als wir - unsere Anhgst macht es schlimm, unser Gefühl,s ie beschützen zu müssen, macht es umso shclimmer. Daher ist es gut,. wen nIhr offen damit umgeht. Die oma war sehr alt und vielleicht ja auch krank, und dann stirbt man, das ist der Lauf der Welt. Unsere Kinder haben im Kleinklind- und ersten Sculalter einige Verluste miterlebt und es gut verkraftet, eben weilw ir auch kein Geheimnis darum machten,sie mittrauern durten, uns auch traurig sahen etc. Das ist normal, das gehört dazu und in eine Familie, das soltle ken Kind ausschließen. Wenn Ihr dran glaubt,sprich vm Himmel und Gott, ansonsten erklär da eh nicht zuviel - Kinder fragen,w ennsie was wissen wollen, DANN ist viel besser Zeit für einfach, schlichte Antwoirten. Gut hilft auch: Der Körper der Oma ist jetzt nur noch eine Hülle, der wird begraben, verbrannt . Wo ist die Oma dann? Gegenfrage: Was glaubst du? Kinder haben da manchmal sehr schöne Gedanken, laß es sie ggf. auch malen. Die Oma kann im Himmel sein, aber auch beim Großvater ... Man darf als Erwachsener auch zugeben,daß man es selber aucn nicht so genau weiß, andere glauben ... ich denke... ich wünsche mir... So ein Gespräch kann auch sehr tröstlich sein. Mit Dreijährigen würde ich da gar nicht soviel sprechen, nur erklären, wieso jemand weint und traurig ist - weil wir die Oma nie mehr wiedersehen, weil sie uns fehlt - und dann eben auf Fragen warten. Alles GUte - Ursel, DK


Muhkuh-87

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Dankeschön. Also emotional unbefangen bin ich eher nicht ein Buch zum Thema Tod habe ich auch, aber die Geschichte ist echt lang (ausserdem bin ich bei Seite 1 schon zu heulen angefangen. Also eher suboptimal) ... Ich danke euch für eure Ideen und Mühe und schaue mal, wie ich das morgen mache. Die Idee mit dem Baum und den Blättern fand ich auch sehr schön...


misses-cat

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Antwort auf Beitrag von Muhkuh-87

https://m.youtube.com/watch?v=qjq3fhyI3zU ich hoffe ich darf den Link reinstellen ist die Geschichte vom Dachs. Lg


NeleTwins2003

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Antwort auf Beitrag von Muhkuh-87

Herzliches Beileid! So wie es andere bereits geschrieben haben, würde ich ihr in Ruhe erklären, was passiert, wenn man alt/krank ist. Als meine Mutter vor 12 Jahren plötzlich mit nur 59 Jahren tödlich verunglückt ist, musste ich meinen Söhnen (damals 5) auch irgendwie erklären, dass Oma nicht mehr da ist. Den Unfall an sich habe ich ihnen verschwiegen und stattdessen gesagt, dass die Oma ganz doll krank war und deswegen jetzt im Himmel ist und auf uns aufpasst / herabschaut. Diese Aussage mag für den einen oder anderen vielleicht pädagogisch nicht korrekt sein, aber zum einen half und hilft es mir, daran zu glauben, dass jemand, der gestorben ist, jetzt friedlich in den Wolken sitzt und ein Auge auf mich hat und bei meinen Kindern hat es auch geholfen, diesen Verlust zu verarbeiten. Manchmal, wenn wir draussen unterwegs waren und es fing an zu regnen, haben sie zum Beispiel mit Blick nach oben mit der Oma geschimpft, weil sie sie einfach nass spritzt... Im Laufe der Jahre haben sie natürlich auch andere Versionen / die Wahrheit zum Thema Tod kennengelernt, aber den Gedanken mit einem Leben danach im Himmel finden wir irgendwie schöner als die Tatsache, dass jemand auf einem Friedhof vergraben ist und für immer weg ist. Meine Mom wird für immer mein Schutzengel da oben sein und man sagt ja, erst Menschen, die man vergisst, sind wirklich tot... Alles Liebe für euch!


sunnydani

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Antwort auf Beitrag von Muhkuh-87

Kindgerecht, aber ehrlich. In einfachen Worten, aber der Wahrheit entsprechend und auf Fragen kindgerechte, einfache Antworten geben. Ich würde sagen, dass Oma sehr krank und alt war und deshalb gestorben ist. Wenn ihr daran glaubt, kannst du ja sagen, dass sie jetzt im Himmel ist und es ihr dort gut geht. Oder eben das, an das ihr glaubt oder mal abwarten, welche Reaktion vom Kind kommt bzw. das Kind selbst fragen, was es glaubt. Wir sind am besten damit gefahren, die Wahrheit zu sagen, als der kleine Bruder meines, damals 4-Jährigen, gestorben ist. Es kamen lange viele Fragen, die ich alle beantwortet habe, denn besser sie stellen Fragen und erhalten ehrliche Antworten, als sie reimen sich selber was zusammen und entwickeln Ängste. Mein Großer hat dann auch viele Bilder für seinen Bruder gemalen und er hat ihm einen Brief gezeichnet, den wir dann mit einem Heliumluftballon zu ihm in den Himmel steigen haben lassen. Auch heute noch darf er seinem Bruder Zeichnungen und Briefe mittels Luftballon in den Himmel schicken, wenn ihm danach ist, oder er legt sie ihm auf sein Grab. Alles Gute!


subidu

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Antwort auf Beitrag von Muhkuh-87

Meine Schwester hat uns ein schönes Buch zu dem Thema geschenkt es ist sehr "gütig" und bringt mich zum weinen..

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subidu

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Antwort auf Beitrag von subidu

Ich behalte es noch versteckt bis hier die Uroma stirbt .. Alles gute

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Ivdazo

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Antwort auf Beitrag von Muhkuh-87

Als der Vater meiner beiden Kinder gestorben ist, hat man mir bei Beratungsstellen folgende Ratschläge gegeben: Möglichst alle wichtige Bezugspersonen zu dem Gespräch mit den Kindern versammeln, damit die Kinder so viel Unterstützung wie möglich haben, und sich auch die "gewünschteste" Person aussuchen können. Es möglichst kindgerecht und einfach sagen, möglichst nahe an der Wahrheit. Wenn man sagt, der Papa (bei euch die Oma) war "krank", auch erklären, dass man nicht immer stirbt, wenn man krank ist, damit das Kind keine Ängste gegenüber Krankheiten entwickelt. ("Tante ist krank." -> "Stirbt Tante jetzt auch?") Fragen zulassen und geduldig beantworten. Rituale einführen oder von Kindern einführen lassen (ins Gebet einschließen, Gute-Nacht sagen, ein Foto aufhängen, dem Foto ein Bonbon geben). Sich an die verstorbene Person erinnern und die Kinder an den Erinnerungen teilhaben lassen. Sagen, wie lieb die Person die Kinder hatte. Ich hoffe, etwas davon könnte euch weiterhelfen. Meinen Kleinen (damals 2,5) hat die Nachricht recht wenig beeindruckt, er versteht es kaum. Meine Große mit 5, recht sensibel, war da sichtlich mehr mitgenommen, aber hat die Nachricht insgesamt recht gut verarbeitet. Da werden aber noch Jahre und Jahre vergehen, bis ich den Kindern alle Infos zumuten kann und werde, und ich hoffe nur, dass sie auch mit all den Infos klarkommen können.


Muhkuh-87

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Antwort auf Beitrag von Muhkuh-87

Vielen Dank auch an die, die noch geantwortet haben. Unsere Maus hat es recht gut (altersentsprechend) aufgenommen. Ich war eher überrascht, welche Verbindung sie schon herstellen konnte. Völlig aus dem Nichts hat sie dann heute mittag gefragt, ob uroma bei balu (Opas Hund, der im Sommer eingeschläfert werden musste) ist. Wir haben uns dann vorgestellt, wie die beiden spielen, Spaß haben und eine Party feiert. Danke nochmal für eure Ideen.