Elternforum Rund ums Baby

Verhalten bei Kratzen/beißen/Sachen kaputt machen

Verhalten bei Kratzen/beißen/Sachen kaputt machen

llinaluna

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Hallo an alle, Mein Sohn ist jetzt fast 1 Jahr alt, und er hat sehr viel Kraft und 6 Zähne. Beides nutzt er gerne und hat natürlich noch keine Fähigkeiten, die Auswirkungen seiner Taten und seiner Kraft zu antizipieren. Er kratzt und beißt uns regelmäßig aus versehen/neugier, und reißt mit den Fingern an meiner Brustwarze wenn er gerne trinken will, usw. Außerdem versuchen wir seit ein paar Monaten ihm vorzulesen wegen Entwicklung und Sprachförderung und so, was aber eher stressig als entspannend ist, da er eigentlich nur die Seiten umblättern und knüllen möchte und dann quengelt, wenn man das Buch außer Reichweite hält. Wir haben ihm auch 1-2 Bücher als "Spielzeug" gegeben die er auch den ganzen Tag untersucht (und kaputt macht,) aber das hat seine neugier auch noch nicht gesättigt. Ich weiß um ehrlich zu sein nicht, wie genau ich auf diese Verhaltensweisen reagieren soll. Natürlich werde ich auch irgendwann genervt oder sauer, vor allem wenn er mit ständig weh tut und (natürlich) nicht versteht, was das bedeutet und es demnach auch nicht lassen kann. Soll ich einfach drüberstehen? Oder sagen "stopp, das tut mir weh!" Das führt meistens dazu dass er erschrickt oder weint. Ich will ihn aber auch nicht einfach ständig so über meine Grenzen gehen lassen. Und das mit den Büchern, sollen wir es einfach lassen? Oder die Bücher opfern? Es frustriert ihn so ja eher. Aber ich hab Sorge, weil man ja ständig hört, Babies sollten so 10.000 Worte am Tag hören... ':D Freue mich über eure Erfahrungsberichte und Ideen!


kia-ora

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Punkt 1: Selbstverständlich setzt man seinen Kind Grenzen, wenn es andere verletzt. Punkt 2: Vorlesen in dem Alter funktioniert nicht. Kauf ihm unkaputtbare Bücher zum spielen und Bilder gucken.


NerdMom

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Huhu, Ja unbedingt klar machen dass dir das weh tut! "Stopp! Das will ich nicht. Das tut mir weh!" Je nachdem wie oft es passiert auch gerne energisch. Aber danach auch nicht lange böse sein oder sowas. Und das vorlesen klappt bei uns mit 16 Monaten auch noch nicht. Wir blättern durch etliche Bücher am Tag:) das scheint Spaß zu machen. Bücher mit Abbildungen wo sie dann drauf zeigt und wir sagen können was es ist, die sind richtig gut! :) Liebe Grüße


NerdMom

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Oh und kaputt machen finde ich auch nicht in Ordnung. Klar kann es mal passieren aber auch dann sage ich "Nein, ich will das nicht." Und es ist besser geworden. :)


Belly-Monkey

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Hier auch noch eine Stumme für Grenzen setzen. Meiner ist auch immer erschrocken und hat dann geweint, wenn ich meinen Schmerz ausgedrückt habe bzw. seinem Verhalten Einhalt geboten habe, aber anders lernen die Kleinen ja schwerlich, dass sie einem gerade weh tun. Zum Vorlesen: Ich habe sehr früh angefangen, meinem Sohn Bücher vorzulesen. Da war er noch in einem Alter, in dem er selbst gar nicht umblättern konnte. Als er es dann konnte, konnte ich die Texte der damals 3 Bücher recht gut auswendig und habe den Text aufgesagt, während er nach Lust und Laune herumgeblättert hat. Er ist jetzt 18 Monate und liebt es, vorgelesen zu bekommen. Er weiß auch bei jedem seiner Bücher (er hat etwa 15) ganz genau, nach welchen Textpassagen umgeblättert werden muss und macht das sehr gerne selbst. Wir haben aber auch ausschließlich Pappbücher. Bei normalen Büchern würde er auch die Seiten herausreißen.


Mamamaike

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Hallo, als Ergänzung zu den anderen Antworten: Du kannst auch mit ihm bzw. für ihn singen. Da kommt man ganz schnell auf viele Wörter... Mein Tipp: Lerne möglichst viele Strophen von einem Lied. Immer ein- und diesselbe Strophe ist schnell nervtörend als Mutter... Viele Grüße


Phila83

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Bücher momentan in jeder Art weglassen. Ist nicht seine Phase. Kommt noch. Und: Ja! Jedesmal wenn er dich beißt oder ähnlich weh tut laut "Aua!" sagen, und aus der Situation rausgehen/aufstehen. Sagen: "Ich will das nicht!' Kind muss anfangen das zu lernen. Bedürfnisorientiert bedeutet auch, dass man seine eigenen Bedürfnisse und Grenzen klar vermittelt.


majalino

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Bücher sind hier (14 Monate) auch weitgehend uninteressant. Seitdem sie laufen kann, bringt sie mir aber ab und zu ein Fingerpuppenbuch vorbei. Und sie mag ihr Soundbuch aus der Reihe "Hör mal rein, wer kann das sein" - da sind auf jeder Doppelseite Fotos von Tieren, zB Katzen, und eine Katze mit Plüschfell - wenn man da drauf drückt, kommt eine Aufnahme mit echten Tierstimmen. Dieses Buch findet sie super, schaut es gern alleine an und kann es dank der dicken Pappseite auch selbst umblättern. Ich kommentiere jedesmal die Tiere (mit Tiergebärde). Sie erkennt dadurch auch unterwegs zuverlässig Hund / Katze / Vogel und zeigt auch die Gebärde. Kauf dicke Pappbücher oder Pixi Unkaputtbar, dann kann dein Kind dran reißen und beißen, nimm Seidenpapier / Packpapier zum Zerknüllen. Das ist kein absichtliches Kaputtmachen, sondern ein sinnliches Erforschen. Trotzdem sollen ja nicht deine Bücher drunter leiden.


Cafe2go

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Hallo, Wenn mir die Kinder weh tun bzw in dem Alter getan haben, dann sage ich, dass es mir weh tut. Bei der Kleinen (15M) gebe ich vorsichtig ihre Hand weg. Ich versuche sie abzulenken bzw ihr Alternativen (Streicheln, Sofa hauen,...) zu zeigen. Wenn sie gar nicht aufhört, muss sie vom Schoß runter. Also auf jeden Fall Grenzen setzen. Dein Baby darf dir nicht wehtun. Wenn es ein Versehen ist, reagiere ich natürlich anders, als wenn es Absicht ist. Aber in beiden Fällen teile ich den Kindern/Babys mit, dass ich das nicht möchte. Bzgl Vorlesen: Mein Sohn hat schon mit 10M gebannt beim "Vorlesen" gelauscht, Dinge angeschaut, auf die wir gezeigt haben. Die Kleine (eben jetzt 15M) hat null Interesse. So wie du schreibst, umblättern, Seiten zerknüllen. Dann kommen die Bücher weg. Was manchmal für wenige Minuten klappt, sind Klappenbücher (gibt es zB mit Filzklappen, die gehen nicht so leicht kaputt). Irgendwann wird sie Bücher lesen wollen. Oder auch nicht. Solange sie kein Interesse hat lassen wir das. Ich konnte als Kleinkind auch nichts mit Büchern anfangen, hat meine Mama immer frustriert. Zum Ende der Kiga-Zeit hat sich das geändert und jetzt lese ich leidenschaftlich gerne.


NerdMom

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Vielleicht noch als Anmerkung zum Grenzen setzten: Es geht darum dass du persönliche Grenzen setzt. In dem Falle ist es die Grenze "das tut mir weh, das will ich nicht.". Kinder lernen durch Erfahrung von uns auch ihre eigenen Grenzen zu entwickeln bzw ein Gefühl dafür zu bekommen. Da ist es wichtig dass wir unsere eigenen persönlichen Grenzen kennen (oder auch kennenlernen) und diese auch verständlich und in einer direkten Art kommunizieren. Hierfür sind die "Ich-Botschaften" sehr gut. Die werden besser verstanden als "man macht das nicht.." etc. Wenn dich das interessiert dann schau mal nach der "persönlichen Sprache". Finde ich total spannend, da es das bei mir in der Familie früher nicht gab, sondern immer nur dieses höfliche Gesellschaftskonforme.