Maja30
Guten Morgen! Ich bin am verzweifeln und brauche eure Hilfe bzw ernst gemeinte Ratschläge. Meine fast 7 jährige Tochter Sophie hat Probleme mit ihrer Wut umzugehen. Sie ist im Vergleich zu ihrer älteren Schwester Karla schnell aufbrausend und lässt es denn in Form von Schreien, Hauen, etc an andere aus. Ich habe schon Ratschläge gegeben wie sie soll in ihr Zimmer gehen und erstmal runterfahren. Manchmal klappt es zwar gut, nachdem die Tür zugeschlagen wurde, aber sehr oft dann halt nicht, vor allem woanders. Eine Situation zum Bespiel: Wir waren auf einen Geburtstag mit vielen Familien mit Kindern. Wir hatten Sophies Pferdeleine mit, womit sie auch nicht immer spielte. Sie lag halt die meiste Zeit rum. Ihre grosse Schwester kam mit einem anderen Mädchen, mit dem Sophie auch zur Schule geht, und haben sich die Pferdeleine genommen. Plötzlich interessierte sich natürlich Sophie für die Leine und wollte sie haben. Sie schrie mich vor allen an wie es sein kann, dass die anderen IHRE Leine haben ohne zu fragen. Sie war so wütend, ging dann tatsächlich auch kurz hinter ein Gebüsch (ich denke um kurz durchzuatmen), kam dann leider wieder wutentbrannt raus und zog an der Leine, die die kleine Freundin umhatte, und haute ihre Schwester. Sie ließ sich erst beruhigen, nachdem sie ihre Leine wieder hatte. Zu Hause tat es ihr auch Leid, wir haben dann auch geredet, aber ich brauche unbedingt Hilfe, wie ich ihr helfen kann, nicht so auszurasten. Sie ist öfters so und ich hatte schon zu Hause zu ihr gesagt, dass sie sich nicht um die Leine streiten sollen (hatte es mir irgendwie schon gedacht, dass sowas passiert und bereue es, sie überhaupt mitgenommen zu haben). Sie ist jetzt auch in die Schule gekommen und habe natürlich Angst, dass es dort auch mal passiert und vielleicht keiner mehr mit ihr spielen möchte, weil sie so explodiert. Ich habe auch Angst ihren Kindergeburtstag zu feiern, weil sie ausrasten könnte, wenn ihr irgendwas nicht passt. Es war das letzte Jahr auch so. Jetzt werden aber durch die Schule viele neue Kinder dabei sein. Bitte gibt mir Ratschläge wie ich ihr helfen kann mit ihrer Wut umzugehen. Vielleicht gibt es auch gute Bücher.
In dem Fall würde ich eine Erziehungsberatung anstreben. Erst Gespräche mit dir, dann Gespräche mit deiner Tochter und dann Gespräche mit euch beiden. Also so in etwa läuft es hier. Meiner Tochter half es, wenn sie ihre Wut ablassen konnte. Wütend auf den Boden springen dürfen, Türen knallen, irgendwo draufhauen ect. Dann war sie geerdet und es ging ihr besser. Man konnte dann auch fragen, was los was. Jesper Juul, "Dein selbstbestimmtes Kind" wäre evtl. noch eine Lektüre für dich. Gibt es auch als Hörbuch bei Audibel. Trotzdem schadet ein Termin bei der Beratung nicht. Die können zielgerichteter helfen.
Noch eine Stimme für die Erziehungsberatung. Die sehen sich die Situation ganz genau an, analysieren erst und können dann auf euch abgestimmte Alternativen vorschlagen. Das Ganze wird dann in Folgegesprächen begleitet und ggf nochmal eine neue Vorgehensweise besprochen usw. Scheinbar genügt das kurze Auszeit nehmen und Durchatmen nicht (auch wenn das ein guter Anfang ist). Sie braucht mit ihrem Naturell vermutlich noch mind. einen Zwischenschritt, um die Wut in den Griff zu bekommen und sich mit Worten zu wehren. Was ihr dabei helfen könnte, sollte mit Unterstützung eines Erziehungsberaters (i.d.R. Therapeut) herausgefunden werden.
bei einer Freundin war es ein absuloter Gamechanger, als die kleine Tochter Kickboxen gelernt hat ( auch in dem ALter). Sie hat ihre Energie besser kennengelernt, gelernt sie einzusetzen, auszuhalten und auch nicht reihum anzuwenden. Das und in Verbindung damit Traumreisen und Meditationen für Kinder war der Schlüssel, daß das Mädchen beides gefunden hat. Wut ist ok, andern schaden nicht, ich bin ok und auch Methoden, Ruhe zu finden...
Ich find das super. So wäre es mir auch lieber, Therapien und Beratungen sind zwar gut gemeint und helfen bestimmt auch, dennoch wird die Kleine das Gefühl nicht loswerden, das mit ihr "etwas nicht stimmt". Und ich denke auch, dass sich das Kind zu Sport (wie bei kattta das kickboxen), das ihr Spaß macht und Meditationen eher freiwillig dazu bringen wird, als jede Woche zu so einer "langweiligen" Sitzung gehen zu müssen.
Wenn Du so eine Haltung zu Beratung hast, ja, dann machst Du es Deiner Tochter in der Tat schwer. Dann wird sie die vermutlich "langweilig" finden oder sich selbst komisch, einfach weil sie von Dir schon vorher merkt, daß das blöd wird. Normalerweise sind Beratungen / Therapien altersangemessen. Da wird natürlich geguckt, was Kinder brauchen. Und es geht mitnichten darum, daß ein Kind denkt, es sei komisch. Ganz im Gegenteil, das bekommen Kinder nämlich oft von der Umwelt gesteckt, da brauchen sie eher Unterstützung ihres Selbstwertgefühls. Aber wenn Du so eine Antihaltung hast, probier halt erstmal Sport & Meditation o.ä. aus. Wenn es "reicht" - prima. Nur sei ehrlich in Deiner Beobachtung (oder frag andere, die Deine Tochter auch gut kennen und Dir nicht nur das sagen, was Du hören willst :-)) - wenn es nicht "reicht", dann such Deiner Tochter Hilfe.
Ich kenne einige Eltern, die eine Erziehungsberatung in Anspruch genommen haben und keines der Kinder dachte sich, es stimme etwas nicht mit ihnen. Wie kommt man auf sowas? In erster Linie sind diese Beratungen darauf aus, die Eltern zu festigen, evtl. Fehler und Schwachstellen(Inkonsequentes Verhalten beispielsweise) zu finden und das dann Schritt für Schritt zu verbessern. Gespräche mit dem Kind sind dafür da, das sich das Kind ernstgenommen fühlt. Wie nimmt das Kind die Situation wahr? Was hat es für Bedürfnisse und Wünsche? Wie fühlt es sich, wenn wie im AP beschrieben, die Pferdeleine von anderen benutzt wird? Ist es wirklich nur wütend? Oder auch verletzt? Meistens steckt hinter der Wut nämlich keine Wut. Sondern es wurden Signale missachtet, Gefühle unterdrückt was zu unterdrückter Wut führt. Und die braucht dann irgendwann ein Ventil. Sei es schreien, Dinge zerstören, Türen knallen, Treppe hochstampfen u.ä. Dann geht es den betroffenem Kind besser. Sport kann ein Ventil sein. Allerdings geht man so die Ursache nicht an. Und nein, nicht jedes Kind was unter Wutanfällen leidet hat tiefere Probleme. Das Kind der AP jedoch schon. So extrem auch vor anderen Menschen regelrecht auszurasten ist ein Signal. Und das ist ernstzunehmen!
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