Meliya
Hallo zusammen, Mein Zwerg wird im Dezember 2 Jahre alt und treibt mich momentan in den Wahnsinn.. Er wirft ALLES was er in die HĂ€nde bekommt, egal ob es nur ein PlĂŒschtier ist oder sein Laufrad. Ich erklĂ€re es ihm in Ruhe aber er macht es âextraâ immer wieder. Nachdem ich es einige Male ruhig versuche, nehme ich es ihm weg und werde dann auch lauter. Wenn die Lage sich gelegt hat, erklĂ€re ich ihm, dass ich eigentlich garnicht mit ihm schimpfen möchte, es mich aber total Ă€rgert dass er alles rumwirft weil sie so kaputt gehen (können). Wenn ich in der KĂŒche bin spielt er mit den Dosen und Kochlöffeln, was auch schön ist, aber irgendwann wirft er die auch oder schlĂ€gt stĂ€ndig irgendwo gegen. Auch das gleiche da: erst ruhig erklĂ€ren, dann wegnehmen und zum Schluss schicke ich ihn ins Wohnzimmer und sage ihm, dass er so nicht bei mir spielen kann. Ich weiĂ garnicht, ob ich so richtig reagiere aber ich weiĂ auch nicht weiter. Heute hatten wir folgendes Theater: ich wollte staubsaugen, er wollte natĂŒrlich auch. Hatte ihm deshalb einen Spielzeug Sauger gekauft. Sobald der echte drauĂen ist, ist der natĂŒrlich nicht mehr interessant. Er wollte selber saugen, ich habe ihm erklĂ€rt, dass ich erst sauge und er nach mir dran ist. Er hat so geschrien und geweint. Ich habe ihn versucht zu beruhigen und es ihm nochmal erklĂ€rt. Hat nicht geklappt, also wollte ich einen Kompromiss eingehen, er durfte erst saugen und dann wĂ€re ich dran gewesen. Aber nein da ging das Geschrei nochmal los. Wieder versucht zu beruhigen, nicht geklappt, ich habe ihn auf den Arm genommen, er wollte das nicht und hat es signalisiert indem er mich gehauen hat. Also habe ich ihn runtergelassen und gesagt dass er dann in sein Zimmer gehen soll, weil er wieder anfing alles zu werfen, was ihm in die Quere kommt. Er ist gegangen und ich habe immer wieder gerufen dass er zu mir kommen kann und alles gut ist. Irgendwann kam er dann auf meinen Arm und wollte stillen, dann war alles wieder gut. Könnt ihr mir vielleicht Tipps geben, wie ich in solchen Momenten richtig reagiere? Das kommt mir alles sehr schlimm vor, weil ich eigentlich nicht so mit ihm umgehen möchte.. Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen.
Achso, wenn er Sachen wirft, versuche ich ihm auch Alternativen anzubieten. Wie zum Beispiel âDu kannst deinen Ball werfenâ oder wenn er haut âDu kannst gerne ins Kissen hauenâ. Das bringt leider auch nichts.
das mit dem saugen kenne ich sehr gut. wir machen es immer abwechselnd. erst darf er ein bisschen und dann bin ich dran. er meckert zwar auch dann, aber ich mach halt weiter und dann ist er wieder dran. meiner fĂ€ngt auch oft an quatsch zu machen, wenn ihm einfach langweilig ist. das ist fĂŒr mich dann immer der punkt, an dem ich mich ganz aktiv mit ihm beschĂ€ftige und wir das machen, was er möchte. alternativ gehts raus. ihm sagen, dass er irgendwas lassen soll, bringt oft herzlich wenig. da hilft meist nur konsequent durchgreifen und ihn aus der situation nehmen. am schlimmsten ist es logischerweise nach der kita. da muss er ja stĂ€ndig kompromisse eingehen und kann danach einfach nicht mehr.
Ich danke dir!
Hmm, also meine Tochter wird im November 2, die beiden sind also in einem sehr Ă€hnlichen Alter. Und wie es scheint benehmen sie sich auch sehr gleich. Nur was sich anscheinend grundlegend unterscheidet ist unsere Reaktion drauf. Zum Beispiel wenn sie in der KĂŒche auf dem Lernturm steht und zum Beispiel ihren Plastikteller wirft, dann geb ich ihr intuitiv irgendwas anderes unkaputtbares zum Werfen und frage, ob sie das sogar NOCH weiter werfen kann und sie nimmt das dann sofort als Spiel war und versucht noch weiter zu werfen und freut sich total. Dann wirft sie noch zwei drei mal und dann sag ich ihr dass wir die Sachen nun wieder aufsammeln und aufrĂ€umen und auch das ist dann irgendwie ein Spiel fĂŒr sie das sie gerne mitmacht. Die ganze Chose dauert dann ein paar Minuten ist aber sicherlich stressfreier als ein Tantrum.. Wenn sie mit einem Kochlöffel wo gegen haut, geb ich ihr noch verschiedene SchĂŒsseln etc. Oder noch einen weiteren Gegenstand mit dem sie hauen kann und zeig ihr was fĂŒr GerĂ€usche sie noch damit machen kann. Auch hier wieder: Sie nimmt es sehr freudig als Spielangebot war, trommelt fröhlich fĂŒr zwei drei Minuten bis das nun wieder langweilig wird. Wenn ein GerĂ€usch das sie macht zu arg laut oder nervig ist dann versuche ich es zu tauschen so nach dem Motto: âOh und schau mal was fĂŒr ein lustiges GerĂ€usch das macht wenn man mit dem Löffel aufs Sofa hautâ Wenn sie irgendwas selber machen will wie staubsaugen, dann darf sie das sofern es keine TĂ€tigkeit ist die ihr gefĂ€hrlich werden könnte. So vermeide ich ein paar aber eben auch nicht alle WutanfĂ€lle. Sie will natĂŒrlich auch unbedingt am Herd beim UmrĂŒhren helfen und so, aber wir haben Gasflamme, da darf sie dann ums Verrecken nicht nĂ€her ran, und wenn sie noch so schreit. Aber sonst? Darf sie eigentlich alles was sie will ausprobieren. ErfahrungsgemÀà verliert sie dann sobald sie es durfte auch bald das Interesse und ich kann in Ruhe allein weitermachen. Klar ist es immer auch Charaktersache und vielleicht hat meine Tochter insgesamt ein paar weniger Tantrums (wobei wir auch jeden Tag mindestens einen zu ĂŒberstehen habenâŠ), aber vielleicht hilft es dir ja, wenn du das was dein Kind machen will eben als Spiel mitmachst?
Ach so und beim Werfen gibt es natĂŒrlich schon die klare Regel dass harte GegenstĂ€nde nicht in Richtung von Menschen geworfen werden! Bei weichen GegenstĂ€nden wie PlĂŒschtieren wenn sie so eins nach mir wirft, werf ich einfach zurĂŒck auf sieâŠ
Ich danke dir! Das hilft mir, das Ganze aus einer anderen Sicht zu betrachten.
Mein zwerg ist Ă€hnlich alt wie deiner, und auch frĂŒh dran mit der trotzphase. Ich wĂŒrde die ErklĂ€rungen sein lassen (ausser es ist nur ein sehr kurzes "nein, xy geht kaputt") - das interessiert die zwerge in dem Alter null. Der Impuls ist viel stĂ€rker als jede ErklĂ€rung - also entweder muss der Reiz weg oder eine Alternative her . Nimm das Kind aus der Situation oder biete Alternativen an - viele Dinge kann man werfen, die nicht kaputt gehen. Und was Kompromisse angeht (erst darfst du, dann ich, etc), dafĂŒr sind sie noch zu klein. Dein Kind lebt im hier und jetzt und hat lĂ€ngst nicht mehr auf dem Schirm, das du auch Staubsaugen willst - es merkt nur, oh Mama nimmt mir das Spielzeug weg, und zack, Drama. Meinem Sohn wird Staubsaugen allerdings nach ein paar Minuten langweilig, von daher probier doch mal aus, wie lange dein Kind damit spielt, bevor du es haben kannst.
Oh ja, das werde ich auch mal versuchen. Mal schauen, wie lange es ihm ĂŒberhaupt SpaĂ macht. Ich war jetzt in den letzten Tagen nur soo gereizt, weil alles was ich mache einfach falsch war. Aber eure Tipps werden mir hoffentlich weiterhelfen. Zumindest werde ich mich selber wahrscheinlich eher ârunterholenâ können.
Du ĂŒberschĂ€tzt da die kognitiven und emotionalen FĂ€higkeiten deines 1,5 Jahre alten Kindes ENORM. Schimpfen bringt gar nichts. Und auch keine langen ErklĂ€rungen oder gar Kompromisse - letztere kannst du frĂŒhestens ab 3 Jahre effektiv einsetzen. Ein Kleinkind lebt nur im "jetzt" es kennt kein "wenn du fertig bist..." - es kann das vorher weder begreifen noch einschĂ€tzen. In dem Alter reicht ein: "wir werfen nicht, das kann Aua machen" - aber erst HINTERHER. Es ist wichtig, dem Kind nicht zu sagen, was es nicht tun soll, sondern was es tun soll - also immer positiv reden, denn Verneinungen sind unheimlich schwer zu begreifen. Also nicht: werfe nicht mit Stofftieren! Sondern: leg das Stofftier in seine Box! Im akuten Wutanfall hat sich das liebevolle Begleiten und Spiegeln der GefĂŒhle bewĂ€hrt. Also: "du bist so wĂŒtend!! Richtig WĂTEND! Du wolltest JETZT den Staubsauger!!! Du sagst nein, nein, nein!! - Dabei möglichst kurz und prĂ€gnant sein, Emotionen in die Stimme legen, aber nicht laut werden. Dabei prĂ€sent bleiben und dem Kind körperliche NĂ€he anbieten (auf Augenhöhe gehen und Arme ausbreiten). Lass dein Kind entscheiden, wann es getröstet werden will. Bleibe einfach da. Falls er auf das Spiegeln mit MEHR Wut reagiert, hast du entweder falsch, zu wenig oder zu stark gespiegelt. Das muss man etwas ausprobieren. Aber dann sprechen Kinder bis so 2,5-3 Jahre gut drauf an. Und das machst du so oft es geht. Was sich auch bewĂ€hrt hat: möglichst wenig Situationen schaffen, wo es zu solchen Dramen kommt. Staubsauge, wenn der Vater zuhause ist und euren Sohn beschĂ€ftigt etc. Und auf gar keinen Fall weg schicken - das ist pure Folter fĂŒr ein Kind. Denn du sagst ihm damit: ich liebe dich nicht mehr, du bist schlecht! Wir haben das oben beschriebene sehr konsequent bei unserer sehr gefĂŒhlsstarken und temperamentvoller Tochter angewandt, mit dem Ergebnis dass sie bereits vor dem 3. Geburtstag sich erstaunlich gut selbst bei Wut regulieren kann: sie fĂ€ngt an zu brĂŒllen und rennt in ein anderes Zimmer und weint dabei "bin soooo wĂŒtend!! muss mich erst beruhigen!!". Bleibt da einige Minuten und tobt und kommt dann zu uns und sagt: Mama, hab mich beruhigt. Will jetzt in deinen Arm und getröstet werden. Und sie kann ihre Emotionen sehr gut benennen. FĂŒr mehr Hintergrundwissen: klick dich auf dem Blog gewuenschtestes-wunschkind.de durch oder hole dir das entsprechende (Hör-)Buch. Auch "Wild Child" von Dr. Elliane Retz und "Dein kompetentes Kind" von Jesper Juuö sind SEHR zu empfehlen.
Ich danke dir!! Genau so eine ErklÀrung habe ich gebraucht, werde es definitiv auch so umsetzen.
Anstrengende Phase - ich weiĂ! Ich habe zwei Tipps, die mir sehr geholfen haben. 1) reden bringt nichts, dein Kind KANN seinen Impulsen nicht widerstehen - sei eine physische Grenze. âStop ich lasse dich das nicht werfenâ Hand festhalten, Gegenstand nehmen, gegen - was auch immer geworfen werden darf -austauschen. 2) WutanfĂ€lle und Frust sind wichtig. Unsere Aufgabe ist es nicht, den Wutanfall zu beenden, sondern zu begleiten (das wirklich zu verinnerlichen, war ein game changer fĂŒr mich). Je mehr Co-Regulation dein Kind in dieser Situation durch DICH erfĂ€hrt, desto frĂŒher ist es in der Lage, sich SELBST zu regulieren. Durchhalten. Es wird besser :-)
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