MamaAmeisenbär
Guten Morgen, Liebe Leute ich komme echt auf dem Zahnfleisch daher. Ich weiß, da draußen geht es verdammt vielen so. Ich hoffe ihr habt vielleicht ein paar Tipps. Das Problem ist das morgendliche Fertigmachen. Sie schreit teilweise bis zum Erbrechen und lässt sich nicht anziehen. Wir haben versucht: Kärtchen zum Abhaken für erledigte Aufgaben, Ablenken (da ist sie zu abgelenkt und kann nicht mal mehr ihren Arm in den Pullover stecken), sie zu fragen, wann sie denn bereit ist, ihr Zeit zu geben, sie selber aussuchen zu lassen, ein Lied dazu zu singen, dabei Quatsch zu machen. Tja Jesper Juul und sonstige kann ich mir an den Hut stecken. Ich kann keinen Grund ausmachen und wir haben jeden Tag die selbe Routine. Lasse ich sie einfach, trägt sie die volle Windel, bis sie wund gescheuert ist oder hat noch einen Schlafanzug und keine Socken an bis ich mittags koche. Dann waren wir noch nicht draußen und sie schlägt mittags meist nicht. Es macht mich auch nur noch komplett wütend und ich bin nur noch dabei mich jeden Tag über Stunden in Körperbeherrschung zu üben. Ich weiß ich wie das werden soll, wenn sie mal in den Kindergarten geht. Bis sie "ausgehfertig" ist, sind 2 Stunden vergangen. In Spielegruppen schaffen wir es seit Wochen nicht mehr außer ich trage sie schreiend dort hin. Ich denke es würde noch helfen "wenn du angezogen bist, kriegst du Schokolade" aber ich versuche nicht so tief zu sinken. Wir haben sie auch schon in den Klamotten für den nächsten Tag schlafen lassen. Naja dann schreit sie eben, wenn sie Zähne putzen soll. Ich habe versucht erst mit ihr zu spielen für eine ganze Stunde und zu kuscheln und zu lesen. Hilft auch nicht. Ist es also normal und richtig sie gewaltsam anzuziehen, damit ich im 10 Uhr morgens schon Feierabend bräuchte? Soll ich mal eine Erziehungsstelle aufsuchen? Wenn ja, welche Tipps hätten die dann für mich? Heute hat das mein Mann erledigt mit ihr morgens, weil er einfach noch einen längeren Geduldsfaden hat. Tja was soll ich sagen? Sie weint seit 30 Minuten und mein Mann ist fertig für den Tag. Wenn ich daran denke, dass das noch 2 Jahre gehen kann, wird mir ganz schlecht. Habt ihr irgendwelche Tipps?
Ach ja, sie ist 2,5 Jahre alt. Sorry für die ganzen Fehler. Das war ein gestresster Wut-Post.
Huhu, mein ultimativer Tipp ist das Buch "Mein kompetentes Kind" von Jesper Juul. Es ist der einzige Erziehungsratgeber, der bei uns schnell geholfen hat. Er ist genau für das "Trotzalter" geschrieben. Man versteht, warum das Kind sich so verhält, und wie man den Trotz weitgehend unnötig machen kann. Es half bei uns inh. weniger Tage, und ich hätte mir rückblickend gewünscht, das Buch schon beim ersten Kind gekannt zu haben. LG
Hättest du aufmerksam gelesen, wüsstest du, dass sie Jesper Juul kennt. Und übrigens: ich kenne dieses und zig andere Bücher und habe seit über 2 Jahren remitierend das gleiche Problem ;-)
Und wenn ihr keinen Schlafanzug zum schlafen anzieht sondern (ein Teil) der "normalen" Sachen schon? Besonders wenn ihr am nächsten Tag irgendwo hin müsst?! Wenn ich es richtig verstanden habt geht sie auch nicht in die Kita und ihr seid zuhause...da wäre es mir tatsächlich total egal wenn das Kind den ganzen Tag im Schlafanzug verbringen will... Wir hatten auch so eine Phase, mussten aber frühs in die Kita und da wir haben das Kind dann kurz vorm Tablet geparkt. Klar machen die Kindern nicht richtig mit und es ist etwas anstrengender wenn der Arm nicht richtig gestreckt wird aber irgendwie geht es ja trotzdem und man bekommt sie immer angezogen.
Also ich mag Jesper Juul. Wirklich. Auch Monty Roberts und andere habe ich gelesen. Aber manchmal hilft einfach der alte Weg "Mama zeigt die Grenzen auf und sagt, wo es lang geht". Erst wenn das klar ist, funktionieren die tollen Erziehungsratgeber.
Also ich hab da auch schon einiges durch. Und auch schon vieles versucht. Man möchte die Grenzen des Kindes wahren usw man will das Kind nicht zwingen und alles "richtig" machen. Man will nicht körperlich werden. Ich kann dich gut verstehen. Aber ganz ehrlich, auch bei mir schlagen in solchen Situationen schon mal die 90er Jahre durch. Wir haben schon mal Probleme mit dem Duschen zB. Normal versuche ich es ihm (2,5 J.) angenehm zu machen und ihn einzubinden. Wenn er aber partout nicht mitmacht Dusche ich ihn einfach und er schreit dabei. Dann hat man es zumindest schneller hinter sich wenn sowieso geweint wird. Mir und meinen Nerven geht es besser wenn ich diese klare Grenze von "du duschst jetzt, fertig aus" gesetzt habe. Und auch er ist mMn immer mal froh wenn etwas einfach durchgezogen wird und er es so hinnehmen muss. Ich glaub man braucht eine gute Mischung aus Eigenbestimmung vom Kind und Grenzen ziehen. Wenn das Kind zu viel bestimmt ist es schnell überfordert. Und offensichtlich bestimmt eure Tochter aktuell den Tagesablauf. Das ist sehr viel Verantwortung für so ein kleines Kind. Ich würde mit einer Aktivität die sie gerne macht in den Tag starten (kuscheln, Buch lesen, was auch immer) und dann knallhart das Programm durchziehen. Und vllt geht es an Tag 3 schon etwas leichter weil sie sich darauf verlassen kann dass, egal was sie anstellt, trotzdem das fertigmachen durchgezogen wird. Bedenke aber bei allen Ratschlägen, wir haben alle gut reden, sind (fast) alle keine Pädagogen und machen alle mehr als genug Fehler. Also nur Mut. Ich wünsche euch viel Erfolg
Hallo, die Regel lautet ja, dass man ruhig mal ein paar Termine Erziehungsberatung nutzen sollte, wenn das Verhalten des Kindes anfängt, einen selbst auch ungeduldig und wütend zu machen. Und wenn es den Alltag der Familie belastet. Beides ist bei euch gegeben. Ihr steckt in einem Teufelskreis aus negativer Erwartung und dem stressigen Verhalten deiner Tochter, der längst selbstverstärkend wirkt. Das ist die Stunde, in der man einfach mal drei, vier Termine bei der Erziehungsberatung machen kann. Nicht, weil man irgendetwas falsch machen würde, du machst gar nichts falsch. Sondern weil man hier ein paar Tipps bekommt, auf die man selbst nicht gekommen wäre, haben wir selbst erlebt. Man sieht in so einer Situation nämlich als Betroffene den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Und jemand Außenstehendes mit viel Ruhe und vor allem Erfahrung mit genau dieser Thematik kann da ein Augenöffner sein und sehr helfen. Kostenlose Erziehungsberatung bieten Caritas, Diakonie und Kinderschutzbund an, aber auch weitere regionale Organisationen. Ich würde jetzt einfach mal anrufen und einen Termin vereinbaren. Denn der Teufelskreis, indem ihr steckt, ist für die ganze Familie belastend und auch für dein Kind auf Dauer schädlich. Man braucht sich hier nicht zu genieren, eure Situation ist so ziemlich die häufigste und typischste Situation, in der Eltern mal etwas Rat von außen brauchen. LG
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