Elternforum Rund ums Baby

Tochter grenzt Freundin aus

Tochter grenzt Freundin aus

Schnecki2014

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Hallo! Ich hoffe hier auf etwas Einsicht zu folgendem Thema (versuche mich kurz zu halten): Meine Tochter wurde letztes Jahr eingeschult. Kurz nach Schulbeginn kristallisierte sich eine beste Freundin L heraus. Es gab dann auch sehr viel außerschulischen Kontakt, Übernachtungen, etc, auch mit den jeweiligen Familien. Nach einiger Zeit kam ein weiteres Mädchen dazu, seitdem war es eine 3er-Freundschaft, weiter viel Kontakt, jetzt halt 3 Familien. Gestern hat mich dann die Mutter von L darauf angesprochen, dass es offensichtlich Probleme gibt. Meine Tochter grenzt L aus, sagt, sie und das zweite Mädchen sind beste Freundinnen, L darf nicht mitspielen, etc. Das ganze scheint schon seit Oktober zu gehen und L ist jetzt schon in Psychotherapie, weil sie nach jedem Treffen weint, sagt sie will nicht mehr leben, sagt sie will in ein anderes Land ziehen und solche Sachen. Mich würde das sehr treffen, weil ich selbst in der Volksschule Mobbing-Opfer war und ich es schlimm fände, wenn meine Tochter quasi eine Täterin wäre. Auf der anderen Seite weiß ich noch gar nicht, was meine Tochter genau tut. Ich habe in letzter Zeit schon mitbekommen, dass sie lieber Zeit mit der 2. Freundin verbringt, aber es wurde zB angedacht, dass L und meine Tochter morgen Skifahren gehen (natürlich mit Elternteilen dabei) und da war meine Tochter ganz begeistert. Auch wurde in den gerade gewesenen Ferien ein Treffen mit L vorgeschlagen. Ist dann nix draus geworden, aber meine Tochter hat sich ganz offensichtlich gefreut, L zu sehen. Gestern ist es dann bei der Mutter offensichtlich eskaliert, weil wir mit einem dritten Mädchen (ein anderes als die 2. beste Freundin) am Spielplatz waren und meine Tochter und das andere Mädchen nicht von der Schaukel wollten, obwohl L nur daneben gestanden ist und sich gelangweilt hat. Als die Mädchen gesagt haben, sie werden nicht so bald von der Schaukel gehen, war die Mutter genervt und wollte nach Hause. Dann hat L zu weinen begonnen, weil sie sich wieder so gekränkt hat. Hat damit geendet, dass ich meine Tochter von der Schaukel geholt habe und ihr gesagt habe, dass L sich kränkt und dass man das nicht macht unter Freundinnen und sie kann später weiter schaukeln. Die Mädchen haben dann noch längere Zeit friedlich gespielt und ihre Mutter hat mir das alles gesagt. Lange Rede, kurzer Sinn, ich weiß nicht, was ich jetzt tun soll. Die meiste Zeit bin ich nicht dabei, meine Tochter redet nicht darüber (zumindest noch nicht) und ich weiß gar nicht, ob sie wirklich etwas "falsch" macht, im Sinne von Mobbing. L scheint sich ja auch nicht zurückzuziehen, wenn sie merkt, dass die anderen grad nicht mit ihr spielen wollen. Für ein paar Denkanstöße wäre ich dankbar, in alle Richtungen. LG Schnecki


Eulen2020

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Antwort auf Beitrag von Schnecki2014

Vielleicht rufst du die Mutter von L nochmal an und fragst, was denn konkret vorgefallen ist..also wie deine Tochter konkret ihre Tochter mobbt/ausgrenzt?(hab es jetzt so verstanden das ihr das nur kurz auf dem Spielplatz gestern besprochen habt?) Und danach würde ich vielleicht mit deiner Tochter nochmal drüber reden...und abschließend dann vielleicht morgen nach dem Skifahren nochmal ein Gespräch zu viert? Also ihr beiden Muttis und die Kinder? Freundschaft zu dritt ist immer schwierig. Da fühlt sich glaube immer einer irgendwie ausgegrenzt...


luna8

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Das ist für alle Beteiligten wahrscheinlich nicht so leicht. Prinzipiell finde ich, jeder soll sich mit dem abgeben/ spielen, den er mag. Ne gewisse Sozialkompetenz darf deine Schülerin (!) aber schon lernen. Man grenzt niemanden aus, egal in welcher Situation. Man muss sich aber auch nicht täglich oder regelmäßig verabreden, wenn man eigentlich lieber was anderes machen tät. Und sie sind doch eigentlich Freundinnen, auch wenn die 2. Freundin grad bei deiner Tochter beliebter ist. Vielleicht wäre es gut, wenn sich die beiden ( also deine Tochter und 1. Freundin) ab und an mal allein treffen? Es ist immer gut, viele gute Freunde zu haben ( und Freundschaften muss man pflegen), 3er Freundschaften - grad unter Mädels - sind immer n bisserl kompliziert. Leider.


Mitglied inaktiv

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Also wenn das stimmt dass das Mädchen schon solche Dinge sagt (L) und das in diesem Alter finde ich das sehr bedenklich. Ich verstehe dass die Mama sich Sorgen macht aber quasi anderen Kindern (sie sind ja echt noch jung) die schuld zuzuschieben (wenn es so ist) finde ich auch heftig. Es ist schwer da etwas zu machen, manchmal verändern sich Freundschaften und da kann man niemanden zwingen. Was sagt denn eigentlich deine Tochter dazu? Ich würde auch aufpassen ihr kein riesen schlechtes Gewissen zu machen, nicht dass sie noch denkt sie sei schuld nur weil sie jetzt eben eine andere freundin lieber mag. Sie scheint sich L gegenüber ja nicht blöd zu verhalten


ZoeSophia

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So was Ähnliches war bei uns Anfang Schuljahr auch… ein 3er Gespann, abwechselnd hat sich immer eine ausgeschlossen gefühlt, es wurde dann mit den Schulsozialarbeitern abgesprochen, dass abwechselnd immer ein Mädchen an einem Tag der „Chef“ ist, ihnen hat es geholfen, weil ihnen aufgezeigt wurde, dass eben alle „bestimmen“ können. (Wobei wir Eltern genau das auch schon gesagt haben, aber manchmal nehmen Kinder solche Sachen besser an, wenn es nicht die Eltern sagen!) Jetzt hat sich dieses 3er Gespann etwas aufgelöst, es kam 1 Mädchen dazu. Es ist ruhiger geworden, weil sie jetzt zu viert sind. Was aber ganz sicher ist und was immer wieder kommen wird für die Mädchen, eine Veränderung der Freundschaften… Ich würde die Mutter von L darin bestärken, dass L eben nicht (nur) auf die anderen Mädchen angewiesen ist…. Manchmal, wenn die Kinder so im „Beste Freundinnen suchen/haben/wollen“ Zirkel drin sind, merken sie gar nicht, dass da auch noch andere tolle Kinder sind!


Reh77

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Freundschaften wandeln sich. Und wenn deine Tochter lieber mit anderen Kindern spielt und zusammen ihre Zeit verbringen möchte, ist das für L. sicher hart, aber es ist so. Für mich sieht das so aus, als wäre die Freundschaft zu L. aktuell nicht mehr wirklich gewünscht. Ist nett mal allein mit ihr Zeit zu verbringen, aber nur wenn kein anderes Mädel da ist. Deine Tochter sollte sich ihre Freundinnen selbst aussuchen dürfen. Und nur weil es anfangs sehr gut passte, müssen die Kinder jetzt nicht die ganze Grundschulzeit (und länger) befreundet sein. Ich finde es völlig normal, dass Kinder Freundschaften beenden. Und dann mit der alten Freundin nicht mehr wirklich zusammen spielen wollen. Mobbing sieht für mich anders aus. Und wenn zwei Kinder sich super verstehen und gerade schaukeln, passt ein drittes Kind wirklich nicht dazu. Denn ein Kind muss bei nur 2 Schaukeln immer warten, das funktioniert nur, wenn alle Kinder zusammen spielen wollen. Und die zwei wollten beide L. nicht dabei haben. Als Mutter würde ich keine Spielaktionen und auch keine Tagesausflüge oder sonstiges mehr mit der Mutter von L. vereinbaren. Das erschwert die Situation für L. nur. Weil sie wieder Hoffnung bekommt, deine Tochter würde gerne mit ihr Zeit verbringen, spielen und sie als beste Freundin ansehen. Die Mutter von L. sollte versuchen ihre Tochter darin zu bestärken andere Kinder zum spielen kennenzulernen, andere Freunde zu finden. Finde es ungewöhnlich, dass L. genau deshalb in Psychotherapie ist, sie dürfte ca. 7J. sein. Sicher das da nicht noch anderes ist? Wie fühlt sich eigentlich deine Tochter, wenn sie "zwangsweise" mit L. spielen muss? Und wie soll das weitergehen?


Schnecki2014

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Das mit den Einzeltreffen hab ich mir auch schon überlegt. Dass sie sehen, dass sie ja eigentlich Freundinnen sind - oder eben nicht. Skifahren morgen wurde jetzt leider abgesagt (nicht von unserer Seite), was echt schade ist. Wäre eine gute Gelegenheit gewesen. Ich bin mir halt so unsicher. Einerseits sind sie noch sehr jung, andererseits habe ich eben selber die Erfahrung gemacht, wie grausam Kinder in dem Alter sein können. Daher bin ich bei dem Thema sicher sehr sensibilisiert. Ich möchte auf jeden Fall verhindern, dass meine Tochter L mit Absicht weh tut, quasi um Machtspielchen spielen zu können und sich gut zu fühlen auf Ls Kosten. Aber ich will ihr auch nichts unterstellen. Echt, als wäre das Leben noch nicht kompliziert genug.


luna8

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Ich finde, dann musst du mit deiner Tochter darüber reden und sie sensibilisieren. Vielleicht auch mal mit ihr über deine Erfahrungen sprechen. Ich bin ehrlich, wir haben in der Oberstufe eine Mitschülerin gemobbt. Ich schäm mich heut sehr dafür. Das würd ich meiner Tochter auch erzählen.


Rote_Nelke

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Das Problem ist, dass du traumatisiert bist. Ls Mutter manipuliert dich, präsentiert L als Opfer, mit dem du dich identifizierst, und du suchst die Schuld bei deiner Tochter der Täterin.


Tini_79

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Wenn die Mutter auf dem Spielplatz genervt ist und gehen will, obwohl ihr Kind (scheinbar?) erstmal kein Problem hat, hm, ob SIE da etwas übertreibt in der ganzen Sache? Eine 6/7jährige zum Psychologen bringen ohne überhaupt mal mit den Eltern oder der Schule gesprochen zu haben, ich weiß nicht. Ich finde den Vorschlag sehr gut, die Schulsozialarbeiter zu involvieren- das klappt hier immer hervorragend. Ansonsten ist es natürlich auch manchmal so, dass Freundschaften sich ändern und auch einschlafen können. Und gleichzeitig nehmen das viele Grundschüler meiner Meinung nach längst nicht so ernst wie manche Erwachsene.


wolfsfrau

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Da würde ich jetzt nicht direkt von Mobbing sprechen und das deine Tochter eine Täterin (krass!) ist. Freundschaften verändern sich gerade in diesem Alter noch sehr schnell. Es kann auch sein, dass sich das Mädchen (L?) zu sehr auf deine Tochter versteift hat. Ich finde dieses "ich will heute nicht mit dir spielen" und auch das auf der Schaukel sitzen bleiben normal. Sprich nochmal in Ruhe mit der Mutter und dann mit deiner Tochter. Aber mach ihr kein schlechtes Gewissen. Die Freude auf geplante Treffen kann ich auch gut verstehen. Sie mögen sich ja und hatten schon viel Spaß zusammen.


Berlin!

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Ich habe die Antworten nur quergelesen. Und natürlich kann man die Situation nicht umfänglich beurteilen, weil wir ja nur Deine Schilderung haben. Das meine ich nicht böse und will Dir nichts unterstellen, man müsste aber echt beide Seiten hören. Und ausserdem bin ich keine Psychologin. Aber auch Mutter und lange Elternvertreterin und in einigen schulischen Gremien aktiv, ich habe einige Male solche Situationen erlebt. Was mir auffällt: Ihr Mütter seid sehr aktiv in diesem Konflikt, vor allem die Mutter von L. Wenn L wirklich so reagiert hat, wie die Mutter sagt, dann ist da noch was anderes. Kein gesundes Kind redet von Suizid, nur, weil die beste Freundin nicht mitspielen will. Das ist doch eine völlig überzogene Reaktion. Ebenso finde ich es etwas überzogen, dass Du vermutest, Dein Kind sei "Täterin". sie ist, wie alt? 7? Da darf sie doch selbst entscheiden, mit wem sie spielt. Und vor allem: mit wem nicht. Das soll sie sogar, "erzwungene"Freundschaften sind ja wohl keine Lösung. Du kannst gerne mit Deiner Tochter reden, aber ich sehe eher, dass L ein Problem hat mit was auch immer und nun dieser alltägliche Konflikt etwas ausgelöst hat, was aber schon lange angelegt war.


Feuerschweifin

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Was genau erwartet die Mutter von dir? Wie äußert sie sich zu ihren Erwartungen in den Gesprächen mit dir über das Thema?


Spirit

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Ich habe jetzt keine Antworten gelesen, aber bei dem Teil mit der Schaukel und der Mutter von L bin ich stutzig geworden. Mir drängt sich da eher der Verdacht auf, dass sich die Mutter von L gekränkt fühlt und es irgendwie auf die Tochter überträgt. Kann das sein? Wie gut kennst du die Mutter? Ansonsten finde ich, dass eine 3er Konstellation an Freunden oft schief geht. 3 ist eben einer zu viel. Außerdem finde ich es nicht unnormal wenn sich Freundschaften rasch ändern. Heute gestritten, morgen wieder die BFF.


Mitglied inaktiv

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Sorry, wurde etwas länger Ich hab mir den Text jetzt mehrmals durchgelesen und ich komme zu dem Ergebnis, daß nicht L das Problem ist, sondern ihre Mutter !! Kann es sein, dass SIE es nicht erträgt, daß es da ein Kleeblatt gibt und deine Tochter eben nicht mehr die alleinige Freundin ist? Sicherlich sollte man solche Aussagen von einer Grundschülerin ernst nehmen, WENN es denn stimmt ! Freundschaften kommen und gehen, das ist völlig normal. Ich kann nur von uns berichten, wie das damals war. Mein Großer lernte im Kindergarten einen Jungen mit ADHS kennen. Mein Sohn war so ziemlich der Einzige, der sich mit A abgab. A war sehr schwierig, schnell, laut und sehr empfindlich, aber mein Sohn kam gut damit klar. Dann kamen sie in die Schule und mein Sohn lernte noch einen anderen Jungen kennen und war mit P auch sehr schnell befreundet. Das passte der Mutter von A so gar nicht. Es gab nur Einzeltreffen, weil P mit A nicht viel anfangen konnte. P war genau das Gegenteil: Sehr ruhig und wenn A dabei war, war er leider der Störfaktor. A versuchte dann oft, das Kleeblatt auseinander zu bringen. Er provozierte Streitereien und war dann derjenige, der weinte und um sich schlug. Daraufhin hab ich beschlossen, A darf nicht mehr kommen, wenn P da ist. A hat mir in seiner Wut sogar mal eine Vase zerdeppert. Da drehte auch seine Mutter völlig am Rad. Sie erzählte dauernd, dass A ja so darunter leidet, daß mein Sohn nicht mehr so viel Zeit mit ihm verbringt und weint zuhause nur noch, wenn er weiß, mein Sohn verbringt heute Zeit mit P. Sie warf meinem Sohn am Ende sogar vor, dass A jetzt einen "Krankheitsschub" hat und öfter in Therapie muß. Da habe ICH dann die Reißleine gezogen. so leid mir das tat. Aber eine Mutter, die mein Kind dafür verantwortlich macht, daß IHR Kind jetzt gesundheitlich noch mehr leidet, geht gar nicht. ADHS ist eine böse Sache, das weiß ich, Aber einem 6-Jährigen zu sagen, dass ihr Sohn wegen ihm leidet und öfter in Therapie muß, das war zu viel. Und ich sehe Parallelen zwischen deinem Fall und unserem. Es hört sich für mich auch fast so an, als hätte das Mädchen irgendwas. Kann mir nicht vorstellen, dass sie nur wegen der Freundschaft und der angeblichen Ausgrenzung zum Psychologen muß. Und ich habe mal einen Bericht über Mobbing gesehen. Kinder in der 1. Klasse kennen das so noch gar nicht. Ich will nicht behaupten, dass es Mobbing NICHT gibt, war selber auf der Realschule eine zeitlang Opfer, aber bereits in der 1. Klasse? Ich glaube wirklich, dass euer Hauptproblem die Mutter von L ist. Um es kurz zu machen am Ende: Sie ist eifersüchtig


Rote_Nelke

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L wird nicht nur wegen deiner Tochter in therapeutischer Behandlung sein. Eine ungrade Zahl ist in Freundeskreisen immer doof. Mein Kind hatte am Anfang auch zwei Freunde, welche dann aber öfter zu zweit spielen wolten. Wir haben dann immer wieder angeregt, dass es mit anderen Kindern spielen soll. Das ging sehr gut und mein Kind ist viel zufriedener und unabhängiger, da es mehr Auswahl an Spielgefährten hat. Seit es sich nicht mehr an die zwei anderen "dranhängt", spielen sie wieder häufiger zusammen und zwar sowohl zu dritt, zu viert oder in verschiedenen Konstellationen auch zu zweit. Was deine Tochter macht, ist kein Mobbing, sondern ihr Recht selbst zu entscheiden, mit wem sie spielen möchte und mit wem nicht.


Silvia3

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Das ist doch im wahrsten Sinne des Wortes Kinderkram, und wenn ich von "Mobbing" und "Psychotherapie" lese geht mir echt die Hutschnur hoch. Kinderfreundschaften sind doch keine Verbindung fürs Leben. Aus der Konstellation A und L und später B sind nun A und B geworden. Das ist für Kind L unschön, ist aber so. Die Aufgabe der Mutter von L wäre es nun, ihr Kind so zu steuern, dass es neue Freunde findet und ihm klar zu machen, dass es mit A und B nun erst einmal vorbei ist. Sie sollte Kontakte zu anderen Kindern herstellen, außerschulische Treffen mit A und B vermeiden, L in einem Sportverein anmelden oder was auch immer. Aber sicher nicht als Mobbingopfer darstellen, das Psychotherapie braucht. Das Kind benötigt mehr Selbstbewusstsein, statt von der Mutter in die Opferrolle gedrängt zu werden. Eine meiner Töchter war in der Grundschule Kind L und sie hat heute (sie ist inzwischen 21 Jahre alt) noch eine heftige Abneigung gegen A. Meine Tochter hat aber in der Folgezeit einen tollen Freundeskreis gefunden und war immer sehr beliebt. Hat einige Tränen gekostet, aber sie hat es überlebt. Als Mutter des "Mobbingkindes" kannst du ja mal mit deiner Tochter reden, warum sie nicht mehr so viel mit L spielen möchte und ihr erklären, dass L darüber traurig ist. Vielleicht ist es ihr noch nicht bewusst. Wahrscheinlich ist sie aber mit der Pflege von zwei intensiven Freundschaften einfach noch überfordert, denn das erfordert ja eine ziemlich große soziale Kompetenz, die Erstklässler oftmals noch nicht haben. Aber grundsätzlich würde ich meiner Tochter die Wahl ihrer Freundschaften überlassen und sie nicht dazu drängen, mit einem Kind zu spielen, das sie vielleicht nicht so gerne mag. Schließlich pflege ich als Erwachsene auch meine Freundschaften so wie ich es möchte. Warum sollten Kinder das anders handhaben?


tolles-timing

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Also ich finde es toll, dass du auch das Verhalten deiner Tochter hinterfragst. Tipps hast du viele bekommen. Was mir aber spontan einfiel: Wenn die Tochter seit Oktober in Behandlung ist, ist der Grund nicht deine Tochter. In dem Fall würde ich die Mutter fragen, warum sie dich nicht schon früher mal angesprochen hat! Also diesen Grund finde ich unglaubwürdig. Es scheint mir so zu sein, dass das Kind Probleme hat und die Situation mit deiner Tochter es nicht leichter macht, aber verantwortlich ist sie mit Sicherheit nicht! Diesen Aspekt würde ich bedenken. Helfen ja, auch dein Kind kann davon lernen. Aber lass dir nix einreden.


LeLuFe21

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Aktuell wird überall geschrieben, dass Therapie-Plätze für Kinder Mangelware sind. Und die Mutter von L. hat für ihr Kind so schnell einen Psychotherapie Platz bekommen? Dein Kind wird hier zu einer Mobbing-Täterin gemacht, weil sie lieber mit anderen Kindern spielt? Ist ja nicht nur, dass sie lieber mit der anderen Freundin spielt, sondern auch mit einem ganz anderen Mädchen. Freundschaften verändern sich. Das müssen auch Mütter akzeptieren. Die Mutter von L. versucht dich und deine Tochter unter Druck zu setzen. Und du lässt das zu. Bitte vermische nicht deine Vergangenheit mit der jetzigen Situation, mache dein Kind nicht zu einem Sündenbock. Ein geplanter Ausflug, da freuen sich fast alle Kinder. Hat sich deine Tochter auf den Ausflug gefreut und evt. nur akzeptiert L. kommt mit. Ohne L. kein Ausflug? Oder war sie wirklich begeistert vom Treffen mit L.? Warum hast du dein Kind von der Schaukel geholt? Wie hat sich deine Tochter dabei gefühlt? Beide Kinder wollten L. nicht schaukeln lassen. Könnte das auch einen Grund haben? Weint L. öfters und bekommt dann ihren Willen? Macht sich unter gleichaltrigen Kindern nicht gut. Also aus meiner Sicht muss die Mutter von L. akzeptieren, dass ihre Tochter gerade nicht mit deiner Tochter spielen kann, weil deine Tochter das nicht will. Beide Kinder haben wohl die selben Rechte, beide dürfen über ihre Freundschaften entscheiden. Deine will nicht, da darf sie niemand zwingen. L. und ihre Mutter sollen sich nach anderen Spielpartnern umsehen.


Mitglied inaktiv

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Hier noch eine Stimme für ein mütterliches Problem. Meine Tochter hatte in der Grundschule eine gute Freundin, mit der sie viel gemacht hat, auch ein gemeinsames Hobby hatte. Gleichzeitig gab es parallel auch andere Freundinnen und da Eifersüchteleien. Meine Tochter hat in so einem Schulhofstreit diesem Mädel ein ziemlich gemeines Schimpfwort an den Kopf geknallt, sie hat deshalb geweint und ihrer Mutter davon zu Hause erzählt. Was dann folgte, war nicht mehr feierlich: Die Mutter hat mich angerufen, mich am Telefon zur Schnecke gemacht, mir alles mögliche Seltsame unterstellt, dass meine Tochter überhaupt solche Dinge zu anderen Kindern sagen würde. Sie hat sich da hineingesteigert, als ob meine Tochter ein mordender Schulhofpsycho wäre. Fortan durfte sie nicht mehr mit dem Mädchen nach Hause zum Essen, das Mädchen wurde von dem gemeinsamen Hobby abgemeldet, und bei einer Schulveranstaltung später hat mich diese Mutter keines Blickes mehr gewürdigt und ihre Tochter weggezogen. Der Witz an der Sache war: Die zwei hatten sich längst wieder vertragen und haben auch (allerdings heimlich, weil das die Mutter von dem anderen Mädchen nicht wissen durfte) auf dem Schulhof und dem Nachhauseweg wieder miteinander gespielt. Ich kann auch zur Löwenmutter werden, wenn meinen Kindern richtig übel mitgespielt wird, und es ist auf jeden Fall schwierig, wenn man ein sowieso sehr sensibles Kind hat, um das man sich Sorgen macht. Aber so ein klein wenig die Realität im Auge behalten darf man auch, auch psychisch kranke Kinder kann man nicht vor jeder Unbill da draußen schützen. Gewisse Dinge müssen auch erlernt und von Eltern ins Verhältnis gesetzt werden.


Rachelffm

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das erinnert mich an meine grundschulzeit und das problem war da die mutter. meine mutter war mit der mutter von n schon in der schule. ns mutter war sehr unbeliebt und das zog sich wohl das ganze leben durch. n war an sich eigentlich ok, aber weil ns mutter auf biegen und brechen ein beliebtes kind haben wollte, hat sie damit eigentlich alles kaputt gemacht und keiner wollte mehr mit n spielen. wir waren dann die bösen mobber...


Schniesenase

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Hallo Schnecki, ich habe jetzt ein bisschen darüber nachgedacht, und ich sehe es ähnlich wie Berlin!. Die Mutter versucht, die Beziehung ihres Kindes hintenherum, also über die Elternseite, zu kontrollieren und zu lenken, dem Kind mögliche Steine und Probleme aus dem Weg zu räumen. Dich triggert die Sache, weil Du selbst Mobbingopfer gewesen bist. Das ist eine schwierige Gesamtsituation. Eigentlich dürfen die Kinder ihre Beziehungen doch schon ganz gut selbst regeln, aber hier werden die Mütter aus unterschiedlichen Gründen getriggert. Ich kann verstehen, dass die Mutter des betroffenen Kindes ihrem Kind helfen will, glaube aber nicht, dass sie ihm so das Gefühl vermittelt, dass es alles hat, was es braucht, um seine Probleme mit anderen Kindern selbst zu klären. Die Schwierigkeit ist ja zu begleiten, den EIGENEN Weg zu finden. Das gelingt mal besser, mal schlechter. Die Vorstellung, das Kind sei schon so lange in Therapie, weil die anderen Mädchen es mobben würden, halte ich für sehr dramatisiert. Da wird es sicher auch andere Aspekte geben, weshalb die Therapie notwendig ist. Wäre ich Du, ich würde meine Mobbingerfahrungen noch mal therapeutisch aufarbeiten, damit ich hier auch gelassen genug reagieren kann, wenn solche Fragen im Alltag meines Kindes auftauchen. Und ich würde vermutlich mal diskret nachfragen, was so läuft zwischen den Mädchen. Meine Tochter würde das sicherlich erzählen, wenn da was wäre. Dann kannst Du auch - wenn es gelassen geht - über das Problem Mobbing sprechen usw., aber eben ohne Vorwurf und ohne Schuldzuweiseungen, sondern ganz allgemein, auch Deine Erfahrungen als Kind berichten. Das könnte Deinem Kind sicher nützen, seine eigene Position kurz zu prüfen. Mein Kind hat so eine elterngenerierte Freundschaft, bei der von Elternseite alle Freundschaften stark beeinflusst und kontrolliert werden bzw. für das schon ältere Kind noch Verabredungen gemacht werden, die es auch selbst vereinbaren könnte. Gibt es Konflikte, und die gibt es oft, mischen sie sich ein und versuchen, die Eltern des befreundeten Kindes zu beeinflussen, das Verhalten von X im Konflikt zu verstehen etc. Das ist für Eltern und Kinder wahnsinnig anstrengend. Bei uns endet das gerade darin, dass all das meinem Kind zu anstrengend ist und die Freundschaft, die tatsächlich mal bestand, vergiftet und zerstört hat, auch das wenig kooperative - oder, elterlich gesteuert, das extrem gezwungen kooperative Verhalten des Kindes ist nicht authentisch und war irgendwann nur noch nervig. So zerstören die Eltern auch die Selbstständigkeit des Kindes. Ich habe an dem Beispiel mit trauriger Eindrücklichkeit gelernt, wie Eltern es wirklich NICHT machen sollten. Lange Rede kurzer Sinn - Dein Kind muss seinen eigenen Weg mit den Freuninnen finden, das andere Kind auch. Wenn es ein echtes Mobbingproblem geben sollte, könnte das Thema unverfänglich in anderen Zusammenhängen zu Hause mal besprochen werden (eigenes Beispiel), und das Kind kann sich seinen Teil daraus zusammenreimen. Vielleicht kommt dann ja auch was von Deinem Kind. Aktiv eingreifen würde ich nicht und der Mutter auch signalisieren, dass das so nicht hilfreich für ihr Kind ist. Alles Gute! VG Sileick