Ribll
Hallo, meine Tochter hat an vielen Tagen mehrere Wutanfälle. Meistens wenn sie ihren Willen nicht bekommt oder auch nur wenn ihr etwas nicht gelingt, da sie keine große Geduld hat. Ihr erster Step ist das was sie in der Hand hat mit voller Wucht wegzuschmeißen. Hat sie nichts in der Hand sucht sie regelrecht fieberhaft nach etwas in Greifnähe, dass sie wegpfeffern kann. Ist auch dem nicht so oder ich habe es vor ihr "gesichert" rastet sie noch mehr aus. Haut und/oder will beißen. Die Wut richtet sich in dem Moment dann gegen jeden. Mama, Papa, den Hund oder die kleine Schwester. Wer halt grad am nächsten dran ist. Mir ist klar, dass sie einfach in diesen Momenten nicht weiß wo sie mit ihren Gefühlen hin soll. Ich möchte Sie dabei begleiten. Aber gleichzeitig auch klare Grenzen setzen. Hauen und beißen geht absolut nicht. Gerade nicht gegen den Hund (was auch schnell mal ganz anders gefährlich werden kann) oder die kleine Schwester. Ich rede mit ihr. Ich erkläre es ihr. Ich habe es sowohl schon währen der Wut gemacht als auch danach. Ich bin da wenn sie mich braucht. Aber sie ist halt auch erst 20 Monate. Ja sie versteht viel. Und doch merke ich dass sie das einfach so gar nicht verstehen kann/will. Es ist egal was ich mache - oder nicht mache. Alles scheint die Wut in dem Augenblick zu verlängern. Ihre Wutanfälle gehen nicht lange. Relativ schnell sind sie dann auch wieder vergangen. Und grundsätzlich ist sie sonst auch ein so fröhliches und freundliches Mädchen. Aber sie weiß eben auch genau was sie will bzw. nicht will. Was ich an erster Stelle auch gar keine schlechte Eigenschaft finde. Wir müssen nur noch lernen wie man damit umgeht. Wir beide. Vielleicht hat ja jemand von euch ähnliche Erfahrungen und kann Tipps geben wie man die Situationen am besten begleiten kann aber auchdeutliche Grenzen setzt.
"Wenn sie nicht werfen kann rastet sie noch mehr aus" Lass sie doch was (das nicht kaputt gehen kann) werfen. Ich bin heute noch ein Werfer wenn mir alles zu viel ist. Es hilft echt wahnsinnig einfach mal ein Kissen gegen die Wand zu pfeffern, probiere es mal aus. Ansonsten am besten einfach in Ruhe lassen und sobald sie anfängt runter zu kommen in den Arm nehmen. So mache ich es zumindest bei meinem.
Grundsätzlich lasse ich es auch. Aber wenn so ein dickes Bauch die 7 Monate alte Schwester trifft ist das ganze nicht witzig. So etwas unterbinde ich selbstverständlich.
Hier sind überall Kuscheltiere verteilt. Da kann das Kind jederzeit was wegpfeffern. Klingt doch nach einem guten Ventil. Würde ich lenken / fördern.
Das ist eine gute Idee. Danke
Ja, was Weiches zum werfen geben. Und ein ganz klares „STOP! Ich lasse dich den Hund/deine Schwester nicht hauen!“ + direkt physisches Eingreifen (ihr Drang ist stärker als deine Worte). Und ganz wichtig: in sämtlichen Alltagssituationen Frustrationstoleranz modellieren. Ich habe meinem Sohn anfangs ständig gezeigt, dass mir etwas nicht auf Anhieb gelingt. Schuhe binden, Tüte Gummibären aufmachen, Knoten lösen etc.pp. Habe dann auch Frust gezeigt und wie ich damit umgehe. Mein Mantra „Ich schaffe das, ich probiere es nochmal“ war täglich präsent. Inzwischen schafft er es unglaublich gut, an Dingen dran zu bleiben und hat für gerade drei Jahre wirklich einen soliden Geduldsfaden, weil er sich selbst schon recht gut reguliert. Wenn etwas nicht so läuft, wie er es sich gewünscht hat, sage ich zB „Uff… das hast du dir anders vorgestellt oder? Das verstehe ich. Ich wäre auch frustriert“. Und erstmal fertig. Einfach nur validieren. So wie du auch sagst „Ich bin, da wenn du mich brauchst“. Oft ist das schon genug und signalisiert dem Kind „ich werde geliebt, auch wenn ich verhalten XY zeige“. Das nimmt dem Kind die Scham und der Hippocampus bleibt zugänglich für Lernprozesse. Wenn dann der erste Affektrausch vorüber ist, kann man schauen, ob das Kind offen für Lösungen ist, was ihm das nächste mal in der Situation helfen kann. Sowas klappt übrigens auch super im Rollenspiel mit Puppen/Autos/Tieren whatever. Gutes Durchhalten und viele Grüße
Danke, da sind ein paar Dinge dabei, die ich mal ausprobieren werde. Habe jetzt auch so eine kleine Wutzwergin (vom Großen kenne ich das in dem Ausmaß gar nicht).
Ich nehme auch was mit.
Das mit der Validierung hat hier ewig gut geklappt und mittlerweile rastet unsere Große (3,5 J) dadurch noch mehr aus Hier hilft auch am besten ruhig und präsent sein.
Vielen Dank für deine Antwort. Da kann ich wirklich was mitnehmen.
gefühl bennenen, ja, du bist jetzt wütend, weil du das scharfe messer nicht haben kannst. das ist ok, du darfst wütend deswegen sein. dann eben was zum werfen anbieten, was sie werfen darf und sie machen lassen. ich hab mich anfangs auf den boden gesetzt und einfach gewartet. so war ich für ihn zugänglich, aber nicht aufdringlich.
Ich erinnere mich noch genaui daran, dass ich als Kind in Wutanfällen allein sein wollte und dass jegliches "drüber reden" die Wut immer wieder hochkochte. Also, Hund und kleine Schwester aus der Gefahrenzone bringen und das Kind in Ruhe wüten lassen. Und reden erst, wenn sie es möchte. Trini
und den Ratschlag das Ventil dahingehend zu öffnen/unterstützen auch.
20 Monate - da ist verstehen was passiert noch in der Entwicklung. Das geht noch nicht wirklich.
Hast Du es mal mit spiegeln probiert? Mach mal das was dein Kind in dem Moment macht. Wirft es etwas, stampf mit dem Fuß auf. Kanalisieren würde ich zeigen, aber eben Fuß aufstampfen. Wäre harmloser als etwas zu werfen.
Ich bin am besten mit aussitzen gefahren. Allerdings haben meine nie etwas geworfen.
Ich hab mich im Supermarkt auch einfach neben mein auf dem Boden liegendes Kind gestellt und hab es wüten lassen. Allerdings war mein Kind da etwas älter. Dann bin ich gegangen. Zuvor hab ich ihr erklärt, dass ich jetzt gehe. Ganz ruhig. Der Spuk war schnell vorbei.
Generell gilt: je ruhiger und besonnener du bist, umso schneller beruhigt sich dein Kind.
Wenn Du weißt warum dein Kind wütend wurde, biete etwas später eine Hilfestellung für das Problem an.
Sie bekommt ihren Willen nicht. In welchen Situationen? Warum? Im Supermarkt hilft, dass sich Kind etwas aussuchen kann. Das muss nicht die Süßigkeit sein, auch der Joghurt den sie gerne mag kann sie „kaufen“. Selber aus der Theke nehmen und in den eigen Wagen legen lassen. Das Kind ernst nehmen. So musst Du auch den Willen nicht brechen.
Es gibt tolle Bücher dazu. Lies Dich mal durch das Angebot Deiner Bibliothek. Konflikte kann man durch geschicktes eigenes Agieren reduzieren.
Gutes Gelingen.
Also ich musste doch tatsächlich gerade anfangen zu schmunzeln denn hier bei uns ist es momentan 1 zu 1 das selbe Maus ist allerdings 22 Monate alt . Habe auch schon versucht mit ihr darüber zu sprechen zb wenn sie beißt oder haut das es eben auch weh tut aber ich denke so richtig verstehen tut sie es in dem Moment nicht. Und hilft es sie in den Arm zu nehmen klappt ganz gut (bis jetzt) ich frag sie dann immer ob sie sich bei Mama hin legen will( ihren Kopf auf meine Schulter legen) was sie dann bejat und dann ist die Wut so schnell wie sie kam auch wieder weg.
Wütend sein ist das eine, aber andere verletzen geht gar nicht. Und ich habe auch Kuscheltiere werfen untersagt. Denn was macht man denn, wenn man wo ist und da kein weicher Gegenstand herumliegt? Auf den Boden aufstampfen oder Wut rausbrüllen geht in jeder Situation. Mittlerweile ist sie, 3 Jahre, emotional regulierter (meistens ;)) und kann ihre Wut oft (nicht immer) verbalisieren. Da muss nichts geschmissen werden, und wenn Sprechen nicht hilft, finde ich den Wutbrüller im Supermarkt immer noch praktikabler als echtes Randalieren. Auch wenn Kinder mit 20 Monaten häufig nicht jedes Wort verstehen, muss klar sein, dass es eine deutliche Grenze in Bezug auf körperliche Übergriffe gibt. Da helfen nur deutliche Signalwörter und Wiederholung.
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