Elternforum Rund ums Baby

Tag-/Nacht-Rhythmus

Tag-/Nacht-Rhythmus

NinchenGoesBaby

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Hallo alle zusammen! Vorab möchte ich erwähnen, dass mir bewusst ist, dass solch ein Rhythmus sich erst im Laufe des ersten Lebensjahres so richtig rausbildet. Es geht mir also nicht darum, einen solchen schon früher zu erzwingen. Das nur, falls es bereits beim Lesen des Titels jemand Sauer aufgestoßen sein könnte. Im Konkreten geht es um meinen 7 Wochen (korrigiert 3 Wochen) alten Sohn. Am besten schildere ich einfach mal den bisherigen abendlichen Ablauf, der seit Geburt bestand hat. Dass dieser sich jederzeit noch ändern kann und wird, ist mir auch bewusst, aber da es nun seit Beginn an schon so ist, beziehe ich mich dennoch darauf. Normalerweise, unabhängig davon, was am Tag bis dahin gelaufen ist, beginnt ab 16 Uhr etwa das Clusterfeeding, welches sich bis in den frühen Abend (20-21Uhr) zieht. Da lässt er sich dann zum ersten Mal für etwa 1-2 Stunden ablegen. Ab dem Zeitpunkt ziehe ich mich dann auch schon meist ins Bett zurück, um etwas Schlaf vortanken zu können. Für diesen Zeitraum übernimmt dann der Papa. Sobald der kleine dann gegen 22-23 Uhr wach wird, bekommt er von Papa 100ml abgepumpte Muttermilch per Flasche, inklusive Bäuerchen und Umziehen/Wickeln für die Nacht. Sollte er dann noch quengeln oder Hunger haben, wird er zu mir ins Bett gebracht, wo ich ihm dann für gewöhnlich in den Schlaf stille. Ab da heißt es dann alle 1-2 Stunden stillen bis in den Morgen hinein. Soweit so gut. Seit etwa 4-5 Tagen allerdings ist er bei der Fütterung um 22Uhr, wenn er dann zu mir ins Bett gebracht wird, so aufgedreht, dass er für die nächsten 2-3 Stunden nicht in den Schlaf findet, obwohl er sichtlich müde ist. Da wird wild mit den Armen gefuchtelt, der Rücken durchgestreckt, Brust gesucht, kurz getrunken und wieder weggerissen usw. Das ganze dauert meist so lang, bis er schwallartig eine größere Menge erbricht, danach wird er nach und nach ruhiger. Spucken tut er über den Tag generell viel und nimmt trotzdem seine 250g-300g pro Woche zu. Angesprochen beim Arzt habe ich es dennoch, wegen der mir persönlich sehr viel erscheinenden Menge. Die Ärztin hat aber abgewunken, dass alles okay sei, solang er aufgeweckt ist und weiterhin zunimmt. Nun zu meinem eigentlichen Anliegen. Ich kann ihn in dieser unruhigen Phase nicht einfach neben mir liegen lassen, da sämtliche Beruhigungsversuche geradezu an ihm abprallen. Wirkliche Erleichterung scheint ihm erst das herumtragen zu verschaffen, was dann der Papa für diesen Zeitraum auch übernimmt. Da besingt und bespaßt er den Kleinen solang, bis er ein paar mal gut spucken konnte und insgesamt wieder zur Ruhe kommt, dann bringt er ihn mir wieder. Da wird er dann erneut von mir, wenn er denn möchte, in den Schlaf gestillt und kommt dann irgendwann gegen 1 Uhr morgens in seinen Nachtschlaf. Wir haben uns mit der Situation bereits arrangiert und kommen eigentlich auch gut klar, wäre da nur mein Umfeld nicht. Dieses trichtert mir ein, dass man Babys in der Nacht auf keinen Fall hochnehmen und irgendwie beschäftigen sollte, da es dem nicht vorhandenem Tag-/Nacht-Rhythmus ja entgegen arbeiten würde. Aber was soll ich sonst tun? Ihn liegend beruhigen zu wollen funktioniert einfach nicht und ihn schreien lassen kommt für mich ebenfalls nicht in Frage. Eine Internetrecherche diesbezüglich hat mich noch zusätzlich verunsichert, weswegen ich nun euch, als erfahrene Mütter, um Rat fragen möchte. Was würdet/habt ihr in einem solchen Fall getan? Normalerweise würde ich es einfach weiterhin so handhaben, da es für uns alle das einfachste und stressfreiste erscheint, will ihm jedoch auch nicht aus reiner Bequemlichkeit langfristig schaden... vermutlich albern, aber es ist mein erstes Kind und in solchen Dingen bin ich noch sehr leicht zu verunsichern... Für den langen Text bitte ich um Entschuldigung und freue mich auf ein paar Erfahrungswerte eurerseits.


Mitglied inaktiv

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Meinen Respekt, du scheinst gut informiert und in der Lage, sensibel und emphatisch auf die Bedürfnisse deines Neugeborenen Kindes zu reagieren. Ich an deiner Stelle würde rein gar nichts ändern! In der frühen Phase musste mein Baby nachts nach dem Stillen auch noch oft von meinem Mann getragen und sogar geschaukelt werden, um zur Ruhe zu kommen. Das halte ich also nicht für "unnötigen Aktionismus", denn anders kam unser Kind anfangs schlicht nicht zur Ruhe. Das wurde aber mit der Zeit VON ALLEIN besser, also lass dich nicht irre machen von Leuten, die nicht bei dir leben und dein Baby erleben! Das viele Spucken ist erstmal nicht bedenklich, und deutet schlicht auf "überfressen" hin, so lange dein Kind nicht mehrmals hintereinander, richtig schwallartig erbricht, und danach unglücklich und geschwächt wirkt. Falls du noch Rückversicherung brauchst, dass alles gut ist, wie es bei euch ist, empfehle ich eines meiner Lieblingsbücher: https://www.amazon.de/Kinder-verstehen-Born-wild-Evolution/dp/3466308240/ Auch toll ist "In Liebe wachsen"...


Philo

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mein Tipp: Mach es so, wie es Dir Dein Instinkt und Dein Bauchgefühl sagen. Von diesen Ganzen Ratschlägen in Büchern (Auch RatSCHLÄGE sind Schläge) halte ich gar nichts. Ihr müsst mit der Situation klarkommen und wenn es für euch passt, dann ist es doch wunderbar. Jeder macht es anders, für jeden passt etwas anders. Jede Familie ist anders, jedes Kind ist anders. Liebe Grüße, Philo


FräuleinMotte

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Hallo In diesem Forum bin ich eigtl nur Mitleserin, aber ich dachte ich schreibe dir mal... Lies nicht zu viel im Internet, lass dich nicht von deinem Umfeld verunsichern. Die Hälfte weiss gar nicht mehr, wie es ist mit einem Neugeborenen zu Hause. Euer Rhythmus klingt schon super - ich kenne viele Mütter (mich eingeschlossen) die dich um diese 1-2 Stunden für sich am Abend beneiden! Meine Motte ist nun 7 Monate und klebt immernoch durchgängig an mir, sowas wie ein Stündchen abgelegt gibts gar nicht bei uns. Schon gar nicht am Abend! Das ist auch Ok. Ich lese heraus, dass ihr euch eigtl prima arrangiert habt - das ist doch soooo super! Als meine Maus 7 Wochen war, war alles noch durcheinander und jeden Tag neu. Ihr müsst EUREN Weg erstmal finden und diesen dann auch gehen, und dazu stehen. Jeder wird dir "tolle" Tipps geben, du darfst entscheiden welche zu euch passen und welche du getrost vergessen kannst. Wenn es so für euch gut läuft, macht genau so weiter. Lasst euch einfach treiben und handel instinktiv..du machst nichts falsch mit Körperkontakt, hochnehmen und Liebe. Trau deinen Muttergefühlen! Diese Wachphasen kommen und gehen immer wieder. Bei jedem Baby klappen unterschiedliche Dinge am Besten. Finde raus, was bei euch funktioniert. Try and error. Bei uns funktioniert eine ruhige Beschäftigung. Ich stehe auch nachts um 3 Uhr kurz mit meiner Tochter auf und spiele etwas ruhiges...ich war sogar schon kurz spazieren. Bei meiner Tochter führt es so schneller zu Schlaf, als sie im Bett meckern zu lassen. Beruhigen durch Hand auflegen klappt auch nicht... Lasst euch von eurem Kind alles beibringen! Es zeigt euch schon, was der Beste Weg FÜR EUCH ist. Bleibt gelassen


Pebbie

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Ich schliesse mich Malefizz und Philo an. Mache es so, wie es für Euch richtig ist. Noch 2 Anmerkungen: hast Du es mal mit Pucken versucht? Er ist ja nunmal 4 Wochen zu früh auf diese Welt gekommen, vielleicht hilft ihm diese körperliche Begrenzung. Ich habe es Nachts immer ganz ruhig gehalten, also gedämpftes Licht, leises Sprechen mit dem Kind und nur gewickelt wenn es nötig war. So das ein deutlicher Unterschied von Tag und Nacht zu erkennen war. Das schliesst natürlich nicht aus das Kind hoch zu nehmen ;) Weiterhin viel Freude mit dem kleinen Mann !


Orangenkern

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Bleib dabei, wie alle anderen schon sagten. Bei uns hat es sich auch von allein wieder gegeben. Wir hatten die Spassphase immer so gegen 3 Uhr. Habe dann in der Küche BibaButzemann gesungen und die Lütte geschaukelt :-D Wenn ich es richtig heraus gelesen habe, macht ihr wickeln und umziehen erst nach der ersten Runde Schlaf. Hat das einen bestimmten Grund? Vielleicht könnt ihr das schon vorher machen, sodass sie um 22/23 Uhr nicht ganz so doll wach wird. Das wäre das einzige was mir einfällt.


merrie85

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Hallo, ich finde, ihr macht das total prima! Natürlich nimmst du oder dein Mann das Baby hoch, wenn ihr es dadurch beruhigen könnt und ihm helfen könnt, zu spucken. Ihn quält ja was, ganz klar. Lass dich da nicht verunsichern, das geht dein Umfeld gar nix an. Was mir aufgefallen ist: das Fläschchen, bevor er dann zu dir ins Bett kommt. Vielleicht zieht er dabei zu viel Luft, sodass es ihm dann arg drückt und er spucken muss. Nur eine Idee. Ansonsten macht weiter so, das Schlafverhalten ändert sich noch ganz oft!


NinchenGoesBaby

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Erstmal möchte ich allen für Ihre Antwort danken! Eure Worte haben mich deutlich beruhigt und ich werde weiterhin meinem Instinkt Folge leisten. Die dickere Haut wird vermutlich erst noch mit der Zeit wachsen, bis dahin muss ich wohl manchmal einfach versuchen auf Durchzug zu stellen. Weiterhin möchte ich Malefizz für die Buchempfehlung danken, sind beide auf meiner Amazon-Wunschliste gelandet und werden nach Weihnachten bestellt :) @ Pebbie: Pucken praktizieren wir bereits über den Tag, da hilft es mal mehr, mal weniger mit seiner Ruhelosigkeit. Abends/Nachts scheint ihm das dagegen so gar nicht zu gefallen. Aber danke trotzdem für den Tipp! @Orangenkern (witziger Name übrigens): Ich weiß gar nicht, warum sich das bei uns so eingebürgert hat, muss ich gestehen. Wir werden das heut einfach mal früher machen, bevor er in seinen 2 Stunden-Schlaf übergeht, vielleicht hilft es ja. Danke, manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht :) @merrie85: Die Flasche geben wir abends, weil ich bis vor wenigen Tagen noch arg Probleme mit den Brustwarzen hatte und nach dem Dauerstillen am Nachmittag einfach nicht mehr die Kraft hatte so knapp danach ihn wieder dauerhaft zu stillen. Außerdem liebt der Papa sein abendliches Ritual mit ihm :p Aber du hast Recht, er trinkt so gierig an der Flasche, dass ich mir gut vorstellen könnte, dass da einiges an Luft mit eingezogen wird.. trotz Anti-Kolik-System. Da meine Brustwarzen mittlerweile robuster zu sein scheinen, werden wir die Flasche (vermutlich trotz schwerem Herzen vom Papa) mal weglassen und gucken, ob es besser läuft. Danke für den Tipp :) Und allen anderen danke ich noch mal für die lieben Worte