Elternforum Rund ums Baby

Streit vor dem Baby

Streit vor dem Baby

Anoni

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Heute Abend haben wir sehr laut gestritten und unser Baby (13 Woche alt) hat deswegen aufgewacht und geweint. Es hat nicht lange gedauert (sowohl der Streit als auch das Weinen), und wir haben uns wieder versöhnt. Das war nur eine dumme Streit wegen Kleinigkeiten, die schnell eskaliert hatte. Das Baby schlief danach weiter, aber ich fühle mich jetzt schuldig, dass wir vor seinem Kinderbett gestritten haben (dumm dumm dumm). Seit seinem Geburt haben wir zweimal laut gestritten. Ich habe sogar das Kopfkino gespielt, dass unser Baby Herzinfarkt haben könnte. Habt ihr auch mal vor dem Baby gestritten, oder habt ihr immer geschafft, erstmal in einen anderen Raum zu gehen?


miss_spicy

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Antwort auf Beitrag von Anoni

Wir schreien uns grundsätzlich nicht an wenn wir streiten somit haben wir das Problem nicht. Sowas kann man lernen. Das Baby bekommt natürlich keinen Herzinfarkt aber gut für die Psyche ist es sicher nicht, ihr seid schlechte Vorbilder.


StiflersMom

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Antwort auf Beitrag von Anoni

Ich finde es wichtig, dass man Kritik äußern kann und dass man streiten kann. Aber noch wichtiger ist, dass man sich dann verträgt. Alles richtig gemacht.


12Mami

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Antwort auf Beitrag von Anoni

Schlechtes Vorbild find ich ein bisschen übertrieben. Unser Kleiner ist knapp 2 Jahre und da kann man nicht mehr so einfach rausgehen. So mal wenn ich in dem Moment sauer bin warte ich nicht bis abends wenn der Kleine schläft, sondern lass es in dem Moment raus wo es gerade passiert. Ich find ehrlich gesagt es wichtig wenn die Kleinen auch Streits mitbekommen - so lernen sie was es alles für Gefühle gibt und wie man eine gute Streitkultur hat und wie man damit auch umgeht. Setzt natürlich voraus dass ihr “gut” Streiten könnt. Das bedeutet für mich noch nichtmal dass man nicht laut sein darf, sondern eher dass man nicht handgreiflich wird oder irgendwas zerstört und sich dann auch wieder voreinander verträgt. Klar hättet ihr es nicht unbedingt vor dem schlafenden Baby jetzt machen müssen bzw provoziert jetzt immer vor den Kindern streiten aber schadet tut streiten in normalen und guten Maß niemanden, im Gegenteil sogar.


Lizzlie

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Antwort auf Beitrag von 12Mami

Gut streiten bedeutet nicht handgreiflich zu werden? Hui. Natürlich ist das ein schlechtes Vorbild wenn man sich gegenseitig anschreit. Nur weil man schreit, wird man nicht besser gehört. Streitende Eltern hat nichts damit zu tun, dass die Kinder lernen mit Gefühlen umzugehen, das löst höchstens Ängste aus. Zur TE, du erkennst es ja selber, dass es nicht gut war. Dein Baby wird kein Schaden davon getragen haben, aber für die Zukunft solltet ihr daran arbeiten.


miss_spicy

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Antwort auf Beitrag von 12Mami

Sich so laut anschreien, dass das Baby wach wird und vor allem neben dem Babybett schreien ist ja wohl keine gute Streitkultur. Konflikte haben und lösen ist ja wohl normal und etwas was ein Kind von den Eltern lernt aber sich impulsiv an brüllen ist meiner Meinung nach grenzüberschreitend und eben nichts von dem ein Baby profitieren würde.


12Mami

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Antwort auf Beitrag von Lizzlie

Ich habe doch gesagt dass man nicht handgreiflich in ein Streit sein soll! Richtig lesen bitte


12Mami

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Antwort auf Beitrag von miss_spicy

Und ich habe auch geschrieben, dass man sich nicht neben ein schlafenden Baby streiten sollte, auch hier bitte richtig lesen. Und das impulsiv anbrüllen okay ist, habe ich so direkt auch nicht gesagt


Btby

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Antwort auf Beitrag von Anoni

Kinder dürfen auch Streit erleben, wichtig ist das sie auch das Vertragen erleben. Es kommt natürlich auch auf die Streitkultur an. Wenn man sich anschreit, beschimpft und heult ist das sicherlich nicht gut für Kinder.


Btby

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Antwort auf Beitrag von Btby

Einen Herzinfarkt bekommt es sicherlich nicht davon. Weniger Drama ist immer gut


angi159

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Mein Mann und ich streiten uns fast immer vor den Kindern. Streit ist nichts Schlechtes. Wir streiten selten und ich finde unsere Art zu streiten auch vernünftig. Und am Ende versöhnen wir uns. Warum soll ein Kind diese Facette des Lebens nicht sehen? Dein Baby war wahrscheinlich so außer sich, weil es geweckt wurde.


StiflersMom

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Antwort auf Beitrag von Anoni

Unser Kind wird schon mal wach im nebenzimmmer, wenn wir Sex haben. Ergo auch nicht gut, Sex zu haben, weil es laut ist


Btby

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Das meine Kinder mich beim Sex hören will ich noch weniger als das sie mich streiten hören!


Jolina2019

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Oh wow, das ist mega respektlos dem Kind gegenüber! Warum drängelt ihr eurem KIND eure Sexualität auf? Ein Kind muss das nicht hören müssen. Das du nicht alle Latten am Zaun hast konnte man ja erahnen, aber spätestens jetzt hat es sich bestätigt.


StiflersMom

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Antwort auf Beitrag von Jolina2019

Im nebenzimmmer. Sorry, wenn es mal laut wird. Ich hoffe, du betest vorher....


Jolina2019

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Antwort auf Beitrag von StiflersMom

Völlig egal, ihr drängt es dem Kind auf, es hat ja gar keine Möglichkeit dem auszuweichen. Das du bissig reagierst, dass kennt man ja schon und hilft meines Erachtens kein Stück das zu relativieren. Das arme Kind.


Btby

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Antwort auf Beitrag von StiflersMom

Wolltest du deine Eltern beim Sex hören? Bestimmt nicht! Ich hätte es widerlich gefunden Ich finde es rücksichtslos so laut zu sein das dein Kind davon aufwacht geht einfach gar nicht.


MrsAusten

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Also meiner Erfahrung nach, ist bei denjenigen, die bei jeder unpassenden Gelegenheit erwähnen müssen, wie gut es ihnen auf einem bestimmten Gebiet geht (Finanzen, Sexleben, etc.) oft eher der Wunsch der Vater des Gedanken.


Monroe

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Antwort auf Beitrag von Anoni

Die Anfangszeit mit Baby ist sehr stressig und ungewohnt. Ich glaube, es ist normal, dass man in der Zeit öfter aneinander gerät als vorher. Die Rollen müssen sich neu einspielen etc. Was ihr tun könnt, ist euch fest vorzunehmen, dass ihr später sprecht. Wenn einer dem anderen sagt "wir sprechen später darüber" kann der andere gleich ahnen, dass etwas an dieser Situation den anderen geärgert hat und kann sich innerlich darauf einstellen und die Situation im Vorfeld reflektieren, bevor es dann zum Gespräch kommt. Ihr geht dann wesentlich reflektierter und vorbereiteter an das Gespräch, hattet Zeit es sacken zu lassen und das hilft ungemein hitzige Diskussionen zu vermeiden. Dein Baby wird von einer einmaligen Sache keinen Schaden nehmen, dauernd sollte das natürlich nicht vorkommen.


Banu28

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Hallo, das wird nicht Euer letzter Streit gewesen sein, denn Konflikte gehören zu einer langjährigen Beziehung natürlich dazu. Dass das Leben ihrer Eltern nicht immer nur Heiteitei ist, „wissen“ auch Babys und Kinder seit hunderttausenden von Jahren. Sie sind darauf ausgelegt. Solange Streit nicht Euren Alltag prägt, sondern eine Ausnahme bleibt, darf er sein. Die heile Welt gibt es nicht, wir müssen sie unseren Kindern nicht vorspielen, und sie brauchen das auch nicht. Sie sind von der Natur gemacht für ein Leben in der Wirklichkeit, in der richtigen Welt. Ich finde es eher bedenklich, dass Du Dich dumm fühlst, nur weil Du gestritten hast. Achte gut auf Dein Selbstwertgefühl. Und versuche vor allem, nicht das Ideal der perfekten, allzeit seligen, glücklichen, konfliktfreien Mutter zu pflegen. Daran kannst Du nur scheitern, denn diese Mutter gibt es nicht. Jede Mutter streitet mal mit ihrem Partner. Jede Mutter ist mal genervt vom Kind. Jede Mutter ist mal ungerecht, gereizt, schlecht gelaunt oder schimpft auch mal. Du kannst Dir das vielleicht jetzt noch nicht vorstellen, aber in den nächsten Jahren wirst Du Dich so gut kennenlernen wie nie zuvor. Du wirst auch mal übermüdet, gereizt und entnervt sein. Das ist normal. Bitte dann nicht ständig in Schuldgefühle rutschen, sonst wird die Kindheit Deines Kindes für Dich eine unschöne Zeit, und DANN auch für das Kind. Dein Kind will keine perfekte, künstliche Mama. Es will eine Mama aus Fleisch und Blut, die gute Gefühle hat, aber auch schlechte. Weil das Leben bunt ist, und nicht rosa. Weißt Du, fall nicht auf die alte irreale gesellschaftliche Erwartung rein, wonach eine Mutter engelsgleich ist. Es gibt keine engelsgleichen Mütter, es gibt nur Menschen. Zur Beruhigung vielleicht noch: Eine Freundin von mir ist Psychiaterin und berät auch Familien. Sie sagt: „Wenn Eltern nur die Hälfte richtig machen, kommen Kinder gut durch die Kindheit.“ Und das nimmt wirklich Druck aus Deinen überhöhten Erwartungen an Dich selbst, oder? LG


Schneeglöcken

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Antwort auf Beitrag von Banu28

Super posting


netteKlarinette

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Antwort auf Beitrag von Banu28

Bani28, so ein wunderbares Posting. Ich unterschreibe


Anoni

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Antwort auf Beitrag von Banu28

Super hilfreiche Antwort. Danke!


Yvi2020

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Antwort auf Beitrag von Banu28

Mega gut geschrieben, danke!


Monroe

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Antwort auf Beitrag von Anoni

Die Anfangszeit mit Baby ist sehr stressig und ungewohnt. Ich glaube, es ist normal, dass man in der Zeit öfter aneinander gerät als vorher. Die Rollen müssen sich neu einspielen etc. Was ihr tun könnt, ist euch fest vorzunehmen, dass ihr später sprecht. Wenn einer dem anderen sagt "wir sprechen später darüber" kann der andere gleich ahnen, dass etwas an dieser Situation den anderen geärgert hat und kann sich innerlich darauf einstellen und die Situation im Vorfeld reflektieren, bevor es dann zum Gespräch kommt. Ihr geht dann wesentlich reflektierter und vorbereiteter an das Gespräch, hattet Zeit es sacken zu lassen und das hilft ungemein hitzige Diskussionen zu vermeiden. Dein Baby wird von einer einmaligen Sache keinen Schaden nehmen, dauernd sollte das natürlich nicht vorkommen.


Schneeglöcken

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Antwort auf Beitrag von Anoni

Wir haben schon vor den Kindern gestritten, haben uns schon vor den Kindern angeschrien, ich habe schon geheult neben den Kindern. Das ist nichts worauf ich stolz bin, das versuche ich normalerweise zu vermeiden, es ist nichts regelmäßiges und alltägliches aber es kam in meiner über 20jährigen Mutterschaft eben nun mal schon vor, weil auch ich halt nur ein Mensch bin. Meine Kinder, zum Teil schon sehr, sehr groß, haben es überlebt und sind psychisch gesund. Wichtig ist, dass man sich im Klaren darüber ist, dass es nicht gut ist und dass man Konflikte im Idealfall sachlich und ruhig zu lösen versuchen sollte. Und dass man mit den Kindern darüber spricht und ihnen das Gefühl vermittelt, dass der Streit weder mit ihnen etwas zu tun hat, noch dass er die Liebe der Familienmitglieder zueinander in Frage stellt. Die Dosis macht das Gift. Kinder die in einem liebevollen und grundsätzlich respektvollen Umfeld aufwachsen, bekommen keinen „Herzinfarkt“ wenn die Eltern sich mal heftig streiten. Wenn es generell zugeht wie bei Flodders, dann wäre das natürlich wieder etwas anderes.


misssilence

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Antwort auf Beitrag von Anoni

Wir streiten leider öfters als mir lieb ist - und ja, vor dem Kind. Ein "später sprechen" war bei uns die ersten 19 Monate schlicht nicht möglich - unsere Tochter schlief NUR und ausschließlich mit ständigen Körperkontakt. Da unser erstes Jahr ins erste Coronajahr fiel gab es auch keine Verwandten o.Ä. die uns das Kind für sowas nal abnehmen. Wir hatten somit quasi nie Zeit zu zweit, ohne Kind. Diese Zeit war auf so vielen Ebenen einfach nur hart. Und oft überwältigen einen einfach die Gefühle - wir haben aucj schon Sachen durch die Gegend geschmissen, was mittlerweile zum Glück nicht mehr vorkommt, und sind auch mal laut. Wir sind auch nur Menschen. Natürlich ist es scheiße, wenn das so oft passiert. Aber ich habe auch von einer Psychotherapeutin gelernt, dass das gar nicht so schlimm ist - besser, als die Wut lange in sich hinein zu fressen. Denn nur so lernt das Kind Authentizität. Insofern versuchen wir den Ball flach zu halten, verdammen uns aber auch nicht mehr, wenn es wieder passiert.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Anoni

Was glaubst du, wie oft die beiden Großen vor unserem Jüngsten gestritten haben. Die Beiden konnten lauter werden als ein Düsen-Jet. Natürlich ging ich dann dazwischen, aber da war es dann schon eskaliert! Dein Kind ist wegen der Lautstärke aufgewacht und wird kaum verstehen, wieso es laut war. Streit kann man nicht immer verhindern. Wenn mich etwas nervt, dann warte ich auch nicht stundenlang, um es dann auszudiskutieren. Kommt aber sehr selten vor bei uns.


Anoni

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Antwort auf Beitrag von Anoni

Die meistens Antworten haben mir sehr geholfen, Danke. Eigentlich streiten wir nicht oft: nur einmal während der Schwangerschaft und zweimal nach der Geburt, und nur gestern war es sehr heftig. Gestern waren wir beide müde und gestresst, und ich hatte eine Krise von Selbstvertrauen. Das Baby ist beim Aufwachen heute morgen schon wieder happy. Wir lernen noch, Eltern zu werden.


Anoni

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Antwort auf Beitrag von Anoni

Eltern zu sein*. Grammatik ist heute auch nicht meine Stärke .