jannas
Hallo, meine Tochter, fast 17, ist in einer großen Krise. Sie sieht absolut keinen Sinn im Leben, hinterfragt alles. Der normale Alltag strengt sie so sehr an, dass sie schon körperliche Symptome hat. Ihr Wesen hat sich sehr verändert. Sonst unternehmungslustig und mitten drin vermeidet sie plötzlich, andere Menschen zu treffen. Dabei ist sie ganz unglücklich teilweise traurig, teilweise wütend. Auf Empfehlung der Hausärztin nimmt sie Johanniskraut, mit bisher mäßigen Erfolg. Eine Psychotherapie läuft gerade an. Ich würde ihr so gerne zusätzlich irgendwie helfen. Ihre Ansprüche an sich selbst sind enorm, sie setzt sich da sehr unter Druck. Ständig hat sie das Gefühl, nichts wirklich zu können. Habt ihr eine Idee, auf welche Art und Weise ich ihr sonst helfen kann? Ich dachte schon an so einen Coach, aber finde irgendwie nichts richtiges. Oder eben ein ganz anderer Ansatz? Bin dankbar für jede Idee. Jannas
Ja. Ich hätte einen zusätzlichen komplett anderen Ansatz. Wenn es mein Kind wäre, würde ich ins nächste Tierheim fahren und mir nen armes Tierchen mit 3 Beinen oder so aussuchen und mein Kind bitten, sich darum zu kümmern. Manchmal sind es nicht die Menschen, die uns retten sondern die Tiere. Sie schenken ihre Liebe bedingungslos.
Danke für die Antwort. Wir haben diverse Haustiere. Die Kaninchen sind offiziell ihre. Sie kümmert sich, aber immer lustloser und ist genervt von der Arbeit. Mein Sohn würde die Kaninchen am liebsten abgeben, weil er andere Pläne mit dem Platz im Garten hätte. Das will meine Tochter nicht, muss sie natürlich auch nicht. Ich habe unsere ganzen Tiere (Katzen, Vögel, Schildkröten und die Kaninchen) echt gerne, aber aus Kosten und Zeitgründen finde ich sie echt ausreichend.
Habt ihr mal Vitamin D testen lassen? Oder andere Mangelerscheinungen? Sport ist auch gut, um depressiven Verstimmungen entgegenzuwirken? Vllt da mal was neues probieren, falls sie dazu bereit ist
Danke für die Antwort. Das Blutbild ist in Ordnung. Bisher war sie seit Jahren zum Aerobic, geht sie aber nicht mehr, weil alle anderen Mädels nerven. Sie macht Workouts nach Videos und joggt manchmal. Da ist sie auch echt gut und ausdauernd. Ich fahre dann gerne mit dem Rad mit. Seit einer Erkrankung bin ich leider nicht mehr so fit. Vor ein paar Jahren sind wir zusammen gelaufen.
Johanniskraut braucht mindestens 3 Monate bis es wirkt. Vllt wäre ein leicht und gut verträgliches antidepressivum besser geeignet (citalopram). Nimmt deine Tochter die Pille? Hormonpräparate können auch depressive Episoden auslösen. Ansonsten alles Gute für euch. Würde mich vllt auch lieber an einen Jugendpsychiater wenden, als an die Hausärztin.
Danke für die Antwort. Die Pille nimmt sie nicht. An einen Psychiater hatte ich auch schon gedacht. Irgendwie nicht so einfach, da überhaupt jemanden zu finden.
Google - gibt Notfallsprechstunden.
Hi Lasst mal ein Blutbild machen. Hat sie Hobbys? Wie ernährt sie sich? Läuft in der Schule alles gut?
Danke für die Antwort. Sie isst vegetarisch. Blut ist ok. Die Schule ist ein Thema für sich. Sie stresst sich da sehr. Hat keine Motivation zum Lernen, ist das enttäuscht über nicht soooo gute Ergebnisse. Findet eigentlich alles so unsinnig, man würde es nie wieder brauchen. Das ganze Leben wäre unsinnig. Immer muss man was. Und irgendwann ist man tot und es ist egal, dass man mal da war. Es war von mir egoistisch, sie zu wollen. Jetzt ist sie da und muss leben, nur weil ich ein Kind wollte.... Sie ist sehr verzweifelt und ich sehr hilflos und überfordert.
Danke für die Antwort. Sie isst vegetarisch. Blut ist ok. Die Schule ist ein Thema für sich. Sie stresst sich da sehr. Hat keine Motivation zum Lernen, ist das enttäuscht über nicht soooo gute Ergebnisse. Findet eigentlich alles so unsinnig, man würde es nie wieder brauchen. Das ganze Leben wäre unsinnig. Immer muss man was. Und irgendwann ist man tot und es ist egal, dass man mal da war. Es war von mir egoistisch, sie zu wollen. Jetzt ist sie da und muss leben, nur weil ich ein Kind wollte.... Sie ist sehr verzweifelt und ich sehr hilflos und überfordert.
Danke für die Antwort. Sie isst vegetarisch. Blut ist ok. Die Schule ist ein Thema für sich. Sie stresst sich da sehr. Hat keine Motivation zum Lernen, ist das enttäuscht über nicht soooo gute Ergebnisse. Findet eigentlich alles so unsinnig, man würde es nie wieder brauchen. Das ganze Leben wäre unsinnig. Immer muss man was. Und irgendwann ist man tot und es ist egal, dass man mal da war. Es war von mir egoistisch, sie zu wollen. Jetzt ist sie da und muss leben, nur weil ich ein Kind wollte.... Sie ist sehr verzweifelt und ich sehr hilflos und überfordert.
Sie hat ziemlich sicher Suizidgrdanken. Ich würde sie unbedingt vom Arzt in eine Klinik einweisen lassen, die ambulante Behandlung ist nicht intensiv genug.
Ich bin komplett Anni3s Meinung. Das ist keine "depressive Verstimmung". Das ist ernst! Ganz ganz dringend und ganz schnell ab zum Psychiater und einweisen lassen!
Tja, hört sich ja schon nach Depressionen an... 1. eine Therapie - da seid ihr ja schon dran. Die Frage ist, ob eine Diagnostik (nicht vom Hausarzt!) nicht erstmal sinnvoll wäre. Die macht hier in der Regel die zuständige Kinder-/Jugendpsychiatrie (KJP), aber mit 18 ist sie da raus... kommt also drauf an, wann sie 18 wird und wie bei euch die Wartezeit ist. Sollte sie Suizidgedanken äußern, dann sofort in die KJP - akut muss zumindest ein Arzt mit ihr sprechen und eine Einschätzung abgeben. Es gibt auch vom Jugendamt Einzelfallhelfer, wenn es kein reines psychatrisches oder psychologisches Problem ist, sondern man mit Pädagogik was machen kann, wäre das auch eine Option. Das kann auch über den 18. Geburtstag gewährt werden, wenn deine Tochter das annehmen kann und will. Sollte es wirklich eine Depressionen sein, dann helfen Aktionen wie Tiere, mehr Aufmerksamkeit, Sport allein nicht mehr weiter. Das wäre wie bei einer physischen Erkrankung- ohne die richtigen Medikamente/Therapien wird das halt nur vielleicht von allein wieder gut. Bei einer Lungenentzündung würde man ja auch nicht sagen, dass es mit gesunder Ernährung allein wieder gut ist (als Beispiel). Aber ohne echte Diagnose ist es halt reine Spekulation. Ich würde auf jeden Fall beim Jugendamt nachfragen... viele sind zwar gnadenlos überlastet, aber bei anderen sind durchaus noch gute Hilfen und Beratung möglich! Alles Gute euch!
Mit "Selbstbewusstsein stärken wollen" brauchst du jemanden mit einer manifesten schweren Depression nicht kommen. Damit trittst denjenigen nur noch tiefer rein. Eine Depression hat nichts mit mangelndem Selbstbewusstsein zu tun. Es ist eine Erkrankung. Deine Tochter braucht professionelle psychiatrische Hilfe. Und ja, nach dem was du über ihre Gedanken/Aussagen schilderst, denke ich, dass sie akut suizidgefährdet ist. Wenn du willst, schreib mir ne PN.
Zum einen: Statt Johanniskraut vielleicht ein richtiges Antidepressivum. Zum zweiten: Eine Ortsveränderung, aber so richtig. Ein Schüleraustausch in die USA oder so. Ich kenne zumindest drei Personen denen ein längerer Aufenthalt in einem komplett anderen Land sehr gut getan hat. Man bekommt quasi einen Blick von außen auf sein Leben. Man kann mal alles mit etwas Abstand durchdenken und der Alltag muss auch erst neu gefunden werden. Ich könnte mir vorstellen dass es ihr echt helfen könnte.
Ich habe mir deine Beschreibungen über deine Tochter alle durchgelesen und kann nur dringend meinen fachlichen Appell an dich richten, dich umgehend an eine psychiatrische Klinik zu wenden. Hier noch mit Johanniskraut zu experimentieren ist von der Ärztin fahrlässig. Von Herzen alles Gute für euch!
Hat die Hausärztin einen standardisierten Fragebogen verwendet und die Schwere der "depressiven Verstimmung" einordnen lassen? Mir wollte eine Hausärztin auch Mal Pflänzchen andrehen, zu dem Zeitpunkt hatte ich eine mittelschwere bis schwere Depression mit Suizidgedanken (konnte die Ärztin gar nicht wissen, weil sie es nicht abgefragt hat). Also wie andere schon geschrieben haben: Bitte umgehend an einen Facharzt - Jugendpsychiater - wenden. Ist die Wartezeit zu lange, würde ich vielleicht selbst so einen vereinfachten Fragebogen zur Hand nehmen, mit der Tochter durchgehen (alternativ: sie ansprechen wie schwer sie das selber einschätzt und ob sie eben auch suizidale Gedanken hat, zusätzlich wie konkret diese sind) und ggf in die Klinik gehen. Denn im Notfall (und das sind Suizidabsichten) wird sie sofort aufgenommen. Ist es weniger schwer, würde ich die Psychotherapie eben mal anlaufen und wirken lassen (das dauert natürlich eine Weile), die Hausärztin über die fehlende Wirkung des Johanniskraut informieren und nach einem anderen Medikament fragen (bzw ggf Überweisung zum Jugendpsychiater). Von einem Coach rate ich ab, zumindest in dem Stadium.
Ich gebe auch zu bedenken, dass eine ambulante Psychotherapie den Zustand anfangs sogar noch verschlechtern kann. Damit will ich sagen, für eine ambulante Therapie muss man einigermaßen stabil sein. Ich würde mich auch dringend um die Aufnahme in einer Klinik kümmern!
Hallo Jannas, das, was du beschrieben hast, sind klassische Symptome einer deutlichen Depression. Klar hinterfragen viele Jugendliche mal phasenweise ihre Existenz, aber hier kommen andere Sachen dazu wie sozialer Rückzug, zu nichts mehr Lust haben, körperliche Symptome, Traurigkeit und Wut. Hochdosiertes (!) Johanniskraut ist für leichte depressive Verstimmungen geeignet und braucht mindestens 6 Wochen, bis sich eine erste Wirkung zeigt. Wie lange nimmt sie es bisher? Und bitte nicht aus der Drogerie, das ist anders aufgearbeitet als das teure aus der Apotheke. Ich finde es sehr risikoreich, jetzt noch zu warten und weiter mit pflanzlichen Mitteln zu experimentieren. Auch eine Psychotherapie beginnt erst mit Zeitverzögerung zu wirken. Zumal die Frage ist, ob sie derzeit, ohne Medikation, überhaupt therapiefähig ist. Und Selbstvertrauen aufbauen ist gut, aber nur als ein späterer Baustein einer umfassenden Therapie. Du siehst wahrscheinlich nur die Spitze des Eisbergs, in ihr drinnen verborgen ist der Rest. Ich würde ganz dringend einen Termin bei einem Kinder- und Jugendpsychiater erwirken. Erzähle am Telefon unbedingt von ihren Äußerungen des „Nicht-mehr-leben-wollens“ verbunden mit den anderen Symptomen. Vielleicht sind es nur unbestimmte Worte und Gedanken, vielleicht sind es aber auch handfeste suizidale Gedanken. Gehe zur Sicherheit erstmal von zweiterem aus. Hast du eine KJP-Ambulanz (meist angegliedert an Krankenhäuser) in deiner Nähe? Oder vielleicht kennt der/die PsychotherapeutIN einen Psychiater, bei dem es unter der Hand in diesem Fall schneller geht? Wenn du keinen zeitnahen Termin findest, wäre ein stationärer Aufenthalt eventuell die sicherere Wahl. Hattest du schon das Psychotherapie-Erstgespräch? Was sagt sie/er? Liebe Grüße Dezemberbaby
Die letzten 10 Beiträge
- Nur noch weinen nach Infekt?
- 14-15 monate tagesschläfchen
- Tagesablauf 7 Minate schlafen/essen/?
- Test Positiv ?
- Sohn - 16 Monate bewegt sich nicht fort
- Sehr langanhaltende Migräne
- Hilfe! Plötzliche breiverweigerung fast 7 Monate alt
- Kind (5J.) verweigert Kleidung komplett
- Baby 9 Monate aus Bett gefallen / Urlaub / Fließenboden
- Rezepte gesucht