Elternforum Rund ums Baby

Schüchterne 2-Jährige

Schüchterne 2-Jährige

Tiwinella

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Meine Tochter ist ganz sie selbst, lustig und gut gelaunt, wenn sie bei mir, Papa oder den Großeltern ist. Auch beim Einkaufen und auf Ausflügen ist sie ganz gelöst. Sie hat zwei "Freunde", die beide etwas älter ist und mit denen sie schön spielt. Beide kennt sie seit 1 oder 2 Jahren und sieht sie regelmäßig. Sobald aber mehrere Kinder da sind, macht meine Tochter ihr eigenes Ding und geht nicht auf andere Kinder zu bzw interagiert auch nur wenig mit anderen, wenn diese auf sie zukommen. Maximal nimmt sie Essen an, das andere Kinder ihr geben, oder bietet ihrerseits anderen Kindern etwas an, wenn ich sie dazu ermuntere. In der Muki-Gruppe klebt sie nur an mir. Nur wenn ich mitkomme und ich mich neben sie setze, spielt sie auch mal ein wenig mit anderen Kindern. Interesse an anderen hätte sie prinzipiell... Ein Mädchen aus der Muki-Gruppe ist schon ein bisschen älter und möchte immer wieder mit meiner Tochter spielen. Diese ist aber immer sehr zurückhaltend... Wenn die Ältere die Hand meiner Tochter beim Spazierengehen halten will, zieht meine Tochter sie immer weg... Könnte mir jemand einen Rat geben, was ich tun kann, damit sich meine Tochter ein wenig mehr traut? Wenn ich sie ermuntern will, mal zu X oder Y hinzugehen, lehnt sie es ab oder geht höchstens auf andere zu, wenn ich mitkomme. Oder sie auf meinem Arm ist. Ich frage mich vor allem, ob ich in solchen Situationen wirklich mit ihr mitgehen sollte. Oder sollte ich mich beispielsweise im Muki-Raum nicht von meinem Platz erheben und sie zur Not 2 Stunden lang auf meinem Schoß sitzen lassen? Liebe Grüße


Nevermore77

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Antwort auf Beitrag von Tiwinella

Hört sich nach einer ganz normalen Zweijährigen an In dem Alter sind Erwachsene oft noch die ersten oder gar einzigen Spielgefährten. So kleine Kinder spielen maximal nebeneinander her. Geben und Nehmen ist da die Ausnahme, das machen sie gerne - Deine Maus ja auch. Ich würde sie in der MukiGruppe einfach nur beobachten lassen! Ermutigen gerne ab und zu, aber mehr nicht. Und vor ihrem dritten Geburtstag würde ich mir keinerlei Gedanken machen. Ihr macht das super! Alles Gute


Ruto

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Du wirst das beste Gefühl für dein Kind haben. Aber bitte respektiere die Zurückhaltung deines Kindes. Ich war selbst so ein Kind und fand es ganz fürchterlich, dass man mir von Anfang an (hauptsächlich von Erziehern und Lehrern, meine Eltern waren da zum Glück anders) vermittelt hat, etwas wäre grundlegend falsch mit mir (dabei war/bin ich nur introvertiert). Hätte man mich einfach machen lassen und mich so angenommen wie ich bin, wäre ich vielleicht auch viel schneller selbstbewusster geworden. Vielleicht findest du ja einen Mittelweg: 1 Stunde am Platz bleiben, 1 Stunde mit zur Spielecke. Dabei kannst du vielleicht mit anderen Erwachsenen reden und dein Kind kann sich in Greifnähe vortasten.


MamaMarie16

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Hi, das legt sich sicher mit der Zeit. Gib diese deiner Tochter. Sie ist noch sehr jung und neu in der Welt. Da braucht sie dich als sicheren Hafen. Ich finde es ok, wenn du 2h am Platz bleibst, so lange es dir gefällt und deine Tochter nicht explizit um deine Hilfe bittet. Dräng sie nur nicht, leiste ruhig Hilfestellung, wo sie die braucht. Damit gibst du ihr Sicherheit und zeigst ihr, dass es ok ist auf andere zuzugehen. Die Schüchternheit gibt sich mit der Zeit von alleine. Mein Sohn war anfangs Erwachsenen gegenüber total schüchtern, hat ihm Fremde nie gegrüßt, bei Metzger und Bäcker nur von mir die Geschenke angenommen, nicht vom Verkäufer. Seit er 4,5 ist, hat sich das schlagartig geändert.


Cuci

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Das war bei meiner Großen ähnlich. Zumindest was andere Kinder angeht. Während beim Babytreffen alle gleich drauf los gespielt haben, stand sie immer erst alleine da und hat beobachtet und wollte auch zunächst nicht wirklich mitspielen. Ich habe zwar Anläufe gemacht ihr etwas schmackhaft zu machen, aber sie bie bedrängt. Und was soll ich sagen, heute ist sie 4, Eingewöhnung letztes Jahr im Kindergarten war so, dass ich mich hinsetzen sollte, und meine Tochter nach zwei Stunden mit nach Hause nehmen wollte, sie aber gar nicht wollte. Fertig. Eingewöhnung beendet. Gehe ich mit ihr zu neuen Sachen, die der Sportverein wieder angeboten hat nach der langen Corona Pause, stehen andere Kinder da und klammern sich an ihre Muttis, und meine? Äh ja, wo ist die überhaupt? Die dotzt schon munter Bälle durch die Gegend und rennt mit teilweise unbekannten Kindern durch die Turnhalle. Also es hat sich alles prima entwickelt. Auf keinen Fall würde ich ihr etwas aufzwingen, was sie nicht will. Das wandelt sich nur zum Gegenteil. Vielleicht könntet ihr euch ja mal zu zweit also zu viert treffen, das macht das "Aufwärmen" vielleicht einfacher für sie?


Jayjay

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Lass sie gewähren. Meine Tochter war auch so. Das fing schon als Baby an, als ich mit ihr beim Pekip war. Alle Kinder haben mit irgendwas gespielt und robbten oder krabbelten (sobald es ging) aufeinander oder eine Sache zu - meine Tochter guckte nur zu. Auch später brauchte sie immer sehr lange, bis sie sich irgendwo eingelebt/eingewöhnt hatte, wo mehrere Menschen sind. Ich fand es immer anstrengend, aber so war sie nun mal. Klar, habe sie auch immer mal aufgemuntert, aber erzwingen konnte ich nichts. Und so musste ich halt z.B. beim Kinderturnen immer zuschauen. Inzwischen ist meine Kleine erwachsen. Die Schüchternheit legte sich allmählich auf der weiterführenden Schule (auch im Unterricht war sie bis zur Mittelstufe immer sehr zurückhaltend - das "stille Mäuschen" - , in der Oberstufe hat sie dann manche Note durch mündliche Mitarbeit verbessert...). Mittlerweile hat sie gerne mal eine große Klappe, ist auf jeden Fall recht selbstbewusst. Aber manchmal kommt auch noch das schücherne Kleinkind bei ihr raus... (Eine Freundin aus der Unter-/Mittelstufe meiner Tochter war noch viel schüchterner. Bei der hatte es sich auch bis zum Abi nicht gelegt. Trotzdem gehe ich davon aus, dass sie ihren Weg geht.) Mach dir also keinen Stress. ERmuntere sie zwar immer wieder mal, aber mach keinen Druck. Das wird schon. Und rückblickend muss ich sagen: Lieber ein schüchternes Kind als einen Draufgänger.


Macana

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Hey, das könnte meine Große Tochter beschreiben. Sie ist von Beginn an schüchtern und zurück haltend und erst jetzt mit 3,5 Jahren merke ich eine Veränderung. Ich habe anfangs immer versucht sie zu „pushen“ mit „Erzähl mal dies“, „Schau, du kannst mit den anderen spielen“, aber im Endeffekt ist sie so wie sie ist. Deinen Wunsch deine Tochter zu unterstützen kann ich verstehen. Ich habe mich selbst lange damit beschäftigt. Ich merke bei uns, dass ihr hilft wenn ich sie nicht mehr (ungewollt) unter Druck setze (kleine, beiläufige Sätze bewirken schon viel Druck), sondern ihr zeige das ihr Verhalten ok ist, solange sie sich wohl fühlt. Ich denke dein Verhalten ist absolut richtig und gibt ihr das was sie braucht. Eine sichere Basis. Alles andere kommt.


Tiwinella

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Antwort auf Beitrag von Macana

Danke euch allen! Eure Tipps helfen mir sehr! Habe heute in der Muki-Stunde darauf geachtet, meiner Tochter keinen Druck zu machen - früher hätte ich ihr wahrscheinlich immer wieder gesagt, dass sie doch mal dieses oder jenes oder mit diesem oder jenem Kind spielen könnte, und ihr somit im Grunde gezeigt, dass ihr beobachtendes und zurückhaltendes Verhalten nicht OK ist. Heute hab ich sie erstmal auf meinem Schoß sitzen und beobachten lassen. Und siehe da - nach nur kurzer Zeit meinte sie zu mir, dass sie auf einer Art Trampolin hüpfen will und ich dahin mitkommen soll. Ich ging mit und setzte mich an den Rand, während meine Tochter lustig hüpfte und auch andere Kinder zu ihr kamen und mithüpften. Ich denke, dass mein Verhalten heute viel besser war als sonst... Und hoffe, ich hab mit meinem Drängen früher nichts angerichtet... Ich war ja immer für sie da und habs natürlich nur gut gemeint, wenn ich ihr früher gesagt habe, was sie so alles machen könnte... Aber tatsächlich hätte ich sie einfach sein und machen lassen sollen. Das mache ich auf jeden Fall in Zukunft. Vielen Dank euch allen nochmal!