Chris84
Hallo, ich bin Mama eines Sohnes (4) und einer Tochter (10 Monate). Meine Tochter ist ein ganz tolles Mädchen. Ich mache mir aber große Gedanken um sie. In den ersten 4-5 Wochen war sie absolut pflegeleicht. Dann auf einmal schlug es um. Sie wollte nur noch von mir auf den Arm genommen werden. Papa durfte sie nicht angucken. Sofort war das Geschrei groß. Auch sonst wurde niemand geduldet. ich habe seitdem jede einzelne Windel gewechselt, Mahlzeit gefüttert...... auch Großeltern haben keine Chance. Mittlerweile hat sie wenigstens zu Papa Vertrauen gefasst. Vom "normalen" sind wir aber noch immer weit weg, aber er kann wenigstens schon etwas mit ihr spielen und sie mal zum Schlafen umziehen o.ä. ich kann aber nicht mal eben alleine einkaufen gehen o.ä. Heute hatte ich wieder ein Schlüsselerlebnis mit ihr. Wir waren auf einem Kinderfest und sie krabbelte überall rum. Das war alles kein Problem. Dann setzte sich ein Vater mit einem anderen Kind in die Nähe und als meine Tochter mit dem Vater Blickkontakt aufnahm, fing sie sofort an zu weinen. Ich habe sie getröstet und sie krabbelte wieder los. Kurze Zeit später schauten sich die beiden wieder an und sie weinte bitterlich. Diese Situationen habe ich mit ihr ständig. Wird sie von anderen ignoriert ist alles gut. Dann macht sie ihr Ding. Wird sie angeguckt / angesprochen ist der Ofen sofort aus. Ich verstehe es einfach nicht! Hat jemand etwas ähnliches erlebt? LG Christin
Normale Reaktion...Fremdeln.
Seitdem sie 5 Wochen ist ohne Unterbrechung?
Bestes Beispiel dafür, dass jedes Kind anders ist. Meine Grosse war auch so. Wehe jemand hat sie angesehen, vorallem Männer. Dann war Schluss und sie weinte. Selbst mit 1 1/2 Jahren durfte Opa sie nicht mal anfassen oder auf den Arm nehmen. Geschweige denn ansehen. Mit den Omas ging es in dem Alter. Jetzt ist sie fast 13 Jahre alt und ein aufgewecktes, fröhliches Mädchen, was auch auf andere zugeht. Geduld und Einfühlungsvermögen sind die Zauberworte.
Die große hat mit 2 Wochen gefremdelt, der kleine erst mit 6 Wochen. Bei der großen legte es sich zwischen 4 und 5 Jahren... kleiner ist jetzt 5,5 und traut sich erst vor kurzem, in der Bahn neben einem fremden zu sitzen oder bei angesprochen werden nicht panisch zu werden.... er antwortet zwar patzig und es sieht respektlos aus.... ist aber nur das Fremdeln, das langsam besser wird. Ja, sehr früh, jahrelang, ohne Unterbrechung. Ist normal..... ich habe mich immer über die Kinder gewundert, die den fremden freunlich zugewandt waren. Meine waren es nicht. Beide gingen in die Fremdbetreuung (mit einer laaaangen Eingewöhnung ), beide konnten zahlreiche Kurse besuchen. Auch wenn sie erst später in die größere Gruppe wechselten. Gekonnt hätten sie früher, aber das trennen ging nicht.
Sicherlich ist nicht alles Fremdeln, vielleicht habt ihr durch euer eigenes Zutun die "Papa-nicht"-Situation verfestigt...aber ja, klar, die Natur will, dass die Mütter mit ihren prallen milchgefüllten Brüsten das Kind versorgen. Das sind Schutzreflexe die durch unsere Geschlechterrollen-Anerziehung getriggert werden...meine Meinung.
Hat bei meiner auch so früh angefangen und ewig lange angehalten. Hat sich inzwischen normalisiert.
Meine Große hat fast 4 Jahre gefremdelt, bis sie bei Oma auf dem Arm war ohne zu weinen, hat es Ewigkeiten gedauert. Mein Ex hatte auch seine liebe Not mit ihr alleine zu bleiben. Mein Sohn hatte gar keine Fremdelphase. Von daher - klar, natürlich kann es sein. Lass ihr die Zeit, die sie braucht. Nicht jedes Kind ist Kontaktfreudig.
Bei uns war es ähnlich. Allerdings fing es ganz früh an. Die erste 4-5 Monate durfte nur ich, der Papa wurde nur angeschrien. Bei fremden Person legte sich das Verhalten mit etwa 2,5. aber da ging es auch nur wenn er den Kontakt von sich aus suchte. Jetzt ist er fast 3,5 und reagiert bei Leuten, die "laut" sind (also von auftretet her sehr präsent sind, ich hoffe ihr wisst was ich meine) noch sehr schüchtern.
Könnte mein Sohn sein. Das ging ab 8. Woche bis 10. Monat so. Krabbelkurse gingen nur wechselhaft, sobald ein anderes Kind ein Geräusch machte, lachte, quiekte oder ihn ansah weinte er bitterlich los. Männer (außer Papa) gingen gar nicht, je älter und bärtiger je schlimmer. Ich machte mir riesen Sorgen um KiTa und so. Dann verschwand es plötzlich. Innerhalb einer Woche. Er wurde nach und nach zum großen Sonnenschein, lacht alle Menschen an, keine Spur von Kontaktscheue, alle sagen dass er ein auffallend freundliches Kind ist (zu Hause leider nicht immer, da ist er viel bockig ;-) ) Ich würde da ganz entspannt mit umgehen, an Dinge/Menschen langsam heran tasten, kein Druck, sie zeigt dir was geht und was nicht. Grenzen sollten immer ernst genommen werden!
Meine Tochter ist 8 und fängt jetzt erst an fremden eine Antwort zu geben wenn sie angesprochen wird, mit Männern tut sie sich extra schwer... Unser Schuldirektor wollte meine Tochter sogar erstmal in die Vorschule geben weil sie bei den einstufungstests nicht so mitmachte wie es gefragt war, eben weil sie mit fremden nicht so kann, ihre Lehrerin drang erst nach einem halben! Jahr zu ihr durch. Deine/eure Situation empfinde ich also auch als ganz normal
Vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Nun habe ich endlich mal nicht das Gefühl das einzige Kind zu haben das so ist wie es ist. Ich werde oft gefragt was ich mit ihr gemacht habe und das das ja nicht normal ist. Dabei wäre es mir sehr lieb wenn auch ich mal in Ruhe meinen Kaffee trinken könnte und mein Kind vergnügt sich bei Opa auf dem Schoß. Meine größte Sorge ist die Kita. Sie muss ab Ende Oktober in die Krippe. Aus finanziellen Gründen ist es anders nicht möglich. Ich habe davor ziemliche Bedenken, aber ändern kann ich es halt nicht.
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