Elternforum Rund ums Baby

Rumtragen vs. Kuscheln

Rumtragen vs. Kuscheln

Kama92

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Hallo zusammen, meine Maus ist jetzt 3 Monate alt und möchte entweder gestillt oder rumgetragen werden. Tagsüber schlafen tut sie kaum bis gar nicht. Ich habe viele Beiträge übers Herumtragen gelesen und alle schreiben, dass es um die Nähe geht. Erfüllt aber Kuscheln im Sitzen/Liegen kein Nähebedürfnis? Die meisten Babys kuscheln ja gerne, für meine Kleine ist es ein No-Go. Sie weint so lange, bis ich aufstehe und durch die Wohnung laufe. Ich habe beobachtet, dass es eher um das Erkunden geht als um die Nähe. Sie muss alles sehen, deswegen geht weder die Trage noch das Tragetuch. Wer rumträgt ist völlig egal. Ja, sich die Wohnung anzuschauen ist auch legitim, aber eben kein Grundbedürfnis, das hier und jetzt erfüllt werden MUSS. Letztens habe ich meine Tochter so lange auf dem Schoß gestreichelt, gekuschelt, angesprochen, bis sie aufgehört hat zu weinen (nach ein paar Minuten) und eingeschlafen ist. Mein Mann fand das herzenlos und warf mir vor, ich würde unserer Tochter vorschreiben, wann sie sich wohlfühlen soll. Er findet, wenn die Kleine rumgetragen werden will, soll man das bis zum Umfallen tun. Was meint ihr?


kirshinka

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Dann soll er doch tragen. Lässt er sich von Dir auch vorschreiben, wie er - liebevoll und achtend vorausgesetzt - mit dem Baby umgehen soll? Du bist bei dem Baby und wenn du nicht mehr rumlaufen kannst, ist das legitim!


Fleurdelys

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Wenn du nicht tragen kannst, geht es eben nicht. Bis zum Umfallen würde ich das nicht tun. Aber für viele ist die Bewegung das, was sie beruhigt. Das hängt mit den Sinnesorganen zusammen (vestibulär glaube ich?). Einige brauchen sowohl Nähe als auch Bewegung um runterzufahren, war bei uns monatelang auch so. Aber das wird mit der Zeit besser.


Andrea6

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" Er findet, wenn die Kleine rumgetragen werden will, soll man das bis zum Umfallen tun" - das sollte er dann bitte selber tun. Niemandem ist geholfen, wenn die Eltern ihre eigenen Bedürfnisse bis zur Selbstaufgabe zurückstellen. Im Übrigen sollte der Tagesablauf und Umgang mit dem Baby überdacht werden: mit 3 Monaten den kompletten Tag wach hält kein Kind durch, ohne komplett unleidlich zu werden - möglicherweise rührt das "Rumtrageproblem" daher.


M und Ms

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Ich finde auch ein Mittelmaß wichtig: deine Tochter soll erkunden und gucken können, aber du musst das auch leisten können. Und wenn es nicht 24/7 geht, gehts nicht. Ich habe Zwillinge, die mussten quasi von Beginn an „lernen“, dass sie nicht ununterbrochen getragen werden können.


Btby

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1. habe ich auch als Mutter auch Bedürfnisse und das finde ich darf bei aller Hingabe berücksichtigt werden. 2. ist es sicherlich nicht gut für dein Kind kaum bis gar nicht zu schlafen. Es ist unsere Pflicht zu begleiten und zu helfen wenn ein Baby es nicht alleine hinbekommt in den Schlaf zu finden. Deine Art hat doch super geholfen. 3. JA es gibt einen Unterschied zwischen elementaren Bedürfnissen und und etwas gut finden.


Frankie91

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Ich habe mal gelesen, dass das umherlaufen für die kleinen Überleben bedeutet. Wenn man ruht, ist man angreifbarer. Wenn man steht bzw. läuft, dann ist man bereit zu fliehen, wenn Gefahr droht. Mein kleiner fand das meistens auch besser. Du musst auf dein Gefühl, aber natürlich auch auf deinen Körper hören. Dein Mann kann dich ja unterstützen und dir Pausen ermöglichen. Ihm tut sicher das Herz weh, wenn er seine kleine Tochter so weinen siwht. Mein Mann ist dann auch sehr empfindlich und reagiert schon mal unangebracht, entschuldigt sich aber hinterher. Redet nochmal in Ruhe darüber und spreche ihn auf seine Gefühle dabei an, vielleicht lenkt er dann von selber ein. Ein paar Minuten weinen finde ich übrigens nicht schlimm (nur für mich ), sie war ja bei dir und nicht allein.


Cafe2go

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Hallo, Jeder gibt den Kindern was er kann. Und wenn er/sie nicht mehr kann, dann ist es total legitim das nächstbeste zu tun! Und es ist sinnvoll rechtzeitig zu erkennen, wo sein Limit ist. Eine total erschöpfte Mama, die sich nicht mehr rühren kann vor lauter Schmerzen hilft niemandem! Ich finde deine Strategie also total in Ordnung! Wenn dein Mann sie tragen mag/kann, dann soll er. Wir hatten die Kleine fast rund um die Uhr in der Trage, da war sie ruhig und konnte schlafen. Eines Tages war ich so erschöpft, dass ich nicht mehr konnte. Meine Mama war da und hat übernommen. Sie sagte gleich, dass sie nicht tragen kann und die Kleine auch nicht auf ihr schlafen soll. Also hat sie sie auf ihren Beinen in den Schlaf gewippt, dann abgelegt und wenn sie wieder wach war (nach wenigen Minuten) gestreichelt, angesprochen, wenn das nicht geholfen hat hochgenommen. Mri erschien das furchtbar kompliziert (Kleine in die Trage und fertig fand ich einfacher), aber an dem Tag war ich dankbar, dass ich mich 0 kümmern muss. Und sicher, dass es der Kleinen nicht schadet, auch wenn sie nicht beim ersten Meckern hochgehoben wird.


Baerchie90

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Hier war es genau andersrum. Ich bin immer mit Baby gelaufen oder zumindest aufgestanden. Keine Ahnung warum, aber das war für's Baby ein riesen Unterschied. Mein Mann lag dagegen eher mit Baby auf der Couch und streichelte in den Schlaf. In der Theorie habe ich da auch nichts dagegen, aber wenn mir das zu lange dauerte, fand ich das auch nicht gut. Ich gehöre aber auch zu den Menschen, die ein Baby nicht tatenlos schreien lassen kann. Klar ist das Baby nicht alleine wenn es auf meinem Mann liegt und gestreichelt wird, aber wenn es dabei 20 Minuten oder länger panisch schreit, kann ich das einfach nicht ertragen. Dann sollte meiner Meinung nach schon ein bisschen mehr Einsatz gezeigt werden, auch wenn Sitzen/Liegen natürlich bequemer ist.


AnnikaHä

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Unsere Rettung: Pezziball (da sieht man zwar auch nicht mehr), aber das schaukeln fand er toll und ist schön eingeschlummert. Dein Mann kann ja tragen würde ich mir nicht vorschreiben lassen und kann auch keiner den ganzen Tag ableisten.


Häsle

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Meine Tochter war genauso. Sie wollte getragen werden, aber nur auf dem Arm. Egal von wem. Dann war aber alles in Ordnung, kein Gequengel etc. Kinderwagen ging gar nicht, Liegebuggy dann aber zum Glück schon (gut gepolstert mit zusammengelegter Kuscheldecke drunter geht das mE schon sehr früh). Sie alleine irgendwo abzulegen war nicht möglich. Mit uns ging nur, wenn sie richtig müde war. Also haben wir(!) sie eben rumgetragen. Das hatte sich ziemlich erledigt, als sie selber mobiler wurde, mit ca. 5 Monaten. Sie war bis zur Pubertät ein sehr aktives Kind, immer in Bewegung.


JakobsMutti

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Sowohl in der Trage, als auch im Tuch kann man bzw Baby sich umschauen. Hat mein Sohn auch hinbekommen. Ich frage mich ja immer, wie das eltern in kinderreichen Familien machen, wo deutlich weniger Ressourcen vorhanden sind, als in unserem reichen Land. Ich kann’s dir sagen, die verlassen sich auf ihre Intuition und das heißt, Bedürfnisse des Kindes und die der familie miteinander vereinbaren. Kind will getragen werden, bitte gerne, aber dann auch so, dass die eltern nicht tot umfallen. Ich hab manchmal das Gefühl, den Menschen in der 1. Welt ist jeglicher gesunde Menschenverstand völlig abhanden gekommen.


Häsle

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Antwort auf Beitrag von JakobsMutti

Ich fand das Rumtragen eines kleinen Babys ein paar Monate sehr viel weniger aufwändig als das ganze Theater, das mit älteren Kindern veranstaltet wird. Sportkurse, Malkurse, Musikkurse, Nachhilfe, Therapien etc., inkl. Fahrerei und Kosten. Man könnte sein Kind auch einfach nur "(er-)leben" lassen und es akzeptieren, so wie es ist. Im Gegensatz zu anderen Ländern würden sie hier nicht verhungern müssen. Alles 1. Welt Problemchen. Und wie viele (Klein-)Kinder man sich gleichzeitig zumutet, kann man sich ja zum Glück in unserer 1. Welt Gesellschaft aussuchen. Mein Sohn war übrigens auch in der Trage und im Kinderwagen zufrieden, anders als seine Schwester. Die zwei haben komplett unterschiedliche "Baustellen" (auf die wir eingehen können, weil wir nicht fünf Kinder in unter 10 Jahren (nur als Beispiel genannt) bekommen haben). Mein Mann und ich teilen uns selbstverständlich alle Aufgaben, das macht es einfacher. Und wenn man doch mal nicht genug Energie oder Nerven hat, dann geht's halt nicht anders. Natürlich muss man nicht "tot umfallen". Der Liegebuggy war bei unserer Tochter ein Game Changer, ab drei Monaten. Warum auch immer der ging und der Kinderwagen nicht.


JakobsMutti

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Antwort auf Beitrag von Häsle

Genau, in der 2. und 3. Welt verhungern alle kleinen Kinder, Babys erkranken aufgrund fehlender Impfung und sterben natürlich schnell weg und da Frauen dort eh wenig zu sagen haben und es keine Verhütung gibt, bekommen Frauen dann um die 10/12 Kinder von denen vllt 5 gerade mal so überleben… Halleluja… Alle Klischees erfüllt! Na dann weiter so!!!


Häsle

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Antwort auf Beitrag von JakobsMutti

Habe ich nicht geschrieben. Aber HIER BEI UNS (ich gehe davon aus, dass alle im Strang Beteiligten "hier" leben) muss keiner Kinder kriegen, die er nicht will, und keines dieser Kinder wird verhungern müssen (sofern die Eltern es nicht verhungern lassen...). Das ist Fakt. Wir müssen uns und unsere Wunschkinder also gar nicht so unter Druck setzen (lassen). Es ist aber tatsächlich definitiv nicht überall auf der Welt so angenehm und sicher. Das war nur nicht Thema. Es ging um HIER. Die "1. Welt" hattest du ins Spiel gebracht.


JakobsMutti

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Antwort auf Beitrag von Häsle

Ich glaube wir reden aneinander vorbei, Ich habe eher damit sagen wollen, dass es viele Bevölkerungsgruppen auf der Welt gibt in denen Kinder einfach natürlicher aufwachsen. Den Kindern geht es nicht mal schlechter, vllt wirtschaftlich schlechter - aber es fehlt ihnen nicht an Liebe, Nähe und Erziehung - ich meinte also positive Beispiele, wo Kinder sehr nah bei den eltern aufwachsen dürfen und können. Ich habe mich seit Geburt meines Sohnes einfach viel mit diesen Themen beschäftigt und finde es einfach schade, dass so vielen eltern die gesunde Intuition abhanden gekommen ist. Im übrigen glaube ich manchmal nicht unbedingt, dass es ein Segen ist, dass wir uns die Anzahl der Kinder aussuchen können - besonders weit werden wir damit nicht kommen - der demografische Wandel schreitet voran und besonders entspannt wirken die eltern/Mütter hier auch nicht auf mich. Es scheint zumindest hier in Deutschland manchmal ein Wunder zu grenzen, dass Kinder überhaupt groß werden!


Schnegge89

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Antwort auf Beitrag von Kama92

Nachdem ich in den ersten Wochen völlig übermüdet mit dem Baby auf dem Arm durch die Wohnung lief, dabei wahrscheinlich im Sekundenschlaf weitergelaufen bin und beinahe schwer mit Baby gestürzt wäre, war für mich klar, dass ich andere wege finden musste, um baby zu beruhigen. von da an gab es keine bewegung mehr zum beruhigen oder schlafen. es gab kuscheln, begleiten, trösten, halten, körperkontakt und die Umstellung ging rückblickend erstaunlich gut. Beim nächsten kind werde ich es nach möglichkeit genau so handhaben. Babys mögen es oft, herum getragen zu werden. Dein baby war aber scheinbar nur müde und es ist praktisch, wenn es nicht nur bei Bewegung einschläft.


bea+Michelle

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Antwort auf Beitrag von Kama92

Kann er ja gerne machen...


widmerin

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Antwort auf Beitrag von Kama92

Ich finde deine Strategie nicht herzlos. Sie war bei dir, hatte Körperkontakt und ist nach einigen Minuten eingeschlafen. Ist doch alles fein! Babys dürfen weinen! Manchmal müssen wir unsere Gefühle ja auch rauslassen – nur dass wir uns der Sprache bedienen können. Babys und Kleinkinder können das nicht. Dafür können sie weinen und das soll auch in Ordnung sein, gerade wenn es nur wenige Minuten sind und sie dabei nicht alleingelassen werden. Ich erinnere mich gerade an den zweiten Impftermin vom Kleinen. Erst war er total verwundert, dann hat er 30 Sekunden geweint, wurde anschliessend schlagartig ruhig, hat mich angeschaut, hat den Kinderarzt angeschaut und dann auf dzese babytypisch protestierende Art zu schimpfen begonnen, während er den Kinderarzt nicht aus den Augen gelassen hat. Wir haben uns gekugelt, die Empörung war so süss (und berechtigt). Was ich damit sagen will: Dein Mann sollte lernen, dass euer Mädchen weinen darf. Das ist nicht schlimm und schadet in dem Mass vermutlich nicht.


Moneyhuhn

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Unser erster Sohn hat mit 6 Monaten bereits über 10kg gewogen! Ich hätte es niemals geschafft ihn zum Einschlafen jedes Mal zu tragen. Tagsüber in der Trage okay, aber ohne hätte mein Rücken nicht verkraftet. Wir haben ihn zum Schlafen abends immer hingelegt und uns dazu gelegt. Ihn gestillt, gestreichelt und bekuschelt, was gesungen uä. Er hat oft anfänglich geweint, das hätte er beim Tragen aber wohl auch. Ich finde das auch vollkommen in Ordnung, wie du es machst. Hauptsache du bist da und dein Kind spürt, dass es nicht allein gelassen wird. Bei uns hat dann tagsüber auch das "Hüpfen" auf dem Gymnastikball geholfen, da kann man wenigstens sitzen. Es ist auch vollkommen okay, dass Eltern eine unterschiedliche Schlafroutine entwickeln. Von Vorwürfen sollte man allerdings möglichst absehen. Das ist am Anfang aber häufig gar nicht so leicht, war zumindest bei uns so. Hinterher nochmal in Ruhe darüber zu sprechen hilft mehr Verständnis füreinander aufzubauen.


NaduNaduNadu

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Antwort auf Beitrag von Kama92

Den ersten konnte ich wegen Kaiserschnitt und Wundheilung Störungen nicht tragen. Es geht durchaus kuscheln in sitzen , liegen du könntest auch in sitzen etwas schuckeln, oder was auch super ist Schauckelstuhl. Wenn dein Mann der Meinung ist nur zu... lass IHN bis zum umfallen tragen


ösitina

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Wenn dann Mann das so findet, soll er ruhig machen… Du musst gar nix, was wenn du aus diversen körperlichen Gründen nicht könntest oder dürftest? Würde er das dann auch so sehen? Frag ihn das mal… Tu das was für euch beide passt, man muß sich für seine Kinder nicht total aufgeben, was für ein Quatsch