misssilence
Unten im Thread zur KiGa Morgenroutinen habe ich wiederholt gelesen, dass feste Abläufe keinen Raum zur Trödelei bieten und 2-jährige Kinder den Eltern beim Duschen zusehen. Ist das echt normal? Unsere 3-jährige kennt seit dem 1. Geburtstag eine feste Morgenroutine. Davor war sie ähnlich, aber ohne Kita eben doch etwas anders. Und dennoch wird an 60% (mein Mann sagt sogar 80%) der Tage gegen eine oder meist mehrere Sachen rebelliert. Sei es, dass sie noch im Bett ein Buch lesen will, das Anziehen verweigert...zu Krippenzeiten wollte sie ohnehin nie los (sie fand die Krippe seit kurz nach dem 2 Geburtstag furchtbar und jeder Morgen war von Brüllen und Tränen geprägt. Den KiGa liebt sie bisher zum Glück). Also hier helfen Abläufe zwar, aber sie sind auch kein Garant. Allerdings haben sich die festen Abläufe immer mal wieder geringfügig angepasst (zB wurde wegen Asthma irgendwann das tägliche Inhalieren integriert oder das Frühstück findet nun gemeinsam statt - der Ablauf selbst ist gleich). Gleiches Thema beim Duschen zuschauen...vielleicht habe ich aber auch eine falsche Vorstellung davon? Wenn ich versuche mir mit unserer Tochter die Zähne zu putzen oder gar zu duschen wurde das in der Babyzeit mit durchgängig schreien (Schreibaby) und ab Kleinkindzeit mit ununterbrochenen Nörgeln und Weinen quittiert. Irgendwann hat sie bewusst gestört, also an meinem Arm gezerrt, Faxen gemacht, die Duschtür mittendrin aufgerissen...und natürlich habe ich dieses Verhalten unterbunden, aber es brachte: Nichts. Oder ist es bei den anderen auch so und ICH bin tatsächlich das Problem, weil ich das nicht aushalte und unglaublich genervt davon bin?
Also wir haben auch so unsere Routinen, aber der Gedanke, dass die immer reibungslos funktionieren und keinen Raum zum trödeln lassen scheint mir utopisch... Was das Duschen angeht versuche ich das meistens zu erledigen bevor die Kinder wach sind. Wenn das nicht klappt wird der Große (im Januar 2) direkt mit geduscht. Kriegt dann sein Badespielzeug und beschäftigt sich damit auf dem Boden der Dusche, bis dass ich fertig bin und er dran ist mit gewaschen werden.. Ich habe für mich tatsächlich die Erfahrung gemacht, dass es besser läuft wenn wir die Abläufe regelmäßig variieren damit es nicht langweilig wird, Langeweile ist der Feind... ZB wird das Kind dann gefragt ob wir in der Küche oder im Esszimmer frühstücken wollen.. Mal wird geduscht, mal gebadet, mal mit dem Waschlappen am Waschbecken gewaschen (wenn ich vor ihm wach war und schon geduscht bin meistens).. Also der Tagesbalauf an sich bleibt gleich, aber das WIE ändert sich häufig. Nur zum Einschlafen muss es immer die gleiche Kuschelposition und das gleiche Schlaflied sein, sonst sind wir flexibel.
Hmm… also generell würde ich sagen kommt das auch aufs Kind an und, wie ich finde, vor allem auf das Wechselspiel zwischen Eltern und Kind. Ich bin nicht aus dem pädagogischen Sektor aber sogar ich habe schon oft beobachtet, ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll, dass die Eltern und Kinder eben mit dem, was man gerade muss oder soll oder wie’s gemacht wird und was man aussuchen kann oder nicht Ping-Pong spielen und es sich gegenseitig anschaukelt. Natürlich gibt’s hier auch Tage an denen die Lids mehr oder weniger List haben. Ich bin generell ein sehr ruhiger und resilienter aber doch bestimmter Typ und bin bisher vom Kleinkind bis hin zum Teenie super damit gefahren. Ich gehe dann zB zum Kind in die Hocke oder setze mich zum Teenie aufs Bett und sage sowas (natürlich altersgerecht in jedem Alter was anderes…) wie: Ich weiß dass du heute nicht los möchtest, ich habe auch nicht jeden Tag Lust loszugehen, heute zB habe ich eine ganz langweilige Besprechung, aber schau, ich habe trotzdem auch schon meine Arbeitssachen an und um Geld zu verdienen, wir wollen ja auch mal in den Zoo oder in den Urlaub. Zieh bitte deine Schuhe an, welches der beiden Kischeltiere möchtest du heute mitnehmen? Nicht genervt und lieb erklärend aber doch eindeutig. Das Kind weiß, ich nehme es ernst, aber es ist eben so… und dann läuft das eigentlich. Auch bei Besuchskindern, wenn die mal was müssen (zB zum Auto dass ich sie nach Hause bringe oder mit denen Hausaufgsben oder was auch immer), also beim einen Kind viel besser und beim anderen läufts halt, je nach Kind, aber ich bin bisher egtl mit allen Kindern egal ob Besuch Familie oder Freunde oder eigene immer prima klargekommen. Aber ich denke vor allem nicht durch die Routine sondern dadurch, dass ich nicht mit allem oder mit irgendwas Unsicherheit verbreite, weil ich mir selber nicht sicher bin. Vllt auch nicht so gut erklärt, aber vllt weißt du was ich meine. Jedenfalls haben mir schon öfters Mamas gesagt, dass sie diese Art bewundern, sie würden gerne auch so ruhig bleiben, daher denke ich ich liege nicht ganz falsch damit. Ich bin allerdings ein Bauchgefühlmensch, lese keine Rstgeber und mache einfach so, wie ich denke dass sich alle gut fühlen.
Mmeine kommen auch ohne Routine mit wechselnden Situationen gut klar, vllt weil die wissen, dass ich verlässlich bin, da darf sich das Drumherum gerne ändern und die fühlen sich trotzdem sicher.
Mir ging es eigentlich nicht um Tipps, sondern um Erfahrungen ;) Wir kommunizieren ähnlich mit unserer Tochter und anderen Kindern. Wir glauben an die Gleichwürdigkeit und treten gleichzeitig so klar auf, wie es uns möglich ist. Bin erleichtert, dass Routinen nicht DAS Allheilmittel zu sein scheinen, denn das bedeutet für mich, dass nicht einfach wir Eltern zu blöd sind.
Ja, feste Abläufe helfen ungemein. Aber sie sind keine Garantie.
Ich glaube, dass es zu 95% am "Charakter" des Kindes liegt. Charakter ist eigentlich das falsche Wort. Manche sind "umgänglicher" (auch falsches Wort, andere bocken schneller als andere und und und.
Ich sehe das momentan sehr an meinen Beiden, 3 + 5J.
Zur Zeit gibt es morgens einen Kipppunkt, an dem der Große unausstehlich wird. Nicht anziehen wollen. "ICH GEH NICHT IN DIE KITA!!!"
Manchmal sogar mit Hauen und Sachen werfen.
Sobald wir auf dem Weg sind ist alles wie weggeblasen: er ist freudig, wir spielen auf dem Weg (zB Tiere nachmachen < - kommt alles von ihm) und in der Kita vergisst er fast immer Tschüss zu sagen, weil er schnell in die Gruppe will bzw schon Freunde sind
Mit ihm konnte ich, als er Baby war, auch nicht duschen oder kochen. Ablegen ging auch nie und die Nächte waren der Horror.
Die Kleine ist in alldem ganz anders.
Hoffentlich guckt sie sich in nächster Zeit nicht zu viel von ihm ab
PS zur momentanen morgendlichen Situation vom Großen: ich hab mir schon 1000x Gedanken gemacht und versucht Dinge zu ändern, entschleunigen, andere Kommunikation und und und. Bringt nichts. Ich habe beschlossen, dass das jetzt auch einfach ne Phase ist und es sich wieder ändert
Das kommt mir bekannt vor, danke für deine Antwort. Unsere K2 ist auch so ganz anders. Due liegt fröhlich brabbelnd oder ein Knistertuch mampfend 10 Minuten entspannt im Bad und ich kann problemlos duschen und Zähne putzen (und sie ist erst 4,5 Monate alt!!). Es entlastet mich echt, dass wohl doch viel vom Kind abhängt - und dessen Temperament. Im Übrigen vermeiden wir derart kritische Situationen wie, dass ich mit K1 duschen gehen will.
So hatten wir das immer mal wieder phasenweise. An manchen Tagen gab es wegen allem Gebrüll, da schrie sie sich noch im Treppenhaus die Seele aus dem Leib und ich hätte fast abgebrochen und wäre zu Hause geblieben. Das waren aber meistens nur ein paar Tage, vielleicht mal 1-2 Wochen am Stück, wo ich es als so schwierig empfand. Eine Zeit lang wollte sie mir z.B. auch verbieten, auf Toilette zu gehen. Aber das Ganze auf Dauer, puh, das ist schon echt hart. Ich finde, es geht aber mit zunehmendem Alter immer besser. Vor einem Jahr war das Ganze noch viel nervenaufreibender. Momentan liegt sie morgens gerne noch im Bett rum und hört einen Tonie, während ich mich im Bad fertig mache. Das wäre bis vor einiger Zeit undenkbar gewesen.
Hah, witzig, das Toilette verbieten macht unsere 3-jährige auch gerne... Interessanterweise war bei uns die Zeit von 1,5 bis 2,5 Jahren am entspanntesten. Aber gut, dann war ich schwanger, die Schwester kam, nun KiGa...das sind alles auch enorme Veränderungen. Es ist für mich auch völlig ok, dass es so ist - ich bekomme aber immer mal wieder Angst, dass es doch WIR sind, die uns das Leben schwer machen. Es entlastet, das dem wohl doch nicht so ist.
Ich musste erstmal den Thread weiter unten lesen und habe festgestellt, wir sind so eine richtige Trödelfamilie. Wir brauchen morgens mindestens 1,5 Stunden und dann sehe ich immernoch aus wie ein Besen und habe eigentlich nur geschafft, einen Kaffee zu trinken und den Großen in den Kindergarten zu bringen (die Kinder hingehen sind geschniegelt und gestriegelt) Keins meiner Kinder würde auch nur im entferntesten damit zufrieden sein, mir beim duschen zuzusehen. Wenn ich nicht bei den Schläfchen der Kleinen aus dem Bett komme, geht sowas nur, wenn mein Mann Feierabend hat. Unser Bad ist aber auch nicht geeignet, dass sich dort ein wackeliges Baby/Kleinkind "alleine" aufhält. Der Große hasst Wasser auf den Kopf, wie die Pest. Mit mir duschen wäre eine Strafe. Wir haben schon feste Routinen im Tagesablauf, sind aber anscheinend sehr viel trödeliger als andere Familien. Sehr interessant
Wir brauchen auch unsere 1,5 Stunden :) Mit K2 sogar gerne 2 Stunden und wir sind morgens zwei Erwachsene, ohne Zeitdruck. Aber alleine die ersten zwei Wutanfälle von K1 empathisch zu begleiten dauert seine Zeit...oder ohne Gewalt die Inhalationsverweigerung auszusitzen. Puuuhhhh
da du ja meine antwort hier meinst, möchte ich auch nochmal was dazu sagen. thema duschen: wir haben einfach auch glück. der kleine findet es toll uns da zuzusehen und wir interagieren währendessen auch mit ihm. er hat eine kanne und da machen wir zwischendurch wasser rein. die darf er in der wanne ausgießen. auch brauchen wir beide keine 5 minuten zum duschen. lange steht er da also auch nicht und wir haben eine badewanne mit duschvorhang und keine duschkabine. auch haben wir morgens kaum zeitdruck, weil das kind ja so früh wach und somit ausgeschlafen ist, mein mann nicht sofort zur arbeit muss und ich gleitzeit hab. des weiteren ist es ja auch ne typfrage. ich weiß, dass ich mega glück habe.
Du warst nicht die einzige, aber danke auch für deine Antwort :) Unsere Tochter ist zB auch ausgeschlafen. Sie wacht immer von selbst früh auf. Und ich brauche auch nur drei Minuten zum Duschen. Interaktion ist auch vorhanden....also wirklich Typfrage. Beruhigt mich wirklich. Man kommt sich da immer zu doof für den Elternjob vor :D
wie gesagt, ich weiß, dass ich da (noch) glück habe. konnte ihn als baby auch problemlos locker 20 min unterm spielbogen liegen lassen, später auch in der wippe oder hochstuhl parken, wenn ich was machen musste. wickel-wrestling gibts hier auch nicht wirklich. er meckert / schreit oft, wenns heißt, dass er gewickelt wird. da haben wir unser "mantra" für unangenehme situationen entwickelt, "es ist gleich vorbei". klappt auch beim haarewaschen, oder in alltagssituationen, die er nicht mag/ihm angst machen.
Guten Morgen, Bei uns gibt es Abläufe die erledigt werden müssen/sollten (Toilette, anziehen, Zähne putzen etc) halt was man so machen muss. Aber recht wenig davon passiert in einer starren routine. Wir sind morgens zackig, weil meine Tochter recht lange schläft (wir haben nur 40-60min, bis wir los sollten). Und trotzdem wird mal noch ein Bild angemalt oder ein Turm gebaut. Ich bin froh, dass wir bis jetzt noch nie Probleme hatten, dass meine Tochter nicht gehen wollte. Keine Ahnung, ob es daran liegt oder nicht Abends besteht sie natürlich auf ihr gute nacht Buch und dem Sandmännchen vorher, also routine ja und nein. Ich bin selbst nicht der routinierteste Mensch. Am Ende zählt für mich, dass es passt ^^. Wird bestimmt mit Baby 2 alles etwas anders, aber mal abwarten. Liebe Grüße
Hallo, also wir haben auch feste Routinen mit unserer Tochter, aber trotzdem ist die Stimmung dabei jeden Tag unterschiedlich. Prinzipiell, je länger wir zuhause zusammen wach waren, desto entspannter ist sie beim losgehen. Also wir sind 1,5 bis 2 Stunden wach bevor es losgeht. Sie braucht viel Kuschel-, Spiel- und Lesezeit. Das ist super anstrengend einerseits, aber andererseits ist sie dadurch sehr kooperativ (meistens). Duschen funktioniert nur, wenn sie nebenher was am Handy anschauen darf. Das lasse ich sie auch. Zähne putzen geht meistens so (also dass ich meine Zähne putze). Aber an manchen Tagen wird sogar geweint, wenn ich auf die Toilette gehe/etwas trinke/esse und sie "stört" dabei. Das ist so so so unterschiedlich. Liebe Grüße
Hmm, ich denke es ist auch eine Typfrage und selbstverständlich auch tagesformabhängig. Wir sind ja auch nicht immer gleich gut oder schlecht gelaunt, nur dass wir uns trotz fehlender Motivation aufraffen, um Notwendiges zu tun. Bei den Kleinen ist der Kooperationswille ja durchaus auch gegeben. Nur ist es halt oft so, sodass sie die Umsetzung nicht schaffen (oft aus Überforderung, die für uns in dem Moment schwer nachvollziehbar sein kann).
Hier gibt es trotz festen Ablaufs selbstverständlich Tage, an denen getrödelt wird. Aber insgesamt läuft es (inzwischen) meist ganz gut. Der Abschluss des Morgenrituals ist hier schon seit geraumer Zeit, dass ich mir mit der Großen noch ein Buch anschaue, bevor es aus dem Haus geht. Die Aussicht darauf ist meist schon ein ganz guter Motivator (und ich selbst genieße es auch, vor dem Aufbruch kurz nochmal zur Ruhe zu kommen). Aber ja, inzwischen kennt die Große auch den Zusammenhang zwischen Trödelei und fehlender Zeit für schöne Dinge…
Die Große hat mir (so wie jetzt die Kleine) tatsächlich lange und gern beim Duschen zugeschaut. Währenddessen gab es immer Gesangseinlagen von mir. Hat beiden gefallen
Als die Große älter wurde, habe ich das Duschen zeitweise auf den Abend verlegt und sie währenddessen in die Badewanne gesetzt (die der Dusche direkt gegenübersteht). Das geht aber natürlich auch nur bei kleinen Wasserratten. Inzwischen singe ich der Kleinen vor, während die Große sich in ihr Zimmer verzieht. Aber ja, hier gab es auch Phasen, in denen die Große jeden Duschversuch torpedieren wollte. Das kenne ich auch…
Insgesamt muss man sich mit Kindern nach meiner Erfahrung immer wieder neu einrichten und vorausschauend handeln. Was heute funktioniert, funktioniert morgen womöglich nicht mehr usw. Routinen müssen immer wieder angepasst werden. Aber hier war eigentlich immer schnell wieder ein neuer Ablauf etabliert, der dann für eine gewisse Zeit wieder gepasst hat…
Aber ja, ich denke, dass das je nach Charakter des Kindes eine große oder weniger große Herausforderung ist…
Klingt ja wie beim Militär! XD
Also so mit 8 kann man erwarten, dass es ohne größere Zwischenfälle klappt, aber davor nicht.
Routinen dienen der Orientierung, aber trotzdem haben Kinder noch einen eigenen Charakter. Den muss man dann zeitlich einfach einrechnen.
"Beim Duschen zusehen" hätte hier auch nie funktioniert.
Ich fand mich ja schon rebellisch, als ich anfing die Tür beim Toilettengang zuzuschließen
Ihr findet euren Weg, und wenn er nunmal nicht grade, sondern Kurven um Hindernisse hat, geht das auch
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