JakobsMutti
Hallöchen in die Runde, Mal eine Frage, reißen eure Kinder noch Pflanzen oder Blumen aus bzw ab? Und wenn ja, wie reagiert ihr bzw. handhabt ihr das? Natürlich gehts hier nicht um Babys und Kleinkinder und trotzdem bin ich super unsicher bei diesem Thema. Der Sohn meines Freundes (6,5 Jahre alt) hat heute einiges ausgerissen und es gab natürlich auch von einer älteren Dame richtig großen Anschiss, weil er zwei Tulpen gepflückt hat (Öffentlicher Park). Problem ist eine starke Entwicklungsverzögerung im Bereich Sprache und Verhalten (Emotionen) und eine Autismus Spektrum Störung. Er ist ein wirklich liebes Kind, aber es ist immer so eine Gradwanderung, Grenzen gibt es natürlich, aber es lohnt einfach nicht immer zu kämpfen. Hinzu kommt ja die derzeitige Kita freie Zeit und die fehlenden Spielplätze. Mein Freund meint, dass wäre halt so in dem Alter. Ich sehe das Ganze ein wenig anders. Und würde bei dem Thema gerne konsequenter sein und den Spaziergang irgendwie alternativ spannender gestalten. Da mir da aber auch einfach jegliche Erfahrungswerte fehlen, habt ihr ja vllt welche. Mag für manche vllt ein belangloses Thema sein, mich hat das heute echt beschäftigt. Vllt habt ihr ja auch Tipps, wie man Spaziergänge mit Kindern gestalten kann, damit eben (ich vermute auch aus Langeweile) Pflanzen ausgerupft werden. Ich spreche hier auch nicht von einem Gänseblümchen oder ein paar Grashalmen. Frohe Ostern euch allen und viele Grüße!
Meine Mädels ( und ich auch) Lieben Blumen - aber das kostet was .. Blumen auf der Wiese oder im Garten von anderen sind zum Anschaun da - da gibts keine Ausnahme! Habt ihr die Möglichkeit, selbst Blumen zu ziehen?
Wir haben einen Garten, bzw. meine Eltern. Leider sind wir dort nicht oft. Ich glaube es ist ein komplexes Problem, dass mir gerade zu schaffen macht. Die Gesamtsituation ist oft schwierig. Aber ich denke, ich liege richtig, dass man Pflanzen und Blumen nicht einfach ausrupft, Behinderung hin oder her.
Hallo, mein Sohn ist 21 Monate alt, und wenn er Blumenköpfe abreißt, erkläre ich ihm, dass er das sein lassen soll, weil wir Blumen nur "ei" machen und weil sie mir mit Kopf dran besser gefallen. Gänseblümchen und Gras darf er pflücken, anderes nicht. Je nachdem, wie sich das Krankheitsbild des Jungen äußert: Überleg Dir doch vorher kleine "Aufgaben", die während des Spaziergangs "gelöst" werden sollen: Wer findet den rundesten Stein? Wer kann Strecke A bis B am besten auf einem Bein hüpfen? Wer sieht den ersten Spaziergänger mit Hut? Wie viele Leute führen einen Hund aus von hier bis zur nächsten Ecke? Oder, wenn das euer Ding ist, holt jeder eine Mülltüte mit, zieht Handschuhe an und sammelt Müll ein. Oder lad Dir ne App runter und ihr bestimmt Blumen oder Bäume. Viele Grüße
Danke für die tollen Tipps! Die Idee mit dem Müll hatte ich erst selbst vor ein paar Tagen. Wir leben in Berlin, da findet man immer was. Alles verbale (Pflanzen bestimmen) ist noch zu umfangreich. Die sprachliche Entwicklung ist dafür zu schlecht. Ich denke aber, das gerade körperliches auspowern gut ist. Mein Freund muss halt auch mitziehen. Es ist leider ein komplexes Problem auf vielen Ebenen. Aber ich denke fürs nächste mal sind tolle Ideen dabei.
Also meine Zweijährige rupft nur Gänseblümchen, alles andere wird ganz klar geschont. Wir haben da von Beginn einen Unterschied gemacht. Wir gießen Blumen sehr bewusst "die möchte trinken" etc. Die Kleine gießt auch sehr gerne. Ich glaube, deshalb werden bei ihr die Blumen ein wenig personifiziert, und man killt ja keine Freunde.;) Vielleicht könnt ihr bei deinen Eltern sowas machen oder zieht irgendwelche Blumen selbst, sehr sie wachsen etc. Dann bekommt er vielleicht das Gefühl dafür, was es wert ist, wenn eine unerwartete blüht. Wenn du dich offen dann über die Blüte freust, lässt er sich bestimmt mitreißen. Bei der Großen ist es bei uns ganz klar. Nun kenne ich mich nicht mit Autismus Varianten aus, da gibt's evtl andere Herangehensweisen, und es könnte vielleicht schwerer sein. Zur Entwicklungsverzögerung, da kommt es sicher drauf an wie weit. Aber, wie gesagt, die Zweijährige schafft es
Wo ist denn jetzt der Unterschied zwischen Gänseblümchen und Tulpen? Das sind beides gleichwertige Pflanzen und warum die eine gepflückt werden “darf” und die andere nicht, erschließt sich mir nicht. Welche Logik steht dahinter? Klar, dass man in fremden Gärten keine Blumen pflücken darf, kann man gut erklären, denn das wäre Diebstahl. Aber warum darf man im Park Gänseblümchen pflücken, Tulpen aber nicht? Wenn , dann darf entweder keine Pflanze außerhalb des heimischen Gartens gepflückt werden oder alle.
Grundsätzlich gebe ich Dir Recht. Bei uns im Garten ist z. B. ein Unterschied, dass die Gänseblümchen "einfach so" in der Wiese wachsen und die anderen Blumen gesetzt wurden. Außerdem dürfen die gegessen werden, was bei anderen Blumen ja nicht unbedingt möglich ist (auch wenn es keine expliziten Giftpflanzen sind, die haben wir hier nicht). Ich glaube, dahinter steckt mehr der Gedanke, nicht alles zu verbieten, sondern das Zupfen in verträgliche Bahnen zu lenken. Und da macht dann kostenlos/gekauft schon einen Unterschied, abgesehen davon, dass man Blumen nicht einfach so kaputt macht (was ja noch nicht verstanden wird bzw der Hintergrund des Zupfens ist).
Es ist nicht dein Kind. Du bist nicht für die Erziehung zuständig. Damit dem Kind beim Spazieren nicht langweilig wird, müssen die Begleitpersonen sich mit ihm beschäftigen. Nehmt das Kind in eure Mitte, da habt ihr es auch unter Kontrolle. Und dann redet ihr mit ihm, singt ein Lied, macht „Engelchen flieg“ oder „Hacke, Spitze, hoch das Bein“ oder andere Spielchen z.B. „Ich sehe was, was du nicht siehst”. So wird dem Kind nicht langweilig.
Ich bin irritiert, wer definiert sich denn als begleit- und Bezugsperson? Und warum nimmst du an, dass ich ihn erziehen möchte? Vllt liest du noch mal meinen AP. Es ging mir hauptsächlich um die Frage, wie mit dem Thema Pflanzen ausreißen umgegangen wird und Spielideen, die den Spaziergang etwas spannender für ihn gestalten. Ich vermute nämlich, dass ihm auch langweilig ist. Da ich die Freundin seines Papas bin, und auch die Mutter seines kleines Halbbruders ist es mir sicher erlaubt in die Gestaltung des Tagesablaufs einzugreifen. Ich halte mich schon überwiegend im Hintergrund.
Ich habe dein AP sehr wohl verstanden. Du schreibst, dass der Vater es in Ordnung findet. Somit versuchst du das Kind sehr wohl zu erziehen. Der Vater weiß vielleicht, wo die kognitiven Grenzen des Kindes zur Zeit noch sind? Und Tipps für einen entspannten Spaziergang habe ich dir auch gegeben. Wenn das Kind sich nicht langweilt und unter Aufsicht ist, kann es auch keine Blumen ausreißen. In diesem Sinne: Frohe Ostern einen entspannten österlichen Spaziergang !
Du merkst, ich bin echt empfindlich bei dem Thema!
Ich versuche mich wirklich, so gut es geht, aus der Erziehung herauszuhalten, aber nichtsdestotrotz kann man ja auch gemeinsam (der Papa und ich) Grenzen ausloten und einiges besprechen. Wir haben ja auch ein gemeinsames Kind.
Mein Partner ist oft nicht mehr in der Lage Grenzen zu setzen, weil es anstrengend und sehr kräftezehrend ist. Und im Grunde bilden wir ja auch ein Team. Ich kenne den kleinen ja auch schon eine ganze Weile und es scheitert wirklich oft an anderen Dingen.
Und ja, die Tipps werde ich in Absprache mit dem Papa (denn es ist sein Sohn und er hat da das letzte Wort und das ist mir auch bewusst) versuchen umzusetzen. Leider ist die Auswahl da auch begrenzt.
Ich habe als Außenstehende aber oft mehr Nerven und Geduld und trotzdem gehöre auch ich zur Familie und denke schon, dass ich ein wenig Mitspracherecht habe, was das zusammensein angeht.
Dir auch frohe Ostern
Dir ist aber nicht klar wie weit seine Einschränkungen sind. Du schreibst er hat Behinderungen. Damit ist er eben nicht auf dem stand eines gesunden 6jährigen. Schon deshalb ist kein Vergleich möglich. Je nachdem ist sein Verhalten also durchaus im Rahmen.
Stimme ich vollumfänglich zu.
Natürlich ist er nicht auf dem Stand eines normalen 6 jährigen. Die genauen Symptome sind sehr komplex, selbst die Eltern geraten regelmäßig an ihre Grenzen, Diagnostik läuft auch noch. Er ist in der Lage Verbote bzw. Gebote zu verstehen, aber er kann sich selbst kaum verbal ausdrücken und ich finde Verbote ohne Alternativen einfach doof, bzw. nicht immer zielführend, auch bei gesunden bzw. normalentwickelten Kindern. Ergo- und Psychotherapie läuft schon länger. Und er macht enorme Fortschritte. Ich glaube mir ging es wirklich eher um ein paar Tipps, wie man dieses Verhalten positiv umlenken kann und auch wie man ihm eine Freude machen kann. Und lernfähig ist er, trotz Behinderung. Intelligenz liegt nur leicht unter der Norm. Problem ist eben, dass der Papa oft ermüdet ist, solche Tage mit ihm sind wirklich kräftezehrend, gerade jetzt wo Therapien und Kiga ausfallen. Da hat man eben nicht immer den Nerv zu erziehen, obwohl es möglich wäre. Und ich, als Partnerin meines Freundes, möchte einfach nur für Entlastung sorgen, eine Ressource sein. Denn ich bin ja auch ein Teil dieser Familie, wenn auch nur am Rande.
Meine Kinder pflücken keine Blumen aus dem Park oder so. Aber wir wohnen sehr abgeschieden und haben im Garten Blumen zum Pflücken (Tulpen, Märzenbecher) für die Kinder angelegt. Vielleicht könnt ihr ab und an im Wald spazieren gehen und dort was sammeln mit dem er dann basteln kann? Ich weiß, eigentlich ist es Diebstahl, aber wegen 2 Stöcken und 3 Steinen hat bei uns noch keiner gemeckert. Wir reißen aber auch hier nichts ab,sondern heben das auf was auf dem Boden liegt. Vielleicht ist das eine Alternative für ihn? Was macht er dann eigentlich mit den gepflückten Blumen? Zur alten Lady sag ich jetzt mal nichts.
Stöcke und Steine sind hier auch total beliebt und werden gern gesammelt und um das sammeln geht es eben auch. Das ist zumindest das, was ich beobachte. Leider ist die verbale Kommunikation extrem eingeschränkt. Das macht eben alles nochmal zusätzlich schwerer. Manchmal schenkt er auch mir oder seinem Papa eine Blume, aber das ist eher die Ausnahme.
Besucht er die Logo oder andere Therapie? Erziehung von einem besondern Kind erfordert auch besondere Maßnahmen, leider verstehe das Außenstehende oft nicht. Deshalb hätte ICH der älteren Dame das auch ganz sachlich erklärt. Versteht er, dass er die Blumen nicht pflücken darf? Ich meine jetzt nicht verbal, sondern kann er es kognitiv umsetzen/verarbeiten?
Mit meinem Sohn (7, ähnlich wie deiner ) hab ich das Thema gar nicht, ihm habe ich mal erklärt, dass die Blumen wichtig für die Bienen und Schmetterlinge sind, da sie sich davon ernähren. Das war plausibel und seit dem hat er nie wieder was gepflückt. Weder Tulpen, noch Gänseblümchen, oder Löwenzahn.
Ich denke es half, dass wir da zwischen den Blumen keine Unterschiede machen. Warum sollten (viele) Gänseblümchen pflücken in Ordnung sein, während die (eine) Tulpe stehen gelassen werden soll.
Mit Töchterchen (fast 5, "normalentwickelt") hab ich da eher "Probleme". Sie lässt Blumenbeete und -töpfe in Ruhe. Und auch in Parks oder auf Wiesen, lässt sie die extra gepflanzten Blümchen in Gruppen stehen.
Aber alles was "wild wächst" wird gnadenlos abgezupft, egal ob Gänseblümchen, Löwenzahn oder ob sich eine einzelne Primel auf die Wiese verirrt hat.
Sie macht dann immer Blumensträuße daraus und erfreut sich für den Nachmittag daran. Ich kann ihre Freude ja verstehen, finde es aber immer schade, da die Blümchen ja so schnell vertrocknen.
Wie wäre es mit "hübsche Steine sammeln"? Die können Zuhause bemalt und wieder "ausgesetzt" werden (Stichwort: "Elbstones").
Ansonsten eignet sich unterwegs auch immer das Spiel "ich sehe was, was du nicht siehst".
Wir "üben" auf Spaziergängen gerade immer wieder das "vorlaufen". "Siehst du XY? Bis dahin darfst du rennen". Das ist für meine beiden noch recht neu und hält sie gut bei Laune.
Vielleicht auch das Kind Rad fahren lassen (wobei es da halt "gut hören" muss
).
In den Park kann man auch einen Ball, einen Drachen oder eine Picknickdecke mit Spielzeug (Autos, Figuren etc) mitnehmen.
Wir gehen auch gerne "Abenteuer-Wege", das sind bei uns Trampelpfade, die irgendwo ins Dickicht führen, oder neue Wege, die wir noch nie gegangen sind.
Da steht Sohnemann total drauf und ist dann "Feuer und Flamme" beim Erkunden. ^^
Aktuell erforschen wir hier Zuhause die Umgebung, jedes mal ein neuer Weg. Wenn die Corona-Krise noch länger anhält, werden wir unseren Umkreis erweitern müssen.
"Geocaching" wäre vielleicht auch was, um den Spaziergang"aufzupeppen", aber damit kenne ich mich nicht näher aus. Wir wollten uns immer mal damit befassen, haben es aber nie gemacht.
Achja, und was noch enorm half: Bildkarten!
Wir hatten schon Mal die Situation im Park, da wollte Sohnemann unbedingt über ein Stück Rasen, das nicht betreten werden sollte. Er bekam da echt nen mega tobsuchtsanfall, weil ich ihm da im Weg stand und nicht ließ und nach gefühlten 10 Minuten rumgerangel, fiel sein Blick auf das Schild und er fragte, was da steht. Ich las es vor "Rasen nicht betreten. Fußspuren sind teuer" (ich fand den Text so "abstrakt und blöd). Entgegen aller Erwartungen nickte er das ab und hielt sich dann dran, als ob nie was gewesen wäre.
Da wurde mir erst klar, wie empfänglich er für solche Schilder ist und "nutzte es auch gleich für Zuhause aus", indem ich Bildkarten vom Zähneputzen und Händewaschen etc ins Badezimmer hing. (Womit wir mal eben alle Schwierigkeiten beim morgendlichen und abendlichen zurechtmachen lösten
).
Seit dem bastel ich bei Schwierigkeiten immer "Ablaufpläne" oder "Ver-/Gebots-Schildchen", einfach als "visuelle Unterstützung"
Google mal Waldbingo. Das hat uns neulich Spaß gemacht.
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