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Namensgeber: Ehre oder "Fluch"?

Namensgeber: Ehre oder "Fluch"?

BrombeerBaby

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Gestern hatten wir eine kleine Feier (Familie und enge Freunde). Irgendwann meinte eine Freundin, dass meine Mutter wohl ganz verrückt nach ihrem Enkel (Mein Sohn - 9 Monate) wäre. Ich bejahte das und sagte sie sei sehr stolz und verliebt. Darauf erwiderte meine Freundin, dass Mama gesagt hätte, es sei der erste Junge seit 65 Jahren. Auch das bejahte ich und sagte, dass der letzte Junge (Mamas Bruder -also der vor 65 Jahren- mit 16 von einem betrunkenen überfahren wurde). Sie erinnerte sich, dass ich das schonmal erzählt hatte. Daraufhin sagte ich, dass der Zweitname meines Sohnes ja der Vorname von Mamas Bruder sei. Ihm zu Ehren... Meine Freundin (+Familie) hat vor Jahren auch einen schweren Verlust erlitten. Sie sagte mir, dass sie auch mal drüber nachgedacht hat, diesen Namen als Zweitnamen für ihre zukünftigen Kinder zu nehmen. Sie hätte dann darüber mit ihrer Mutter gesprochen und beide wären sich schnell einig gewesen, dass sowas Unglück bringt und dass das Kind dadurch ein schlimmes Schicksal ereilt, wie der Namensgeber zuvor. Das wäre halt eine Form des Karmas. Ich für mich sehe das in keinster Weise so und wäre auch nie auf den Gedanken mit "Unglück und Karma" gekommen. Zumal Karma für mich bedeutet: "Du tust etwas schlechtes - dir widerfährt etwas schlechtes" Das passt für mich nicht zu einem Baby. Das ist für mich ein "reines" Wesen. Wie seht ihr das? Oder wie kennt ihr das? Ich kenne es nur, dass man damit einen Verstorbenen oder noch lebenden Menschen ehrt. Das mit dem Unglück habe ich gestern zum ersten Mal gehört.


sinchen71

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Antwort auf Beitrag von BrombeerBaby

Also unser Sohn trägt den Namen seines Papas als Zweitnamen. So hab ich ihn nämlich rum bekommen den ersten Namen zu bekommen Ich bin da ganz bei dir, mit Unglück hat es nichts zu tun. Früher war es Gang und gebe den Kindern den Namen des Vaters, Mutter oder Großeltern zu geben, die sterben ja auch ob natürlich oder mit Krankheit oder Unfall. Mein Onkel befindet sich heute noch bei bester Gesundheit obwohl mein Opa schon vor Jahren gestorben ist.


schneeziege08

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Antwort auf Beitrag von BrombeerBaby

Das habe ich noch nie gehört und natürlich ist es esoterischer Unsinn. Was mir hier sehr unangenehm aufstößt: Selbst wenn deine Freundin das wirklich denkt, wieso präsentiert sie es dir?! Das hätte ich so gerade noch im Vorfeld der Namenswahl akzeptiert, wenn Sie sich Sorgen macht. Aber jetzt sagt sie ja quasi, dass ihr es leider verbockt habt und deinem Sohn deshalb ein Unglück widerfahren wird? Tolle "Freundin"...


BrombeerBaby

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Antwort auf Beitrag von schneeziege08

Ja...das stimmt schon. Zumal unser mittleres Kind tatsächlich verstorben ist (was nicht am Namen lag...). Ich fand ihren Satz jetzt auch nicht toll, hab ihr aber gesagt, dass wir unseren Schicksalsschlag schon hatten und das es damit gut ist. (Das weiss sie natürlich auch) (Das ist tatsächlich immer mein Funke Hoffnung. Die mittlere ist jetzt unser Schutzengel und behütet ihre Geschwister) - obwohl ich ja vom Verstand her weiss, dass trotzdem immer alles passieren kann. Ich würde aber einfach denken, dass sie nicht darüber nachgedacht hat als sie es aussprach. Wahrscheinlich wurde es ihr erst danach bewusst.


Philo

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in meiner Familie ist es üblich, dass Namen weitergegeben werden. Meine beiden Opas, mein Vater, mein Onkel, mein Bruder und mein Cousin haben alle den gleichen Vornamen (die ersten männlichen Nachkommen) - und so haben wir die weibliche Form des Namens unserer Tochter als Zweitnamen gegeben. Die zweiter Tochter hat aus der Familie meines Mannes einen Namen, der dort gehäuft in verschiedenen Formen vorkommt. Ich sehe es als Fortführung von Tradition, als Bekenntnis zu der Familie, in die man hineingeboren wurde.


BrombeerBaby

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Antwort auf Beitrag von Philo

Tradition finde ich immer sehr schön und toll :) "Meine beiden Opas, mein Vater, mein Onkel, mein Bruder und mein Cousin haben alle den gleichen Vornamen" - ich stehe ja manchmal auf dem Schlauch. Verstehe ich das richtig? Heissen die 6 zB alle Hans mit Vornamen? Das müsste ja dann bei den beiden Opas eher Zufall sein oder?


Philo

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Antwort auf Beitrag von BrombeerBaby

genau! Zufall - aber dennoch schön :) und Töchterlein 1 heißt dann eben Johanna mit Zweitnamen.


BrombeerBaby

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Antwort auf Beitrag von Philo

Das finde ich sehr schön. Vllt hattet ihr ja Glück, dass es auch noch ein schöner Name ist. Mein einer Opa heisst zB Waldemar. Ich weiss nicht welche Ableitungen es davon gibt, aber das wäre jetzt keiner meiner Favoriten gewesen. Unser nächstes Kind wird aber auch den Zweitnamen von meiner Oma oder Opa mütterlicherseits bekommen. Bei einem Mädel wäre es ganz schön, dann hätte sie Omas Vornamen und Mamas Zweitnamen. Dann wären die 3 auch schön miteinander verbunden. Warten wir mal ab was es wird


Julia+Christopher

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Antwort auf Beitrag von BrombeerBaby

Das habe ich auch noch nicht gehört. Wir haben aus ändern Gründen von dem Namen von meinem mit 18 verstorbenen Onkel Abstand genommen. Unser Sohn ist eine eigenständige Person und ich will nicht das ständig Vergleiche mit dem Verstorbenen gezogen werden und quasi erwartet wird, das er die Hoffnungen die in den Onkel gesetzt wurden erfüllen soll. Abgesehen davon hätte der Name überhaupt nicht zu unserem Nachnamen gepasst.


BrombeerBaby

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Antwort auf Beitrag von Julia+Christopher

Ok. Ich denke, dass das "Namen zusammenpassen" auch eine große Rolle spielt. Jetzt hatte Mamas Bruder einen tollen Namen. Da hatten wir Glück. Je nach Namen hätte ich es vllt aucht nicht gemacht - ich weiss es nicht. Für uns - kann ich mir nicht vorstellen, dass jemals jemand versuchen wird die beiden zu vergleichen oder dass er Hoffnungen erfüllen soll, die man einst für den Namensgeber hatte. Ist für mich Unsinn. Aber wenn ihr das für euer Kind und eure Familie so seht und deshalb nicht möchtet, ist das ja euer gutes Recht und vollkommen okay.


Schru

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Antwort auf Beitrag von BrombeerBaby

dass Ihr den Namen des Onkels genommen habt. Für mich ist das ein Zeichen von "nicht vergessen werden" Als meine Tochter zur Welt kam, waren alle ihre Urgroßeltern schon verstorben. Für mich ist das sehr traurig, da ich sie ihnen noch gerne vorgestellt hätte. Meine Tochter hat daher den Zweitnamen einer Urgroßmutter, damit die Erinnerung wach bleibt und sie vielleicht noch ihren Enkeln erzählt, wer ihre Namensgeberin ist. Und gerade wenn so ein junger Mensch so tragisch ums Leben kam, ist das doch - gerade für Deine Mutter- eine tröstliche Vorstellung. LG


BrombeerBaby

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Antwort auf Beitrag von Schru

Ja das stimmt. Ich hatte immer schon im Kopf gehabt meinen Sohn mit Zweitnamen so zu benennen. Bisher kamen aber immer Mädels. Als Nr. 3 dann kam und ich meiner Oma sagte, dass es ein Junge wird, war sie erstmal sehr traurig und konnte das nur schlecht akzeptieren. Ich glaube, dass rief einfach die Erinnerungen an ihren Sohn wach. Ich habe sie dann einige Zeit später wegen dem Zweitnamen gefragt. Ihren Segen wollte ich auf jeden Fall haben. Den bekam ich auch sofort. Sie weinte dann und streichelte aber zum ersten Mal meinen Bauch. Jetzt ist sie aber auch total verliebt und stolz. Dem ganzen Altenheim berichtet sie von ihrem Urenkel


Schru

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Antwort auf Beitrag von BrombeerBaby

noch berührender. Sein Kind zu verlieren, ist ja das Schlimmste, was einem passieren kann. Wie schön, wenn er dadurch ein Andenken erhält.


Itzy

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Antwort auf Beitrag von Schru

Unsere 3.Tochter heißt mit 2.Vornamen Jantje. Meine an Krebs verstorbene gr. Schwester Antje. Wir haben die Ähnlichkeit überhaupt nicht gesehen, erst mein Vater hat uns darauf aufmerksam gemacht. Ich sehe es auch als Schutz(Engel). An negative Einflüsse in diesem Zusammenhang glaube ich nicht.


MädchenMama131518

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Antwort auf Beitrag von BrombeerBaby

Das hat doch nichts mit Karma zu tun. Ganz anderes Prinzip. Ich halte diese Aussage für Schwachsinn. Im Herkunftsland meines Mannes bekommen Kinder automatisch als Zweitnamen den Namen des Vaters. Auch Mädchen, dann halt in der weiblichen Version! Er hat das bei der Namensänderung in Deutschland abgelegt, aber nur, weil es hier einfach nicht passt und absolut unüblich ist. Zumal er das ständig buchstabieren müsste. Ich finde es toll, dass euer Sohn den Namen des Onkels trägt! Unser K1 trägt auch den Namen der Omas (bei uns der gleiche) als Zweitname!


bea+Michelle

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Antwort auf Beitrag von BrombeerBaby

Ich kenne das auch nicht. (Der Freund meiner Kleinen hat als 2. Name auch den vom verstorbenen Onkel. Er ist auch der Einzige, vom dem ich das weiß)


DK-Ursel

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Antwort auf Beitrag von BrombeerBaby

Hej! Also, ich habedas noch nie gehört und halte es für reinen Aberglauben. Wissenschaftlich beweisen läßt sich das bestimmt nicht! In vielen Familien werden Kidner (wengstens miteinem zweitnamen) nach verst.- Familioenmitgliedern benannt, mein Mann udn ein Bruder bekamen den des jeweiligen Großvaters dazu, weil jeweils kurz nach derGeburt eben dieser Großvater verstarb und im gegenteil. so dieErinenrung einmal mehr an ihn wachgehaltenw urde. ich trage als Zweitnamen den der einzigen,aber leider als Kind verst. jüngeren Schwester meiner Mutter - die habe ich schon um Jahrzehnte überlebt. Also, laß Dir da nichts einreden, es ist eine schöne Geste, in dem kleinen Enkelkind den Bruder Dener Mutter zu ehren! Das hat Deine Mutter sicher gefreut - und das sollte im Vordergrund statt Aberglaube und Schrecken. Gruß Ursel, DK


monstermaja

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Antwort auf Beitrag von BrombeerBaby

Hallo In der Verwandtschaft meines Mannes gab es so etwas auch Ein Kind ist ertrunken 2 folgende wurden nach ihm benannt Die Männer sind beide über 60 und es geht ihnen gut Also kein Grund zur Sorge


Luna Sophie

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Antwort auf Beitrag von BrombeerBaby

In meiner Herkunftsfamilie gibt es einen Jungs-Namen der schon seit Generationen weitergegeben wird. Mal als Vorname (allein) mal als Zweitname. In der Herkunftsfamilie meines Mannes auch. Wir haben unserem ersten Sohn keinen dieser Namen gegeben. Eigentlich hatten wir es vor, aber durch einen Fehler im Krankenhaus und Standesamt, ist er nicht eingetragen worden. Wollten wir ändern, haben wir aber nicht. Leider ist unser Sohn schwer krank geworden und gestorben. Unsere weiteren Söhne tragen je einen Namen aus der Familie meines Mannes und sind (bisher) kerngesund, was hoffentlich so bleibt. Daraus könnte man jetzt machen, dass es Unglück gibt, diese Familiennamen nicht weiter zu geben. Ich halte beides für Blödsinn. Ich mag nicht glauben, dass Kinder durch einen gewählten oder nicht gewählten Vornamen Unglück anziehen. Oder ein ähnliches Schicksal erleiden wie jemand aus der Familie. Was ich allerdings glaube ist, dass der gewählte Name Auswirkungen aufs Leben hat. Viele Menschen denken in Schubladen und da können Namen Einfluss nehmen.


ak

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Antwort auf Beitrag von Luna Sophie

Meine Mutter erzählte mir damals ... Meine Tante hatte einen Sohn bekommen. Der ist ein paar Tage nach der Geburt gestorben. Dann bekamen Onkel und Tante wieder einen Jungen. Und dem haben sie wieder den gleichen Namen gegeben. Er lebt noch heute. Aber ich weiß noch... meine Mutter sagte immer... das würde Unglück bringen. Warum... weiß ich nicht... wahrscheinlich Aberglaube...


BrombeerBaby

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Antwort auf Beitrag von ak

Okay. Wenn ich es richtig verstehe, haben dieselben Personen ein Kind bekommen, dessen vorheriges Kind verstorben ist? Also Kind Nr.1 heisst Hans und verstirbt nach der Geburt. Dann kommt Kind Nr. 2 und wird auch Hans genannt. Habe ich das richtig verstanden? Gut. Das würde ich auch nicht machen. Wenn wir jetzt nochmal eine Tochter bekämen, würde ich sie nicht wie meine tote Tochter nennen.


curvi0815

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Antwort auf Beitrag von BrombeerBaby

Hallo, das mit dem Karma ist natürlich absoluter Quark. Dem Kind passiert da gar nix. Dennoch muss ich sagen, dass ich es sehr komisch finde sein Kind nach jemandem toten zu benennen um den toten zu Ehren. Ein Bekannter hat sein Leben lang Pudel gekauft, sobald der davor verstorben war und sie immer wieder Gaston genannt. Fand ich auch gruselig. Meiner Meinung nach sollte jedes Kind auch beim Namen bei Null anfangen können ohne Hoffnung der Verwandtschaft darauf, dass es sich auch wie die verstorbene entwickelt oder aussieht.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von BrombeerBaby

Ich kenne das mit dem Unglück aber bin da bei dir und glaube da nicht dran


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von BrombeerBaby

Ich kenne beide Varianten: mit "Unglück" bringen und Ehren. Meine Tante verlor meinen Cousin kurz vor meiner Geburt mit 6 Jahren. Sie brach damals den Kontakt zu meinen Eltern ab, weil ich als Baby und Kleinkind ihrem Sohn sehr ähnlich war. Als mein Sohn dann geboren wurde, war ich erst am überlegen. U.a. auch aus dem Grund, weil mein bester Freund den gleichen Namen hatte wie mein Cousin und ebenfalls verstorben ist. Ich hab es dann nicht gemacht, ich selber hatte Szenen im Kopf, dass meine Tante meinen Sohn durch Zufall mal sieht, dann der gleiche Name und eine grosse Ähnlichkeit mit ihrem Kind. Ich hatte Angst, ihr weh zu tun, das wollte ich nicht. Mein Sohn bekam den Namen des Bruders eines Kindheit Freundes, welcher mit 4 Jahren verstarb. Wir drei, also mein Kindheitsfreund, sein Bruder und ich, waren eine ganze Zeit unzertrennlich und die Nachricht vom Tod des Lütten haute mich damals um. Kontakt besteht keiner mehr, mein Kindheitsfreund zog damals sehr schnell weg. Meine Oma(Mutter meiner Mutter) sagte immer, wir ehren so die Toten, so bleiben sie unvergessen. Mein Vater jedoch immer, dass es Unglück bringe, einem Kind den Namen eines anderen, verstorbenen Kindes zu geben. Mein Sohn kennt die Geschichte, warum er so heisst und findet den Gedanken daran, dass es jemanden gab, der mir viel bedeutet hat und dessen Namen er bekam, total toll.