BalticSea
Hallo zusammen, da hier wahrscheinlich mehr erfahrene Mütter lesen als im Teenager Forum, frage ich einfach mal hier nach Meinungen. Bei uns an der Schule gibt es jetzt aufgrund von Corona Bildungsgutscheine für alle, unabhängig von der finanziellen Situation. Mein Sohn, 15 Jahre, 9.Klasse hat auch einen bekommen. Da er Legastheniker ist hat er in Deutsch und Englisch Defizite und soll in diesen Fächern gefördert werden. Er selbst lehnt es ab, hat weder Zeit noch Lust. Ansonsten ist er eigentlich schon immer ein cleveres Kerlchen, in vielen anderen Fächern überdurchschnittlich und weiss auch sonst im Leben schon lange, was er will und was er nicht will. Typisch Legastheniker eben.....! Nun ist die Frage, ob man ihn dazu zwingen sollte diese Nachhilfe wahr zu nehmen. Eigentlich würde ich sagen, in dem Alter nicht mehr. Hätte ich damals auch nicht gewollt. Ich ahne aber schon, dass die Lehrer das völlig anders sehen werden und uns einreden wollen, dass wir das zu entscheiden haben. Wie würdet ihr handeln? Dürfen eure Kinder diese Entscheidungen mit 15 Jahren selbst treffen?
Da er genau weiß was er will und nicht will glaube ich nicht ,dass ihr ihn zwingen könnt, empfehlen ja,ob die Lehrer einen Einfluss haben ,denke ich nicht, wenn er nicht will ,ist es seine Entscheidung, erklärt ihm welche Vorteile er haben könnte mehr geht nicht,schon gar nicht in der Pubertät
Na ja, wenn er in der Lage ist, die Defizite selbst (ohne Nachhilfe) wieder auszugleichen, dann würde ich ihm die Entscheidung lassen. Sicherlich kommt es auch darauf an, wie stark die Defizite sind und wie seine Noten sind.
Wenn ich der Meinung bin, die Noten sind ok, dann dürfte er auch selbst entscheiden. Bin ich aber der Meinung, die Noten sind nicht ok und er bekommt es nicht alleine (wieder) hin, würde ich ihn schon zur Nachhilfe "zwingen". Bzw. wohl eher überzeugend überreden.
Vorweg: Ich habe noch keine Teenies Zuhause. Aber ich hatte früher auch Nachhilfe. Ich war in manchen Fächern gut bis sehr gut, in einigen das Gegenteil. Nein, er ist nicht alt genug die Tragweite zu sehen. Gerade Deutsch und Englisch. Ich würde mich da klar positionieren. Zwar als redebereit, aber in der Sache ansich nicht als diskussionsbereit hinstellen. So lange du klar bist kann doch nichts negatives bei rumkommen.
Erzwingen bringt natürlich nichts. Allerdings würde ich erwarten, dass er es ausprobiert und dreimal hingeht und erst dann endgültig entscheidet, dass er dazu keinen Bock hat. Möglicherweise stellt er fest, dass es eine Gruppe netter Leute ist und dass der Lehrer OK ist und dass es ihm etwas bringt.
Bis hierher erstmal lieben Dank für eure Antworten. Diese recht unterschiedlichen Aussagen spiegeln genau das wider, wo ich auch unentschlossen bin. @PAMO Die Idee ist super! ER soll gucken, ob es IHM was bringt und dann kann er immer noch sagen, er bricht das Ganze ab. Prima Idee, ich glaube so kann man es ihm verkaufen, ohne dass er sich komplett bevormundet fühlt!
Ich würde vielleicht noch über eine Notengrenze gehen - zumindest bei mir hätte das vermutlich geklappt. Á la: Du musst in den Fächern kein 1er Schüler sein, aber eine 3 erwarten wir schon - wie du dahin kommst, ist dir überlassen. Natürlich ohne das Androhen von Strafen o.Ä., sondern einfach als feste Zielvorgabe und mit der Freistellung des Weges dahin. Vielleicht erkennt er dann ja schnell, dass die Nachhilfe vielleicht der einfachere Weg dahin ist.
Hallo Baltic Sea, da die Probleme ja wohl durch die Legasthenie verursacht werden, sollte es eine Legasthenie-orientierte Nachhilfe sein. Was Anderes hat vermutlich wenig Sinn. Viel Erfolg! VG Sileick
Noch eine Stimme für eine Nachhilfe speziell für Legastheniker. Arbeite selber in der Jugendhilfe und meine Position ist klar: Mit 15 treffen Jugendliche ihre eigenen Entscheidungen (das müssen sie gerade lernen), das darf und muss man ihnen schon zutrauen, selbst wenn das Risikoverhalten gerade groß ausgeprägt ist und die ganze Tragweite ihres Handelns noch nicht gesehen wird (wobei ich auch behaupten würde, dass das eine lebenslange Aufgabe bleibt, das zu lernen). Unsere Aufgabe als Erwachsene ist es, sie mit guten Argumenten zu überzeugen, zu motivieren und ggf betonen wie wichtig uns etwas ist (manchmal tun sie auch in dem Alter uns zuliebe noch etwas). Das ist mühsam, aber es lohnt sich. Eigentlich ist es ja toll, dass Legasthenie in der Schule berücksichtigt und nicht in die Benotung einfließt. Aber in der Berufswelt gelten andere Maßstäbe. Das könnte eins der Argumente sein, ihn davon zu überzeugen, es zumindest für 1-2 Probetermine auszuprobieren (vorher festlegen). Wenn er dann immer noch nicht will, ist es eben so. Habe selbst einige Freunde, die über den zweiten Bildungsweg (da vorher "zu faul") und nach der Ausbildung an die BOS gegangen, teils sogar allgemeines Abitur nachgeholt und anschließen studiert haben. Also, selbst wenn er die Chance auf Nachhilfe nicht nutzt, ist der Zug im Bereich Bildung und Berufsleben noch lange nicht abgefahren. Gibt zudem einige Berufe (auch im Studium), in denen Legasthenie nicht so ins Gewicht fällt.
Wenn meine Kinder ihr Taschengeld, ihr Spielzeug und sonstige Privilegien behalten wollen, müssen sie ihre Pflichten erfüllen. Das heißt bei uns Schule und Mithilfe im Haushalt. Mein Chef bezahlt mich doch auch nur, wenn ich meinen Job mache zu 100 Prozent.
Was will er denn nach der Schule machen? Hat er da schon konkrete Pläne? Wenn ja: Was sind die Vorraussetzungen dafür? Von der Seite würde ich wohl ran gehen. :-) Wenn er noch keine Pläne hat, stehen einem generell mehr Türen offen mit guten Noten. Das würde ich ihm wohl auch noch sagen. Vielleicht hat er auch einen Freund, dem es ähnlich geht, mit dem er sich zusammen tun kann. :-)
Ja, ich werde auf jeden Fall nochmal versuchen, ihn mit guten Argumenten zu überzeugen. Einen konkreten Berufswunsch hat er bereits, da sind Mathe, Physik und Technik gefragt. In den Fächern ist er gut bis sehr gut. Wäre höchstens für die Abschlussarbeit in Deutsch ganz gut, wenn er da noch etwas Nachhilfe hätte, wäre das bestimmt nicht verkehrt. Andererseits ist es wirklich fraglich, ob man mit Nachhilfe wirklich einem Legastheniker soweit helfen kann, so dass er in der Lage ist eine seitenlange Erörterung zu schreiben. Texte schreiben fällt ihm grundsätzlich sehr schwer, unabhängig von der Rechtschreibung.
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