Elternforum Rund ums Baby

MUSS man seine Mutter lieben

MUSS man seine Mutter lieben

Frieda19

Beitrag melden

Hallo, Ich gebe zu, es ist vielleicht eine untypische Frage, aber sie ist dennoch ernst gemeint. Ich befinde mich immer mal wieder in Lebensphasen, wo ich mir darüber ernsthaft Gedanken mache. Und ich Zweifel sehr daran, dass ich meine Mutter liebe. Ich kann das gar nicht so genau in Worte fassen...kann es sehr schwer erklären, da ich es ja selbst nicht weiß. Meine Mutter und ich haben ein sehr oberflächliches Verhältnis zu einander. Reden wir übers Essen, übers Wetter , über meine Kinder ist alles ok und wir verstehen uns. Über Gefühle reden war noch nie und wird wohl auch nie werden. Im Arm nehmen -außer kurz zur Begrüßung- gibt es nicht und es gab es nie. Herzliche Worte ebenfalls nicht. Alles von beiden Seiten. Meine Mutter raubt mir manchmal den letzten Nerv, ohne dass sie etwas böses tut. Ich kann mich emotional nicht von ihr trennen und das macht mich teilweise wirklich fertig. Sie war nie eine liebevolle Mutter, war aber auch nicht böse...meistens jedenfalls. Ich habe immer ein so schlechtes Gewissen, wenn ich so denke. Ich komme mir so falsch und schlecht vor, wenn ich denke, ich liebe sie nicht. Puh...ich weiß gar nicht, was ich hören will. Ist man "falsch" wenn man seine eigene Mutter nicht liebt? Ich habe 2 Kinder und habe mir geschworen, nie so zu werden , wie meine Mutter ist. Auch das klingt hart und gemein und fühlt sich nicht "richtig" an...aber so fühle ich mich nunmal :( Danke fürs Lesen


Hailie

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Frieda19

Ich liebe meine Mutter auch nicht. Ehrlich gesagt sind mir beide Elternteile egal. Ich hatte eine Gewaltvolle Kindheit und das haben sie uns damals als Liebe verkauft. Für mich war der Alltag normal damals als Kind und dachte es ist überall so. Erst später wurde mir bewusst was ich für ein falsches Bild hatte. Ich habe seit Jahren keinen Kontakt mehr und weiß nicht mal ob sie noch leben. Interessiert mich auch nicht.


Frieda19

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Hailie

Das tut mir sehr leid! So extrem ist es bei mir nicht. So weit möchte ich auch nicht gehen wollen. Alleine schon, wegen meiner 3 jährigen Tochter. Sie liebt ihr Großeltern sehr und ich möchte sie ihr auch nicht nehmen. Wir wohnen etwa 5 Stunden Autofahrt voneinander entfernt und einmal im Monat besuche ich sie für ein paar Tage. Diese Tage sind psychisch sehr, sehr anstrengend. Meine Tochter allerdings liebt diese Tage dort und ist sehr glücklich. Meine Eltern lieben ihre Enkelkinder...das weiß ich. Und ich würde auch sagen, sie lieben mich, aber spüren kann ich das nicht.


Mibu

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Frieda19

Hallo, ich liebe meine Mutter nicht. Ich habe zwei Versuche gebraucht, um den Kontakt endlich abzubrechen. Im Juli hat es endlich geklappt, es geht mir seit dem um Welten besser. Auch meiner Familie, denn alle litten mehr oder minder darunter. Meine Mutter ist wirklich der schlechteste und bösartigste Mensch, den ich kenne, der mir und meiner Familie nie etwas Gutes getan hat. Alkohol, Depressionen und Lethargie prägten ihr Leben und somit meine Kindheit. Ich habe ewig gebraucht, um das einigermaßen zu verarbeiten, habe auch vor vielen Jahren eine Verhaltenstherapie deshalb gemacht. Ich kann heute sagen, sie interessiert mich nicht mehr. Per heute würde ich nicht mal auf ihre Beerdigung gehen. Nur weil sie meine Mutter ist, muss ich sie nicht lieben. Ich wüsste nicht einen einzigen Grund.


Fru

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Frieda19

Meine Mutter starb als ich 12 Jahre alt war. Wir hatten kein gutes Verhältnis. Oberflächlich, Liebe habe ich nie gespürt. Für mich war es auch nicht schlimm, dass sie starb. Mir haben diese Gedanken auch immer leid getan. Ist aber nun mal so. Meine älteste Schwester denkt oft an sie, hat Bilder von ihr hängen.... Ich nicht, möchte ich auch nicht. Mein Vater starb vor fast vier Jahren. Das war (bis zum letzten Jahr) das Schlimmste. Ich kann vor lauter Trauer nichtmal ein Foto von meinem Papa anschauen. Zum Grab habe ich es immer nur mit meinem Schatzi geschafft. Fru ja nun auch nicht mehr da ist. ... Aber jeder geht mit solchen Dingen anders um.


Frieda19

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Fru

Die Frage stelle ich mir auch manchmal. Wie würde ich reagieren, wenn meine Mutter stirbt. Ich wäre wahrscheinlich trotzdem unendlich traurig. Meine Mutter ist die Anlaufstelle der Familie. Die hält die Familie sozusagen zusammen. Wir Geschwister sehen uns selten und wenn dann nur bei unserer Mutter. Es wäre ein sehr großes Loch in der Familie und wahrscheinlich würde dieser sich kaum mehr flicken lassen und wir würden uns alle noch weniger sehen. Ich weiß es nicht.


Frieda19

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Fru

Dein Verlust tut mir Leid!


Birgit22

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Frieda19

Nein, mussman nicht. Hat bei mir aber auch sehr lange bis zu dieser Erkenntnis gedauert. Du beschreibst so ziemlich genau meine Mutter, die ich gerne als emotionalen Kühlschrank bezeichne. Früher hab ich das gerne mit ihrer eigenen Erziehung entschuldigt, inzwischen nicht mehr, denn dann hätteich es bei meinem Sohn ebenso machen können. Aber ich wusste immer , wenn ich mal Kinder habe, werde ich es anders machen, wenngleich es auch manchmal sehr schwer war nicht in dasselbe Muster zu verfallen. Immerhin bin ich ja so groß geworden., und ob man will oder nicht...aber die eigene Erziehung prägt. Wenn man bei mir von Erziehung sprechen kann.....fand praktisch nicht statt. Meine Schwester und ich fragen uns oft, warum sie eigentlich Kinder in die Welt gesetzt hat? Und was aus uns geworden wäre, wären wir in einer Großstadt aufgewachsen, und nicht auf dem platten Land ? Pech war obendrein, dass mein Vater verstarb als ich 11 Jahre alt war. Er war das krasse Gegenteil meiner Mutter. Ja, ab und an hab ich mal ein schlechtes Geschwissen, oder einen Hauch davon. Sie wird älter und es ist abzusehen, dass sie in Zukunft mehr Hilfe benötigen wird. Aber ich sehe mich nicht mehr in der Pflicht. Vor 2 Jahren hat sie sich zwei sehr böse Klopper geleistet, da gibts auch nix mehr schönzureden. Ich wüsste keinen Grund, warum ich sie lieben sollte.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Frieda19

Hallo Frieda19, Muss man seine Mutterlieben? Das klingt für mich wie Zwang. Ich kann mir für mich nicht vorstellen, so lieben zu müssen. Liebe ist für mich etwas Freiwilliges. Wenn es nicht so ist, käme ich mir nicht stimmig vor. Ich habe den Eindruck, Du möchtest Deine Gefühle kennen lernen. Das geht nur einfühlsam. Vielleicht ist hier etaws für Dich enthalten: https://www.rund-ums-baby.de/gruppen/einfuehlsames-beobachten Das ist zwar eher was mit Mitmenschen, aber vielleicht kannst Du einige Gedanken für Dich verwenden. Ich bin gespannt auf Deine Antwort.


SunnyGirl!75

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Hallo Frieda, das ist eine schwere Frage, die ich für mich "leider" auch nicht wirklich bejahen kann. Wenn man früher misshandelt wurde ist es ja eigentlich klar das man seine Mutter nicht wirklich lieben kann, aber sowas gab es bei uns nicht! Das Verhältnis das du beschreibst, ist bei mir und meiner Mutter ähnlich. Wir umarmen uns zwar immer zur. Begrüßung und zum Verabschieden, aber eigentlich nur weil das in unserer Familie halt so gemacht wird. Aber an Kuscheleinheiten mit ihr als Kind kann ich mich nicht erinnern, und das wir uns lieb haben haben wir uns auch noch nie gesagt. Mit meiner Tochter mach ich das dagegen ständig! Ich habe auch immer gesagt das ich gegenüber meiner Tochter nie wie meine Mutter werden will. Damit mein ich vor allem das viele Kritisieren, anschreien und mir für alles die Schuld in die Schuhe schieben, ohne es zu hinterfrafen. Darunter hab ich als Kind sehr gelitten. Manchmal kommt es bei mir leider durch, das ich meine Tochter auch so anschreie wie sie es getan hat! Aber ich ärgere mich dann immer selbst über mich, weil ich das gar nicht will. Im Gegensatz zu ihr entschuldige ich mich dann aber auch dafür. Aber ich würde schon trauern wenn sie stirbt, das denke ich schon!


SunnyGirl!75

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Frieda19

Bei meiner Tochter (6 Jahre alt) macht sich auch schon seit längerem bemerkbar, dass sie ihre andere Oma klar favorisiert. Oft ist sie regelrecht enttäuscht das es zu ihr geht, anstatt zu der anderen. ... also von irgendwas muss das ja kommen... Aber ich bin auf jeden Fall dankbar das sie mit ihren bald 80 Jahren jederzeit meine Tochter betreut, oder von der Kita abholt, wenn es bei ihr zeitlich passt. Aber mehr als 2 Übernachtungen würd ich sie nicht dalassen, da ich weiß das meine Tochter keine Lust dazu hätte.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Frieda19

Muss ist Zwang, und Liebe ist immer freiwillig, eine Entscheidung. Liebe sind doch in erster Linie Taten, und nicht in erster Linie nur Gefühle. Was nützen dir Worte, wenn die Taten nicht stimmig sind? Wodurch drückt(e) deine Mutter ihre Liebe zu dir aus, wenn nicht in Worten und nicht in Zärtlichkeiten? Weißt du dass manche erwachsenen Kinder gar keine Zärtlichkeiten wollen? Wenn du herausfindest, was die Liebessprache deiner Mutter ist und war, dann siehst du auf welche Weise sie dich geliebt hat und liebt. Eigentlich alle Eltern lieben ihre Kinder (abgesehen von ganz wenigen psychisch kranken Eltern), und sie drücken es unterschiedlich aus. Normalerweise lieben auch alle Kinder ihre Eltern, auch wenn sie es nicht wirklich zugeben, oder es ihnen nicht mal ganz bewußt ist. Ich könnte viele Dinge nennen, worin meine Eltern ihre Liebe für mich bewiesen haben, auch wenn es äußerlich oft nicht so erkennbar war. Manchmal hat es genervt, manchmal hätte man es sich anders gewünscht. Aber ich kann dir versichern, alle Eltern geben und tun alles was sie können. Was sie nicht gegeben haben, konnten sie dir nicht geben - weil sie da anders geprägt waren.


Frieda19

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Danke für Deine Antworten. Das ist richtig. Ich möchte keine zärtlichkeiten von meiner Mutter erfahren, einfach weil ich Berührungen von ihr nicht "ertragen" kann. Ich kann sie nicht mal berühren, nur um ihr ein loses Haar zu entfernen (nur als Beispiel) Berührungen von meinem Mann, oder meinen Kindern hingegen genieße ich sehr. Ich bin also nicht grundsätzlich jemand, der Zärtlichkeiten nicht ab kann. Nur eben nicht von meinen Eltern. In erster Linie von meiner Mutter. Ja, das meine Mutter mich liebt, da bin ich mir ziemlich sicher. Ich denke, sie würde alles stehen und liegen lassen, wenn ich sie brauche. Doch trotzdem spüre ich keine Liebe, kein Vertrauen...irgendwas schönes. Meine Mutter fragt nie, wie es mir geht. Ich hatte früher Panikattacken, hatte viele Jahre eine Essstörung und NIEMALS hat meine Mutter gefragt, WARUM! Sie hat nie gefragt, was los mit mir ist, ob sie mir helfen kann. Ich musste das alles mit mir selbst ausmachen. Ich wurde dünner und dünner und nie hat sie gefragt! Ich glaube schon, dass sie sich Sorgen gemacht hat, aber ich Frage mich immer und immer wieder, warum sie nie gefragt hat. Wir haben ein schwieriges Verhältnis und ich weiß, dass es mir auf Dauer besser gehen wird, wenn ich mich emotional trenne. Den Kontakt abzubrechen ist keine Option. Sie freut sich ja auch immer, wenn wir zu Besuch kommen. Doch die Zeit, die wir dann dort verbringen ist wie gesagt, sehr anstrengend. Nicht nur für mich. Auch für meine Mutter. Alles was sie macht, ist in meinem Augen falsch. Ich fühle mich dort einfach nicht wohl und würde am liebsten schnell wieder nach Hause. Ich bleibe aber für meine Große da. Sie liebt ihre Oma und ihren Opa. Und sie lieben sie. Das zumindest kann ich fühlen!


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Frieda19

Es kann viele Gründe geben, warum eine Mutter nicht fragt wie es ihrer Tochter geht. Vielleicht weil sie mit der Antwort nicht klarkäme. Vielleicht aus Hilflosigkeit, vielleicht weil sie nie gelernt hat, solche Fragen richtig zu stellen. Vielleicht aus Angst, was danach folgt. Es ist ja nicht Desinteresse. Vielleicht aus Angst vor Vorwürfen, die dann kommen könnten. Du kannst ihre körperliche Nähe nicht ertragen, dann kann sie dich ja auch nicht in Arm nehmen oder streicheln. Geht ja nicht. Die Distanz schaffst du ja auch dadurch, dass dir alles an ihr auf die Nerven geht. Sie kann dir nichts recht machen. Dich zu lieben, ist einen Kaktus zu lieben - deiner Schilderung zu entnehmen. Wie liebt man einen Kaktus? Du hast eine schwierige seelische Situation - wie sollte deine Mutter damit umgehen? Hol dir doch professionelle Hilfe. Ansonsten: dankbar sein und Dankbarkeit zeigen für alles was sie für euch (zumindest die Enkel und deinen Mann) tut. Und akzeptieren wie sie ist.


Frieda19

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Du hast recht. Wahrscheinlich geht die Distanz in erster Linie von mir aus. Ich weiß es nicht. Ich denke einfach, es war schon immer so. Und es war mit Sicherheit einer der Gründe, die du genannt hast, warum sie nie nach den Gründen gefragt hat. ABER , muss man als Mutter nicht mal über seinen Schatten springen, aus Angst sein Kind zu verlieren. Ich war mehrmals in psychiatrischer Behandlung, mehrmals stationär...und es kam nichts. Doch...einmal hatten wir gemeinsam ein Gespräch mit meiner Therapeutin und sie hat gefühlt gar nichts gesagt...hat nichts zum Gespräch beigetragen. Hat einfach geschwiegen. Das hätte ich mir sparen können und ich wollte nie wieder so ein Gespräch wiederholen. Meine Mutter weiß ja auch gar nicht, dass es mir zur Zeit nicht gut geht und vor allem nicht, dass sie der Grund ist. Ich schaffe sehr viel Distanz. Ich kann auch nicht über meinen Schatten springen. Das ist wahrscheinlich mein Problem.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Frieda19

Was heißt, sie soll über ihren Schatten springen? Du schaffst Distanz und schreist nach Nähe. Das ist widersprüchlich. Willst du Nähe, dann kommuniziere auch, dass du Nähe suchst. Willst du Distanz, dann akzeptiere, dass deine Mutter Distanz lebt. Wenn es dir so viel bedeutet, ein offenes Gespräch mit ihr zu haben, warum ergreifst du nicht einfach die Initiative dazu? Dann sag ihr doch einfach,".. ich will mit dir gerne darüber sprechen wie es mir geht. Bist du bereit mir mir darüber zu sprechen?" Aber sie muss die Wahl haben. Sie muss die freie Entscheidung haben. Zwang geht nicht.


Frieda19

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Ich meinte, sie hätte damals über ihren Schatten springen müssen, als es mir offensichtlich sehr schlecht ging und sie hat einfach nie mit mir darüber gesprochen. Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt. Nein, ich will keine Nähe zu meiner Mutter. Das könnte ich nicht "ertragen". Sie würde aber von sich aus auch nie auf die Idee kommen, mich mal in den Arm zu nehmen. Ich kenne meine Mutter. Würde ich mit ihr ein offenes Gespräch führen, wäre sie am Boden zerstört und würde wohl weinen...was ich ebenfalls nicht "ertragen" könnte. Ich will meiner Mutter ja auch nicht wehtun. Ich glaube, meine Mutter denkt, zwischen uns wäre alles ok bzw redet es sich ein.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Frieda19

Ihr seid echt kompliziert. Du wagst nicht sie anzusprechen aus Angst vor ihrer Reaktion. Sie wagt nicht dich anzusprechen aus Angst vor deiner Reaktion. Ihr seid wie zwei Kakteen mit langen Stacheln. Und du machst ihr innerlich Vorwürfe, dass sie dir seelisch nicht nahe gekommen ist bzw. nicht nahe kommt. Du willst nicht umarmt werden unbedauerst gleichzeitig dass sie nie auf diese Idee käme. Warum sollte sie denn auf die Idee kommen, wenn du doch aus allen Poren heraus Ablehnung und Distanz sendest? Und ihr kommt nicht voneinander los, weil ihr euch eigentlich braucht. Diese Beziehung sollte von deiner Seite her aufgeräumt werden. Das kannst du in eine therapeutischen Beratung alleine angehen, ohne sie zunächst einzubeziehen. Bist du bereit es dich was kosten zu lassen, ist es auch kein Problem mit Terminen. Ehrlich, Frieda, du bist kein Kind mehr, dass du dieses Verhalten nicht auch ändern könntest. Du trägst die Verantwortung für deine Gefühle, deine Handlungen und deine Zukunft. Das ist erwachsen werden. Und ich finde deine Gedanken- und Gefühlsmuster echt problematisch.


Frieda19

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Vorab nochmal: Vielen Dank, dass du Dir die Zeit nimmst und mir so ehrlich und klar antwortest. Es stimmt...ich will keine Umarmung, oder sonstige Nähe von ihr. Und ja gleichzeitig bedaure ich es, dass es nie so war. Jetzt ist es dafür zu spät. Auf jeden Fall von meiner Seite. Auch das stimmt. Ich kann wohl irgendwie mein inneres Kind nicht los lassen. Und das möchte ich so gerne. Ich fühle mich oft wie früher. Verletzt und traurig und auch richtig wütend, wenn meine Mutter etwas macht, was mir nicht "in den Kram passt". Es ist zur Zeit organisatorisch schwierig eine Therapie zu machen. Ich bin den ganzen Tag mit 2 kleinen Kindern zu Hause. Eins davon ein Baby und wird noch voll gestillt.


Frieda19

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Vielleicht bin ich nicht stark genug, aber auch wenn ich es versuche, ich kann meine Gefühle nicht kontrollieren. Ich würde so gerne gefühlsmäßig Abstand nehmen. Aber wie geht das? Ich schaffe das nicht!


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Frieda19

Du sollst ja auch dein inneres Kind nicht loslassen, sondern dich um dein inneres Kind kümmern. Du kannst es trösten, ihm gut zureden, in Dialog mit ihm gehen. Du kannst dein inneres verletztes Kind auffangen, du kannst es in den Arm nehmen und ihm das geben was dir deine Mutter jetzt nicht mehr geben kann, weil du kein Baby mehr bist. Was war ist gewesen und vorbei. Damit kann man abschließen und abtrauern. Irgendwann wird deine Mutter nicht mehr leben und dann musst du auch abtrauern. Aber nicht ewig dem hinterherweinen, dass die Dinge anders gelaufen sind als sie hätten laufen sollen. Schau auf das Gute, statt auf das was fehlte. Count your blessings, not your troubles. Das ist das was du tun kannst. Therapie: Wie lange wirst du voll stillen? Ein Kind verlangt ab ca. 6 Monaten nach Beikost. Stillen kann man auch weiter, aber es wird weniger. Wenn du dich jetzt um eine Therapie bemühst, schon mal die Anfragen startest und dich drauf vorbereitest? Wo ein Wille da ist ein Weg. Und wenn der Leidensdruck groß genug ist, wirst du auch die Kosten und den Aufwand dafür stemmen.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Frieda19

Willst du damit ausdrücken, dass du deinen Gefühlen ohnmächtig ausgeliefert bist wie ein Kind? Und wie äußert sich das? Wutanfall, Weinkrampf? Ich kann es mir nicth vorstellen.


Frieda19

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Als junge Erwachsene (ca mit 18 oder 19) bekam ich mal die Diagnose "emotionale instabile Persönlichkeitsstörung" . Mit meinen Emotionen kann ich heute besser umgehen, als früher. Heute habe ich die äußerlichen Gefühle besser unter Kontrolle. Nur das innerliche noch nicht so richtig. Also heutzutage habe ich selten solche Ausbrüche...und wenn dann muss mein Mann drunter leiden und ja, dann weine ich manchmal ganz hemmungslos, wie ein kleines Kind.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Frieda19

Gefühle entstehen aus Gedanken. Wenn du deine Gedanken besser hütest, werden deine Gefühle anders ausfallen. Und wenn die inneren Gefühle positiver sind, sind es auch die Gefühlsäußerungen nach außen.


Frieda19

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Vielen Dank


Mrs_Capuccina

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Frieda19

Hallo, Ich würde sagen ich liebe meine Mutter tatsächlich auch nicht. Alles was mir im Leben gutes passiert ist hätte ich entweder meinem Vater oder mir selbst zu verdanken. Bei meiner Mutter hatte ich eher das Gefühl das ich zwar da war aber nur soviel gemacht wurde wie halt nötig war. Nette Worte hätte ich da auch nur zu erwarten wenn sie mal wieder angeben wollte damit was ich aus mir gemacht hab (bei meinen Geschwistern gibt's da halt nicht soviel) oder sie sich als suuuuper fürsorgliche Oma darstellen will. Mir ist in meinem bisherigen Leben z.b einiges an psychischer und körperlicher Gewalt widerfahren...wo andere Mütter trösten konnte ich mir anhören weshalb ich denn selbst daran Schuld bin oder was ich gefälligst an mir zu ändern habe damit mir das nicht nochmal passiert. Außerdem empfand meine Mutter es vieeel schlimmer das ich als Teenie ein Kind bekommen habe als das mein Bruder im selben Alter zu Drogen griff, uns beklaute und regelmäßig Handyrechnungen im 4stelligen Bereich verursachte. Jeglicher Kontakt besteht tatsächlich nur meiner Tochter und meinem Vater zu liebe...beschränkt sich aber auf das nötigste. Meine Mutter hat auch keine Gelegenheit ausgelassen um ihr Selbstwertgefühl durch meine Fehler aufzubessern. Und das waren jetzt nur ein paar ausgewählte Glanzstücke ihrer Liebesbeweise mir gegenüber. Also ich glaube man muss seine Eltern nicht lieben und irgendwann ist man auch aus dem Alter raus wo man als Kind nicht anders kann. Aber bis der Punkt erreicht ist muss sich eine Mutter schon viel leisten. Meine hat das bei mir mit Glanz und Gloria geschafft. Ob sie exestiert oder morgen tot umfällt ist mir ganz hart gesagt ziemlich egal. Ich persönlich kann für niemanden Liebe empfinden der mir nicht mal ein Minimum an Respekt entgegen bringt.


luna8

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Frieda19

Ich hatte mit meiner Mama ( gefühlt - als ich ein kleines Kind war, war sie anders) nie ein Verhältnis, dass ich ihr vertrauliche Dinge erzählt hätte, sie war einfach immer ZU vernünftig. Ich hab das als Kind aber wohl auch fehlinterpretiert. Nun ist sie schon 7 Jahre lang nicht mehr da, und sie fehlt mir - meine Mama


Blüte

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Frieda19

Das klingt für mich so, als würde es sich für Dich lohnen, auf eure Beziehung mal einen professionellen Blick werden zu lassen. Hast Du schonmal eine Art von Therapie für Dich in Erwähnung gezogen (auch wegen der Essstörung)? Hast Du schon einmal von der Möglichkeit der Familienaufstellung gehört? Das wäre meiner Meinung nach bei Dir sehr empfehlenswert (das macht man nicht mit der Familie, sondern es ist eine Methode, um Dynamiken in dem System der Familie nachzustellen und letztendlich zu verstehen). Du klingst sehr traurig und verletzt, wünsche Dir eine Klärung und 'peace of mind '.


rabe71

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Blüte

Liebe Frieda19, vielen Dank für deinen Eintrag. Er spricht mir aus dem Herzen- ich stelle mir diese Frage auch oft. Auch meine Kinder lieben sie total. Sie ist auch kein schlechter Mensch, hat nur einfach keinen Zugang zu ihren Emotionen und kann eigentlich nie ihre eigene Meinung äußern... Und ich habe Angst, dass sie stirbt und ich erst dann merke, was ich eigentlich an ihr verloren habe. Da kommt dann das schlechte Gewissen!


Frieda19

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Blüte

Vielen Dank für Deine Antwort! Davon habe ich schonmal gehört. Ich werde mich mal informieren. Ja, ich bin tatsächlich phasenweise sehr traurig wegen meiner Mutter. Manchmal würde ich ihr so gerne auf den Kopf zusagen, was sie falsch gemacht hat...was mich verletzt hat. Warum ich so zu ihr bin, wie ich bin. Aber das kann ich nicht. Ich will ihr ja auch nicht weh tun. Ich war bestimmt auch nicht immer einfach. Ich glaube, das würde das bisschen Beziehung komplett kaputt machen.


Frieda19

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von rabe71

Hallo ! Danke für Deine Antwort. Ihre Meinung äußern kann meine Mutter auch nicht. Insbesondere mir gegenüber nicht. Sie hat , glaube ich, auch ein bisschen "Angst" vor mir, da sie unsere angespannte Stimmung natürlich auch spürt. Sie würde jeden Konflikt aus dem Weg gehen, um bloß keinen Streit anzufangen. Das war in unserer Familie schon immer so. Alle Probleme ja unter den Teppich kehren! Dann gibt es keine.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Frieda19

Manchmal würde ich ihr so gerne auf den Kopf zusagen, was sie falsch gemacht hat...was mich verletzt hat. Warum ich so zu ihr bin, wie ich bin. Aber das kann ich nicht. Ich will ihr ja auch nicht weh tun. Ich war bestimmt auch nicht immer einfach. Das kann man auch in einer Therapeutin zusammen aufarbeiten und aussprechen, ohne dass die Mutter zunächst dabei ist, und das hilft schon enorm.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Frieda19

Man kann das in der Therapie ohne die Mutter auch mit jemand anders aussprechen. Besonders die Familienaufstellung eignet sich dazu. Ja, erscheinst auch nicht gerade einfach. und das schwören, ich will nie so werden wie meine Mutter, das hilft nicht. Du musst das aufarbeiten.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Frieda19

Ich entnehme Deinen wertvollen Hinweis: "Alle Probleme ja unter den Teppich kehren! Dann gibt es keine." Ja, diese Folgerung funktioniert leider nicht. Die Probleme können hartnäckig sein. Die einzige Möglichkeit: Probleme lösen. Dann verschwinden sie. Gute Nacht der gesamten Familie.


Meeresschildkröte

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Frieda19

muss man seine Mutter nicht lieben.


kaempferin

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Frieda19

Hallo, MÜSSEN?!?! Nein, man MUSS GAR NICHTS - außer sterben. Und das pflege ich auch immer zu sagen. Und ganz ehrlich - ich bin WIRKLICH SEHR, SEHR TRAURIG und ERSCHÜTTERT, wie viele (hier in diesem Faden) ihre Mutter nicht lieben KÖNNEN! WÜRDEN es sicherlich gerne, aber sie KÖNNEN einfach nicht - jedenfalls liest sich das für mich so. Des Weiteren bin ich sehr, sehr traurig und erschüttert, was manche in ihrer Kindheit und Jugendzeit mitmachen mussten. Ich jedenfalls habe meine Mutter geliebt, aber sie lebt nicht mehr, denn sie war noch gar nicht sooo alt, als sie an einer jahrelangen Nierenkrankheit (mit einigen Jahren Dialyse) gestorben ist. Da war ich natürlich sehr, sehr traurig (auch wenn ich schon längst volljährig und aus dem Hause war und in einer eigenen Wohnung gelebt habe), aber Zeit heilt ja bekanntlich Wunden. War/ist auch bei mir der Fall. In Deinem Fall natürlich auch SEHR, SEHR SCHADE, dass Du Deine Mutter nicht lieben kannst. "Ist man "falsch" wenn man seine eigene Mutter nicht liebt?" Mit Sicherheit nicht. Denn manche Mütter/(Eltern) verhalten sich ja auch LEIDER(!!!!!) beileibe ihrem Nachwuchs gegenüber so, wie es sein sollte (liebevoll und das ganze Programm).


kaempferin

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von kaempferin

Verbesserung: "Denn manche Mütter/(Eltern) verhalten sich ja auch LEIDER(!!!!!) beileibe ihrem Nachwuchs gegenüber NICHT so..." wollte ich natürlich schreiben.